• Online: 4.022

Unterwegs mit meinem 328i

Geschichten eines Sexzylinder-Fahrers

Fri Mar 15 19:53:49 CET 2013    |    Bayernlover    |    Kommentare (22)    |   Stichworte: 3er, BMW, E36

Hallo liebe Leser,

 

bei mir ist es so, ich habe mein Auto ständig im Blick. Temperaturanzeige, Ölstand, Reifendruck - versteht sich von selbst. Beim Fahren achte ich ständig auf Geräusche, und ob die auch wirklich sein sollen oder ob da irgendetwas im Argen liegt. Auf die Art und Weise habe ich sicherlich schon mehr Geld fürs Auto ausgegeben, als es wirklich notwendig gewesen wäre. Die alten Sommerreifen wären sicherlich noch gegangen, und auch die vorderen Stoßdämpfer waren wohl noch nicht komplett im Eimer. Genau wie der Keilriemen, der wirklich nur kleine Risse hatte, und das auch nur auf der inneren Seite.

Aber irgendwo denke ich mir: Es ist mein Auto, ich habe es bezahlt, ich fahre es als einziger und ich muss mich darum kümmern. Ende letzen Jahres hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich den Ölwechselintervall um ca. 500km überschritten hatte...

 

Die Krönung dieser Manie zeigte sich jetzt bei meiner Lambdasonde: Schon kurz nach dem Kauf fiel mir auf, dass die Momentanverbrauchsanzeige bei 3/4 Gas immer ein wenig hin und her schwankte, und man das auch leicht in der Beschleunigung merkte. Also habe ich erstmal Foren gewälzt und viele interessante Lösungswege vorgeschlagen bekommen, danke nochmal dafür ins E36-Forum. Doch so richtig geholfen hat es alles nix. Also habe ich weitergesucht, und bin irgendwann auf die Lambdasonde gekommen.

Dann verging wieder einige Zeit, und jedes Mal nervte mich dieser verdammte Zeiger! Und dann, wie es der Zufall so wollte, schlachtete jemand einen alten E36 mit unter 100.000km. Ich habe mir also gegen einen kleinen Unkostenbeitrag die Lambdasonde geschnappt und einbauen lassen, da ich krank war. Auf der Rückfahrt von der Werkstatt war ich wohl vom Hustensaft benebelt, denn ich dachte wirklich, das Problem wäre gelöst.

Aber Pustekuchen, direkt am nächsten Tag fahre ich ca. 50km, und bei jeder möglichen Gaspedalstellung zwischen "fast kein Gas" und "Vollgas" zitterte der Zeiger um die 4 Liter hin und her, und das Auto beschleunigte wie von einer Feder angetrieben. Vor Wut über diese Tatsache habe ich direkt bei Ankunft bei eBay eine nagelneue Bosch-Sonde bestellt. Diese habe ich dann vorgestern mit der tatkräftigen Hilfe eines Kumpels und seiner Grube eingebaut, und siehe da, die Nadel steht wie angetackert! Gott, war ich froh. Endlich läuft alles so wie es soll, und ich kann guten Gewissens auch mit 3/4 Gas beschleunigen ;)

Wenn sich die ganze Aktion jetzt noch positiv im Verbrauch auswirkt bin ich wirklich und kann mir dann auch einreden dass es sich nach 100.000km vielleicht finanziell gelohnt haben wird, eine neue Sonde zu kaufen :D

 

Hier haben wir den Übeltäter:

Bild: WikipediaBild: Wikipedia

 

Wie geht es euch mit diesen Dingen? Seid ihr eher so die "Ich kauf mir ein Auto mit zwei Jahren Rest-TÜV und fahr es bis es auseinanderfällt"-Typen oder muss an eurem Auto technisch alles fit sein? Es gibt ja sicher auch noch ein paar Zwischenschattierungen, nicht jeder ist so bescheuert wie ich ;)

 

Apropos TÜV, der ist im April auch noch fällig, aber darüber wird es natürlich einen Extra-Artikel geben, i will keep you updated!

 

 

BMWRider

 

Ich bin bei dir, kenne das mit dem Perfektionismus auch nur zur Genüge. Habe bisher bei (fast) allen Autos, die ich besaß, trotz geringem Budgets immer alles machen lassen, wo andere noch ewig mit rumfahren würden.

Beim jetzigen Auto ist es das Selbe in Grün. Ich habe beim Kauf schon viel Geld in die Hand genommen und ein 10 Jahre altes Auto beim Vertragshändler gekauft. Des Gefühls und der Garantie wegen. Die Hälfte des Budgets hätten auch gereicht. Aber der Zustand sollte halt 1A sein.

Dennoch habe ich nach Kauf erstmal einen Ölwechsel machen lassen. Der letzte war laut Serviceheft gerade mal 500 -fünfhundert!- KM her. Einfach weil durch die kurzen Fahrten beim Händler Schmodder am Öldeckel war. Dazu gab es neue Kühl- und Bremsflüssigkeit. Für das gute Gefühl.

Ungereimtheiten wird sofort nachgegangen, sei es ein leichtes Klappern vom Fahrwerk, welches nichtmal reproduzierbar ist oder ähnliches. Dann gibt es jedes Jahr im Herbst einen Ölwechsel mit feinstem Mobil1 0W40, auch wenn noch 23tkm Rest bis zum eigentlichen Termin angezeigt werden. Einmal im Jahr kommt das Blut neu, basta!

Mein Schrauber fragt mich schon, ob ich zuviel Geld hätte.

Aber es ist einfach so, dass ich das Auto eigentlich nicht bräuchte, wenn überhaupt würde auch ein Kia Picanto oder sowas vollkommen ausreichen. Da ich aber die wenigen KM, die ich fahre, durchaus genießen will, wurde es dieses Auto und es ist insofern deutlich mehr Hobby als Notwendigkeit. Und dann soll auch alles tiptop sein und nichts, aber auch garnichts soll den Genuß trüben. Das Gefühl, ein 13 Jahre altes, aber durchaus mit einem Jungwagen zu verwechselndes Fahrzeug zu fahren ist es mir einfach wert. Kann man verstehen, muss man aber nicht ;)


Fri Mar 15 20:13:53 CET 2013    |    Shibi_

Eigentlich muss an meinem Auto alles perfekt sein. Auch Kleinigkeiten stören mich obwohl mein Dicker inzwischen 260tkm hinter sich hat und viele sagen, das gehört bei der Laufleistung irgendwann dazu.

 

Das einzige wo mein Dicker zur Zeit nicht ganz perfekt ist, ist beim Ölverlust. Er verliert am Nockenwellenversteller ein wenig Öl, welches auf den Krümmer tropft und dann duftet es. ;)

Aber es ist ein riesen Aufwand das zu beheben, da lasse ich ihn zur Zeit lieber weiter auf den Krümmer tropfen. Der Ölverbrauch ist nicht höher als der Durchschnitt bei den Audi 5 Ventilern. Ist also minimal was da rauskommt. Und das Auto hat in letzter Zeit mehr als genug Geld gefressen.

Aber sonstigen Problemen wird immer sofort nachgegangen. Bei Geräuschen bin ich immer sehr empfindlich. Bin einmal fast eine Stunde mit dem Werkstattleiter meiner damaligen Stammwerkstatt rumgefahren bis er endlich auch das Geräusch gehört hat, das ich gehört habe. Ein komisches Summen in einem bestimmten Drehzahlbereich beim, aber sehr leise und nur bei ausgeschalteten Radio und Klima zu hören. Und auch nur beim Beschleunigen, nicht im Stand. War dann zum Glück nur eine lockere Plastikabdeckung die leicht am Keilriemen geschliffen hat wenn sich der Motor beim Beschleunigen durch das Drehmoment etwas bewegt hat.

 

Aber das ich an Perfektionismus leide zeigt wohl schon meine Reinigungs und Pflegeutensiliensammlung die fast 1000€ gekostet hat. Dafür kann so mancher professioneller Fahrzeugaufbereiter darauf neidisch sein. ;)

Fri Mar 15 20:19:23 CET 2013    |    Turboschlumpf6

Hi.

Mir geht es genauso. Mein Öl kommt im Volvo nach erst 5000 km jetzt auch neu (wegen viel Kurzstrecke).

 

Ich mache auch lieber die Reparaturen früher und habe dafür Ruhe. Ich achte auch auf mögliche Geräusche, um verschlissene Teile gleich zu ersetzen. Derzeit glaube ich, mir ein leichtes Klappern vorn rechts einzubilden. Es könnte die Koppelstange sein.

 

Mir sind jedenfalls die Leute, die früher reparieren, lieber als die, die gar nichts reparieren (lassen).

Fri Mar 15 20:29:21 CET 2013    |    Schattenparker50835

Perfektionismus wäre bei mir übertrieben, aber gerade was die Sauberkeit im Innenraum angeht wird mein kleiner noch gepflegt wie am ersten Tag. Nahezu jedes Teil wurde entweder lackiert oder anderweitig Instand gesetzt damits hübsch ausschaut, obwohl vielleicht nur leichte Kratzer im Plastik waren.

Außen wird etwas abgestuft, wer selbst lackiert bekommt eben kein Showroom-Finish hin. Aber Rost ist nirgens zu finden, beim Lack wurde solange nachgebessert bis ich damit zufrieden war und es einigermaßen respektabel rüberkommt.

 

Komischerweise bekommt die Technik von mir am seltensten Aufmerksamkeit. Das liegt vor allem an der geringen Fahrleistung. Die völlig maroden Bremsen der Vorderachse bin Ich wohl fast vier Jahre gefahren, für mich hats gereicht.

Sonst wird natürlich schon der Lauf des Motors immer im Auge behalten, nach vier Jahren Haltedauer weiß man was normal ist und was nicht.

Viele Teile wurden aber gleich nach dem Kauf getauscht, so hab Ich sehr lange Ruhe.

 

Perfektinismus und ein 15 Jahre altes Auto mit dementsprechenden Budget schließt sich fast aus, Ich repariere und verändere (vor allem das Soundsystem) wie es mit meinen Mitteln bestmöglich zu bewerkstelligen ist.

Fri Mar 15 21:00:15 CET 2013    |    100avantquattro

Ich weiß nicht, wie ich mein Verhältnis zum Auto bezeichnen soll? Wie heißt das Gegenteil von Perfektionismus nochmal??? :D

Fri Mar 15 21:24:34 CET 2013    |    BMWRider

Hauptsache dat Ding läuft? :D

Fri Mar 15 21:34:22 CET 2013    |    Schattenparker48230

Ich kann deine Einstellung schon verstehen, Josef. Leider geht ein solcher Perfektionismus ganz schön ins Geld. Deshalb mussten einige optische Mängel an meinem Ex-E36, die schon beim Kauf da waren, bleiben. Technisch war aber immer alles gemacht! Gewurmt hat mich nur der Bordcomputer, der die Winterzeit nicht speichern wollte. Auch Foren haben da nicht geholfen.

Mein nächster Karren wird das absolute Gegenteil! Ein Wegwerfauto zwischen 200 und 500€, das ohne jegliche Pflege gefahren werden soll bis es auseinanderfällt. Ein Satz Bremsbeläge ist evtl drin, wenn der Wagen sonst noch haltbar aussieht, aber im Großen und Ganzen will ich nix in das Ding investieren. Im Schlimmsten Fall kommt das Ding zu Ebay und der nächste Haufen wird gekauft. Und trotzdem damit täglich zur Arbeit und im Sommer zum Nordkap fahren. Ob ein Corsa A oder Ähnliches das aushält? :D Ich bin gespannt!

Fri Mar 15 22:03:52 CET 2013    |    7406

Als ich noch Autos "zum Spaß" hatte, gings mir ähnlich mit dem Perfektionismus, aber die Prioritäten haben sich geändert. Heute ist das hehre Ziel, dass die 3000€ Kisten ihre 300.000km durchhalten müssen. Hierfür werden Wartungsintervalle eingehalten und Defekte zügig repariert, aber das wars. Wenn ich meine Kiste verhätscheln würde, wäre es mir zu schaden, sie in 5-6 Jahren zu verheizen.

Sat Mar 16 11:32:28 CET 2013    |    Bayernlover

Schön zu lesen dass ich nicht der einzig verrückte in diesem Forum bin :D

 

Gestern wollte ich mein Lenkrad gerade rücken lassen, da es leicht schief steht. Das stört mich :D Also bin ich zur Werkstattkette mit den 3 Buchstaben gefahren (nein, nicht BMW :p) und wollte es richten lassen. Die hatten aber leider keine Zeit (klar, Freitag Abend), also musste ich wieder heim. Ich gebe erst Ruhe wenn das Lenkrad wieder gerade ist ;)

Sat Mar 16 11:52:34 CET 2013    |    italeri1947

Der Safrane muss technisch immer auf dem Laufenden sein, als Alltagsfahrzeug jederzeit und immerzu sofort betriebsbereit sein. Deswegen habe ich sämtliche Wartungsintervalle verkürzt und ersetze Verschleißteile immer zu festgesetzten Intervallen, auch wenn sie nicht direkt nötig wären. Lieber sollte man da auch zu früh als zu spät handeln, sage ich immer - lieber einmal zu oft den Zahnriemen getauscht als einmal zu wenig. Zumal ich mich auch komplett selbst um Wartung und Reparatur meines Renault kümmere und somit im Grunde nur Teile zu bezahlen habe, weil ich sie selbst austausche. Da bin ich immer kleinlich, weil ich die bisweilen tragischen Auswirkungen von Wartungsfehlern im Berufsleben leider sehr oft live miterlebt habe, und ich nicht möchte, dass mir das passiert. Sicher, die Inspektion einmal pro Jahr bei 15.000 Kilometern (Werksintervall) würde ausreichen, aber ich fahre meist doch etwas mehr und habe dann pro Jahr etwa drei Inspektionen - alle 6.-7.000 Kilometer führe ich diese durch. Das Serviceheft führe ich von Hand ohne Stempel.

 

Optisch muss er sich in einem zumindest grob akzeptablen Zustand befinden - er muss einigermaßen sauber sein, damit man sich nicht über eine rollende Dreckschleuder wundert, wenn ich die Straße entlang fahre (die Gefahr wäre sowieso gering, weil der Renault Safrane eigentlich immer ignoriert wird, den kennt ja fast niemand, aber trotzdem). Kratzer bessere ich aber, falls was passiert, sofort aus - aus Prinzip.

 

Gewaschen wird er immer von Hand, alle zwei Wochen, auch der Innenraum wird alle zwei Wochen gereinigt. Was ich gar nicht haben kann, sind Verpackungen und herumliegende Dinge wie CDs oder Landkarten im Innenraum - hier hat alles seinen Platz: Rücklehnenschoner für die Vordersitze mit Stautaschen für verschiedene Kleinteile sind bei mir schon in den BMWs trotz Kartentaschen im E32 (die der Safrane ebenso hat und die auch genutzt werden) eine Selbstverständlichkeit gewesen!

 

Auch der Kofferraum ist mit meiner ledernen Werkzeugtasche aus den 70er-Jahren, die schon im Renault 30 mitfuhr, und einem Karton ausgerüstet, in dem ich Kleinteile wie WD-40 und einen Einliterkanister Motoröl, die bei mir schon immer zur Grundausstattung in jedem Auto gehören, aufbewahre. Somit ist er ebenfalls "durchorganisiert". Es hat in diesem Sinne alles seinen Platz und auch eine gewisse Grundordnung, doch im Alltag kann ich es nicht immer vermeiden, dass Unordnung herrscht. Ich fahre ja meist allein, sodass ich CD-Hüllen dann einfach auf den Beifahrersitz lege, wenn ich die CD ins Radio schiebe (aber hinterher natürlich wieder aufräume).

 

Ich würde mich nur technisch als Perfektionisten bezeichnen.

Sat Mar 16 12:19:49 CET 2013    |    Bayernlover

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich es mit der Sauberkeit in letzter Zeit ein wenig hab schleifen lassen. Das hängt aber unter anderem damit zusammen, dass Auto Aussaugen bei minus 6 Grad kein Spaß ist und mir der Sinn einer Autowäsche bei Schneefall auch nicht ganz so klar ist.

 

Kommt Frühling, kommt Sauberkeit :)

Sat Mar 16 18:06:29 CET 2013    |    Trennschleifer51433

An meinem Auto muß alles perfekt sein. Geräusche oder sich ankündigender Verschleiß werden analysiert und asap behoben. Wenn man ein Auto länger als nur über den Leasingzeitraum fahren möchte, scheint mir dies die einzige Möglichkeit, ungetrübte und streßfreie Fahrfreude zu genießen.

 

Manchmal habe ich im Autobezug die Befürchtung, vom Ästheten und Perfektionisten zum Pedanten zu mutieren. Die Grenze hierzu ist sehr unscheinbar und das eigene Wertverständnis für Andersdenkende nur schwer vermittelbar.

Sat Mar 16 20:41:06 CET 2013    |    Spurverbreiterung21930

Mein Fahrzeug ist alles andere als ein Liebhaberwagen. Es handelt sich um einen mittlerweile achtjährigen KIA, der wohl eine der billigsten Alternativen in der Kompaktklasse darstellt. Dennoch ist das Auto mein monetär wertvollster Besitz und muss mich täglich 70km zur Arbeit und zurück bringen, dementsprechend behandle ich es auch:

 

Nach dem sehr günstigen Kauf veranlasste ich in einer Werkstatt meines Vertrauens die überfällige Inspektion, bei der u.a. die Bremsen, Zahn- sowie Keilreimen und sämtliche Flüssigkeiten getauscht wurden. Seitdem werden Inspektionen und Ölwechsel nach den im Serviceheft festgelegten Intervallen durchgeführt.

 

Mindestens einmal im Monat prüfe ich Beleuchtung, Luftdruck, Öl- und Wasserstand. Das dauert insgesamt etwa 20 Minuten und gibt mir die Gewissheit, dass mein Auto in guter Verfassung unterwegs ist. Jedes halbe Jahr gibt es eine sorgsame Handwäsche, bei der ich Salz und Gammel auch von schwer zugänglichen Stellen entferne und den Wagen einwachse. Dabei kann ich mir ein gutes Bild vom allgemeinen Zustand machen - was wohl nötig ist, denn der KIA neigt mittlerweile dazu, feine Rostpickelchen an verschiedenen Stellen anzusetzen. Noch ist nichts Schlimmes daran, doch ich weiß immerhin, hinter welche Kante und Zierleiste ich genau sehen muss, wenn das Blech "dicht" bleiben soll.

Der Innenraum wird bei Bedarf ausgesaugt und gelegentlich mit Innenraumreiniger und Lederpflege (Kunstleder) behandelt. Ich achte darauf, möglichst keinen Müll und unnötige Gegenstände mitzunehmen, weil ich einen aufgeräumten Innenraum schlicht einladender finde. Einige Cockpitteile sind so zerkratzt wie die Frontstoßstange, doch da es sich um Kunststoffteile handelt, ist der Schaden nur optischer Natur. ich sehe keinen Bedarf, das zu ändern, solange Technik und Rostschutz in Ordnung sind. Eine ausgesprochene Schönheit ist der Wagen ohnehin nicht - Kratzer hin oder her.

 

Beim Fahren lasse ich öfter das Radio aus, um auf mein Auto zu hören. Dabei bekomme ich mit, falls irgendetwas nicht in Ordnung sein sollte, und kann auf die Verbesserung meiner Fahrweise achten. Mittlerweile höre ich bspw. genau, bei welcher Drehzahl ein bestimmter Gang eingelegt werden sollte oder wann der Motor betriebswarm ist.

 

Lohnt es sich denn, soviel Zeit und Geld in die Wartung eines Allerweltsautos zu stecken? - Für mich kann ich diese Frage mit einem klaren JA beantworten, denn bisher gab es nicht eine einzige Macke zu beklagen. Der Wagen ist ein Muster der Zuverlässigkeit und dankt mir die Mühe mit einem traumhaften Motorlauf, gesunkenem Verbrauch und sicherer Straßenlage. Derzeit bin ich zuversichtlich, dass die Technik standfest ist und das größere Altersproblem wohl der Rost sein wird.

Sun Mar 17 19:10:05 CET 2013    |    Bayernlover

Oh ja, Rost ist immer ein Thema, gerade bei älteren Modellen. Da ist die Behebung dann auch nicht mehr ganz so einfach...

Mon Mar 18 16:47:26 CET 2013    |    PS-Schnecke49595

Schön zu lesen, dass ich mit meiner Einstellung meinem Auto gegenüber nicht alleine bin, man bekommt ja von seiner Umwelt meist das Gegenteil gezeigt.

 

Auch wenn’s viele vielleicht für übertrieben halten so viel Zeit und Geld in einen 13 Jahre alten Golf zu stecken, für mich gehört die sonntägliche Handwäsche mit saugen und regelmäßiges wachsen einfach dazu.

Gleiches gilt natürlich auch für die Technik, die vorgeschriebenen serviceintervalle wurden zur Sicherheit halbiert und sollte wirklich mal etwas defekt sein muss es natürlich sofort getaucht werden und wenn’s bloß ein abgegriffener Türgriff ist.

Deswegen investiere ich auch lieber ein paar € mehr im Jahr, dann bleibt die Fahrfreude wenigstens erhalten

 

Mon Mar 18 22:37:20 CET 2013    |    Bayernlover

Zusätzlich erhöht es natürlich immer die Sicherheit. Man kann auch zwei Jahre lang von TÜV zu TÜV mit beinahe runtergenudelten Bremsen und ölenden Stoßdämpfern überbrücken - ob das erstrebenswert ist, wage ich mal zu bezweifeln.

Mon Mar 18 23:04:26 CET 2013    |    BENZinblueter

Walter Röhl sagte mal: "Man kann ein Auto nicht wie einen Menschen behandeln, ein Auto braucht Liebe!"

So viel dazu ;)

Mon Mar 18 23:16:38 CET 2013    |    Bayernlover

So ähnlich sehe ich das auch :D

Tue Mar 19 10:51:34 CET 2013    |    NickTheGreek

Ich bin da auch ein bisschen Perfektionist. In den neun Monaten in denen ich meinen A4 fahre habe ich das Getriebeöl und die Ventildeckeldichtung gewechselt (da kam minimal Öl raus), den Kühlkreislauf fünfmal gespült bis das Wasser sauber blieb, vorne die quietschenden Bremsen ausgetauscht, die abgenutzten Türgriffe und die zerkratzte Schaltkulisse gewechselt und sonst noch ein paar Kleinigkeiten gemacht. Wenn irgendwas nicht mehr gut ist wird es entweder sofort repariert oder gleich ausgetauscht - im Zweifelsfall grosszügig. Unrunder Lauf, weil die Leistungsendstufe am Sterben ist? Die Zündkerzen bitte auch gleich auswechseln - ja, die Teuren von NGK. Die sind sicher gut. Und bei der Gelegenheit gleich auch noch einen Kompressionstest machen, wenn's geht.

Nach Möglichkeit verbaue ich Originalteile und sonst gute Markenware. Mindestens einmal im Monat schau ich in den Fehlerspeicher. Luftdruck und Flüssigkeitsstände kontrollieren versteht sich von selbst. Gewaschen wird je nach Wetter 1-2mal die Woche, und im Frühling kommt der Kleine einen Tag zum professionellen Aufbereiter.

 

Wenn jemand sein Auto vernachlässigt, tut mir das schon fast weh. Zuckerbiene z.B. sieht ihr Auto mehr so als grosse Handtasche auf Rädern (ein Hurra auf Klischees). Entsprechend schaut's innendrin auch aus. Das Einzige was regelmässig gewechselt wird ist der Duftbaum, alles andere kann so wichtig gar nicht sein, die Kiste fährt ja noch. Waschen und Saugen? Macht die Garage beim Service. Wahrscheinlich.

Versteht sich von selbst, dass ich mich bei jeder Gelegenheit mit dem Auto davonschleiche und das Nötigste mache. Sonst würde man die Lackfarbe wahrscheinlich inzwischen nur noch im Serviceheft sehen. :rolleyes:

 

Ich finde ein Auto ist sowas Tolles, das muss man einfach pflegen! Welche andere Anschaffung gibt einem so viel Freiheit, eröffnet einem so viele Möglichkeiten? Ausserdem ist das Auto ja ein Stück weit auch Visitenkarte und Spiegel meiner Persönlichkeit - wenn ich irgendwo vorfahre, ist der erste Eindruck mein Auto; wenn ich jemanden mitnehme, fühlt der (die) sich im gepflegten Auto wohler.

 

Klar kostet mich das ein bisschen mehr als unbedingt nötig. Aber viel kann man ja auch selbst machen oder der freien Garage des Vertrauens auftragen. Im Gegenzug bin ich sorgenfrei und komfortabel unterwegs und kann die Kiste nach 2-3 Jahren knapp unter dem Einkaufspreis oder noch mit etwas Gewinn guten Gewissens weiterverkaufen. Ein gut gepflegter dreizehnjähriger A4 oder A6 mit Scheckheft und wenig Kilometern steht weit besser da als eine halb so alte versiffte Möhre mit Wartungsstau.

Tue Mar 19 11:06:37 CET 2013    |    Achsmanschette22445

hallo,

 

vor lauter prüfen und beobachten deines BMW 316i kommst du da noch zu einem genussvollen Fahrens...?

 

Aber immerhin,besser so wie andersrum...Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!

 

 

lg,Silverlfe

 

PS:Super deine Blogseite hier,toll erstellt!

Tue Mar 19 16:22:32 CET 2013    |    Bayernlover

@Nick: Ja, das könnte sein, dass es irgendwann mal finanziell rentabel ist, bei mir allerdings nicht mehr ;)

 

@silverlife: Dankesehr! Klar, ich genieße so gut wie jeden Kilometer, ist ja immerhin mein erstes Auto :) So viel wie letztes Jahr werde ich allerdings dieses Jahr nicht fahren, denke ich. Allerdings steht bald die 30.000km-Marke an, in 15 Monaten insgesamt.

Wed Mar 20 08:23:39 CET 2013    |    jackknife

Ich habe an vielen meiner Autos Teile selbst gewechselt und mir dafür richtig Zeit genommen weil ich von Werkstätten da schlampige Arbeit gewohnt war. Mich hat es nicht gestört dass ein Bremsenwechsel rundherum einen Tag oder länger dauerte - ich habe dabei aber die Sättel penibelst von Abrieb/Dreck gereinigt, die Achsnaben wo die Scheiben draufkamen geputzt und von Rost befreit etc - der Lohn waren immer fein ansprechende Bremsen und eine absolut gleichmäßige Bremsverteilung beim Tüv (sogar bei der Handbremse). Demnächst ist mein Audi dran - hier muss ich da grad erst große Reparaturen anstanden die ich nicht selbst erledigen konnte leider etwas sparen. Aber dennoch werden die Führungen der Bremssättel überholt, Teile des Kühlwasserkreislaufs getauscht und noch ein paar Fitzelchen gemacht - alles in der Hoffnung dass dann im Tüv-Bericht steht: Ohne Mängel.

Das hab ich mit einem 14 Jahre alten Volvo geschafft, dann sollte das ein 13 Jahre alter Audi doch auch hinbekommen :)

Bei der Optik bin ich etwas nachlässiger - aber was die Technik angeht: Wenn etwas kaputtgeht oder morsch aussieht (Aufhängungen der Achse z.B.) wird generell erstmal gesucht ob es das Teil von einem Hersteller in verstärkter Ausführung gibt die trotzdem noch Straßenkomfort bietet.

Wed Mar 20 20:23:10 CET 2013    |    Bayernlover

Bei Fahrwerksteilen etc. kommt bei mir auch nur Markenware rein - ansonsten zahlt man eh meistens doppelt.

Deine Antwort auf "Das eigene Auto - zur Perfektion verdammt?"

Blogempfehlung

Mein Blog hat am 04.02.2015 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

Informationen

Geschichten, Erlebnisse und Gedanken aus dem Leben eines mittlerweile Autolosen

Blogautor(en)

  • Bayernlover Bayernlover
  • BMWRider BMWRider
  • Felyxorez Felyxorez

regelmäßige Leser (136)

letzte Besucher

  • anonym
  • dodo32
  • Swissbob
  • Dynamix
  • donBogi
  • Bayernlover
  • deriva
  • duffi
  • FirmTrout
  • BCee

Schaut doch auch hier mal vorbei!