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Unterwegs mit meinem 328i

Geschichten eines Sexzylinder-Fahrers

Mon Oct 10 21:32:10 CEST 2016    |    Bayernlover    |    Kommentare (51)    |   Stichworte: 7er, BMW, G11/G12

Hallo liebe Leser,

ich habe euch ja versprochen, dass aufgrund meiner zahlreichen Anmietungen auch einmal der eine oder andere Fahrbericht hier erscheinen wird. Dieses Versprechen sei hiermit eingelöst, heute folgt der erste Streich, gleich mit einem besonderen Kracher:

Skoda Rapid 1.0 TSI.

Sicherlich. Vorher gehe ich zu Fuß.
Aber was waren überhaupt die Anforderungen: 1.500 km an einem Wochenende. Das heißt: Bequem, schnell, nicht zu trinkfreudig, Platz für vier Personen. Was liegt also näher, als in das aktuelle Meisterstück der bayerischen Oberklasse zu steigen? Nicht viel, deshalb stelle ich heute den absoluten Boss-BMW vor:

BMW 730d G11.

Kurz zu den harten Fakten:
3-Liter-R6-Diesel.
265 PS.
8-Gang-Automatik.
Massagesitze.
Laserlicht.
Driving Assistant Plus.

[bild=1]

Beim ersten Blick auf die Front der Gedanke "Was ein Schiff!" Dann der Innenraum. Viele Schalter, Knöpfe und Drehräder. Zunächst mache ich mich mit dem neuen iDrive vertraut, bisschen anders als das alte, insgesamt aber schneller und logischer. Die Klimaautomatik-Steuerung mit den Touch-Tasten wirkt edel und fühlt sich auch so an. So muss es sein, wenn schon Touch, dann trotzdem blind zu bedienen. Nicht so ein iPad wie im Tesla oder Volvo XC90.
Nach dem Koppeln des Handys und den notwendigsten Einstellungen geht es raus aus dem Parkhaus. Dank 360-Grad-View und mehr Kameras als bei "Wetten...dass?" gar nicht so kompliziert.
Ab auf die Autobahn. Sanftes Beschleunigen (er ist ja noch kalt) reicht aus, um den Koloss auf Tempo zu bringen. Dabei stellt man fest: Obwohl das Auto echt groß ist, ist es vergleichsweise leicht. Auch in den ersten Kurven fährt er sich für die Größe echt leichtfüßig. Die anfängliche Skepsis, ob 265 PS in so einem Brummer überhaupt für nennenswerten Vortrieb sorgen können, verfliegt nach der Warmfahrphase innerhalb weniger Sekunden.
Und wie er zur Sache geht! Zügig, aber ruckfrei werden die Gänge durchgeschalten, so wie man es manuell niemals könnte. Dabei hält sich der Sechszylinder dezent im Hintergrund, außer unter hoher Last, da hört man ihn sanft grummeln. Für einen Diesel klingt er echt ganz ordentlich.

Beim ersten Stau wird der Driving Assistant Plus ausprobiert. Funktioniert dort tadellos. Hand ans Lenkrad und er macht alles von allein. Außer beim Losrollen, da muss man kurz aufs Gas gehen, das ist aber okay. Auf schnelleren Autobahnetappen verliert er ab und zu die Spur, das heißt, man muss dann doch mitlenken. Vom autonomen Fahren ist er also noch weit entfernt, nichtsdestotrotz kommt man mit dem Assistenten deutlich entspannter an. Einfach die Zielgeschwindigkeit einstellen und ab und zu mitlenken. Mir hat es gefallen. Allerdings beschleunigt er später als ich es tun würde, wenn ein Auto vor einem die Spur räumt. Das Problem kann man aber mit dem Gaspedal manuell lösen.

[bild=2]

Alles in allem die entspanntesten 600 km Autobahn am Stück, die ich je gefahren bin. Gleichzeitig auch mit die schnellsten, denn aufgrund des leisen Innenraums und der niedrigen Drehzahl auch bei hohem Tempo steht die Zielgeschwindigkeit eigentlich durchgängig auf 200. Die Mitfahrer wundern sich noch, warum heute alle anderen so langsam fahren, wir fahren doch auch nur 130. Naja, fast 😁
Bei Ankunft kann man sich übrigens vollautomatisch einparken lassen, man muss nur einen Knopf in der Mittelkonsole gedrückt halten und er parkt komplett von allein. Das klappt erstaunlich gut, so gut, dass ich es am Ziel auf einem Parkplatz mehrfach ausprobieren muss - die Familie im Nachbarauto dachte auch, ich bin total durch den Wind.

Die Sitze sind über jeden Zweifel erhaben, Heizung und Massage lassen auch auf längeren Abschnitten nie den Komfortaspekt vermissen - unterschiedlichste Massageprogramme und das selektive Heizen machen das Sitzen zum Hochgenuss.
Überhaupt entdeckt man ständig neue Features - Zitat Mitfahrerin:

"Weißt du, was praktisch wär? Wenn ich mein Handy in der Mittelkonsole induktiv aufladen könnte" *Mittelkonsole klappt auf - Handy landet drin - lädt*

"Ja okay, aber mein Internet ist eh leer - WLAN wär halt echt nice" - Einstellungen, Geräte verwalten, Verbindung hinzufügen - WLAN-Hotspot. Was es nicht alles gibt.

Ich selbst habe die hinteren Sitze nicht benutzt, laut einstimmiger Meinung aller Mitfahrer sind diese in ihrer Bequemlichkeit kaum übertroffen, ebenso wie der zur Verfügung stehende Fußraum. Obwohl wir hier nicht von der Langversion sprechen.
Lustig ist auch die Gestensteuerung, die aber eher eine nette Spielerei als wirklich hilfreich ist. Ist etwas, um Lacher auf den Rücksitzen auszulösen. Die Spracherkennung ist allerdings wirklich gelungen und versteht sogar sächsisch 😛

Der Kofferraum öffnet und schließt mit einer Fußwischbewegung, das Laserlicht macht auf dunklen Autobahnabschnitten die Nacht zum Tag. Wobei sich andere Verkehrsteilnehmer geblendet gefühlt haben müssen, das ILS geht hier in meinen Augen ein wenig feinfühliger zur Sache.
Der Polarisierungsfaktor ist schon recht hoch, allerdings eher im interessierten Sinne. Die Leute schauen dem Auto nach, manche fragen auch, aber grundsätzlich ruft der 7er positive Reaktionen hervor. Bei einem X6M wäre das mit Sicherheit anders.
Sehr positiv überrascht bin ich vom Verbrauch. Zunächst einmal lügt einen der Bordcomputer schamlos an - allerdings zu seinen Ungunsten. Angezeigte 8,5 Liter auf 100 km waren real und errechnet dann 8,1. Ich konnte es aufgrund meiner (Fast-)Vollgas-Orgien nicht glauben, aber ich habe mehrfach nachgerechnet. Auf 1.554 km liefen ziemlich genau 126 Liter Sprit durch. Chapeau, BMW! Hier macht sich der Leichtbau wirklich bezahlt.

Ist der 7er G11 nun die automobile Perfektion? Sagen wir es so: Er ist nah dran. Die eingangs genannten Anforderungen hat er alle übererfüllt. Würde ich ihn wieder mieten? Definitiv!
In den Kosten pro Kilometer liegt er mit Miete und Sprit sogar knapp unter dem 325i - hab also noch gespart dabei 😁 Nichtsdestotrotz wird das ein Erlebnis sein, was ich mir vielleicht einmal im Jahr gönne. Deshalb wartet am Freitag auch "nur" ein BMW F11 auf mich. Es klingt sehr überheblich, das als Abstieg zu bezeichnen. Aber an den 7er heranzukommen, ist quasi ausgeschlossen. Dafür kostet der 5er auch eine ganze Ecke weniger ;-)

Ich habe sicher einige Aspekte vergessen oder bewusst weggelassen - fragt einfach, ich versuche, alles zu beantworten!

Die imposante Front.
Die imposante Front.
Hat Dir der Artikel gefallen? 16 von 18 fanden den Artikel lesenswert.

Wed Oct 12 20:07:01 CEST 2016    |    Spannungsprüfer51428

Ja, der gestikuliert auch ordentlich. Mehr, als es beim Autofahren gesund wäre 😁

Thu Oct 13 09:39:22 CEST 2016    |    pico24229

Zitat:

netter Bericht...wie immer. Nur dass da jemand hinterherschaut wenn ein BMW vorbeifährt kann ich mir nicht vorstellen....

Bei einem e32 halte ich sogar mal an und schaue in den Innenraum <3

Thu Oct 13 12:08:46 CEST 2016    |    Achsmanschette51801

Bei nem E32 passiert mir das auch.

Thu Oct 13 12:52:02 CEST 2016    |    Bayernlover

Bei mir bei vielen neueren BMW - echt krass, wie sich das verändert hat in letzter Zeit...

Thu Oct 13 15:32:03 CEST 2016    |    Standspurpirat9517

Zitat:

Das Problem kann man aber mit dem Gaspedal manuell lösen.

Nicht jeder hat aber so lange Hände 😉

Thu Oct 13 16:05:47 CEST 2016    |    Bayernlover

Peduell dann 😁

Sun Oct 16 09:50:16 CEST 2016    |    the_WarLord

Zitat:

Es ging beim tief fallen nicht um die Kosten, jedenfalls nicht primär. Eher um die Gewöhnung an die aktuelle Oberklasse über einen längeren Zeitraum.....wenn man dann wieder ein eigenes Auto anschaffen muss, könnte es schwierig werden, etwas passendes (bezahlbares) zu finden, was dieser Gewöhnung (oder Verwöhnung😁) gerecht wird.

Naja, er fährt im Alltag Bahn... 😉

Sun Oct 16 09:51:49 CEST 2016    |    Bayernlover

Eben - was mich aber nicht stört, denn in der Stuttgarter Ecke Auto fahren ist einfach nur nervig.

Tue Oct 18 12:43:49 CEST 2016    |    HerrLehmann

Zitat:

Außerdem hat der 30d im 7er mehr Drehmoment, evtl. merkt man das auch. Deshalb: klare Empfehlung für den 730d! Super Motorisierung.

 

Beim Beschleunigen hört man sehr lange fast nix, das vermittelt einen sehr souveränen Eindruck

Ist der Autor nicht aus gewiesener Diesel Hasser... 😉

Zitat:

Doch, das war in Ostdeutschland 😉 in München würde das keine Sau interessieren.

In Mc Pomm vielleicht, aber hier in DD fahren ganz andere Hütten rum, wonach man sich umdreht...🙂

Tue Oct 18 13:40:58 CEST 2016    |    Bayernlover

Die Zeiten ändern sich 😉 es war übrigens tatsächlich in Dresden, so häufig ist da ein 7er nun auch wieder nicht, schon gar nicht außerhalb der Innenstadt

Tue Oct 18 16:24:03 CEST 2016    |    iJojo423

Ging das W-LAN eigentlich über die Bordsimkarte?

Tue Oct 18 18:42:07 CEST 2016    |    Bayernlover

Ja

Deine Antwort auf "Die automobile Perfektion - oder auch: Bayernlover ist mal wieder eskaliert."

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