20.07.2012 17:32 | rpalmer | Kommentare (15) | Stichworte: Erfahrungen, Erfahrungsaustausch, Korrosion, Korrosionsschutz, Oldtimer, Rost, Rostschutz, Youngtimer
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20.07.2012 18:59 | Hacki81
Hihi, ich werde zitiert.
Für die Wirksamkeit von reiner Phosphorsäure habe ich hier auch noch ein paar Bilder im Anhang.
Fertan funktioniert so ähnlich wie Phosphorsäure, es basiert auf der sogenannten Gallussäure. Diese reagiert mit Rost, und produziert dabei Eisengallat. Bei der Phosphorsäure entsteht eben Eisenphosphat. Beides sind chemisch wenig aktive, aber auch mechanisch wenig belastbare Substanzen. Bei der anwendung von Fertan müsste im Prinzip auch immer wieder geschrubbt werden, bis einfach kein Rost mehr da ist...
Ich gehöre also zu denen, die davon nichts halten. Wenn schon, kann man den Rost gleich richtig entfernen, und nicht einfach nur übertünchen.
Owatrol öl ist mmn. auch alter Wein in neuen Schläuchen. Es handelt sich dabei um sogenanntes Halböl, eine Mischung aus Leinölfirniss und Terpentinöl. Durch seine dünne Viskosität und lange Trocknungsphase dringt es Tief in den Rost ein, ausserdem "trocknet" es nicht per se durch Verdunstung von Lösungsmitteln, sondern durch Oxidation. Dabei entzieht es dem Rost gleich noch den gebundenen Restsauerstoff, und hemmt ihn dadurch enorm. Das ist übrigens auch der Grund, warum Leinöl (und auch Owatrol!) getränkte Lappen feuer fangen können. Diese oxidative Reaktion ist Exotherm - es wird Warm. Ja, sogar Heiss.
Damit habe ich Persönlich auch ganz gute Erfahrungen gemacht, auf dem letzten Bild sieht man unten Links das "rostvergrößerte Wasserablaufloch"; welches ich 2 Jahren kurzerhand mit Owatrol eingepinselt habe. Es ist bisher nicht weitergerostet.
Übrigens - Leinölfirniss und Terpentin aus dem Baumarkt ist wesentlich billiger als Owatrol, und funktioniert genauso gut.
Gruß
20.07.2012 20:45 | xRenox
Ich nutze seit Jahren Mike Sanders Korrosionsschutzfett. Habe damit alle Hohlräume mit der Lanze geflutet und seitdem nie wieder Rost gehabt. Es hat (natürlich besonders bei Wärme) auch eine sehr gute Dauerkriechwirkung und kriecht daher auch in Bereiche, wo man beim Versiegeln nicht hinkam.
20.07.2012 21:33 | Spurverbreiterung48838
@ Hacki81: könntest du mir mal bitte die Bilder erklären? Mit was bearbeitet? Wie lange hat es gedauert? Das letzte Bild hat aber nicht mit den anderen zu tun?
Gruß
20.07.2012 21:41 | ICBM
Hammerite an der Bremstrommel hält bei mir am Civic seit fast 10 Jahren - auch bei anderen Autos auch am Sattel ohne Probleme. Gut vorbereitet und 2-3 Schichten gepinselt und gut isses
Fluidfilm als Spray verwende ich gerne als Schmiermittel für rostige Gelenke und beginnende Roststellen - FluidFilm in der Dose zum verpinseln an rostigen Flächen ähnlich wie MikeS.
mfg
20.07.2012 21:52 | Hacki81
Die ersten paar Bilder sind im laufe von 2, 3 Tagen entstanden. Die Bearbeitungsschritte waren dabei immer gleich. Phosphorsäure auftragen, warten bis sie ausgetrocknet ist, und dann frische auftragen. Zwischendurch mit der Drahtbürste abgebürstet. Groben rost mit dem Schraubenzieher abkratzen.
Anbei noch 2 Bilder - Phosphorsäure als Bad zusammen mit Oranex (bzw Orangenreiniger HT) und nem schuss Aceton... Entlackt und Entrostet wie beim Sandstrahlen.
P.s., Meine Erfahrungen decken sich weitgehend ...
Brantho korrux: taugt nix, höchstens auf absolut rostfreiem blech, aber da würde ich doch dann eher einen 2K Zinkphosphatprimer benutzen..
Fluid film: Tolles zeug, Wäscht sich schnell ab im Spritzwasserbereich, als AS-R aus der dose aber sehr einfach und "zwischendurch" aufzutragen.
Owatrol: Scheinbar auch tolles zeug. Damit habe ich auch meinen Holzschaltknauf wieder sehr schön bekommen, ist halt Leinölfirniss.
Fertan: Taugt nix. Höchstens um Rostfreies blech zusätzlich zu schützen, wenn man minderwertige grundierungen à la Brantho korrux benutzen will..
Elaskon Agro: Sieht scheisse aus, aber wirkt prima, und ist trotz der bezeichnung als "temporärer" schutz sehr langzeitresistent, selbst gegen die Waschanlage. Ebenfalls sehr leicht aus der Sprühdose aufzutragen.
Pelox RE: Zu teuer, siehe Phosphorsäure..
Mike Sanders: Auch tolles zeug.
20.07.2012 22:06 | Spurverbreiterung48838
Habe mal ein Bild angehängt. Ist nicht von meinem Auto sondern aus dem Netz. Da wo die Schraube sitzt ist alles verrostet auch in dem Holraum wo dei Schraube drinne ist. Ich brächte mal ein Tipp wo mit ich es behandeln kann, auch mit dem Hinweis den Rost in dem Holraum dewr Schraube zu entfernen.
21.07.2012 00:12 | jcwfan
Ich kam mit Brunox epoxy gut über die Runden.
Losen Rost entfernt, kurz angeschliffen, aufgepinselt. Ergiebig, keine Grundi nötig.
Fertan ist nicht das Produkt meiner Wahl. Ähnliche Erfahrung wie oben beschrieben. Wollte auch nicht jedesmal viel Blech "runterhobeln", daher Umstieg auf Epoxy und Ruhe war.
Mit Hammerite habe ich lediglich den Luftfilterdeckel eingepinselt, es ist genau das oben beschriebene passiert und seither niemals mehr verwendet. (Deckel war mir nicht wichtig, war nur ein Versuch)
Mike Sanders, super! Kriecht überall hin, selbst nach über 10 Jahren noch (Sommerhitze).
Dann haben wir ein super geniales Fett aus der Industrie, leider wissen wir nicht, wie es heißt, daher bei uns der "heilige Gral" genannt.
Super dünn aufzutragen, spülte sich nicht ab, stoppte den Rost oder schützte davor (jahrelang). Daher besonders für Radkästen, Längsträger, Querlenker etc. Kriegt man selbst mit Spezialseife kaum von den Fingern.
Mein Feind: Dieser schwarze Unterbodenschutz. Härtet aus, bildet Risse, Feuchtigkeit dringt ein und man bemerkt es nicht bzw. zu spät.
An fiesen Stellen (Schweller) habe ich diesen entfernt und bin auf halbwegs klaren Unterbodenwachs umgestiegen. Hier hatte ich alles im Blick. Nachbehandlung vorsichtshalber ca. alle 2-3 Jahre. Marke "Presto", da gibt es mit Sicherheit besseres, aber für meinen Zweck hat es erstmal gereicht. Wäre aber umgestiegen.
Alle mir bekannten, zugänglichen Gummistopfen gefettet. (Mit dem o. g. "Superfett")
Div. Schrauben gefettet oder ggf. durch weniger rostempfindliche ersetzt.
Für die Gummidichtungen (besonders Glasdach) hat sich das gute, alte, billige Melkfett bewährt. Ca. 2 mal im Jahr drauf, hielt auch diverse Waschgänge stand.
Ansonsten schwöre ich auf Carnaubawachs. Lack wie neu, obwohl unsere Youngis immer draußen stehen.
An Stellen, wo weniger "gespült" wird, habe ich ein Konservierungswachs von Sonax genommen. Es wird mit der Zeit optisch "bröselig" konservierte dennoch ganz gut.
21.07.2012 01:19 | schipplock
Owatrol ist nicht mit Fluidfilm zu vergleichen; Owatrol trocknet; Fluidfilm nicht. Ich benutze beides ganz gern; Fluidfilm sogar fuers Cockpit und fuer Tuerdichtungen. Bei Owatrol soll man darauf achten, dass man es mehrmals verarbeitet, da es Rost auch loest und blankes Metall freilegen kann, was dann wieder rostet. Fuer mich ist deswegen die Kombination Owatrol und Fluidfilm perfekt: den Hohlraum erst mit Owatrol fluten und wenn es trocken ist mit Fluidfilm fluten (am besten sind natuerlich Wachse, aber Fluidfilm ist einfacher zu verarbeiten).
Zum Geruch: Fluidfilm riecht genial; Owatrol riecht eben nach Holzschutzzeug . Fluidfilm aus der Spraydose hat mich mal fast aus dem Schuh kippen lassen.
Fertan an der richtigen Stelle verwendet ist einfach gut. Ich habe damit die Unterseite der Motorhaube bearbeitet, die durch die Hitze an einigen Stellen rostete; ich habe nach der Verarbeitung keinen weiteren Schutz aufgetragen, und es ist bis jetzt kein neuer Rost dazu gekommen. Huebsch ist aber anders .
21.07.2012 02:05 | Ingo.M
Ich habe vor ein Paar Jahren Teile des Unterbodens vom Golf meiner Mutter entrostet und mit Hammerite Zinkgrund gestrichen, nach Abtroknung mit Tectyl (Lösungsmittelhaltiges Gelb/Bräunliches Wachs Konservierungsmittel) versiegelt, da ist bis jetzt auch kein Rost zu sehen.
Für den Lack nehme ich 2x im Jahr 3M Hochglanz Politur 09376 (sehr feine Politur, nur nicht auf Kunstoff kommen lassen, gibt Flecken) und Collinite 915 Wachs (hält die 6 Monate durch). Davor hatte ich Rot/Weis Mittelchen und Bootswachs, die waren auch ganz gut.
Gruß Ingo
01.08.2012 22:56 | Druckluftschrauber133184
Klasse Bericht!
Ich schwöre selber (auch) auf Pelox und Brantho Korrux.
In nächster Zeit möchte ich mich mal mit dem Mike Sanders Fett vertraut machen.
Zu dem FluidFilm fällt mir nur ein, dass man tierisch aufpassen muss dass es nicht mit frischem Unterbodenschutz in Berührung kommt, da der einfach zu weich wird.
Aber sonst nur gute Erfahrung.
Beim Owatrol Öl sollte man wirklich die Anleitung beachten und wirklich nur rostbefallende Flächen einschmieren, da es sonst nicht so eine gute Haftung besitzt.
22.08.2012 16:13 | Druckluftschrauber133184
Mal ein kleines Update:
Ich habe am Wochenende zusammen mit einem Kollegen das Mike Sanders verarbeitet mit der empfohlenen Pistole. Und ich war echt überrascht wie einfach es doch ging.
11.07.2013 11:33 | myselfmyself
....
26.03.2014 02:10 | ANTARHO
Wenn ich so alle Tests und Erfahrungsberichte zusammen fasse
wo es um Rostbekämpfung geht und womit auch dann
meist positiv genannte Produkte sind : Pelox ER als Rostentferner,
Branto Korrux Nitrofest als Rost stoppende Grundierer, bestehende Unebenheiten
auszugleichen am sichersten eignet sich hier Epoksid Schpachtel, der
wiederum grundiert, geschliffen und lackiert werden soll
Danke
10.10.2014 23:32 | dodo32
...wenn ich mich mal einklinken darf: ich besorge also Phosporsäure, pinsle damit z.Bsp. schlecht zugängliche Stellen an Achsteilen ein, wiederhole mehrmals, spüle ab und kann dann im Grunde mit Brantho grundieren?
28.06.2016 19:11 | Trackback
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