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Sternkreuzer

23.05.2023 00:24    |    metrostinger    |    Kommentare (2)

Nachdem 2015 ein erneuter beruflicher Wechsel nötig war, da meine Firma wg. sich zerschlagender Nachfolgeregelung liquidiert wurde, trat ich mein neues Betätigungsfeld an, diesmal zuständig für Bayern und Östereich.

Da eine Wochenendbeziehung für meine Frau und mich nicht in Frage kam, stand auch ein Umzug ins Gebiet an. Aufgrund der teilweise irren Mietrpeise, nicht nur in und um München sondern zB auch in der Gegend Rosenheim/Miesbach und wir gleichzeitig einen Standort suchten, der mir möglichst viele Geschäftsreisen als Tagestouren ermöglichen sollte, entschieden wir uns (zunächst) für den nördlichen Landkreis Freising in der schönen Holledau.

Schön, aber sehr provinziell.

Es war also klar, dass nunmehr doch wieder ein Auto als Zweitwagen hermusste, damit meine Frau und die Kinder nicht im Dorf festsaßen, sondern Arzttermine, Einkaufen oder auch mal ein Ausflug möglich sind.

Ich habe für diesen Zweck einen Mazda 626 der letzten Baureihe ausgesucht, Baujahr 2000, TÜV neu, 1,9l, 101 PS für knapp unter 2.000,- €, mit gerade mal knapp über 100tkm. Der sollte eigentlich für eine ganze Weile zufriedenstellend funktionieren, die Japaner sind schließlich für ihre Zuverlässigkeit bekannt.

 

Ich fand das Auto gar ned schlecht, es war kein Rennwagen, aber ein solides und ehrliches Fortbewegungsmittel mit brauchbarer Sicherheitsaustattung (Familienkutsche!), ganz gutem Komfort, Klima (Sommer! Kinder!) tollem Licht (Herbst! Nebel! Bayrische Pampa!), einer sehr guten Heizung (Winter! Bayern!) und 8-fach bereift (Winter! Schnee!)

Meine Frau hat den Mazda von Anfang an gehasst - zu spießig, zu lahm, zu langweilig, zu rustikal.

Emotional war die Angelegenheit schwierig, die beiden würden wohl keine Freunde werden, das war immer nur eine Zweckgemeinschaft...

 

Am meisten hat mich gewurmt, dass wir das Auto mit nagelneuem TÜV gekauft haben (inkl. Bremsenprotokoll), dennoch schon knapp 4 Wochen später bei der ersten wirklich scharfen Bremsung festellen mussten, dass die Verzögerung irgendwie nicht ganz sauber und korrekt abläuft.

In der Werkstatt wurde dann festgestellt, dass der Bremsdruck an der Hinterachse arg schwach ist. Bei Auffüllen der Bremsflüssigkeit wurde dann festgestellt, dass der Ausgleichsbehälter undicht ist und deshalb getauscht werden musste, sicherheitshalber mitsamt Bremsleitungen zur Hinterachse.

500,- € futsch und ein Bremsprotokoll für die Tonne. Seitdem habe ich ein leichtes Mißtrauen ggü. der GÜS und Autohändlern mit gewissen Wurzeln. Sorry to say!

 

Murrend hat meine Frau das Auto eine TÜV-Periode ertragen. In der Zeit haben wir den Radläufen dabei zugesehen, wie sie ihre Farbe allmählich von Glattsilber zu Pickligbraun verändert haben.

 

Wir haben dank des sonst guten Gesamtzustands des Autos nochmal frischen TÜV bekommen, wurden aber darauf hingewiesen, dass spätestens in 2 Jahren recht umfangreiche Arbeiten auf uns warten würden, Tank und Hinterachse wären spätestens dann fällig.

Da ich 2 gute Jahre hatte und unser Konto, obwohl wir nicht mehr gar so sparsam gelebt haben, endlich mal ganz brauchbar im Plus war, kam meine Frau mit dem Vorschlag und Wunsch, den Mazda jetzt zu verkaufen und was Besseres anzuschaffen.

Jetzt würden wir noch Geld für ihn bekommen, in 2 Jahren müssten wir viel investieren und sie mag ihn eh nicht.

Sie wollte lieber eine Limousine statt einem Schrägheck, ausserdem bitte anständig motorisiert.

Ich dachte als verantwortungsbewusster Papa ja an sowas wie Jetta oder Octavia, aber trotz 150km Suchradius haben wir nix gefunden. Statt dessen sind wir in der Preisklasse auf ganz viele C-Klassen, Audi A4 und 3er BMW gestoßen.

Wie es weiterging? Das steht quasi ganz vorne im Blog: "Wie der Daimler in meine Garage fand" - nur so viel (findet sich aber alles schon im Blog, weshalb ich hiermit mit der "Blechle-Reihe" aufhöre):

Teil 9: C-Klasse W203 220cdi, BJ '01, 143PS, classic

Teil 10: E-Klasse S211 220cdi, BJ '07, 170PS, classic

Teil 11: C-Klasse S204 220dci, BJ '13, 170PS, avantgarde

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23.05.2023 00:24    |    metrostinger    |    Kommentare (0)

Da der Golf den Weg des Alteisens ging, ersetzte ich ihn durch einen Mk1 Vectra 1.6i.

Es handelte sich um ein Faceliftmodell, Limousine, in GL-Austattung (aber mit Sportsitzen), 72PS, BJ müsste '94 gewesen sein.

 

Auch, wenn sich die Leistung im Bezug zum Auto sehr ernüchternd liest, der Opel war gar nicht so lendenlahm wie vielleicht vermutet. Dank recht niedrigem Gewicht war die Beschleunigung durchaus spürbar, knapp über der Slowmotion, die den Golf bei dabei immer befallen hat, auf der Autobahn erreichte der Opel mit genügend Schwung über 180km/h und war dabei generell überraschend sparsam.

 

Mit wenigstens 2 Airbags und ABS war das Auto auch sicherheitstechnisch nur noch knapp hinter der damaligen Jetztzeit unterwegs.

Mir war's durchaus wichtig, dass auch meine Frau (ja, wieder verheiratet :-) ) mit einem Airbag abgesichert war.

Ausserdem bot das Auto auch meinen Kindern, wenn die am Wochenende bei uns waren, genügend Platz, den Kofferraum haben wir nie bis zur Oberkante gefüllt, der war immer mehr als ausreichend.

 

Und mit dem Opel ging es auch endlich wieder bergauf! Gerade so, als ob wir dank kleiner "Luxuslimo" wieder in der "besseren" Welt ankommen würden:

nur ein halbes Jahr später fand ich endlich wieder einen Job in Festanstellung im Vertrieb, der soweit passte.

Ich konnte meine eher mau laufende Handelsvertretung aufgeben, hatte wieder den Luxus eines relativ sicheren Einkommens (naja, so sicher, wie es halt im Vertrieb sein kann) und ein Firmenfahrzeug.

Zunächst haben wir den Opel noch als Privatauto für meine Frau behalten. Aber relativ schnell wurde klar, dass wir unsere Einnahmen-/Ausgabenrelationen optimieren mussten, wollten wir nicht wieder in die Dispofalle tappen.

Schweren Herzens gaben wir das Privatauto auf und verkauften den Opel an den Bruder meiner Frau, der dringend ein zuverlässiges Auto benötigte.

Dort lief der Opel noch 3 Jahre (wenn auch mangels Pflege in erkennbar immer schlechterem Zustand).

 

Nach weiteren 2 Jahren wechselte ich endlich weg von meiner Stammbranche, stieg vom Golf Variant um auf einen Passat und das Einkommen war endlich wieder auf der Höhe, um meine kleine Familie (mittlerweile hatte sich der erste Nachwuchs eingestellt) zu ernähren UND meinen Verpflichtungen ggü meinen Kindern aus der ersten Ehe jederzeit pünktlich nachzukommen.

Und dann kam doch wieder alls anders...

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23.05.2023 00:24    |    metrostinger    |    Kommentare (0)

Anfang der 2000er ging meine Ehe in die Brüche und ließ einen ziemlichen Scherbenhaufen zurück. Da ich gleichzeitig auch jobmäßig in einer Sackgasse steckte, steuerte ich Anfangs 30 geradewegs in einen echten Burnout. Gefühlt von Hero to Zero, ganz kurz vorm eigenen Haus stehst auf einmal vor den Trümmern der eigenen Existenz.

Ein Jahr nach meiner Scheidung erklärte mein Chef meine Mitarbeit für obsolet, vor dem Arbeitsgericht erstritt ich aber wenigstens eine halbwegs ansehnliche Abfindung.

Da sich die Suche nach einem Job "dank" des sehr wohlmeinenden Arbeitszeugnisses etwas länger hinzog und kein Firmenauto mehr zur Verfügung stand, musste ein fahrbarer Untersatz her.

Kurz war ich versucht, meine Abfindung quasi komplett in ein Auto zu investieren, Gott sei Dank konnte ich der Versuchung widerstehen und hab nur 30% des Budgets dafür hergenommen.

Meine Karriere war damals arg am Stocken, ich war tatsächlich ein Jahr arbeitssuchend und musste, um Hartz4 zu entgehen, zunächst bei einer Zeitarbeitsfirma als Produktionshelfer jedwede Hiwi-Jobs machen.

Seit dieser Zeit weiß ich auch wieder oder endlich zu schätzen, was ich habe. Es war eine schwierige Zeit, die mich Demut, Bescheidenheit und Geduld gelehrt hat.

Meine Entscheidung bzgl. Auto fiel auf einen Golf (endlich ein Golf für mich!), 3. Baureihe, BJ '92, also schon 13 Jahre alt. 1,8l, 75 PS, GL-Ausstattung, 5-Türer, dunkelrot, Schiebedach, Sportsitze.

 

Das Gölfchen war ein zuverlässiger aber recht zäher Zeitgenosse. Ich glaube, das war der lahmste Benziner, den ich je gefahren bin. Drehzahlen waren so gar nicht sein Ding. Fiel mir während der Probefahrt mitten in Stuttgart gar nicht auf...

Andererseits lief er auf der Autobahn mit etwas Anlauf recht gut, schaffte knapp über 170km/h und blieb beim Verbrauch immer im Rahmen.

 

Dank GL- Ausstattung kostete mich das Auto übrigens bei der Versicherung gleich viel, als ob es ein GT mit 90 PS gewesen wäre... ??? Da ich über 10 Jahre kein Auto mehr selber zugelassen und versichert hatte, durfte ich auch wieder bei Null, ohne Schadensfreiheitsrabatte, wie ein Fahranfänger beginnen. Die Versicherung war echt teuer.

Wenn schon alles von Vorne, dann richtig...

 

Weil der Golf aussen so gar nix an sich hatte, gönnte ich ihm eine große Spoilerlippe á la VR6 und ein paar hübsche Alus mit breiteren Rädern (185er statt 165er), so sah er dann nicht ganz so langweilig aus :-)

 

Technisch war das Auto, solange ich ihn hatte, immer in Ordnung und zuverlässig, optisch ließ er in der 2-jährigen Nutzungszeit aber doch ziemlich nach.

Der Lack vA an der Motorhaube ließ mit jeder Wäsche mehr an Brillianz und Deckkraft vermissen und verblasste quasi im Zeitraffer in ein gar nicht schönes Altrosa.

Weil zeitgleich erkennbar die Schweller ihre Farbe immer mehr in ein beeindruckendes Rostbraun veränderten, übersprang ich den Gedanken einer Teillackierung, sondern versuchte statt dessen, mich gedanklich und finanziell auf eine entsprechende Schweißaktion vorzubereiten.

Da ich selbst nicht schweißen kann, habe ich das mit einem bekannten Mechaniker durchgerechnet. Obwohl er es durchaus gut mit mir meinte, kam er auf einen TÜV-Aufwand von mindestens 1500,- € - wir waren uns beide einig, dass das Auto diesen Aufwand und Invest nicht mehr lohnen würde.

 

Statt dessen organisierte er mir rechtzeitig zum Scheidungstermin (TÜV-Termin) einen guten Vectra und der Golf ging als Teilespender in die Verwertung bei meinem Freund ,der bekam die Alus geschenkt als Erstattung für seine Hilfe...

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15.05.2023 17:16    |    metrostinger    |    Kommentare (0)

Weil meine erste Vertrieblertätigkeit mangels Berufserfahrung dann doch nicht lange gut ging, war bereits nach einem halben Jahr die Ära des privat nutzbaren Firmen-kfz erstmal wieder beendet und ein fahrbarer Untersatz musste her, ausserdem natürlich ein neuer Job *gg.

Da ich in dem halben Jahr aber zum ersten Mal tatsächlich mehr Geld verdiente, als ich ausgab, hatte ich runde 7.000 DM zu Verfügung.

 

Ich habe mir die Suche nicht leicht gemacht, war auch etwas beseelt von der Hoffnung, mir nun vielleicht doch noch ein Auto meiner Jugendträume zu gönnen und habe auch diverse Gölfe, auch als GTI, Schirocco, schnellere Kadetten, etc angeguckt. Die waren aber irgendwie entweder ausgelutschter Käse, oder haben mich sonst nicht überzeugt...

Hängen geblieben bin ich im Januar '93 dann bei einem 87'er Escort in GL-Ausstattung mit dem 1,6i Motor, also quasi einem leicht-kastrierten XR3i mit 90PS und Kat (ja, das war damals wichtig. Stichwort: Smog-Vignette!).

Der Escort war annehmbar tiefergelegt ohne bretthart zu sein.

 

Das Auto war echt hübsch, Blau-Metallic, ein 5-Türer, mit XR-Alufelgen, gerade einmal knapp 70tkm gelaufen und in tollem Zustand. Leider gibt es von dem Ford keine Bilder, die Fotoalben aus dieser Zeit sind leider schon seit Ewigkeiten verschollen..

 

Dieses Auto habe ich über 3 Jahre gefahren, es hat den wichtigen Wechsel hin zur ersten eigenen Wohnung begleitet und fiel durch 4 Eigenarten auf:

1. absolute Zuverlässigkeit (es war nie irgendwas kaputt)

2. die totale Bereitschaft, hemmungslos zu saufen (je nach Fahrstil waren locker bis zu 12-13 Liter möglich, unter 9 Liter ging es nie...)

3. eine herausragende Höchstgeschwindigkeit von fast 190km/h (lt. Tacho) und gleichzeitig völlig fehlende Elastizität. Quasi ein lethargischer Sprinter...

4. eine völlig verunglückte Sitzverstellung: die Rückenlehne ließ sich nur per Hebel in gewissen Rastabständen neigen. Entweder war's zu steil und unbequem oder schon wieder zu flach für meinen Geschmack. Warum hatte der kein Drehrad wie es bei VW selbst im Polo üblich war?

 

Mit dem Escort war ich mehrfach zum Skifahren im Allgäu und Tirol (auf Schnee war seine Traktion nicht ganz so prickelnd) und auch in Italien und Südfrankreich im Urlaub.

Auf längeren Strecken empfand ich als großgewachsener Mensch (1,94m) die Sitze und auch die Sitzposition als nicht wirklich bequem, auf Kurzstrecken war der Escort aber in Ordnung und absolut ausreichend.

 

1995 konnte ich in meiner Firma intern wechseln und durfte mir dann auch wieder ein Firmenfahrzeug aussuchen (Astra oder Escort, jeweils als Kombi mit Turbo-Diesel), meine Entscheidung ging natürlich (auch wegem dem genialen Vectra meines Dads) zum Astra.

 

Den Escort habe ich dann für relativ kleines Geld (ich glaube, es waren 2.500 DM) verkauft...

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13.05.2023 18:39    |    metrostinger    |    Kommentare (2)

Mein Vater hatte mich mit dem guten Argument, dass er alle Fixkosten für das Auto weiterhin trägt dazu überredet, dass ich seinen Passat übernehmen sollte. Ich schätze, er wollte, dass ich endlich ein Auto fahre, dass nicht komplett verrostet ist und möglicherweise beim Fahren vollends zusammenbricht... :-)

 

Grundsätzlich war ja auch gar nicht so viel dagegen einzuwenden. Es handelte sich um einen '84er CL, 1,8L, 90 PS mit unger. Kat in der traumhaften Farbkombi Umbrabraun-Metallic und beige Innenausstattung. Wahrlich kein Hingucker.

Aber erstens war es mir nie so wirklich wichtig, vor der Dorfdisco in der coolsten Karre vorzufahren und zweitens machte der Passat durchaus Laune, veritable 90Ps waren absolut geeignet, um flott unterwegs zu sein. Mit etwas Anlauf waren auf der Autobahn knappe 180 drin.

Mit dem Auto hatte ich natürlich den Taxischein für die Clique. Egal wo es hin gehen sollte - Disco, Baggersee, Konzerte, Kino, Bar, Skifahren, Camping, Bandprobe und Auftritte - ich war immer der Fahrer.

 

Um den Variant wenigstens etwas von seinen im familiären Einsatz stehenden Kollegen zu unterscheiden, gönnte ich ihm ein GT-Lenkrad, ein halbwegs brauchbares Soundsystem und hinten 2 Benetton-Sticker. Mit denen war ich meiner Zeit 3 Jahre voraus, die Schumi-Mania brach erst '94 aus.

 

Ich verfügte also über ein Auto im technisch hervorragenden Zustand, endlich auch mit Winterreifen und viel Platz.

Klar habe ich den Platz auch anderweitig genutzt, aber das führt hier dann vielleicht doch zu weit, das wäre eher etwas für eine ü18-Site... *fg

 

Bis zum Ende meiner Doppel-Ausbildung zum technischen Kaufmann nutzte ich das Auto, entgegen der ursprünglichen, augenzwinkernden Behauptung meines Vaters wurde der Kombi von ihm aber nie mehr leihweise gebraucht.

Nach meiner Ausbildung wechselte ich direkt in den Vertrieb und erhielt mit einem Vectra mein erstes Firmenfahrzeug.

 

Die Zeit der privat gekauften Autos endete damit erstmal für mich, so glaubte ich..

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13.05.2023 18:11    |    metrostinger    |    Kommentare (0)

Nachdem mein Polo Ende November '88 auf Glatteis unrettbar am Bordstein zerschellte und ich über den Winter häufig Daddys Passat gefahren bin und in der Zeit angestrengt gespart habe, war es dann im Februar '89 soweit. Ausgerüstet mit immerhin 2.300 DM (meine Eltern und meine Oma hatten noch etwas dazu gesponsert) ging es Samstags zum Autokino, dem damals größten privaten Ge- und Verbrauchtautomarkt im Großraum Stuttgart.

 

Mein Vater wollte mich begleiten, um mich vor einem Fehlkauf zu bewahren.

Und während ich beim ersten Rundgang ausser einem leicht gammligen 315er einen recht hübschen Kadett und einen noch ansehnlichen Golf, beide BJ '80 entdeckt hatte, hatte mein Dad danach einen Orion (würg) und einen Mitsubishi auf seinem Zettel.

Den Orion konnte ich gleich wegreden, aber den Mitsubishi wollte er mir unbedingt zeigen.

Und so standen wir vor einer amerikanisch angehauchten Abscheulichkeit. Das wenig glückliche Design konnte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass da vermutlich das beste Angebot in der Preisklasse stand.

2 Tausend glatt sollte der kosten mit nagelneuem TÜV, neuen Bremsen und neuen Reifen.

Einmal reingesessen wirkte das Auto gar nicht mehr so schräg, sondern im Gegenteil durchaus ansehnlich. Da war quasi alles drin, was in den deutschen Autos erst in höheren Ligen zur Normalität zählte:

- Armaturen im Nachtdesign, also von hinten beleuchtet statt mit 1 oder 2 Glühbirnchen schwach illuminiert

- Drehzahlmesser und Digitaluhr

- Wischer mit Intervallschaltung

- Heckscheibenwischer

- 4-stufiges und kräftiges Gebläse

- 70 PS versprachen durchaus Fahrspaß (da konnten die 60PS im Kadett und 50 PS im Golf nicht mithalten)

- Startautomatik (Nee, der hat keinen Choke!)

- EZ '81, der jüngste in der Auswahl und nur 81 tkm gelaufen...

 

Was mich am meisten faszinierte und irritierte: ein zweiter Schalthebel für ein Vorlegegetriebe, um zwischen Economy (lang übersetzt) und Sport (kurz übersetzt) zu wechseln. Also quasi 8 (!) Gänge...

Wir haben das Auto auf dem Gelände kurz probegefahren und der erste Eindruck war gut.

 

Lange Rede, kurzer Sinn: da wir die einzigen Interessenten für diesen Exot waren, konnten wir den Preis auf 1.800 drücken und nahmen Auto und Papiere direkt mit.

Direkt am Montag habe ich das Auto angemeldet und ging erstmal auf die Autobahn damit: Huih! Der ging ja richtig gut, ganz locker in Richtung 170, bergab sogar knapp darüber! Boah!

Der Motor, an sich schön leise, schlug unter Last durchaus eine hörenswert sonore Brummigkeit an den Tag.

Weil noch etwas Budget übrig war und mich das große und nicht hübsche Serienlenkrad gestört hat, hab ich dem Japaner noch ein Ralliart-Lenkrad gegönnt, damit fühlte sich der blaue Hopser gleich nochmal sportlicher an - und schaute innen jetzt absolut manierlich aus.

 

Im März ging es mit dem Auto zum Skifahren (mit Sommerreifen...) und was soll ich sagen?

Der Colt war das mit Abstand beste Winterauto, dass ich je gefahren bin. Der hat sich auch mit Sommerreifen im Stubaital überall problemlos durchgewühlt, ließ sich überall locker lenken und bremsen - egal ob trocken, nass, Schnee, selbst auf Eis war alles innerhalb der gebotenen Vorsicht okay (ich war ja ein gebranntes Kind)

 

Keiner meiner Freunde und Kumpels war neidisch auf meinen Colt, aber jeder musste zugeben, dass er innen völlig in Ordnung war und wirklich gut fährt.

Wahrlich ein "Colt für alle Fälle".

 

Im Laufe der nächsten 18 Monate hatte er dennoch ein paar Feindberührungen (ich konnte wirklich nix dafür!), deshalb auch gegen Ende der rote Kotflügel vorne links...

Die Radläufe hinten waren die neuralgischen Punkte, die gammelten ziemlich furchterregend.

 

Ich habe das Auto aber dennoch 2 Jahre ganz gerne gefahren, das war eine treue Seele mit absoluter eingebauter Zuverlässigkeit.

Im Laufe der Zeit habe ich gelernt, beide Schalthebel zeitgleich mit einer Hand zu bedienen. Die vielen Gänge korrekt ausgewählt und beherzt Gas gegeben, konnte der Colt beim Ampelstart auch 90PS-Gölfe zur Verzweiflung treiben :-)

 

Als es wieder um den TÜV ging, war das genau die Zeit, als mein Vater seinen ersten Vectra kaufte und der Familien-Passat auf einmal arbeitslos wurde. Er bot mir an, dass ich den Variant übernehmen kann und nur für die Betriebskosten aufkomme, er bezahlt Steuer und Versicherung.

Also gaben wir den Colt zum Verwerter und ich übernahm ein Auto, dass an Spießigkeit und Vernunft kaum zu überbieten war...

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13.05.2023 18:11    |    metrostinger    |    Kommentare (0)

Nachdem der Käfer fort war, hab ich mein Azubi-Konto geplündert und mit dem sagenhaften Budget von DM 900,- ging die Suche nach einem "neuen" fahrbaren Untersatz los.

 

Ein Freund berichtete mir, dass ein Bekannter seinen Polo verkaufen wolle, der wäre mit meinen 900 einverstanden.

Also zogen wir los und haben den umgelabelten Audi 50 angeschaut.

Ein 77er Modell Mk1 mit unfassbarem 0,9L-Motor und schwindelerregenden 40PS.

Aber jeder, der mal für eine Zeit einen 34PS-Käfer gefahren ist, kann nachvollziehen, dass 40PS in so einem Leichtgewicht nicht ganz so wenig sind, wie zunächst vermutet.

Klar 0-100 dauert trotzdem fast 20 Sekunden (vorher aber fast eine Minute *fg*) und bei Tacho 140km/h ist Schluss (schaffte mein Käfer nichtmal bergab, in der Ebene maximal 120).

Ausserdem hatte der Polo ein 12V-Bordnetz, ein richtiges Stereo-Cassettenradio mit 2 Lautsprechern, ein gescheites Abblendlicht und dank Hella-Zusatzscheinwerfern bei Fernlicht echte Flakscheinwerfer!

 

Witzigerweie konnte ich im Polo besser sitzen als im Golf (wieso? wie geht das?).

Als Krönung vom Ganzen hatte mein Polo (die Entscheidung war eigentlich schon vor der trotzdem obligatorischen Probefahrt gefallen) ein GTI-Lenkrad!

Und weil der Kleine in Marsrot lackiert war, sah er durchaus recht schick aus.

Vom Schrottplatz holte ich mir noch ein GTI-Emblem, sägte das "i" ab und ersetzte mit dem "GT" das alte "L" auf der Heckklappe.

 

Der Kleene wuchs mir schnell ans Herz und legte sich auch trotz eher überschaubarer Leistung immer ordentlich ins Zeug. Ich hab damit ab und zu sogar auf der Landstraße ein Überholmanöver gewagt - wenn der Vordermann nicht schneller als 80 fuhr und ich mindestens 1 km weit sehen konnte *lach, aber immerhin. Zu Käfers Zeiten war daran gar nicht zu denken...

 

Das Auto hatte noch 14 Monate TÜV, ich war aber guter Dinge, dass ich danach nochmal eine Plakette kriegen könnte.

 

6 Monate später begann der Winter und eines Abends auf dem Weg in die Disco überraschte mich in einer Kurve vor einer Brücke Glatteis.

Plötzlich ging es trotz eingeschlagener Vorderräder geradeaus, direkt auf den Bordstein.

Ein kleines, aber dennoch häßliches Geräusch später blieb das Auto dann endlich ziemlich abrupt stehen.

Das rechte Vorderrad stand im ca. 45°Winkel - und zwar zur Hochachse!

Das sah nicht gut aus.

Wir haben dann quasi alle Fahrwerksteile für vorne rechts von einem Schrottfahrzeug organisiert und mit teilweise blanker Gewalt und viel Wut den Querlenker getauscht.

Als wir fertig waren, stand das Rad aber immer noch im ca. 20-25°-Winkel schief.

Also hab ich den Havaristern ganz vorsichtig zur Werkstatt gefahren in der naiven Hoffnung, dass die Achse wieder eingestellt werden könne.

Die haben meinen Polo auf die Bühne genommen und mir alle Illusionen, dass er noch rettbar wäre.

Rahmen verzogen - absoluter Totalschaden in mindestens dreifacher Höhe.

Ich hab ihn direkt dagelassen und noch 200,- DM Schrottpreis dafür bekommen, hauptsächlich wegen dem Lenkrad und dem Radio...

 

Und so ging dann viel schneller als vermutet die Suche nach dem nächsten Auto los.

Dank meinem Vater durfte ich über den Winter häufig seinen Passat nutzen, 3 Monate eisern sparen und erst zum Februar die nächste Geldvernichtungsmaschine anschaffen...

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13.05.2023 18:11    |    metrostinger    |    Kommentare (0)

Als langjähriger Vertriebler seit über 25 Jahren bin ich es gewohnt, spätestens alle 3 Jahre ein neues (Dienst-)Fahrzeug zu nutzen.

 

Dennoch habe ich mich entschlossen, hier meinen bisherigen privat gekauft und gefahrenen PKW ein Denkmal zu setzen. Leider gibt es nicht zu allen Bilder, weil ich teilweise gar nicht fotografiert habe und weil ein paar auf einer 100%-invaliden Festplatte gefangen sind...

 

Ich bin Jahrgang '69 und habe meinen Führerschein exakt zum 18. Geburtstag im Mai '87 ausgehändigt bekommen.

Nach ein paar Wochen in Vater's Passat (zu dem kommt als Nummer 4 dann was) ging es los mit eigenem Mobil.

Ein Bekannter meiner Eltern wollte den alten Käfer verkaufen, den bislang seine Tochter gefahren hat - mein Einstieg in die Welt der Autofahrer kostete DM 300,- mit 8 Monaten Rest-TÜV:

 

VW 1200 - EZ '70, 34PS, 6-Volt (war 10 Jahre bei der Post), irgendwann Anfang der 80er in dunkelblau lackiert. Kilometerstand war irgendwo bei rund 370.000

Blecharmaturenbrett, Bakelitlenkrad ohne Hupring, kleine ovale Heckleuchten und die flach liegenden Scheinwerfer, immerhin schon die große Heckscheibe. Aber erkennbar eine uncoole, uralte Karre ;-)

Das Auto hatte dank 6V nicht mal ein Radio - und noch viel besser: auch keine Tankuhr! Im Tacho war nur noch ein Kilometerzähler drin, das war es aber auch.

Statt dessen war im Fußraum mittig ein Drehhahn, um auf den Reservetank umzuschalten, wenn der Motor zu stottern anfing. Das Umschalten erfolgte unauffällig mit einem Sidekick.

Nach dem Tanken durfte man aber nicht vergessen, den Hahn wieder aufrecht zu stellen. Sonst ging beim nächsten Stottern der Fuß ins Leere und ein Fußmarsch zur nächsten Tankstelle war angesagt!

Das Licht war eher wie eine Kerze, eine trübe Taschenlampe war heller. Ich bin also dauernd mit Fernlicht rumgefahren, habe aber trotzdem nie jemand geblendet.

Der Blinker stellte ebenfalls nur in Zeitlupe, geschätzt alle 5 Sekunden.

Dank geringer Motorleistung musste das Auto mit Schwung gefahren werden, wollte man nicht komplett "verhungern", gleichzeitig war dank der Pendelachse hinten in Kurven eher Vorsicht geboten...

Die Bremsen waren ebenfalls alles andere als beruhigend, eine vorausschauende Fahrweise war angesagt!

Auf Autobahnsteigungen kamen einem die damals ja ebenfalls noch recht selten üppig motorisierten LKW dennoch bedrohlich nahe.

Der Albaufstieg an der A8 oder die Pforzheimer Steige ging nur im 3. Gang mit ca. 70km/h und immer ein LKW fast auf Tuchfühlung an der Heckstoßstange...

Dann war der Tüv fällig. Da ich das Auto dankenswerterweise 12-fach bereift übernahm, hatte ich die Absicht, die bestmöglichen Reifen zu montieren, um zur HU zu fahren. Es folgte eine kreative und sicherlich lustig anzuschauende Räderauswahl in der Garageneinfahrt...

Der Wagenheber hat aber auf beiden Seiten nur die Trittbretter hochgebogen, das Auto selber stand wie fest zementiert am Strassenrand.

Ein Blick unters Auto klärte dann auch das TÜV-Vorhaben als bestenfalls illusorisch oder aber als mindestens 4-5-facher wirtschaftlicher Totalschaden.

 

Ich habe den Käfer dann einem Club verschenkt und ging mit max. DM 900,- auf die Suche nach dem nächsten fahrbaren Untersatz. (Als Azubi war das Budget recht schmal und mir immer andere Dinge mindestens genau so wichtig wie ein Auto...)

 

Nach allem, was ich weiß, wurde der Käfer im Laufe von mehreren Jahren durch den Club restauriert und hat wohl bis heute überlebt.

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05.03.2023 13:28    |    metrostinger    |    Kommentare (3)

C220 cdi T Avantgarde (2013)C220 cdi T Avantgarde (2013)

2,5 Jahre hat uns unser S211 treu und mit seinem tollen Komfort als Zweitwagen viel Freude bereitet. Und das könnte er auch weiterhin. Der einzige wunde Punkt: es ist ein richtig großes Auto mit fast 5m Länge - und meiner Frau, die das Auto ja hauptsächlich fährt, irgendwie eine Nummer zu groß...

 

Deshalb haben wir uns entschieden, uns wieder eine Klasse darunter umzuschauen und für unseren großen Schwarzen eine neue Heimat zu finden.

 

Nach einer ersten Umschau auf dem Markt und recht kurzer Überlegung war dann klar, dass wir wieder nach einem Stern schauen wollen. Ein 204er Modell der C-Klasse sollte es sein, gerne wieder ein T-Modell und wenn möglich ein Mopf, weil jünger und hübscher (Aussen und Innen).

Es hätte ja auch gerne ein Benziner sein dürfen (weil wir mit dem Privaten eher wenige Kilometer im Jahr fahren, durchschnittlich gerade mal knapp 10.000 p.A.), aber irgendwie war da in unserem Budget nix G'scheites nicht dabei.

Da aber auch München jetzt ein Fahrverbot hat, drängen gerade viele Diesel auf den Markt.

Why not?

Den 2,2L cdi kennen wir schon aus dem 203 und 211, solange der Motor ein Mindestmaß an Wartung Pflege erhält, läuft der quasi ewig.

Als Mopf sind auch die leider fast üblichen Kinderkrankheiten bzgl. Piezo's auskuriert.

 

Nachdem wir erst einen 200cdi angeschaut hatten haben wir uns dann für diesen 220cdi entschieden.

Der hat zwar mit 390.000km eine vermeintlich astronomisch hohe Kilometerleistung, aber

- das Auto war 1. Hand

- immer MB-Scheckheft gepflegt

- technisch und optisch quasi im Jahreswagenzustand.

Es ist unfassbar, dass sich so ein Auto noch so neu und gut anfühlen kann. Mercedes halt!

 

Das Auto ist ein Avantgarde (schade, kein Stern auf der Motorhaube, den vermisse ich noch ein bisschen beim Fahren...), mit Command, Bi-Xenon und der fantastischen 7-Gang-Automatik.

Eigentlich fehlt mir nur noch ein Schiebedach, aber man kann halt nicht alles haben :-)

 

Das Auto empfängt einen wie jeder Mercedes mit dem schönen und warmen "willkommen Zuhause" Gefühl, das kann so wohl nur Mercedes.

Statt Holz hat das Auto Alu- oder Edelstahldekor, was zu einem sehr viel moderneren Eindruck führt.

Ich habe mich aber auch in der Holzgetäfelten Umgebung im 211 immer wohl gefühlt.

In Summe fühlt sich das ganze Auto sehr viel direkter und agiler an und bindet den Fahrer deutlich mittelbarer in das (Fahr-)Geschehen ein. Der 211 koppelt die Aussenwelt schon deutlich mehr ab.

Die cdi-Motoren sind generell nicht unbedingt Leisetreter, aber bieten tolle Fahrleistungen, können sehr sparsam bewegt werden und sind absolute Marathonläufer.

 

Diese letzte Ausbaustufe des Bi-Xenon ist nochmal besser als im 211, das Licht ist der Hammer, es gibt keinen Unterschied zum LED-Licht in meinem Firmenfahrzeug.

Die aktive Kurvenkinematik der Scheinwerfer wurde ebenfalls im Vergleich zum 211 nochmal verbessert, diese Auto schaut wirklich um die Ecke (und damit auf den Strassenverlauf)

 

Jetzt kümmern wir uns darum, dass unsere tolle E-Klasse in die richtigen und wertschätzenden Hände kommt, damit dieses tolle Auto auch noch möglichst lange jemand Anderen zufrieden stellt.

Wir haben aber keine Eile damit und werden die üblichen "was letzte Preis" Anfragen gemütlich aussitzen...

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14.09.2021 10:03    |    metrostinger    |    Kommentare (1)

Dieses Jahr haben wir uns, da ja der bayerische Sommer. mangels Sonnentagen in brauchbarer Anzahl, dafür aber vielen Regentagen eher zum Vergessen war, entschlossen, trotzdem tatsächlich Sommer zu erleben: in Süditalien. Genauer: in Kampanien, Provinz Salerno, direkt am Thyrenischen Meer in Marina Ascea. Also wirklich ziemlich weit unten im Süden...

Meine Frau und ich haben uns entschieden, Freitag Abends loszufahren, die Nacht ganz gemütlich durchzufahren (ggf. mit 1 oder 2 kurzen Schlafpausen) da wir unser Ferienhaus erst ab 16.00 Uhr übernehmen konnten.

 

Es gab eine längere Diskussion mit den Kindern, mit welchem Auto wir fahren sollen. Die Kids haben dank größeren Reisekomfort und der besseren Sitze eigentlich unsere E-Klasse bevorzugt. Mein Gegenargument war, dass mein Firmenauto gerade mal 5 Monate alt, noch komplett in Garantie läuft, wir also auch im Pannenfall kein Problem haben. Die Größenverhältnisse im Innenraum sowie im Kofferraum schenken sich kaum was...

Die Kofferräume wären in beiden Kombis brechend voll gewesen. :-)

Wer hat sich wohl durchgesetzt (obwohl die Argumente bzgl. Langstrecken-Reisekomfort wirklich gut waren!)?

 

Fahrstrecke von Haus zu Haus sollten knapp 1.200km sein, also auch bei gemütlicher Tour vermutlich nicht komplett ohne Tankstop zu schaffen.

Mit einer Tankfüllung ging es aber bis kurz vor Neapel, also rund 1.100km.

Und das, obwohl wir spontan noch die bekloppte Idee hatten, um halb fünf einen Kurzabstecher nach Rom zu machen, um wenigstens mal das Kolloseum in Natura zu sehen, bevor der Moloch erwacht und die Römer ihre eigenen Strassen unsicher machen (und ich mangels freier Druchsicht nach hinten beim Spurwechsel kaum eine Chance habe). In Summe knappe 70km Umweg...

 

Faszinierend war übrigens die Direttissima zwischen Bologna und Florenz. Da haben die Italiener im bergigsten Abschnitt die A1 nochmal neu gebaut, fast gerade, sehr flach mit vielen langen Tunnels läuft die Neubaustrecke mehr oder weniger paralell zur alten Autobahn, die als "Panoramica" weiter exisitiert.

Warum können die das, aber wir schaffen es nicht, den Drackensteiner Hang an der A8 zwischen Ulm und Stuttgart endlich zu entschärfen?

 

Insgesamt gesehen fahre ich gerne in Italien. Auch wenn viele Verkehrsregeln eher als Empfehlung betrachtet werden, so achtet doch jeder auch auf den anderen und keiner beharrt unbedingt auf sein vermeintliches Vorrecht.

 

Ab Neapel haben wir gegen etwa 8.30 Uhr die Autostrada verlassen und sind sogut es möglich war, an der Küste entlang gefahren.

Kurz nach 14.00 waren wir in Ascea Marina, ein schöner Sommerurlaub konnte beginnen.

 

Kurz gesagt, wir waren meistens faul, haben wenig kulturell unternommen (mit zwei Kindern im Grundschulalter brauchst in keine Kirche oder zu archäologischen Ausgrabungen, die wollen Baden!).

 

An einem Tag haben wir eine ehemalige Schulfreundin meiner Frau besucht, die mittlerweile in Kalabrien lebt, in einem kleinen Bergdorf knapp 15km von der Küste an der Stiefelsohle entfernt. Das waren hin und zurück auch nochmal fast 600km. Aber das sind wir ja gewohnt, wenn wir einmal pro Monat zu Familienbesuchen nach Baden-Württemberg aufbrechen.

Wir waren aber erstaunt und fasziniert über die traumhaften und sehr bergigen Landschaften zwischen Kampanien und Kalabrien.

 

Insgesamt haben wir in den 2 Wochen ziemlich genau 3.000km zurück gelegt, mit einem Durchschnittsverbrauch von 4,3L Diesel und insgesamt 3 Tankfüllungen.

Ich schätze, wenn nichts Grundlegendes passiert, werden solche Trips künftig mit einem elektrischen Auto nicht ganz so stress- und planfrei zu meistern sein...

 

Der Octavia hat seine Sache gut gemacht und war ein problemloser Begleiter. Klar ist aber auch, ein Mercedes ist er nicht...

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