Mon Sep 12 17:15:27 CEST 2022 | notting | Kommentare (105) | Stichworte: Förderung, Ladeleistung, PHEV, Reichweite
Logo: Ist das die Zukunft von PHEV?
Hallo!
Ab 2023 gibt’s keine staatliche Kaufprämie für PHEV mehr. Immerhin gibt’s dann noch die günstigere Dienstwagen-Besteuerung. Trotzdem scheinen sich PHEV weiterzuentwickeln. Haben PHEV evtl. doch noch eine etwas längere Zukunft als viele denken?
Schon vor ca. 3 Monaten hatte Mercedes offenbar den bereits aus höheren Fahrzeug-Klassen bekannten PHEV-Antriebsstrang auch für den „kleineren“ GLC vorgestellt: https://www.electrive.net/.../
Dort steht allerdings nicht, dass dieses PHEV Plug&Charge kann und div. PHEV- und BEV-Modelle von Mercedes diese Funktion nun per OTA bekommen, natürlich nur wenn man CCS (ggf. als Option dazugekauft) hat, weil Typ2 die nötige Kommunikation um das Fahrzeug zu identifizieren nicht vorsieht. Davon hatte ich erst vor ein paar Tagen gelesen: https://www.electrive.net/.../
So kann man schon eher einen ganzen normalen Arbeitstag rein elektrisch fahren. Bisher war in dieser Klasse das in der Praxis mit meist eher 40-50 realen km rein elektrische Reichweite immer etwas knapp, weil: https://de.statista.com/.../
Eben „mindestens“. Zudem sind die Vorklimatisierung aus dem Akku (wenn man daheim nicht laden kann), Umwege zum Einkaufen etc. da garnicht drin.
Auch ist 11 und erst recht 50kW (in meiner Gegend ist letztere an Supermärkten & Co. schon sehr selten und mehr gibt’s garnicht) deutlich schneller, sodass laden am Supermarkt (sofern es das dort gibt) oder sogar auf Fernstrecken viel mehr Sinn macht als wenn man mit den heute üblichen 3,6kW bei 15-30min halten kaum Reichweite reinbekommt. Plug&Charge macht es für Firmenauto-Fahrer sogar noch angenehmer zu laden, wenn die Firma einen entsprechenden Ladetarif für das Fahrzeug einrichtet. Auch wenn es wie gesagt technisch bedingt leider nur mit CCS geht, was es vermutlich bei fast allen PHEV bestenfalls optional gibt.
Kenne zudem auch immernoch genügend Fälle, wo ausreichend daheim oder öffentlich laden nicht sinnvoll möglich ist oder die Anhängelast der anvisierten BEV nicht reicht. Dann macht ein PHEV einfach mehr Sinn, vor allem mehr Sinn als einen Stromerzeuger neben dem Auto laufen zu lassen, wenn’s keine andere sinnvolle Möglichkeit gibt zu laden.
Wie ich bereits aus https://www.motor-talk.de/.../...tar-zur-phev-foerderung-t7199130.html hervorgeht, finde ich, dass man bei der Förderung längst die rein elektr. Reichweite und Ladeleistung hätte erhöhen müssen. Dann würden PHEV auch mit Sicherheit mehr rein elektrisch gefahren werden, was die Begründung war, die Kaufprämie und die vergünstigte Dienstwagen-Besteuerung abschaffen zu wollen. Als die Regierung das aktuell letzte Mal darüber diskutiert hat, wurde wie oben geschrieben nur ersteres für PHEV abgeschafft.
Kann mir vorstellen, dass bei zu geringem PHEV-Angebot potenzielle Käufer eher auf Verbrenner als auf BEV ausweichen werden. Damit ist der Umwelt noch weniger geholfen. In meinem Artikel https://www.motor-talk.de/.../...enner-phev-und-bev-2022-t7338105.html schrieb ich bereits, dass die Kostenvorteile des PHEV nach realen Rabatten vor allem ohne die Kaufprämie sehr gering sind, insb. für Wenigfahrer.
Wenn das Angebot an gebrauchten PHEV mit o.g. höherer Reichweite größer wird, könnten durch den Faktor Dienstwagen-Besteuerung die gebrauchten PHEV etwas günstiger sein als Verbrenner.
Fazit Von der steigenden Reichweite und Ladeleistung von PHEV profitieren aufgrund der Lieferzeiten, bald eingestellten Kaufprämie und niedrigere Preise nach Rabatten bei Verbrennern eigentlich nur noch Dienstwagen-Fahrer. Die höheren Ladeleistungen werden dort hoffentlich den rein elektrisch gefahrenen Anteil erhöhen, weil öffentlich Laden mit mehr Leistung endlich einigermaßen bis viel (CCS) Sinn macht. Plug&Charge (nur mit CCS möglich) dürfte es noch attraktiver machen ein PHEV öffentlich zu laden. Vielleicht werden diese Fahrzeuge dann auf dem Gebraucht-Markt deswegen etwas günstiger angeboten werden können als vergleichbare Verbrenner, weil die möglicherweise mit einkalkulierte Prämie nun als Rabatt weitergegeben wird. Allerdings wird das ein paar Jahre dauern, bist diese besseren PHEV auch gebraucht angeboten werden bzw. es ein nennenswertes Angebot gibt. In dieser Zeit wird die Reichweite, Ladegeschwindigkeit und Ladeinfrastruktur für BEV hoffentlich nochmal um soviel besser werden, wie sie in den letzten paar Jahren besser wurde. Dadurch könnten BEV attraktiver werden – und gebrauchte PHEV, weil immer weniger Leute reale Probleme mit BEV haben aufgrund der realen Situation mit der Ladeinfrastruktur oder z. B. auch mit der Anhängelast. Aber man kann nicht ausschließen, dass es dann immernoch Leute gibt, die aufgrund ihrer Situation mit einem PHEV viel besser dran sind als mit meinem BEV. |
Mon Oct 03 15:08:52 CEST 2022 | jennss
Prozent sind Prozent. Wenn beim ID.3 20% wegfallen sind das absolut wesentlich mehr Kilometer (rund 60 km). Ok., ich lade den ID.3 nur selten auf 100% und fahre ihn dann auch nicht leer. Beim ID.3 orientiere ich mich an den Reichweitenvorhersagen über einen längeren Zeitraum (Sommer/Winter). Das ist natürlich nicht genau. Von daher würde ich schon gerne mal die Restkapazität auslesen lassen. Beim PlugIn-Hybrid kann man es genauer sagen, weil man da fast täglich von 100 auf 0 fährt. (beim 225xe jedenfalls)
j.
Mon Oct 03 16:19:46 CEST 2022 | wirme
Glühbirne ist neumodisches Zeug. Ich könnte mir vorstellen, dass eine Petroleumlampe eher was für dich wäre. Passt nämlich viel besser zum Verbrenner ;-)
Mon Oct 03 19:15:30 CEST 2022 | schrauber2109
dass ist Quatch die herstellung von strom wird mit gas oder erdöl betrieben
Mon Oct 03 19:25:43 CEST 2022 | Tom9973
Zuerst stellst du richtig fest, dass es im Prinzip so gedacht ist, dass man schlicht zu Hause voll lädt (oder bei der Arbeit) und nicht öffentlich. Unterwegs wird man auch mit 11kW keine Ladestation anfahren. Dafür hat man den Verbrenner. Erst mit der Generation C-Klasse, dem großen Akku von über 25kWh und rund 50kW Ladeleistung macht es auch Sinn während einer Pause auf der Langstrecke anzustöpseln. Hier ist nur die Frage, lohnt sich das? Bei den öffentlichen DC Preisen sicher auch heute schon nicht wirklich.
Die Mär ist leider kaum auszuräumen. Wohl auch, weil sie so schön bequem ins Weltbild passt. Die Herstellung von Kraftstoff verbraucht fast keinen Strom. Das was gebraucht wird, ist fast ausschließlich thermische Energie. Du wirst ein E-Auto wohl kaum mit Schweröl oder Erdgas betreiben können. Und wir liegen da übrigens ungefähr bei 15-20% der Energie des Kraftstoffs. Dazu muss man aber auch wissen, dass auch der deutsche Strom eine Vorkette hat und die liegt ebenfalls bei rund 15% (auch praktisch ausschließlich thermische Energie).
Mon Oct 03 20:22:57 CEST 2022 | wirme
Erdöl wird nicht zur Stromerzeugung verwendet. Gas wird für weniger als 10 % der Stromerzeugung genutzt.
https://www.smard.de/home
Mon Oct 03 22:53:05 CEST 2022 | wolfgangpauss
Stimmt so nicht ganz. Die Entschwefelung des Kraftstoffs benötigt Strom. Es ist gar nicht so wenig., Aber wenn der Strom in einem Kraftwerk thermisch erzeugt wird mit dem Kraftstoff, und dann ins Auto geladen und verbraucht wird, kann man rund doppelt so weit fahren, wie mit der Umwandlung im Auto direkt. Das hängt einfach am Wirkungsgrad der Kraftwerke, der bei rund 60% liegt und im Auto den Strom in Antriebsenergie zu verwandeln geschieht mit um die 90%. Speicherverlust rund 10%. Insgesamt könnten wir durch Ersatz aller Energie vor Ort durch Strom rund 50% des Primärenergieverbrauchs einsparen. Kannst es ja mal bei den Franzosen ansehen, die heizen auf zum großen Teil mit Strom und die haben nur gut die Hälfte an CO²-Emission pro Kopf der Bevölkerung wie wir. Gut da hat es Kernkraft und die Wirtschaftsleistung ist geringer, aber die geringere Besiedelungsdichte und größere landwirtschaftliche Leistung erhöhen das wieder. Trotzdem brauchen die deutlich weniger.
Mon Oct 03 22:58:40 CEST 2022 | schrauber2109
Da musst du dich mal richtig infomieren öl wird wohl gebraucht zum stromerzeugen , war vor wenigen tagen noch im fernseh . für mich ist elektisch fahren der gößte bödsin . wenn dann die batterien entsorgt werden müssen zahlt der fahrer noch mal die entsorgung und die entsorgung kostet wieder co2
Mon Oct 03 23:06:27 CEST 2022 | jennss
Bei Raffinerien wird wohl Öl zur Stromerzeugung verwendet, weil es sehr viel Energie benötigt Sprit herzustellen. Aber im Strommix Öl? Davon weiß ich jetzt auch nichts.
Entsorgen = Wegwerfen? Das wäre sehr dumm bei so vielen Rohstoffen. Ich meine, es ist doch sogar Pflicht, mindestens 90% der Rohstoffe einer solchen Batterie zu recyclen. Aber das ist je nach Rohstoff wohl auch nicht immer gleich. (Kobalt mehr, Lithium weniger oder so)
j.
Tue Oct 04 05:39:33 CEST 2022 | wirme
Ich würde nicht alles glauben, was im TV gezeigt wird.
Wenn du in den von mir geposteten Link geschaut hättest,
wüstest du dass in der Regel kein Öl zur Stromerzeugung verwendet wird.
By the way - zurück zum Thema:
Der PHEV hat für mich persönlich keine Zukunft.
Dafür ist die elektrische Reichweite zu gering.
Ich war vor 2 Jahren schon mal soweit, einen BEV zu leasen.
Aufgrund der Verfügbarkeit und Lieferzeiten ist es dann ein Hybrid geworden.
In 4 Wochen ist es jetzt soweit - dann bin ich auch zu 100 % elektrisch unterwegs.
Tue Oct 04 07:02:25 CEST 2022 | towe96
Dafür sind die Batterien viel zu wertvoll.
Sich über die "Entsorgung" der Akkus Gedanken zu machen, ist wie sich zu wundern, was mit all den Katalysatoren aus Benzinern, altem Zahngold oder Kupferleitungen in Gebäuden passieren soll.
Tue Oct 04 07:07:57 CEST 2022 | towe96
Laut DoE braucht die Herstellung von Kraftstoff ca. 1.6 kWh Strom / l. Dazu kommt der Stromverbrauch an Tankstellen.
Ansonsten, wie Wolfgang schon sagte: Würden die 9.8 kWh / l Diesel in einem Kraftwerk verwendet statt sie im Verbrenner / PHEV zu verschwenden, bekäm man rund 5.4 kWh Strom und 4,4 kWh Wärme für's Fernwärmenetz / Prozessenergie nahegelegener Industriestandorte.
Bei normalen 6 l/100km könnten so also stattdessen 32,4 kWh erzeugt werden, die auch nach Wandlungsverlusten locker für 200 km E-Auto-fahren reichen.
Tue Oct 04 14:47:07 CEST 2022 | Tom9973
Laut wem?
Ja, die 1,6kWh sind durchaus richtig (korrespondiert auch mit den von mir genannten 15-20%), aber eben 1,6kWh Energie und nicht Strom. Wird zu gerne draus gemacht, weil es einfach besser ins Weltbild passt. Und natürlich ist richtig, dass ein bisschen Strom unter den 1,6kWh auch dabei ist, ist aber vernachlässigbar. Die Tankstelle ist aber ebenfalls mit in dieser Vorkette, allerdings nur anteilig, was den Kraftstoff angeht. Die Energie für die Pulle Bier aus dem Kühlregal und der Strom für den Wärmekübel der Bockwurst, ist da nicht mit drin.
Tue Oct 04 16:05:26 CEST 2022 | towe96
https://www.energy.gov/.../petroleum_refining_bandwidth_report.pdf
Hast also scheinbar Recht. Die 3675 TBtu (eklige Einheit) insgesamter Energieverbrauch für die Produktion von ca. 4250e6 Barrel Ölprodukten entsprechen ziemlich genau den in Sekundärquellen proklamierten 1.6 kWh Energieaufwand je l produziertem Produkt.
Von Außen in die Rafferien hereingeführt wird an Strom nur etwa 0,065 kWh/l.
Aber dabei, dass es trotzdem Quatsch ist, den Kraftstoff in einem Verbrenner-PKW zu nutzen, bleib ich
Tue Oct 04 21:44:18 CEST 2022 | Tom9973
Na da hat das Aufstehen doch heute morgen sich wenigstens gelohnt . Einem beigebracht, dass die Mär eine Mär ist.
Trotzdem bleibt tatsächlich kaum was übrig, wenn der Diesel in einer Gasturbine (GuD, neuste Technologie) verbrannt und verstromt werden würde, anstatt ihn direkt zu verbrennen. Zumindest ist das auf Langstrecke so. Nur verbrennen wir nicht nur Diesel zur Stromerzeugung, sondern auch Kohle und noch übler Braunkohle. Da ist einfach ein Mix im Netz und wenn ich das auf CO2 umrechne, dann bin ich auf der Langstrecke (nur dann läuft der Diesel im meinem PHEV), auf praktisch dem gleichen Niveau, was das Auto ansonsten an Strom nehmen würde. Mit den Zahlen von 2020 war Strom noch klar vorne, 2021 hat es sich halbiert und was passiert 2022? Da wo die Grünen an die Macht gekommen sind und alle ollen Braunkohlemeiler wieder ans Netz nehmen? Man kann es sich ausmalen!
Tue Oct 04 22:17:01 CEST 2022 | pcAndre
Morgen...!
Hier gibt's auch mal wieder ne neue Studie.
Neue Studie von ICCT und Fraunhofer ISI zeigt: Förderung von Plug-in-Hybridfahrzeugen nicht durch reale CO2-Einsparungen gerechtfertigt.
[...]
Elektrofahrzeuge verursachen weniger CO2-Emissionen »Heute in Deutschland gekaufte vollelektrische Batteriefahrzeuge verursachen im Durchschnitt über ihr gesamtes Fahrzeugleben etwa 63 Prozent weniger CO2 als ein vergleichbares Benzinfahrzeug,« so Dr. Patrick Plötz, Leiter des Geschäftsfeld Energiewirtschaft am Fraunhofer ISI und einer der Autoren der Studie. »Bei Plug-in-Hybridfahrzeugen beträgt die Einsparung im Durchschnitt lediglich etwa 34 Prozent aber mit einer großen Bandbreite von nur 10 bis zu 52 Prozent.«
[...]
Studie
MfG André
Wed Oct 05 07:48:04 CEST 2022 | wolfgangpauss
Richtig ist, dass es so um 2015 herum tatsächlich so war, dass ein E-Auto aus dem bundesdeutschen Strommix betrieben mehr CO² ausgestoßen hat, wie ein moderner Benziner oder Diesel. Das hatte sich aber geändert und wird sich nun wieder etwas ändern. Ich kenne aber Leute, die haben sich auf die Garage 12 Zellen gelegt, dazu einen 3,6KW Wechselrichter und laden damit ihr E-Auto. Geht natürlich nur, wenn das Autos tagsüber in der Garage stehen kann. So ungefähr 20-30km kriegen die in der Stunde ins Auto geladen.
Auf der Langstrecke im Teillastbetrieb gebe ich dir sogar rercht, aber wenn der Diesel im Volllastbereich läuft, sieht es mau aus.
Wir kriegen das Problem der Abstellung fossiler Energie nur in den Griff, in dem wir uns aus eigenen Quellen bedienen. Und zumindest bei Gas wären die auch da. Kein Lieferant ist bereit uns Gas für 6-8 Jahre zu liefern, da rechnet sich seine Investition nicht. Und genau das könnte ein Grund von Putin gewesen sein, jetzt loszuschlagen. In ein paar Jahren wären wir nicht mehr erpressbar, so sein Kalkül. Dass wir uns nicht erpressen lassen, ist ein anderes Thema. Aber heute in der Presse: Die Amis verlangen für ihr LNG ein Schweinegeld. Klar ist, dass LNG uns ungefähr das doppelte kosten wird, wie Pipelinegas aus Russland. Aber da zahlten wir weniger wie der Marktpreis für Gas weltweit war.
Wed Oct 05 10:36:05 CEST 2022 | Tom9973
Da bin ich bei dir. 2015 hat das noch nicht gepasst. Jetzt muss man sich einfach mal anschauen, was sich seit dem getan hat. Ja, eindeutig vor allem 2020 war das besser mit dem Strommix damals. Aber 2015 gegenüber 2020 waren "nur" rund 33% weniger CO2 im Strommix. Von 2020 auf 2021 ist beim Strommix es aber schon wieder 12% rauf gegangen und ich glaube nicht, dass es 2022 besser wird, sondern eher schlechter, genauso wie 2023.
Und wenn ich in der Studie des ICCT und Fraunhofer ISI den Fehler suche, dann muss ich nicht lange suchen. Denn ich weiß, wo ich suchen muss. Und das ist der angenommene Strommix. Klar, die orientieren sich an den ausgerufenen Zielen. Ziele wo eigentlich jeder weiß, dass die vollkommen unrealistisch sind und im letzten Jahr noch viel unrealistischer geworden sind. Wenn 2030 nur noch 170g/kWh unterstellt werden, dann sind die Rechnungen natürlich alle richtig. Wie man da aber praktisch hinkommen will ... absolutes Rätsel.
Wed Oct 05 12:03:47 CEST 2022 | wirme
Ich denke, dass sich in den nächsten Jahren da eine Menge ändern wird.
Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist einfach verpennt worden.
Auch weil der Druck was zu ändern nicht hoch genug war.
Jetzt versucht jeder auf die Schnelle noch eine PV Anlage zu bekommen.
Wed Oct 05 12:30:23 CEST 2022 | pcAndre
Morgen...!
Ich gebe dir da in Teilen Recht. Du schaust dir der Einfachheit den Jahresdurchschnitt an Emissionen (z.B. 420 g CO/kWh in 2021 [1]) für die Erzeugung einer kWh an. Welche Aussagekraft würde es z.B. haben, wenn du anhand des Jahresdurchschnittspreises von einem Liter Kraftstoff die Kraftstoffkosten berechnest?
Als objektive Diskussionsgrundlage sollte man meiner Meinung nach die aktuellen Emissionen für seinen Ladevorgang heranziehen / festhalten. Macht natürlich keiner, da es zu viel Aufwand wäre. Aber z.B. am heutigen Tag um 10 Uhr wurden nur 247 g CO2 freigesetzt, um eine kWh Energie zu erzeugen. [2]
MfG André
[1] https://www.stromauskunft.de/strompreise/strommix-in-deutschland/
[2] https://app.electricitymaps.com/zone/DE
Wed Oct 05 13:19:37 CEST 2022 | wirme
Ein E-Auto mit Strom aus konventioneller Erzeugung zu laden macht keinen Sinn.
Kohlestrom liegt z.B. bei > 800 g CO2/kWh.
Wenn man mit einer PV Anlage lädt, liegt man bei 50 g CO2/kWh.
Aktuell haben wir bei uns auf der Arbeit 3 PHEV im Einsatz.
Die werden mit klimaneutralem Strom (kein Ökostrom) geladen und sind > 50 % elektrisch unterwegs.
2 PHEV werden in den nächsten Wochen gegen BEV ausgetauscht.
Wir bekommen diesen Monat eine große 100kVA PV Anlage + 4 Wallboxen.
Spätestens im Dezember kommen weitere 100 kVA PV dazu.
Die Wallboxen werden so eingestellt, dass im Regelfall nur bei PV Überschuss geladen wird.
Wed Oct 05 13:25:29 CEST 2022 | Tom9973
Eine sehr gute und sie wird noch mal deutlich besser, wenn ich meine Aussage vom Individuum weg bewege und in Richtung unser Volkswirtschaft gehe.
Wed Oct 05 15:25:41 CEST 2022 | pcAndre
Morgen...!
Aber auch die eine Volkswirtschaft wie Deutschland ist in einem Gebilde namens EU nur ein "Individuum", deren Zusammenhang wiederum betrachtet werden sollte.
Leider habe ich keine anderen Zahlen finden können, jedoch lagen in 2020 die Emissionen im Stromsektor der EU27 bei 226 g CO2 je kWh. [1]
MfG André
P.S.: Übrigens, aktuell (13:00 Uhr) könnte man sein E-Auto mit 179 g CO2 pro kWh laden.
[1] https://www.weltenergierat.de/.../?cn-reloaded=1
Wed Oct 05 16:03:56 CEST 2022 | Tom9973
Der eine lädt halt morgens, der andere mittags und manch einer abends ... ergibt am Ende halt den Schnitt. Oder wo wollen wir jetzt hin von der Diskussion her?
Wed Oct 05 17:09:46 CEST 2022 | pcAndre
Morgen...!
Ich glaube, dass diese Denke, den Jahresdurchschnitt zu nehmen, zu einfach ist. Aber detaillierter Daten liegen ja leider nicht vor, da Strom von sehr vielen Akteuren benötigt wird. Jedoch gibt es schon Stromanbieter, welche die Spotpreise weiter geben und man sein Auto zu den günstigsten Stunden, vielleicht auch gleichbedeutend mit wenig CO2 Ausstoß, laden kann. Quasi ähnlich wie diejenigen, die zu günstigen Zeiten an die Zapfsäule fahren.
Nichtsdestotrotz lagen in 2020 die Emissionen im Stromsektor der EU27 bei 226 g CO2 je kWh. Deutschland halt schlechter...
MfG André
Wed Oct 05 18:32:53 CEST 2022 | wolfgangpauss
Zum Beispiel darf man auf Baggerseen nur noch 15% der Fläche mit schwimmenden PV-Anlagen belegen. So einen Schwachsinn hat man aktuell verbrochen. Die sind echt hohl im Wirtschaftsministerium oder blicken keinen Meter.
Wed Oct 05 20:27:03 CEST 2022 | Tom9973
Durchaus richtig. Aber egal ob jetzt Personen dann laden, wenn viel EE-Strom im Netz ist, also der CO2-Wert niedrig ist oder nicht, am Ende bleibt es beim Mittelwert. Wenn das entsprechend viele machen und das einen Effekt hat, dann sinkt halt der Mittelwert, aber der Mittelwert bleibt Mittelwert.
...
Ja, der EU-Wert ist niedriger als der Deutsche.
Diese Quelle spricht von 230g/kWh:
https://de.statista.com/.../
Um die 4g/kWh will ich gar nicht streiten, aber ich wunderte mich kurz, warum der deutsche Wert nur bei 311g/kWh liegt, wo doch das UBA bei 375g/kWh liegt (die Differenz war mir dann doch suspekt):
https://www.umweltbundesamt.de/.../...pro-kilowattstunde-strom-steigen
Dann wurde es klar, bei den anderen Quellen wird nur das CO2 gesehen, bei der Stromerzeugung entstehen aber noch andere klimarelevante Gase. Diese rechnet das UBA in CO2-Äquivalent um, addiert sie drauf und dann heißt das Kind CO2-Emissionsfaktor. Was natürlich die ehrlichere Größe ist.
Deine Antwort auf "Ist das die Zukunft von PHEV?"