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wollvo22

Belangloses von unserem perlblauen Babybenz und achatgrauen Audi.

Tue Nov 01 14:26:28 CET 2022    |    wollvo22    |    Kommentare (2)    |   Stichworte: 190E, 190er, A4, A4B5, Audi, Babybenz, Mercedes, Mercedes-Benz

Die Schatten werden länger und das Jahr neigt sich dem Ende entgegen - Zeit also, mal wieder einen kurzen Blick auf unsere beiden 90er Limosinen zu werfen. Der Perlblaue ist vor Kurzem 30 geworden und der Audi ist seit mehr als einem Jahr unser Daily. Für den diesjährigen Urlaub brauchten wir außnahmweise mal kein eigenes Auto und begründet durch meinen Umzug Anfang des Jahres brauchen wir keines der Fahrzeuge zum Pendeln am Wochenende. Viel Kilometer sind in diesem Jahr also nicht zusammengekommen. Blicken wir also zurück auf die letzten Monate:

 

 

Der Perblaue

 

 

Wie schon gesagt, ist der W201 vor ein paar Tagen 30 geworden. Bis auf die Teilnahme an der ADAC Youngtimer-Rallye in Frankfurt Ende August, gab es in diesem Jahr keine größeren Touren mit dem Wagen. Die Rallye hat wie auch im vergangenen Jahr viel Spaß gemacht wir haben eine Vielzahl netter Menschen (wieder) getroffen und konnten sogar einige Plätze weiter vorn abschließen als in 2021. Ansonsten muss ich mich des Öfteren mal selbst daran erinnern, dass der Benz 10 Gehminuten von uns in einer trockenen Garage steht und ab und an bewegt werden will. In der Regel nehme ich mir alle 2 - 3 Wochen eineinhalb Stunden und bewege den Wagen auf einer kleinen Tour durch Weimar und Umgebung.

 

 

Am 3. Oktober wurde zudem eine schon länger bestehende Baustelle bearbeitet: Der vordere rechte Querlenker war durch und zusammen mit einem Bekannten aus unserer lokalen Benz-Schraubergruppe, der sich zu gleicher Zeit, um seine hängendes Kupplungspedal gekümmert hat, habe ich diesen, sowie gleich auch den linken getauscht. Das war das erste Mal, dass ich etwas größeres am Benz selbst gemacht habe...wobei ich ohne besagten Bekannten und seine Geduld mit mir, schnell auf Grund gelaufen wäre (Danke nochmals an dieser Stelle an Tobias!). Denn es stellte sich heraus, dass der eigentlich unauffällige linke Querlenker viel physisches Zureden brauche, um getauscht zu werden. Mit viel Hitze und ein paar Portionen roher Gewalt, ließ sich die Verschraubung dann doch lösen und der Einbau des Neuen ging gut von der Hand. Parallel gabs dann auch gleich die Winterräder drauf. Natürlich haben wir beim Aus- und Einbau vergessen, die Stellung der Befestigungsschrauben des Querlenkers am Fahrzeug zu markieren und somit die Spur ordentlich verstellt. :D Ein paar Tage später ging es dann noch für einen Fuffi zu einer Werkstatt in der Thüringer Pampa und nun läuft er wieder geradeaus.

 

Ich bin echt glücklich, den 190er damals vor mehr als sieben Jahren gekauft zu haben. In den letzten Jahren ging viel Kohle in den Erhalt und das ein oder andere Mal hat er Nerven gekostet, aber ein jedes Mal, wenn ich auf den bequemen Sitzen Platz nehme, das Schiebdach öffne und meine 80er Playlist über das Nachrüst MP3 Radio abspiele, fällt der Alltag ab und ich freue mich einfach nur.

 

 

Der Graue

 

 

Unser A4 hat den W201 mittlerweile voll als Daily ersetzt. Dementsprechend bin ich echt glücklich mit der Wahl, da wir ihm nur einen Platz unter einer Laterne bei uns vorm Haus bieten können und er bei jeden Wind und Wetter draußen steht - ohne Rost anzusammeln.

 

Einige Baustellen gab es in diesem Jahr aber dennoch, den schließlich ist auch der Audi schon 23 Jahre alt: Wir haben ein neues Airbag-Steuergerät einbauen lassen, eine Düse in der Klimaanlage musste getauscht werden und es gab einen Satz neuer Ganzjahresreifen vom Typ Hankook Kinergy 4S2, welche ich sehr empfehlen kann.

 

 

Bei der letzten Wartung (großer Service war fällig) wurden zudem die hinteren Bremsen und Stoßdämpfer erneuert. Das war etwas kostspieliger und auch bei den Reifen haben wir nicht gespart. Die bisherigen Pneus (von 2016) wären zwar noch ein Jahr okay gewesen, aber wie man auf den Bildern erkennen kann, sind wir bald zu dritt unterwegs und haben uns deshalb entschlossen, am Audi einmal alles Wichtige machen zu lassen. Ein paar Dinge stehen noch auf unserer Liste (hängender Dachhimmel und die Automatik kann im nächsten Jahr mal gewartet werden), aber - ihr kennt das ja - zu tun gibt's immer etwas. :)

 

Im Grunde genommen ist die Substanz des A4 echt gut, meine Freundin fährt gern mit ihm (und ich finde auch, dass er seitens des Fahrkomforts aktuellen VAG Produkten in nichts nachsteht), der Verbauch geht trotz Rentnerkombination (1.8er Sauger mit 4-Gang-Automatik) mit 7,2 - 8,8 Liter auf 100 km i.O. und wie es ausschaut passen Kind und Kegel auch ganz gut rein.

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Fri Jan 14 11:47:04 CET 2022    |    wollvo22    |    Kommentare (7)    |   Stichworte: 1.8, 190E, 190er, A4, A4B5, Auto, Mercedes-Benz, Youngtimer

Vor kurzem hat der digitale Kilometerzähler in unserer neusten Anschaffung die 180.000 km überschritten. Wir haben ihn jetzt gut fünf Monate und sind so schon mehr als 6.000 km gefahren. Den ganz überwiegenden Teil davon hat meine Freundin zurückgelegt - kein Wunder, ist ja auch ihr Auto. Sie ist also mehr zwischen Weimar und Magdeburg gependelt, so dass mein/unser 190er entsprechend die meiste Zeit in der Garage stand, so wie dies auch angedacht war, schließlich wird er in diesem Jahr 30 Jahre alt. Zudem wird die Pendelei ab Februar wegfallen, da auch ich dann nach Weimar ziehen werde.

 

 

Zeit also, ein erstes Zwischenfazit zu ziehen!

 

Erste Eindrücke im Alltag

In den zurückliegenden Monaten hat uns der A4 keine Probleme gemacht. Meine Freundin hat ihn vor allem Überland und auf der Autobahn bewegt. Mit ihren Schwestern stand alsbald nach der Anschaffung auch eine Tour nach Prag an, die er ebenfalls ohne Probleme bewältigt hat.

In der letzten Woche konnte ich ihn dann auch selbst auf längerer Strecke bewegen, weil der Mercedes zur Inspektion in der Werkstatt war und ich muss zugeben, dass ich mich mehr mit ihm anfreunden konnte, als ich zunächst dachte. Klar, rein optisch macht er weniger her als der alte Benz. Doch auch ich kann nicht abstreiten, dass mindestens eine ganze Auto-Generation zwischen den beiden Fahrzeugen liegt. Der A4 fährt sich bequemer, die Lenkung ist direkter und gibt eine spührbare Rückmeldung - etwas was ich in dem Maße vom 190er nicht wirklich kenne. :D

 

Innenraum

Der Innenraum fühlt sich auch nach nunmehr fast 22 Jahren Nutzung sehr wertig an und auch die Stellen mit dem bekannten VAG Softlack sind nicht allzu in Mitleidenschaft gezogen. Da ich als andere Vergleichsgröße von Fahrzeugen, die ich regelmäßig bewege, noch unsere beiden Golf 6 Variant Dienstwagen Baujahr 2012 habe, kann ich zudem sagen, dass die Qualitätanmutung des A4 auf dem gleichen Niveau liegt wie beim 13 Jahre jüngeren Gölfen. Lediglich die Sitze im A4 sind genau wie jene im Golf nach meinem Empfinden zu straff und auf längeren Fahrten für mich zu unkomfortabel: Kann ich auf dem Gestühl im 190er locker 800 km verbringen, so bin ich nach 200 km zwischen Magdeburg und Weimar im A4 schon dankbar, dass ich nicht mehr länger Fahren muss. Dabei sind die Einstellungsmöglichkeiten im Mercedes rudimentär und das Lenkrad im Audi lässt sich in alle Dimensionen bewegen.

 

Hingegen ist die zweite Reihe deutlich geräumiger und komfortabler als im Benz. Für die umklappbare Rückbank bin ich im aktuellen Teil-Umzug auch sehr dankbar, da hier echt viel rein geht (Wobei ein Avant der Baureihe natürlich noch besser gewesen wäre, aber den gab es leider zur Zeit unserer Suche nicht wirklich in geografischer Reichweite).

Die Ausstattung empfinde ich als nicht wirklich veraltet: Klimaautomatik, Sitzheizung, Parkpiepser hinten und Automatik machen das Fahren sehr angenehm. All das hat der Benz nicht und auch die beiden Gölfe haben nicht mehr an Bord.

 

Antrieb und Verbrauch

Der turbolose 1.8er an sich ist wahrlich keine Rennmaschine und bewegt sich gefühlt auf einem ähnlichen Niveau wie der alte 2.0 im 190er, wobei dieser aufgrund von weniger Gewicht und mehr Hubraum etwas spritzger ist. Für unseren Alltag uns unser Fahrprofil passt er jedenfalls.

 

Erfreut bin ich auch über den Verbrauch in Verbindung mit der alten 4-Gang-Automatik. Hier hatte ich zunächst Bedenken, dass wir uns nahe der 10 Liter auf 100 km bewegen - manche Kommentare und der Spritmonitor lässt dies ja bei den 5-Ventilern vermuten. Mit unserem Fahrprofil (ca. 80% Überland / Autobahn, 120 - 130 km/h maximal und 20 % Stadt) und der nicht mehr ganz frischen Ganzjahresbereifung, die momentan aufgezogen ist, hatte ich bisher jedoch nie eine 9 vor dem Komma. Erst gestern habe ich ihn wieder getankt und hatte einen Verbrauch von 36 Liter auf 444 Kilometer, was 8,1 Liter auf 100 km entspricht. Der 190er verbraucht mit seinem älteren Motor, etwas mehr Hubraum, 5-Gang-Handschaltung und mit weniger Ausstattung / Gewicht in etwa genau so viel.

Da der Wagen zukünftig innerstädtisch kaum noch bewegt werden wird (macht im kleinen Weimar keinen Sinn) und auch die monatliche Laufleistung aufgrund des Wegfallens der Pendelei sinken wird, bin ich damit sehr zufrieden. Auch weil ich vor kurzem einen Test zum neuen Renault Kangoo 1.3 TCe mit 102 PS (ja, der Vergleich mit dem A4 hinkt etwas...) gelesen habe, der in der Realität auf einen ähnlichen Verbrauch von 8,2 Liter kam. Da stellte sich bei mir schon die Frage, ob neue Autos (auch hinsichtlich der Mehrausstattung) im realen Fahrbetrieb in den letzten 20 Jahren wirklich sparsamer geworden sind. Aber hier bin ich ja eh mit meiner Präferenz von Autos vor den 2000er Jahren sichtlich voreingenommen und das soll hier auch nicht wirklich Thema sein.

 

Zwischenfazit

Wir sind bisher rundrum zufrieden mit unserem grauen Earl. Und dabei soll nicht vergessen werden, dass er uns in der Anschaffung 1.500€ gekostet hat. So hoffen wir, dass er uns mit entsprechender Pflege zukünftigt weiterhin so gute Dienste erweisen wird. Ich halte euch jedenfalls weiter auf dem Laufenden. :)

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Tue Aug 25 15:44:37 CEST 2020    |    wollvo22    |    Kommentare (26)    |   Stichworte: 190E, 190er, Mercedes, Mercedes-Benz Museum, Perlblauen, Rückblick, W201

Kontinuitäten

 

Kontinuitäten haben dieser Tage fast schon Seltenheitswert. 2020 hat das Leben gemeinschaftlich ziemlich durcheinander gewirbelt. Das ist mir zuletzt unter der Überschrift Mobilität aufgefallen, als ich einen unserer beiden Dienstwagen in der letzten Woche aus der Tiefgarage geholt habe, um zu einem Termin zu fahren. Der gute Golf ist laut Fahrtenbuch das letzte Mal im April bewegt worden, als er auf Sommerreifen gewechselt wurde, einen neuen Service und HU/AU bekommen hat.

 

Unser Perlblauer wurde in den zurückliegenden Monaten auch weniger bewegt, was jedoch nicht an den öffentlichen Einschränkungen lag, sondern der Verlagerung des Wohnsitzes meiner Freundin von Weimar zu mir nach Magdeburg. Damit entfällt nun das regelmäßige Pendeln am Wochenende auf der Strecke Magdeburg - Weimar - Magdeburg. Das hat der Babybenz zwar die letzten zwei Jahre ohne Aus- oder Unfälle stets treu bewältigt, doch mit dem immer nährerrückenden Datum, welches das 30. Jubiläum der Erstzulassung markiert, wollen wir den Benz etwas schonen. Die Anschaffung eines Alltagswagens für meine Freundin, der zum Pendeln zur Arbeit oder für die täglichen Besorgungen genutzt wird, ist unlängst geplant.

Dem "Alltagsklassiker" W201 kommen dann neue Aufgaben zu, die mehr in Richtung "Klassiker" als "Alltag" gehen. Geplant war in diesem Jahr das erste Mal die Teilnahme an einer Youngtimerrallye des ADAC Hessen in und um Frankfurt, die wir aufgrund einer Erkrankung in der Famlie leider absagen mussten.

Das H-Kennzeichen werde ich wohl auslassen, einerseits weil es steuerlich eine Verschlechterung darstellen würde, andererseits weil ich an meinem Kennzeichen aus Weimar hänge, welches einem "MD" (für Magdeburg) weichen müsste. Zu viele sich spontan ergebene Gespräche hatte ich an Tankstellen, Parkplätzen oder in Staus auf der Autobahn, die nach folgendem Schema abliefen: "Schöner 190er...und noch aus Weimar!". Insofern bleibt der moderne Klassiker jener kleinen Stadt treu, die wie kaum eine andere Klassik und Moderne in sich vereint.

 

Weil all dies noch in der Zukunft liegt, haben wir den Benz auch in diesem Jahr wieder als Urlaubsreisemobil verpflichtet. Mit Blick auf die Sommer der letzten Jahre lassen sich einige Parallelen ausmachen: Es ging wieder nach Süden gen Alpen, der Benz war wieder zuverlässig und genügsam...und die fehlende Klimaanlage wurde wieder moniert. Ebenso was die Destination(en) der Reise anging, bewegten wir uns auf bekannten Terrain.

 

Wieder in der Wiege des Automobils

 

Da wir in diesem Jahr zwei Wochen Urlaub gebucht hatten und die erste Woche im Montafon verbrachten, ging die Anreise über Stuttgart mit Station bei meinem Bruder und natürlich dem obligatorischen Besuch im Mercedes-Museum. Ich freute mich auf all die Klassiker, meine Freundin über die Architektur und das Ausstellungsdesign.

 

 

Im Gegensatz zu vor drei Jahren, als ich das erste Mal dort war, hat sich nicht allzu viel verändert. Das stellt jedoch keinen Nachteil dar. Lediglich die Sonderausstellung zur G-Klasse war neu und nicht minder interessant als das restliche Museum. Kurzum: Wer noch nicht dar war - es lohnt sich. Und wer schon da war - es lohnt sich immer wieder. Als Mitglied in einem der zahlreichen Mercedes-Clubs bekommt man zudem freien Eintritt.

 

 

Die Fahrt mit dem Benz lief gewohnt entspannt. Auf der Fahrt nach Stuttgart flossen 6,7 Liter pro 100 km durch die KE-Jetronic. Ein Missgeschick beim Tanken, welches mir erst später auffiel, erweiterte auf der Fahrt ins Montafon meinen Horizont: Beschwingt vom tollen Verbrauch war ich während der Fahrt auf der Autobahn mit einem kurzen Stau und etwas Stop-and-Go um den Bodensee herum ziemlich irritiert, als die Tanknadel sich sichtlich schneller bewegte, als ich es bis dato gewohnt war - gerade weil das Fahrprofil kaum von jenen zwei Tage zuvor abwich. Die Auflösung gab es dann in unserer Pension in Tschagguns, als ich mir die Tankquittung aus Stuttgart näher ansah: Statt Super E5 hatte ich E10 getankt. Bis dato hätte ich es nicht für möglich gehalten, aber der dann ermittelte Verbrauch beim nächsten Mal Volltanken (E5 natürlich mit dreimal an der Säule nachgucken, ob ich auch den richtigen Einfüllstutzen gewählt hatte :) ), zeigte fast 8,5 Liter auf 100 km - nahezu 2 Liter mehr als zuvor.

 

 

Mein Mechaniker hat mir mal gesagt, dass Benziner ziemliche Mimosen sein können, wenn es um Spritqualität geht und dies scheint auf meinen M 102 wohl zuzutreffen. Befüllt mit der gewohnten Spritqualität und dem entspannten Fahren bei 120 km/h auf den österreichsichen Autobahnen stand dann schnell wieder eine 6 vor dem Komma und auch nach der Ankunft in der Heimat, waren es 6,9 Liter für 3 Personen mit Urlaubsgepäck.

 

Auf der Silvretta

 

Da dies hier ja kein Reiseerfahrungsblog ist, klammere ich umfassende Beschreibungen unserer Wanderungen mal aus. Nur so viel: das Montafon ist klein und pitoresk. Es gibt zahlreiche schöne Täler die von hohen Gebirgszügen getrennt werden, malerische Wanderwege und Panoramas sowie stets und überall freundliche Gastgeber.

 

 

Einen kurzen Abstecher nach Vaduz, Liechtenstein, das quasi um die Ecke liegt, gab es auch - inklusive des Remakes eines Foto mit Benz anno 2017.

 

Ebenso stand die Silvretta-Hochalpenstraße wieder auf dem Plan. Eintausend Höhenmeter von der Maustelle Paternen bis zur Passhöhe Bielerhöhe mit 34 Kurven auf 22,3 Kilometern Länge- ein Traum! Obgleich wir keinen MX-5 oder 911er die Passstraße hinaus pilotiert haben, lies uns jede Kehre mehr lächeln. Jedenfalls bis wir hinter einem Bus aus Tschechien mit drei Achsen und einer Druchschnittgeschwindigkeit von irgendwas um die 30 km/h hingen. Wir ägerten uns nicht lange, fuhren an die Seite und nutzen die Gelegenheit für eine kurze (Foto-)Pause.

 

Herunter ging es dann, nachdem wir nocheinmal zu Fuß etwas mehr als 700 Höhenmeter hinter uns gebracht hatten und den Gletscher am Vermunt-Pass (Grenze Österreich-Schweiz) bestaunt hatten, auf dem selben Weg. Doch wie beim Bergsteigen macht es mehr Spaß rauf als runter, jeder Höhenmeter weniger geht auf die Füße bzw. Bremsen. :)

 

Leben mit dem Limit

 

Weiter ging es am Sonntag quer durch Österreich und einem kurzen Schlenker durch Bayern in die Steiermark. Dort verbachten wir mit der Schwester meiner Freundin und der Familie meines Bruders eine weitere Alpenwoche. Ebenso wie die Jahre zuvor machen mich die Autobahnen außerhalb Deutschlands zu einem Fan einer Maximalgeschindigkeit. Bei 120/130 ist es einfach so entspannt und gleichzeitig schnell, wie es sich dort reisen lässt. Besonders deutlich wurde dies, als wir zur Reise nach Linz, um dort die Schwester meiner Freundin abzuholen, kurz durch Deutschland gefahren sind und gleich hinter der Grenze der PS-Krieg ausgebrochen ist. Fairerweise muss man sagen, dass dort unabhängig der Nationalität kräfig Kraftstoff durch die Brennräume fließt. Ebenso bemerkenswert ist, wenn man dann den Schlagbaum nach Österreich passiert und sich alles innerhalb weniger hundert Autobahnmeter entspannt.

 

Das unser Benz dabei auch durchaus von Hubraum- und PS-starken Boliden Anklang findet hat eine Begegung in einer Baustelle kurz vor der Grenze Österreich-Deutschland deutlich gemacht: Neben uns fuhr ein Jaguar F-Type mit V8 Moto und Berliner Kennzeichen, dessen Fahrer uns bedeutete das Fenster runter zu krubeln und dann feststelle, "was für einen gleilen 190er" wir da haben. :D

 

 

Die Woche in der Steiermark nutzen wir den Benz dann für eine kleine Offroad Etappe und Tagestouren. Denn anders als im Vorjahr, gab es bei meinem Bruder nicht mehr die Möglichkeit im klimatisierten Sharan mitzufahren. Dieser wurde durch einen Peugeot Rifter mit langen Radstand ersetzt, der nun keine sieben Sitze mehr hat und zudem einen weiteren Kindersitz beherbergt.

 

Nachlese und Nachlackierung

 

Es gibt also nicht wirklich neues zu berichten. Aber die eingangs erwähnte Kontinuität ist ja dieser Tage eine willkommene Abwechslung.

 

Was den Perlblauen betrifft, gab es nach dem Urlaub eine kleine Frischzellenkur. Lange schon - also ehrlich gesagt schon seit dem Kauf - gab es eine Roststelle auf dem Dach auf der Fahrerseite am Schiebedach. Die hatte ich kurz nach dem Erwerb des Perlblauen mit meinem Vater eher amateurhaft "repariert", doch nach fünf Jahren drückte der Rost wieder am Gummi des Schiebedachrahmens und zusammen mit einer Roststelle an der C-Säule Fahrerseite sowie eines Parkremplers hinten links, entschloss ich mich, nachdem ich im letzten Jahr schon die Beifahrerseite habe teillackieren lassen, dies nun auch der Fahrerseite zukommen zu lassen. Ferner gab es am Kühler ein kleines Leck und die Umlenkstange der Lenkung an der Beifahrerseite hatte zuviel Spiel und klapperte fleißig auf unebener Fahrbahn.

Das hat zwar wieder eine Stange Geld gekostet, doch die finale Summe lag deutlich unter dem, was wir eingangs kalkuliert hatten (ja, auch das scheint es noch zu geben) und so steht der Perlblaue jetzt aufgefrischt und trocken unten in der Tiefgarage und wartet auf die nächste Ausfahrt. Die wird wohl ganz unspektakulär der Wochenendeinkauf oder ein Kurzbesuch bei den Eltern sein. Aber auch hier gilt: Kontinuitäten sind willkommen. :D

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Thu Aug 22 19:43:05 CEST 2019    |    wollvo22    |    Kommentare (2)    |   Stichworte: 190E, 190er, Mercedes, Perlblau, W201

Seitdem ich den Perlblauen habe, bin ich im Sommer regelmäßig auf großer Tour mit ihm. Erst Polen, dann zweimal Österreich und in diesem Jahr ging es noch weiter über die Alpen gen Süden - Kroatien hatten wir uns für den Sommerurlaub 2019 auserkoren. In Kamanje gleich hinter der Grenze zu Slowenien am Grenzfluss Kupa hatten wir ein nettes Holzhaus mit einem großen Pool und einem Garten voller Gemüse gebucht.

 

15 Stunden auf dem Bock

 

Los ging es um halb drei nachts in Weimar. Kalt duschen, Gepäck ins Auto laden und den USB-Stick mit Musik ins Radio gesteckt. Mit meinem Bruder hatten wir eine Raststätte hinter München als Treffpunkt ausgewählt. Insgesamt sollten es an diesem Tag knapp 1.000 km Strecke werden.

 

Auf der freien Autobahn kamen wir schnell bis nach München, umfuhren einen Stau und waren um kurz nach sieben am Treffpunkt. Ab dann wurde es wärmer und staulastiger. Etwas unglücklich hatten wir den Samstag als Reisetag ausgewählt - Ende Juli in der Hochzeit der Ferien. Dementsprechend staute es sich auf dem Weg gen Süden.

Zur Entspannung trug dann jedoch wie auch schon die beiden Jahre zuvor die österreichische Autobahn bei. Mit Tempo 130 und bei strahlendem Sonnenschein genossen wir das Alpenpanorama und brachten uns in Urlaubsstimmung. Wohlfühlstimmung auch für den Perlblauen, der sich an diesem wie auch dem Tag der Rückreise mit 6,4 l/100km zufrieden gab.

 

Unangenehm waren an diesem Tag jedoch zwei Tatsachen. Zum einen war es die heißeste Woche des Jahres (und wir kamen mit 34°C noch glimpflich davon). Mangels fehlender Klimaanlage war es also gut warm in Benz, was meiner Freundin trotz ihrer Herkunft vom indischen Subkontinent zu schaffen machte - "Nächstes Jahr mit Klimaanlage!". (Fußnote: Heißt ein zweites Auto, aber dazu in einem der nächsten Beiträge mehr ;) ).

Auf der anderen Seite staute es sich kilometerlang vor den Mautstationen für die Transitstrecken durch die Alpenrepublik. Durch den Karawankentunnel an der slowenischen Grenze ging es in diesen Tagen sogar nur einspurig durch eine Röhre. Entsprechend lang war der Stau vor dem Tunneleingang.

 

Ins Slowenien selbst war es nach wie vor heiß ,doch die Autobahn war (stau-)frei. Die Fernstraßen sind dort ebenfalls mautpflichtig. Allerdings ist die Vignette in Österreich 10 Tage gültig, in Slowenien nur 7, was zu Folge hat, dass man sich für einen 7-tätigen Urlaub zwei Vignetten kaufen muss.

 

Als Schmackl gab es gewissermaßen als Ausgleich vor der kroatischen Grenze zwischen dieser und Novo mesto eine sehr kurvig und schön durch Hügel und Dörfer verlaufende Strecke. Auch die nahm der Benz bis auf ein bisl Geruch von den Bremsscheiben am Ende ohne Murren.

Nach einer Passkontrolle an der Grenze (ja Koratien gehört zur EU, wendet Schengen aber nicht voll an), einen Stempel in den Reisepass meiner Freundin und einer kleinen Odysse bei der Suche nach dem Feriendominzil, erreichten wir nach gut 15 Stunden Unterwegssein unser Ziel.

 

Die Woche in Kroatien stand der Benz dann bis auf den letzten Tag. Der Sharan meines Bruders hat sieben Sitze und Klimaanlage - was für sechs Personen mehr als ausreichend und zudem sehr kühl ist. Während unserer Touren in der Woche, bei denen eine uns nach Zargreb (sehr, sehr zu empfehlen!) führte, konnte ich dann gegenüber des Museum Of Broken Relationships (ebenfalls sehr zu empfehlen) noch ein Schnappschuss einen Ponton ergattern.

 

A Stop in München

 

Der Rückweg bestand dann in zwei Etappen. Auch wieder an einem Samstag, dafür mit weniger Stau, erträglicheren Temperaturen dank Wolkendecke über den Alpen und als Ziel München. Dort haben wir Freunde von uns besucht und konnten standesgemäß in der Tiefgarage neben einem R109 SL und einem 911 G-Modell parken. Wir waren uns schnell einig, dass diese Kombination unserer Traumgarage sehr nahe kommt.

 

Einen Abstecher ins BMW Museum gab es auch noch. Es ist nicht ganz so opulent wie das Mercedes-Pendant, aber einen Besuch in jeden Fall. Es gibt dort zahlreiche tolle Exemplare der Bayern zu sehen. Mir hat insbesondere natürlich alles mit Baujahr vor 1990 gefallen. Vor allem die die Farbenpalette der 70er lange vor der grau-schwarzen Leasingzeit ist grandios. Da ist der Abteilungsleiter dann einfach mal im orangen oder giftgrünen 3er zur Arbeit gefahren. :D

 

Zurück ging es am Montag unter grauer Wolkendecke, Regen und Berufsverkehr zurück. Nicht spannend aber zügig. Wieder daheim stand nun eine größere geplante Reparatur an.

 

Auf der Suche nach der perfekten Welle

 

Vor etwas weniger als einem Jahr hat der Perlblaue angefangen, beim Schalten bei niedrigen Geschwindigkeiten und Drehzahlen ab und an vom Mitteltunnel her zu schnarzen. Außerdem gab es ein schepperndes Geräusch, wenn ich über unebenen Grund fuhr. Fahrtechnisch hatte all das keine Auswirkungen - es klang nur nicht nett. Nachdem das Schnarzen dann auch Lastwechseln ab und an zu hören war, bin ich zu meiner Werkstatt in der Nachbarschaft gefahren, die sich seit Anfang des Jahres liebevoll und preislich fair um den Benz kümmert.

Nach einigen Mutmaßungen (Hardyscheiben, Getriebe,...) nahm sich der Meister etwas Zeit und kam zu dem Ergebnis, dass der vordere Teil der Kardanwelle die Ursache sei. Er meinte, ich solle mir keine Sorgen machen, in den Urlaub fahren und mich dann um Ersatz bemühen.

 

Nachdem der Urlaub ohne Probleme verlief, begann die Suche nach einer geeigneten Kardanwelle für den Perlblauen: 5-Gang, M102, Bj 1992. Dank Hilfe vom vdh ging ich mit der Teilenummer auf die Suche und wurde bei Oliver Stork in Rödermark fündig.

Bestellt, geliefert und am Dienstag zur Werkstatt gebracht. Teil sollte passen. Heute habe ich den Benz abgeholt und er läuft 1A. Trotzdem hat die Welle dem Meister einige Kopfschmerzen bereitet: Der hintere Teil der Welle passte nicht in das Diff, der Lochkreis war ein anderer. Also hat er die Welle wieder ausgebaut und kurzerhand aus zwei Wellen eine gemacht und nur den vorderen Teil - der auch der Grund des Übels war - ersetzt.

 

 

Demnächst müsste der Perlblaue mal zum Lackierer, eine Roststelle an der C-Säule behandeln. Und Mike Sanders soll eigentlich auch noch in die Hohlräume...es gibt immer was zu tun! :D

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Tue Apr 02 17:03:47 CEST 2019    |    wollvo22    |    Kommentare (16)    |   Stichworte: 190E, 2.0, Mercedes, Mercedes-Benz, Perlblau, W201, Youngtimer

Die Uhren wurden zurückgedreht und mittlerweile hat "die Saison" begonnen. Dieses Jahr sind wieder einige Touren mit dem Perlblauen geplant, doch zuvor soll ein kurzer Blick zurück geworfen werden:

 

Auch wenn ich in den vergangenen Monaten nicht allzu viel mit dem Benz unterwegs war, gibt es doch einiges zu berichten.

 

 

250.000 KM und Pannendienst...

Im Oktober hatten wir die 250.000er-Marke geknackt. Um den Benz etwas zu schonen hatte ich mich entschlossen, ihn im Winter nur selten zu bewegen - außerdem ist die Strecke Magdeburg - Weimar - Magdeburg, die ich zumeist an den Wochenende fahre mit dem Zug kaum langsamer als mit dem PKW. Zudem lief er bei niedrigen Temperaturen und feuchten Wetter spührbar schlechter und hatte den ein oder anderen Aussetzer.

 

Anfang November startete er dann morgens in der Tiefgarage auch nicht mehr. Also den Pannendienst angerufen und den Benz in einer spannenden Aktion aus der Tiefgarage geschleppt, die nur über eine enge Kurve nach unten befahrbar ist. In einer freien Werkstatt, die von zwei ehemaligen Mercedes-Mechanikern betrieben wird, tauschte man ein Relais, führte gleich noch einen Service durch und der Benz lief wieder - vermeintlich. Später sprang er nämlich ein weiteres Mal nicht an, erst nach längerem Warten lief der M102 wieder.

 

Um die Weihnachtsfeiertage dann wieder das selbe Spiel, nur ohne Erfolg. Wieder Pannendienst gerufen und in einer ähnlich spannenden Aktion den Benz durch die enge Zufahrt des Hauses meiner Eltern rückwärts zum Abschleppwagen geschoben.

Wie es dann manchmal so spielt, fand sich dann in meiner ehemaligen Heimatstadt eine kleine Ein-Mann-Werkstatt mit einem sympathisch schrulligem Schrauber, der sowohl KFZ-Mechaniker wie auch Elektriker ist. Dieser fand dann auch relativ schnell das eigentliche Problem: Teile der Zündanlage waren porös und Wasser sammelte sich im Zündverteiler. Die Zündanlage wurde komplett ersetzt und seitdem läuft der M102 wieder top.

 

Das wird teuer

Dies waren noch alles kostengünste Reparaturen. Die kostspieligste gab es dann vor gut einem Monat. Die Crux - ohne diese würde der Benz immer noch so gut laufen wie vorher. Der eigentliche Grund für diese war ein Rempler auf einem Parkplatz, den wir erst später bemerkten.

 

Die Folge war, dass die gesamte rechte Fahrzeugseite ab Fahrertür neu lackiert werden musste. Ich habe nicht schlecht geguckt, als ich erfahren habe wieviel die Plastikpins kosten, die die Saccobretter an der Karossiere halten! Das Saccobrett an der Hecktür musste komplett ersetzt werden. Glücklicherweise habe ich bei ebay ein günstiges ergattern können, das wir dann passend lackiert haben. Nun ist mein Konto um eine kleine vierstelle Summe kleiner und erstrahlt der Benz wieder in alter Frische - jedenfalls von Steuerbord aus. :D

 

 

(Fast) Bereit für 2019!

Letztes Wochenende gab's dann die erste Frühlingswäsche (natürlich mit Hand!) und nächste Woche bekommt er frisch HU/AU, zu Ostern werden dann die Gullideckel aufgezogen - damit sind wir bereit für den Sommer. Es steht nicht nur ein Urlaub in Kroatien an, sondern der Perlblaue wird im Juni zum ersten Mal Hochzeitswagen sein. Mein bester Kumpel hat sich entschlossen, im Babybenz vom Standesamt zu fahren und den Benz auf dem ein oder anderen Hochzeitsfoto zu verewigen.

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Wed Aug 29 17:03:05 CEST 2018    |    wollvo22    |    Kommentare (20)    |   Stichworte: 190E, 190er, Babybenz, BER, Berlin, Flughafen, fünfskommasechs, Mercedes, Mercedes-Benz, W201

Berlin, 25.08.2018, 20.30 Uhr

 

Knapp 5.841.000.000,00 EUR hat der Ort bisher gekostet, an dem wir an diesem Abend mit dem Perlblauen ein paar Runden drehen - ich staunend über die leeren zwei- und dreispurigen Straßen, meine Freundin (Architektin) beeindruckt vom kolossalen Mismanagement. Das macht ungefähr 1.947.000 Mal den Preis von 3.000 EUR, welchen ich anno 2015 für meinen W201 bezahlt habe. Trotzdem (oder gerade deswegen) ist die Baustelle des BER einen Umweg wert.

 

(Fast) Postapokalyptische Ruhe

 

Unser Abstecher am Samstag dorthin war eher sponanter Natur. Nach dem Besuch einer Freundin in Berlin erinnerte ich mich an ein älteres fünfkommasechs Video das #mbpolarsun 2015 begleitet hat und in dem Herr Dreikommanull und Herr Fünfkommasechs mit einem weißen GLE Coupe auf dem Melli-Besse-Ring (benannt nach der ersten deutschen Frau, die anno 1912 einen Privatpilotenschein erwarb) vor dem Hauptterminal des BER standen. Also fiel der Entschluss, auf dem Heimweg einen Abstecher dorthin zu unternehmen - und um festzustellen, dass sich seitdem bisher rein optisch wenig verändert hat.

 

Die Anfahrt kennzeichnete sich dadurch, dass die sechsspurige Schönefelder Allee, die von der A113 zum BER führt, gänzlich leer war. Bei den Ausmaßen wird einem erst bewusst, mit wie viel Verkehr hier täglich gerechnet wird, wenn der Flughafen tatsächlich eröffnet wird.

 

Je näher man an das Hauptgebäude heranfährt, umso unwirklicher wird - jedenfalls bei einsetzender Dunkelheit - die ganze Szenerie: Alles ist hell erleuchtet, doch weder Personen, Flugzeuge oder irgendwelche Flughafenfahrzeuge sind auf den ersten Blick auszumachen. Nur ein paar mittelgroße Baumaschienen stehen verlassen am Rand, ab und dreht ein Kleinwagen einer Sicherheitsfirma seine Runden. Alles ist still. Etwas später fahren drei Autos auf den Vorplatz. Kofferräume werden geöffnet, Campinstühle aufgebaut und ein Bier in der untergehenden Sonne genossen.

 

Wir nutzen das schwindene Tageslicht, um ein paar Aufnahmen zu machen. Wirklich postapokalyptisch wirkt das ganze dennoch nicht. Dazu ist alles einfach viel zu aufgeräumt. Der Platz vor dem Haupteingang ist quasi besenrein, der Asphalt der Straße weist kaum Nutzungsspuren auf, das Terminal strahlt hell erleuchtet mit seiner sauberen Glasfassade in die aufkommende Nacht.

 

Nachdem wir zwei Runden auf dem Ring gedreht haben, parken wir den Benz vor dem Hauptterminal, machen mit dem Handy ein paar Bilder und wir begeben uns zu Fuß auf Erkundungstour: Alles sieht aus, als könnte es demnächst eröffent werden. Uns Steuerzahlern und dem Land Berlin wäre es angesichts der täglichen Kosten von etwa 1,3 Millionen Euro zu wünschen - doch der Brandschutz macht dem an sich sehr ästhetischem Bauwerk ein Strich durch die Rechnung.

 

Aktuell wird als wahrscheinlicher Eröffnungstermin der Oktober 2020 kommuniziert. Im Mai 2018 wurde jedenfalls bekannt, dass die Abnahme durch den TÜV Rheinland negativ verlief und 2020 auch schon wieder fraglich ist.

Man hat also mindestens zwei Jahre (...oder mehr) Zeit, dem größten Mismanagement-Wahrzeichen der Republik einen Besuch abzustatten.

 

Zwei Desaster an einem Ort

 

Während wir unsere dritte und vierte Runde drehen und ich versuche, die Navi-Haltung vom Handy dazu zu nutzen, um ein Video davon zu drehen, fällt mir auf, dass das Parkhaus 8 an der Nordseite des Gebäudekomplexes nahezu voll besetzt ist. Noch auffälliger ist jedoch, dass sämmtliche dort abgestellten Fahrzeuge mit weißen Schutzfolien versehen sind - und ein VW Logo haben.

 

VW hat aufgrund der Diesel-Krise Stellplatzprobleme für jene vorproduzierten Fahrzeuge, die das neue WLTP-Prüfverfahren schaffen, jedoch noch keine Zulassung haben. Für 1 Million Euro wurden daher die Stellplätze auf dem Gelände des BER angemietet. So hilft eins der größten wirtschaftlichen Desaster der deutschen Nachwendezeit ein anderes temoprär mitzufinanzieren. Die Zahlen dazu mag man sich gar nicht ausrechnen.

 

Alternative Nutzungsideen kommen uns in den Sinn, je länger wir vor Ort sind. Meine Freundin will das Terminal für Veranstaltungen nutzen, ich überlege, ob man den Ring nicht für Motorsport nutzen könnte... :D

 

Mit der Idee bald wieder zu kommen, machen wir uns auf den Heimweg.

Ob wir dann von dort aus fliegen werden? Eher unwahrscheinlich. Das nächste Mal haben wir eine Spiegelreflexkamera und eine Actioncam dabei - und vielleicht auch zwei Campingstühle!

 

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Tue Jul 17 22:36:26 CEST 2018    |    wollvo22    |    Kommentare (80)    |   Stichworte: 190E, 190er, Babybenz, M102, Mercedes, W201, Youngtimer

Zwei moment- und kilometerreiche Wochen liegen hinter uns und dem perlblauen Babybenz.

Der diesjährige Sommerurlaub führte uns von der Mitte Deutschlands ausgehend in die Alpen und an die Ostsee – und damit einmal durch die Republik. Auch auf die Gefahr hin, dass der Spannungsbogen gleich wieder abfällt: alles verlief ohne technische Problem, lediglich einen Liter Motoröl wollte der Perlblaue auf der letzten Etappe nach gut 2500 Kilometern haben.

 

Wieder in die Berge...doch voher schnell in die USA

 

Nach Jobwechsel, Umzug und dem letzten richtigen Urlaub im Sommer des vergangenen Jahres legten meine Geschwister und ich vor den Weihnachtsfeiertagen fest, dass es mit unseren Familien und Partnern in die Alpen gehen sollte. Nach meinem letzten Trip dorthin habe ich fleißig Werbung gemacht, so fiel dann auch der Entschluss im Lungau gleich ein ganzes Ferienhaus zu mieten, schließlich sollten wir 7 – 8 Personen werden.

 

Ein gutes halbes Jahr später machte ich an einem Freitagmittag im Büro klar Schiff, packte Koffer und Wanderequipment ins Auto und fuhr zu meiner Freundin nach Weimar. Kurz vorher hatte es sich noch ergeben, dass ich am darauffolgenden Montag einer dienstlichen Einladung ins US-Konsulat nach Leipzig folgen durfte – der 242. Independence Day stand an und der Generalkonsul lud zur Sommerfeier. Also wurde der Benz nochmal gewaschen und wir legten die feine Garderobe zurecht.

 

Ohne Stern

 

Während des Wochenendes hatte ich den Benz unweit des Zentrums Weimars und der Bauhausuni geparkt. Dort stand er auch oft, als ich selbst noch in Weimar gewohnt habe und quasi bei jedem meiner Besuche in den letzten Monaten. Weil es am Montag nicht nur nach Leipzig, sondern von dort auch gleich mit meiner Schwester und ihrem Freund zu viert mit Gepäck nach Österreich gehen sollte, fuhr ich am Sonntagabend nochmal zur Tankstelle zum Tanken und Luftdruck erhöhen.

Dort stellten wir erschrocken fest, dass man mir in der Nacht zuvor mit viel roher Gewalt den Stern von der Haube geklaut hatte. Für mich war es das erste Mal. Mit Weimarer Kennzeichen und dem gehobenen Alter des Wagens habe ich bisher nie Neid auf mich gezogen. Nun war er aber weg – dafür hatte ich eine Schramme auf der Motorhaube. :/

 

Das konnte ich natürlich so nicht lassen! Ohne Stern auf der Haube die nächsten zwei Wochen mehr als 2000 Kilometer durch die Landschaft fahren! Also am Montag gleich in der Mercedes Niederlassung in Weimar angerufen und erfahren, dass der Stern auf Lager war – welch Glück! Bevor es also ins Konsulat nach Leipzig ging noch schnell Ersatz besorgt. In Anzug und Krawatte wurde ich vor Ort gut umsorgt; man bot mir sogar gleich an, den Austausch vorzunehmen.

Das nahm ich natürlich gern an. Mein Wagen stand „um die Ecke“ und vom Kundentresen nicht einsehbar. Ich denke man rechnete damit, dass ich in einer C- oder E-Klasse nicht ganz so alten Baujahres vorfahren würde. Das Lächeln des Werkstattmitarbeitern als ich mit dem Perlblauen vorfuhr, lies jedenfalls eine solche Vermutung zu.

 

Mit Stern und später auch zahlreichen Gepäck ging es dann voll beladen in der Nacht nach Österreich. Zuvor hatten wir uns beim Besuch des Konsulats noch mit Hamburgern und Süßspeißen gestärkt.

Das Fahren bei Nacht erwies sich dann als ganz eindeutiger Vorteil. Zwar sahen wir bei der Hinfahrt kein malerisches Bergpanorama, weil es schlichtweg zu dunkel war, aber dafür hatten wir auch keine Staus oder sonstigen Probleme bei den diversen Baustellen gerade um München herum.

 

Sichtlich müde aber zufrieden kamen wir dann gegen zwei Uhr nachts in St. Margarethen an. Mit knapp 800 Kilometern war dies meine bisher längste „Tages-Tour“. Insbesondere die Sitze und meine im letzten Jahr neu angeschaffte gebrauchte Armlehne haben mit und meinem Rücken bei dieser Fahrt gute Dienste geleistet.

Während des tollen Urlaubs dort fungierte der Perlblaue dann als zweiter Reisewagen wann immer der Sharan meines Bruders mit sieben Sitzen zu klein war.

 

Viel heiße Luft in Bayern

 

Auf der Rückfahrt am Sonntag waren Stau und Hitze die größten Ärgernisse. Für dieselbe Strecke wie am Montag brauchen wir nun neun statt sieben Stunden. Gleich zu Beginn standen wir aufgrund eines gesperrten Tunnels in Österreich im Stau. Bis zur Grenze ging es dann flüssig. Gänzlich überflüssig war im Anschluss jedoch die knappe dreiviertel Stunde Stop-and-Go vor der deutschen Grenze. Die Angst bayrischer Würdenträger vor illegal Einreisenden führte dazu, dass an diesem – und anderen Tagen – viel heiße Luft vor der bayrischen Grenze produziert wird: weder den genervten Autofahrern noch den in der der prallen Sonne schwitzenden Bundespolizisten scheint diese Situation sonderlich viel Spaß (und vielleicht auch Sinn?!) zu machen.

 

Für uns hieß es dann von Zeit zu Zeit die Fenster runterkurbeln, die Lüftung auf maximale Wärme stellen, um den Motor etwas zu entlasten. Dieses Spiel wiederholten wir dann einige Male, bis wir dann endlich auf der Höhe Ingolstadt auf der Autobahn fahren konnten, ohne alle paar Kilometer mit Schrittgeschwindgkeit voran zu kommen.

Auch die Rückfahrt lief damit ohne technische Probleme ab. Einzig bemerkenswert war der Spritverbrauch an diesem Tag: Einmal in Österreich vollgetankt haben wir die Strecke bis nach Weimar zu zweit samt Gepäck mit etwas mehr als einer halben Tankfüllung (der Perlblaue hat die SA des 70l Tanks) geschafft.

 

Sonne und etwas Öl

 

Die anschließenden Tage verbrachten wir in Weimar bevor es für das Wochenende als Urlaubsabschluss zu Verwandten an die Ostsee ging. Die Temperaturen waren mittlerweile gestiegen und im Stau vor Hamburg ging dann das bekannte Lüftung-an-Spiel wieder los. Ebenso wie auf der Rückfahrt. Hier melde sich dann nach knapp 2.500 Kilometern die Ölwarnleuchte und forderte Nachschub. Nach einer kurzen Auffüllpause in der schleswig-holsteinischen Pampa ging es ohne Probleme zurück nach Magdeburg.

Ganz besonders entspannend war dabei das nördliche Teilstück der A14, das wir fast für uns allein hatten. Bis der Anschluss durch den Norden von Sachsen-Anhalt an die bestehende von Süden kommende A14 geschafft ist, dürfte das wohl eine der einsamsten Autobahnen der Republik sein.

 

 

Was zum Schluss zu sagen bleibt?

Wohl dass auch die dritte Urlaubs-Saison mit dem Perlblauen ein Genuss war und die Erkenntnis immer weiter verfestigt, dass man mit einem 25 Jahre alten Youngtimer zuverlässiger, entspannter und nicht selten auch hübscher unterwegs ist, als mit einem jungeren Wagen.

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Thu May 17 20:14:44 CEST 2018    |    wollvo22    |    Kommentare (4)    |   Stichworte: 190, 190E, 924, Babybenz, Klassiker, Mercedes-Benz, W123, W126, W201

Das neue Jahr brachte für mich eine berufliche Veränderung / Verbesserung, die zur Folge hatte, dass ich umgezogen bin: vom Rande des Thüringer Waldes ging es wieder zurück an die Elbe. Gleichzeitig musste ich aufgrund des Umzuges meine 924er Pläne ersteinmal auf Eis legen. Zu groß ist aktuell noch die Lücke, die doppelte Miete und die übrigen Umzugskosten hinterlassen haben. Auch wenn ich weiß, dass der 924 mitnichten billiger wird, werde ich wohl dieses Jahr nochmal etwas ansparen, um mich im Herbst/Winter erneut auf die Suche zu begeben.

 

Frühlingsfrische

 

Mittlerweile hat "die Saison" 2018 ja längst begonnen und nachdem es am Karfreitag, kurz nach Wechsel auf Sommerpneus noch einmal geschneit hat, ist das Schiebedach nun bei nahezu jeder Fahrt wieder offen.

 

Mein Innenraum habe ich gründlich gereinigt und Anfang der Woche bekam der Perlblaue eine umfassende Lackaufbereitung. Als ich ihn vom Aufbereiter abgeholt habe, sah er in der Halle quasi wie ein Neuwagen aus.

1 - Werksauslieferungszustand beim Aufbereiter1 - Werksauslieferungszustand beim Aufbereiter

Wer im Raum Magdeburg wohnt, dem kann ich die Fahrzeugaufbereitung Heuer nur empfehlen: Vorab wurde sich der Wagen und die kritischen Stellen sehr genau angesehen. Der Aufbereiter selbst hat ebenfalls ein Faible für Young- und Oldtimer und hat sich bei meinem W201 sichtlich ins Zeug gelegt. Der Preis war zudem fair, hier hat man mir nicht die teuerste Versiegelung aufgeschwatzt, weil im Vorgespräch klar war, dass der Wagen den großen Teil seiner Zeit in einer Tiefgarage steht und den Witterungseinflüssen weniger stark ausgesetzt ist als ein Laternenparker.

 

2 - Wieder in der Tiefgarage2 - Wieder in der Tiefgarage

Da sich jedoch bereits ein Gewitter ankündigte, beeilte ich mich mit der Heimfahrt vom Aufbereiter in die eben genannte heimische Garage - und stand prompt im städtischen Feierabendverkehr. Jedoch mit einem breiten Grinsen, da der Benz gestrahlt hat wie frischt aus den Werkshallen in Sindelfingen gerollt.

 

 

 

Die Nachbarschaft

 

Nebenbei bemerkt ist der Perlblaue wieder in sehr guter Nachbarschaft: Im selben Stadtteil finden sich ein hellblauer 260 SE (W126) und ein ebenfalls hellblaues T-Modell der W123 Baureihe. Leider parken die beiden nicht immer zusammen und ich habe es noch nicht geschafft, einen Hattrick zu machen und sie mit meinem W201 auf ein Bild zu bekommen. :D

 

3 - Himmelblaue Nachbarschaft3 - Himmelblaue Nachbarschaft

 

Zudem macht der W126 auch einen ziemlich lädierten Eindruck, wenn man sich ihn aus der Nähe ansieht. Hier scheint es sich wohl eher um ein Arbeitstier zu handeln, das am Laufen gehalten aber nicht unbedingt gepflegt wird. Der W123 hingegen sieht zum Anbeißen aus: Metallic-Lack und Leder im Innenraum - alles mit etwas Patina versehen.

 

 

 

 

 

Sommerpläne

 

Im sich ankündigen Sommer sind auch wieder größere Urlaubsfahrten geplant. Anfang Juli wird es für eine Woche erneut nach Österreich in die Alpen gehen und quasi gleich im Anschluss für ein paar Tage nach Schleswig-Holstein an die Ostsee. Wir freuen uns schon sehr darauf wieder mal länger mit dem Benz on the road zu sein.

 

Mittlerweile bastle ich auch schon wieder an diversen Playlists für den USB-Anschluss in meinem Nachrüstradio. Das Pioneer-Teil ist zwar nicht ganz so hässlich wie viele andere, aber mir immer noch ein Dorn im Innenraum. Leider habe ich bisher noch einen Ersatz gefunden, der ähnlich multimediafähig ist und mir kein Loch ins Porte­mon­naie reißt - Stichwort Becker Mexico. Für sachdienliche Hinweise eurerseits wäre ich echt dankbar!

 

Bleibt zum Abschluss nur noch eine Frage:

Welche Touren habt ihr diesen Sommer mit euren Schätzen geplant?

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Wed Feb 14 16:33:21 CET 2018    |    wollvo22    |    Kommentare (7)    |   Stichworte: 190, 190E, 190er, Garage, Mercedes, Mercedes-Benz, Nachbarschaft, Stellplatz, W201

Heute gibt es mal wieder eine kleine Rückschau von mir und dem Perlblauen.

 

Als ich den 190er neu hatte, stand er die erste Zeit bei Wind und Wetter draußen auf der Straße. Nach einem Umzug einige Monate später nutzte ich die Gelegenheit und ging auf die Suche nach einem geeigneten Stellplatz. In der Erfurter Innenstadt waren und sind diese heute noch vielmehr Mangelware. Auf ebay Kleinanzeigen stieß ich dann im Herbst 2016 auf eine kleine Announce für einen Stellplatz unweit von meiner Wohnung.

 

Die Besichtigung ergab, dass es sich dabei um einen Volltreffer handelte: Mehrfamilienhaus, abschließbarer PKW-Fahrstuhl, Rampen-System der Stellplätze und gut belüftet. Alles für 40 EUR im Monat. Als ich mich mit dem Besitzer am Objekt traf, fuhr ich in meinem W201 und er in seinem W211 vor - wir waren uns gleich sympathisch.

 

Seitdem steht der W201, wenn er nicht gefahren wird - was die meiste Zeit der Fall ist - dort sicher und in bester Nachbarschaft: einen Platz weiter hat ein seltener E30 318is in Daytona Violett Quartier bezogen.

 

Auch sonst parke ich den Perlblauen gern mal in guter Gesellschaft wie die kleine Galerie zeigt.

Nicht selten ergeben sich auch in temporärer Nachbarschaft - vorzugsweise an Zapfsäulen oder Waschboxen - nette Gespräche.

Mein 190er kann dabei immer mit seinem Innenraum punkten. Vergangenen Sommer hat ein R129-Liebhaber das Karomuster mit einem breiten Lächeln bedacht. Er selbst fuhr einem BMW Fünfer der vorletzten Baureihe (E61). Eigentlich sammelt er Mercedes, der 5er wäre bloß für den Alltag, zum "Runterrocken" da. :D Vor ein zwei Wochen habe ich an gleicher Stelle einen Audi Schrauber und seinen A4 (B5) getroffen, der die Reparaturfreundlichkeit der "alten Kisten" gelobt hat.

 

Die Gespräche und Begegnungen sind also vielfältig. Eins bleibt jedoch immer gleich: Als W201-Fahrer grüßt man sich unterwegs mit einem Zwickern der Scheinwerfer und dem Daumen nach oben.

 

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Sun Feb 11 19:13:50 CET 2018    |    wollvo22    |    Kommentare (36)    |   Stichworte: 190E, 190er, 924, Mercedes, Mercedes-Benz, Porsche, Transaxle, W201, Youngtimer

Vielleicht liegt es am Winter und das man den größten Teil der Tage drinnen verbringt.

Oder am freien Platz in der Tiefgarage neben meinem 190er.

Oder am Wunsch eines damals Vierzehnjährigen.

Oder an der Sehnsucht nach Sommer und etwas sportlichem für die kurvigen Landstraßen Mitteldeutschlands.

 

Wahrscheinlich liegt es an all dem.

Ich suche zur Zeit wieder ernsthaft nach einem zweiten Wagen. Lange sollte es ein Winterwagen werden, damit der 190er in der kalten Jahreszeit nicht raus muss. Doch die Erfahrung hat gezeigt, dass er bis auf Weihnachten und drei oder vier kleinere Touren eh die ganze kalte Jahreszeit in der warmen Tiefgarage verbringt.

Nachdem ich also den Kauf eines Winterwagens vor ein paar Monaten ad acta gelegt hatte, war ziemlich schnell klar, was als nächstes auf der automobilen Wunschliste stand: Ein Porsche für die warme Hälfte des Jahres!

 

Auf der Suche nach Sommer.Auf der Suche nach Sommer.

Zugegeben, mein Budget schränkt mich etwas ein. Doch der zugrunde liegende Ansatz ist eh ein anderer: Ich mag die "kleinen" Baureihen der großen deutschen Hersteller aus den 80er Jahren - der 190er ist das beste Beispiel dafür. Als ich damals vor ziemlich genau drei Jahren zum ersten mal auf die ernsthafte Suche nach einem Youngtimer ging, standen neben dem W201 BMW 3er (E30) und Audi 80 auf der Liste. Der W201 eröffnete damals Mercedes neue Käuferschichten, weil er das Portfolio der Stuttgarter nach unten erweiterte.

 

Der Logik folgend kommen bei Porsche die kleinen Baureihen 914, 924 und 944 in Frage. Meine Präferenz der 80er eliminieret den 914 und das verfügbare Budget einen großen Teil der 944. So konzentriere ich meine Suche seit geraumer Zeit schon auf den 924; vorzugsweise einen ab 1980, da wurde der Rostschutz besser.

 

Erstkontakt - leider ohne Probefahrt.Erstkontakt - leider ohne Probefahrt.

Den ersten habe ich mir am vergangenen Samstag in der Nähe von Bad Honnef angesehen.

 

Fahren konnte ich ihn leider nicht, der Kühler wurde gerade repariert. Die Umgebung, das Siebengebirge, hätte jedoch die perfekte Kulisse für eine erste Ausfahrt geboten. Denn hinein passe ich im Gegensatz zu meinem 2 Meter großen kleinen Bruder, der mich wieder begleitet hat, ziemlich perfekt. Doch ohne ein Auto auch selbst zu fahren, bekommt man keinen richtigen Eindruck.

Deswegen sammeln sich auf meinen mobile Parkplatz stetig weitere 924. Und diese nähren sich immer mehr der 10.000 EUR Grenze. Die Talsohle für die Transaxle Porsche ist längst verlassen worden. Bei meinem W201 ist das nicht anderes; an Wert verliert der jetzt keinen mehr, eher wird er bei entsprechend guter Pflege mit jedem Jahr ein paar Hunderter mehr wert.

 

Exkurs: Einen schönen Einblick in die Geschichte der Transaxle Porsche bietet übrigens dieses Video von Fünfkommasechs.

 

Bis ein solcher bei mir in der Garage steht, nutze ich die kalten Tage weiter für Recherchen - und bin wie immer dankbar für alle Hinweise! ;)

 

(Bildquelle gelber 924: http://storm.oldcarmanualproject.com/porsche924.htm)

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