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Mon Feb 21 22:46:45 CET 2011    |    Earlian    |    Kommentare (4)

Hallo zusammen,

 

beim Schreiben einer meiner letzten Posts stieß ich wieder darauf. Etwas, was in letzter Zeit offensichtlich schwer in Mode gekommen ist - die Freude am Sparen. Ein Elektronik-Großmarkt (Geiz ist G.) hatte den Startschuss gegeben und angefeuert wurde sie von scheinbar ökologisch-bewusstem Denken und der Auflagen-förderndenden Panikmache, dass demnächst die Wirtschaft wohl zusammenbrechen müsse:

 

Wer heute was auf sich hält und angesagt sein will, der fährt Sprit-sparend. Möglichst immer die Verbrauchsanzeige (nicht den

Straßenverkehr) im Blick haltend, wird der Gasfuß ganz dosiert eingesetzt und das Bremsen kilometerweit im Vorraus geplant,

auch wenn das den Verkehrsfluß wiedermal hindert und irgendwo hinten Staus entstehen. Überhaupt scheinen diese

Schneller-Fahrer, im Volksmund verachtend Raser genannt, ihr Hirn irgendwo auf Steinzeitniveau zu haben.

Wie kann dieser Blödmann nur !noch! schneller als 120 fahren wollen, schliesslich rette ich hier mit meiner Fahrweise die

Erde und überhaupt, vielleicht kann ich ihm ja nochwas beibringen. Soll der mal schön da hinten meine Geschwindikeit üben, irgendwann kapiert er's doch noch.

 

Wer mir bis hier folgen konnte merkt, dass ich -wenn auch etwas überspitzt formuliert- versuche die neue Leidenschaft beim

Spritsparen zu verstehen. Leider erschließt sich mir die große Lebensfreude, die man dabei verspüren (oder versprühen?;)) soll nicht gänzlich. Speziell beim Q5 beisst sich dieser Sparwunsch doch gewaltig mit der Realität. Warum?

 

Nehmen wir z.B. mal die finanzielle Seite (Schätzwerte, Abweichungen mögen bitte milde tolleriert werden):

Was Kostet so ein Q5 im Durschschnitt? Gehen wir hier mal davon aus, wir kaufen einen mittelmäßig ausgestatteten 2.0tdi 170ps

fahren 20.000km/Jahr und wollen ihn nach ca. 3 Jahren verkaufen, weil die Mode ja was neues bringt ("Der neue X3 ist ja viel schicker";)):

Anschaffungspreis, Wertverlust, Winterreifen, Versicherung im Jahr, Steuern, Sprit, etc.

Ich habs mir einfach gemacht und für den ersten Teil eine 0-Leasingrate von Sixt genommen und 50 Euro mtl. abgezogen (die wollen ja auch verdienen) 700,- mtl. + ca. 70,- mtl. Versicherung = 770,- (Wer sich damit besser fühlt, kann gerne auch mit einer Kostennote von 500,- rechnen:)).

 

Fahren wir jetzt flotte 9l/100 km so kommen 225,- Sprit dazu und bei sparsamen 7L/100km 175,- hinzu.

Heisst: Der "sportliche" Fahrer löhnt 995,-/Monat für das Vergnügen und der "Sparsame" 945,-

 

Da frage ich mich, ob das Geld bei den sparsamen Auto-Fahrern wirklich die vordergründige Motivation ist?!?

 

Wie steht es mit dem Umweltbewusstsein? Schon die Anschaffung einer 2 Tonnen schweren fahrenden Wand widerspricht grundlegend jedem öklogisch richtigem Handeln. Das kann es dann also auch nicht sein.

 

Woher aber nun dieser Übermut? Ich bin am Ende mit meinem Latein. Ich dachte immer es geht nicht nur mir so und man zieht mehr Freude aus den fahrdynamischen Eindrücken...

 

Zum Glück bauten - allem Trend zum Trotz - den Q5 keine Sparfüchse, sondern Menschen mit

echten Emotionen, die Wissen, dass Fahren auch etwas mit Spüren und Genießen zu tun hat. Danke Audi.

 

Gruß Euer

Earl ;)

(Hat bis heute kein einziges mal richtige Freude erlebt, wenn er Sparen musste)

 

edit: Ich lag garnicht so schlecht, der Adac berechnet für mein erwähntes Modell 896,- pro Monat (Siehe Bild 2 oben). Wer will kann gerne für sein Auto nachschauen, es gibt eine schöne Autodatenbank. Einfach Modell eingeben und beim Ergebnis oben auf den Reiter Kosten drücken.


Tue Feb 22 03:39:39 CET 2011    |    VectraBSport

100%ige Zustimmung.

 

Ich verstehe es auch nicht, aber ok muss ich auch nicht, ich habe meinen Spaß auch weiterhin, mit meiner 3.0i V6 Spritvernichtungs und Umweltzerstörenden Steinzeitdrecksschleuder. :D

Es geht mir erlich gesagt gepflegt und umweltbewusst am ARSCH vorbei was die anderen Ökos denken, die können von mir aus sparen bis se schwarz werden ;)

Tue Feb 22 09:58:26 CET 2011    |    Goify

Solange es Leute wie euch zwei gibt, haben die Ökos keine Chance.

 

Hat es für euch keinen Reiz, die Restreichweite während der Fahrt möglichst lang auf einem hohen Niveau zu halten?

Mir macht es Spaß den Wagen von meinem Dad auszuleihen mit ner errechneten Restreichweite von 500 km. Dann 100 zu fahren und danach eine neue Restreichweite von 600 km zu haben.

Falls wer denkt ich wäre ein Schleicher, der irrt. Ich fahre auf Landstraßen recht flott, nutze jede Möglichkeit zu überholen und drücke dann natürlich ordentlich auf die Tube, fahre aber zum Ausgleich auf der BAB zwischen 120 und 160, je nach Eile.

Das Ziel ist es doch, möglichst schnell und gleichzeitig sparsam anzukommen. Egal ob nun einen die paar gesparten Euro freuen oder nicht. Mit dieser Fahrweise untebiete ich die Norm recht deutlich und komme trotzdem zügig an. Denn diejenigen, die einen mit 200 überholen sind spätestens nach fünf Minuten hinter dem nächsten Lastwagen direkt vor mir.

Tue Feb 22 12:39:10 CET 2011    |    pinkisworld

lol Sprit sparen.

Wichtig ist, das man pünklich zu seinen Terminen kommt und das wird mit den immer mehr werdenden Autobahnschleichern ein Problem.

Das was dort gespart wird, wird an anderer Stelle wieder doppelt und dreifach verbraucht.

 

Wer 945euro an Sprit /Monat ausgibt, Privat, sollte unbedingt mal schauen ob er was falsch macht. Selbst 945euro für Versicherung+Bezahlung+Sprit ist viel zu viel.

Dafür kann man sich schon bequem 3Monate ne Zweitwohnung anschaffen. Oder das 2te Haus bezahlen ;).

Also im Normalfall Arbeit in der Stadt, wohne in selbiger sollten keine 200euro Sprit raus kommen.

Ich tanke mit meinem Stadtauto 1x/2Monate für 50euro. also 25/Monat.

Tue Feb 22 13:56:16 CET 2011    |    Earlian

@pinki Diese Kostenrechnung ist nicht neu. Selbst ein Golf kostet mtl. rund 600,- im Monat. Siehe Bild im Anhang.

Stichwort Wertverlust und Autokosten. Das ist leider Realität, auch wenn es beim Nachrechnen schockiert, dass man dafür eine schicke Wohnung beziehen könnte.

 

Gruß Earl


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