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wollvo22

Belangloses von unserem perlblauen Babybenz und achatgrauen Audi.

Sun Dec 10 18:16:27 CET 2017    |    wollvo22    |    Kommentare (4)    |   Stichworte: 190, 190E, 190er, 2.0, Babybenz, Damals, Heute, Mercedes, Preis, Vergleich, W201, W205, Youngtimer

2. Advent. Es schneit draußen. Mein W201 steht nach einer kleinen 70 km Tour gestern auf den Weihnachtsmarkt der Bauhaus-Uni in Weimar trocken und warm auf seinem Platz in der Tiefgarage.

 

Nachdem ich mir an einem der letzten warmen Tage meine lang ersehnte Mittelarmlehne eingebaut und die Sonderausstattungen meines 190ers damit um eine weitere Position erweitert habe, war ich heute mal wieder den Neuwagenkonfigurator des W123 Clubs Hannover zu gange (http://www.w123-hannover.de/html/npr_startseite.html).

In diesem kann man sich ganz wunderbar die Baureihen W107, W116, W123, W124, W126 und W201 basierend auf dem jeweiligen Preislisten der Baujahre nachkonfigurieren.

 

Damals

 

Mein W201 wurde am 28.10.1992 mit dem amtlichen Kennzeichen BB - WJ 992 auf einen Herrn Steeb zugelassen. Da der nächste Halterwechsel am 12.01.1994 auf den letzten Besitzer vor mir erfolgte, liegt die Vermutung nahe, dass es sich beim Erstbesitzer um einen Mercedes-Mitarbeiter handelt. Die Ausstattung ist daher sehr umfangreich.

 

Für mein W201, Basispreis 42.579,00 DM, wählte Herr Steeb Sonderausstattungen (SA) im Wert von gut 13.500,00 DM aus. Der Neupreis lag somit bei über 56.000,00 DM im Jahr 1992. Bemüht man nun einen DM-EURO-Rechner, der Inflation und Kaufkraft berücksichtigt, ergibt das einen heutigen Preis von 45.460,38 EURO.

 

Heute

 

Mit dieser Zahl habe ich nun versucht einen aktuellen W205 zu konfigurieren, der in den SAs ähnlich denen meines W201 ist.

Das erste Problem: nehme ich einen C180, der mit seinem Grundpreis von aktuell 33.861,45 EURO eher dem damaligen Preis von 42.579,00 DM (heute 34.535,65 EURO) entspricht oder den C200, der aufgrund des Motors eher dem W201 2.0 von 1992 entspricht, aber mit 36.747,20 EURO fast 2.000 EURO darüber liegt?

Letztlich entscheide ich mich für den C200. Bei den Extras ist dann schon etwas mehr Kreativität gefragt. Das Exclusive-Exterieur muss sein, ansonsten fehlt der Stern auf der Haube - für mich ein absolutes NoGo! Addieren wir also 1.249,50 EURO plus 1.011,50 EURO für das Avantgarde-Interieur, dass sich automatisch hinzu bucht.

Weiter geht es zu den Paketen: das Soundpaket muss hinzu, weil mein W201 das Becker-Radio und die zwei Fondlautsprecher nebst Überblendregler hat. Als nächstes wird das Business-Paket gewählt; wegen des größeren Kraftstofftanks (66l 2017 zu 70l 1992). Die extra wählbaren Assistenz-Systeme lasse ich weg, um möglichst nah am W201 zu bleiben. Aktuelle Zwischensumme 41.090,70 EURO.

Beim Exterieur wähle ich cavansitblau metallic, die Räder bleiben unverändert die 17 Zoll LMR der Exclusive-Line. Die Innenausstattung bekommt die Ledernachbildung ARTICO und den Stoff Norwich. Gern hätte ich den Innenraum in Blau gewählt, um nah an meinem W201 zu bleiben. Da dies jedoch das nochmals aufpreispflichtige Exclusive-Interieur in Vollleder nach sich ziehen würde, bleibe ich bei beim Hell-Dunkel-Leder-Stoff-Mix. Als Zierelement kommt "Holz Linde linestructure braun glänzend" zum Einsatz, da es dem Zebrano meines W201 sehr nahe kommt.

Als vorletzes Extra addiert das kleine Schiebedach nochmal 1.249,50 EURO auf die Rechnung. Abschließend wähle ich noch die Anhängevorrichtung für 999,60 EURO. Dabei fällt mir auf, das die damalige mit 1710,00 DM umgerechnet mehr gekostet hat: 1.386,97 EURO.

 

Überraschung

 

Ein Blick auf den finalen Preis überrascht mich noch mehr: 43.363,60 EURO. Obwohl ich zu Anfang den C200 statt des C180 gewählt habe, liege ich ziemlich genau 2.000 EURO unter Preis von meinen W201 von umgerechnet heute 45.460,38 EURO!

Und dabei sieht der W205 mehr als ansehnlich aus (s. Foto). Ich selbst würde heute zwar noch das Spur- und Spiegelpaket (zusammen 1.463,70 EURO) und die 9-Gang-Automatik (2.499,00 EURO) hinzu wählen, aber selbst dann käme ich ziemlich genau auf den Preis, den mein W201 anno 1992 mit der 4-Gang-Automatik (3.243,30 DM entspricht 2.630,63 EURO heute) gekostet hätte.

 

Ich bin selber ehrlich überrascht, dass nach meinem kleinen Selbstversuch ein W205 heute ziemlich genau das selbe kostet wie ein W201 im Jahr 1992 mit (nahezu) vergleichbaren Ausstattungsmerkmalen.

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Wed Nov 29 11:57:19 CET 2017    |    wollvo22    |    Kommentare (11)    |   Stichworte: 190, 190E, 190er, 2.0, Babybenz, Buchhalter-Benz, Generationen, Klassiker, Mercedes, Mercedes-Benz, W201, W205, Youngtimer

Am 8. Dezember 2017 jährt sich zum 35. Mal die Präsentation des W201. Mittlerweile folgten dem 190er vier Generationen der C-Klasse. Damit einher ging ein stetiges Wachstum, an Größe, Ausstattung und Leistung.

 

Vergangenes Wochenende hatte ich dann zufällig die Gelegenheit abends auf einem Parkplatz meinen W201 zum Größenvergleich neben den aktuellen W205 zu stellen - noch dazu in ganz ähnlicher Ausstattung. Während man meinen 190er mit manuellem 5-Gang, Fahrer-Airbag, elektrischem Schiebedach, Karopolstern und einigen anderen Sonderausstattungen anno 1992 als durchaus umfassend ausgestattet bezeichnen könnte, so würde der silberne W205, der auf dem Bild neben mir parkt, wohl als "Buchhalter-Benz" durchgehen: Keine Automatik, kein Leder, kein Schiebedach, der 1.6L M274 in der Ausbaustufe C180, kein Command etc...

So nebeneinander gestellt wirkt der W205 dennoch dominanter, der W201 fast schon zierlich. Der W205 hat gefühlt (ich hab's noch nicht nachgeprüft) W126 Ausmaße.

 

Hätte ich in dieser Situation nicht nur den Schlüssel für meinen 190er, sondern auch jenen des silbernen W205 und müsste mich entscheiden, würde ich den W205 aufsperren mich reinsetzen, über den Innenraum fühlen...und mit dem 190er wegfahren - egal wohin. :)

 

Warum? Ganz unrational: Weil er mehr Charme hat. Jetzt schon. Punkt.

Und ich nicht 20 Jahre warten will, bis der W205 in ähnliche Gefilde vordringt, wenn er es überhaupt tut.

 

Und ihr? W201 oder W205? Und - schwierige Frage - hat der W205 Klassikerpotenzial?

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Thu Oct 26 16:31:26 CEST 2017    |    wollvo22    |    Kommentare (39)    |   Stichworte: 190, 190E, 190er, 2.0, Babybenz, Mercedes, Mercedes-Benz, TopGear, W201, Youngtimer

Seit ein paar Tagen ist mein Babybenz wieder da. Und läuft besser als zuvor. Glücklicherweise musste die Kraftstoffpumpe nicht getauscht werden. Der Zündverteiler wurde generalüberholt, das angefressene Zündkabel erneurt und der Kat steht aufgrund seines Alters unter Beobachtung.

 

Auf der ersten längeren Tour am vergangenen Wochenende folgte auf anfängliches ganz genaues Hinhören, fühlen, mal später mal früher Hochschalten dann sehr schnell das gewohnte "Willkommen zu Hause" Gefühl.

 

In einer alten Top Gear Folge aus 2002 (für diejenigen, die es genau wissen wollen: Season 11 Epiosde 2) fragt Jeremy Clarkson bei der Vorstellung des CLK Black Series (C203), wann man das letzte Mal einfach so ins Auto gestiegen sei, ohne konkretes Ziel und nur um des Fahrens willen.

Wenn man sich heute, 15 Jahre nach dieser Folge, dieselbe Frage stellt, scheint es fast so als müsste man ein schlechtes Gewissen haben. Weil man CO2 ausstößt, Rohstoffe verbrennt und so weiter, nur um einen Weg zurückzulegen, den man ohne Auto gar nicht genommen hätte.

Ob es dann ökologischer ist, zweimal im Jahr in den Urlaub zu fliegen, sei dahingestellt und eine solche Diskussion soll der Beitrag auch gar nicht anregen.

 

 

Ich für meinen Teil fahre gern mit dem Perlblauen. Und weil es einfach Spaß macht unterwegs zu sein (von Staus und anderen Hindernissen mal abgesehen), werden bei mir Wege einfach länger. :)

Auf dem Rad oder zu Fuß habe ich bei mir die Regel, so selten wie möglich den selben Weg zurück zu nehmen, den ich auf dem Hinweg genommen habe. Das funktioniert ganz wunderbar auch im Auto, erweitert die Ortskenntnis, bringt einen zu interessanten Punkten fernab der sprichwörtlichen "Mainstream-Routen" und der eigene Fahrersitz wird mitsammt der Frontscheibe und dem Radio zur Kinoleinwand.

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Fri Oct 13 16:01:36 CEST 2017    |    wollvo22    |    Kommentare (3)    |   Stichworte: 190, 190E, 190er, Babybenz, Bericht, Mercedes, Mercedes-Benz, Panne, W201, Youngtimer

Ich gebe zu: Wenn unterwegs am Straßenrand ein Auto deutliches neueren Baujahres steht, Warnblicker an und Motorhaube offen, fühle ich mit den Gestrandeten mit, freue mich aber gleichzeitig über die Zuverlässigkeit meines oftmals mehr als doppelt so alten Perlblauen. Doch auch gehen an ihm die Jahre und Kilometer nicht spurlos vorrüber. Zeit also nach zweineinhalb Jahren einen kurzen Rückblick auf die "Schattenseiten" des W201 zu werfen.

 

Waren es im ersten Jahr noch die Umrüstung auf EURO 2 und jeweils ein Satz neuer Sommer- und Winterreifen, mussten ab Jahr zwei schon einige wichtigere Teile ausgetauscht werden. Zum einen machte an einem kalten Wintermorgen in meiner Tiefgarage die Batterie schlapp. Doch das ging schon in Ordnung, schließlich war es noch die erste. Die Kennzeichenhalterung auf dem Weg nach Polen (Blogbeitrag #2) - geschenkt!

 

Die Zeichen des Alters

 

Im vergangenen Sommer machte dann das Airbagsteuergerät schlapp, nachdem der Benz auf einem Festival als Tresor für die Bareinnahmen gedient hatte und in 12 Stunden immer wieder auf und zugeschlossen wurde. Als die HU anstand wurde es halt getauscht.

Die erste Reparatur, die wirklich weh tat, war eine neue Lichtmaschine von Bosch (wenn dann richtig!) und im gleichen Zug ein neuer Auspuff. Wobei ich das auch hier in Relation sehen kann. Den Betrag, den der Werkstattbesuch gekostet hat, bezahlt mein Bruder an jährlichen Inspektionskosten für seinen VW Sharan der aktuellen Baureihe.

Mit Beginn des nächsten Jahres muss jedoch die Ölwanne neu abgedichtet und der Simmering des Getriebes getauscht werden. Die Ersatzteilpreise sind dabei immer noch im zweistelligen Bereich. Allerdings muss bauartbedingt für die Abdichtung der Motor angehoben werden. Kostenpunkt: irgendwas um die 450 - 500 € mit einigen weiteren Kleinteilen und der Arbeitszeit. Auch das verschmerzbar, schließlich habe ich noch ein paar Monate um darauf zu sparen.

 

Die erste Panne

 

Was jedoch wirklich wehtut, sind nicht diese planbaren Reparaturen, sondern - und da kommen wir wieder zum Beispiel vom Beginn - die ungeplanten. Wobei der Plural hier unangebracht ist, denn es war meine erste wirkliche Panne.

Nach einem Besuch in der Heimat zum Tag der Einheit, lief der Perlblaue beim Starten im elterlichen Hof unrund, hatte Zündaussetzer und fühlte sich nun ja "krank" an. Also den Pannendienst gerufen. Erste Diagnose: Marderschaden an einem der Zündkabel. Die holen sich bei meinen Eltern entweder die Hühner und beißen an unseren Autos rum. :)

Nachdem dieses vor Ort repariert wurde, waren die Zündaussetzer immer noch da und ich wollte nicht das Risiko eingehen und am Feiertag irgendwo in der Pampa zu stranden.

Also mit dem Zug zurück und der Benz ein paar Tage später Huckepack auf einem Sprinter zurück. Kurz darauf Telefonat mit dem Werkstattmeister: Kraftstoffpumpe müde. Austausch kein Ding, aber das dauert, auf dem Hof und im Terminkalender stapeln sich die Reifenwechsel.

 

Nun also vorerst ohne Benz. Ein bisl vermisse ich ihn schon! :/

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