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Autos - Erfahrungen und Emotionen

Mein automobiler Erfahrungsbericht (enthält Werbung, da Markennamen genannt werden)

Fri Aug 12 16:06:41 CEST 2016    |    VentusGL    |    Kommentare (9)    |   Stichworte: 3er, BMW, E91

Liebe Leser,

nach etwas Pause geht es nun weiter hier im Blog. Es war soweit, der Kauf meines aktuellen BMW stand an. Das was ich wollte war selten - so selten, dass mobile.de in 200km Umkreis nur Treffer im einstelligen Bereich landen konnte. Es war ähnlich wie beim 330d damals..die 6-Zylinder Diesel waren und sind gefragte Triebwerke, gerade in Verbindung mit Sportpaket und guter Ausstattung nahezu unauffindbar bzw. unbezahlbar.

Der erste heisse Kandidat stand natürlich in Bayern 🙂 Ein 330xd E91 mit allem drum und dran. Als xdrive war der Wagen nicht so tief, wie die üblichen mit M-Fahrwerk. Das war aber aus meiner Sicht in Ordnung, sodass ich da gleich angerufen hatte. Leider hatte der Verkäufer keine guten Nachrichten für mich - ein Interessent sei bereits auf dem Weg. Den ganzen Tag habe ich gehofft, dass die sich nicht einig werden, aber es kam wie es kommen muss. Der Touring war verkauft und ich ohne Aussicht auf etwas vergleichbares.
So gingen die Tage in meinem Weihnachtsurlaub dahin. Die mobile App machte mich fast wahnsinnig und der Akku musste zum Teil 2 mal am Tag geladen werden - das war ja kein Zustand ohne Auto 😉

Am 5. Januar dann ein Neuzugang in Rheinland-Pfalz. Ein 2011er BMW 325d Individual in Mondstein-metallic, M-Paket innen wie außen, 1. Hand und das Scheckheft immer schön von BMW gestempelt. Ich wollte doch so sehr den 330d mit der 245 PS starken Urgewalt unter der Haube, der im Zwischensprint von 80 -120 km/h laut Auto, Motor und Sport den R8 niederringt. Ob der 325d, der ebenso den N57-Motor unter der Haube hat - jedoch mit 204 PS etwas weniger teuflisch zur Sache geht, auch ausreicht? Mein E46 330d hatte 204PS, im Prinzip genügend in jeder Lebenslage, zudem der E91 noch einen Tick schneller auf 100 km/h sprintet.

Gut dachte ich mir, die Auswahl ist sehr mager und die Wahrscheinlichkeit gering, demnächst einen 330er zu finden, dessen Gesamtpaket passt. Ich habe mich entschieden, dem 325er eine Chance zu geben und den Wagen anzuschauen. Nun stand der im Autohaus und am 6. Januar haben diese geschlossen - zu meinem Glück jedoch nicht in Rheinland-Pfalz! Dank dem Feiertag bei uns in BW waren die Autobahnen schön frei, sodass wir schon am frühen Vormittag beim Händler aufgeschlagen sind. Nun stand der Wagen aber in der Nachbarfiliale, 5 km weg. Wieder in den TT meines Bruders eingestiegen und ab zum nächsten Standort.

Dort angekommen, erblickten wir haufenweise 5er BMW Tourings - einer neben dem anderen - wo ist bloß der 3er. Durch die Reihen gehend ist mir einer davon ganz besonders ins Auge gestoßen. Gleicher Preis wie beim 325d, weiß, braunes Leder, getönte Scheiben - sehr schick. Sofort hörte ich den Kommentar, nimm doch lieber den 5er für das gleiche Geld! Eine ganz andere Klasse. Naja dacht ich mir, da ist was dran. Als ich dann festgestellt hatte, dass es ein 520d war mit "nur" 184 PS war ich schon abgeneigt. Dann habe ich noch gesehen, dass der sonst wirklich schöne 5er kein Navi hatte...der Fall war erledigt.
Neben den letzten 5er hatte jemand seinen Peugeot 607 geparkt - das Oberklassefahrzeug aus Frankreich. Staunend standen wir beide vor dem Peugeot. Der Wagen schien zu seiner Zeit ein riesiges Schiff zu sein - neben dem 5er stand er jedoch da wie magersüchtig. Gott sind die Autos riesig geworden!!

Naja langsam wurde ich ungeduldig und endlich fündig. Da stand er, der kleine 3er! Umzingelt von seinen großen Brüdern in einer sonderbaren Farbe. Dieses Mondstein-metallic ist ein Individuallack, den ich live noch nie gesehen hatte. Seit meinem letzten Individual E46, mit dem schicken Stratusgrau-metallic (mein Lieblingslack von BMW), war ich von solchen Sonderfarben sehr angetan und habe den Kombi auf mich wirken lassen. Sehr sauber und bis auf paar kleine Steinschläge an der Haube so gut wie dellen- und kratzerfrei.
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Nach kurzer Zeit tauchte auch ein Verkäufer auf, der zuvor noch Kundschaft hatte, und überlies uns den Schlüssel. Wir haben den Wagen unter die Lupe genommen, das Scheckheft sowie den Bordcomputer gecheckt. Der BMW war im Innenraum ungelogen wie neu - keine einzige Macke, weder am Lenkrad noch an einem Schalter - genauso wie ich es mag 😉.

Die Probefahrt erfolgte zu Filiale 1, da dort sowieso die Papiere waren. Der Verkäufer fuhr in seinem weißen 330d E91 voraus, ich mit dem 325d dahinter und mein Bruder im TT 2.0 TFSI hinter mir. Das Vierzylinder-Turbo-Coupé musste hinten ganz schön draufdrücken, um an den beiden Tourings dranzubleiben 😉
Ich war schwer beeindruckt - kein Vergleich zum E46. Der hatte so eine Power und die Automatik schaltete unbemerkt die Gänge durch, sodass ich gar nicht genau wusste, ob der 6 oder 7 davon hatte. Ein Eingriff über die Schaltwippen zeigte dann maximal die 6 an - 7 Gänge gab es im E9x also gar nicht.

Nun vor Ort ging dann die Kaufabwicklung über die Bühne, es wurde noch neuer TÜV gemacht und ein Kurzzeitkennzeichen auf den letzten Drücker beim Amt besorgt. Ich freute mich über mein neues Auto und die vielen Extras, die es hatte - einfach ein Traum sage ich euch!

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Nach einem kleinen Abendessen ging es entspannt auf die Heimreise. War ich froh, als mein neuer 3er zu Hause vor der Garage stand.

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Ein kleiner Auszug aus der üppigen Ausstattungsliste:

- Alcantara anthrazit/Stoff Blue Shadow
- Sportpaket Innen / Außen
- M194 Mischbereifung
- Automatik
- Xenon mit adaptivem Kurvenlicht
- Lichtpaket
- Navigation Professional Europa DVD + Combox
- Internetvorbereitung / Bluetooth
- Spracheingabesystem (mein Lieblingsextra)
- Hifi-Lautsprecher
- M-Lenkrad mit Schaltwippen + MFL
- Dachhimmel Anthrazit
- Sonderlack moonstone
- Dekorleisten Eucalyptus uvm......

Nun war es so, dass die Dekorleisten vom Autohaus gegen Aluleisten ausgetauscht worden sind. Sie hätten die Erfahrung gemacht, dass das Edelholz so einen sonst sportlichen Wagen eher lange stehen lässt. M. m. n. wollte sich einfach einer das sauteure Eukalyptus selbst einbauen, naja aufjedenfall habe ich nun das Aludekor gebürstet drin.

Hier noch 2 Bilder wie der Wagen das Werk verlassen hat, bis auf die Dekorleisten stand er so im Autohaus.
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Weiter gehts im nächsten Artikel mit mehr Fotos und außerdem war es Januar und der Wagen brauchte dringendst Winterräder.. 😉


Fri Jun 17 20:43:41 CEST 2016    |    VentusGL    |    Kommentare (9)

Welcher Wagen hat Dir am besten gefallen? - Erst Artikel lesen! ;)

Herbst 2015 - das BMW Cabriolet war verkauft und ich war wieder dabei, mir ein neues Auto auszusuchen. Da das Cabrio alles hatte, was mein Herz begehrte, fiel es mir entsprechend schwer die Suchmaske auszufüllen. Was will man mehr? Was reizt einen noch? Darauf fand ich in dem Moment keine Antwort und entschloss mich ein rein vernünftiges Auto zu kaufen.

Bedingt durch mein Fahrprofil war mal wieder ein Diesel unabdingbar. Ich stand erneut zwischen zwei Stühlen: dem TDI aus dem VAG Konzern und dem Reihendiesel von BMW. Der Markt gab nicht viel her und ehrlichgesagt hatte ich keine große Lust mehr, weit zu fahren und lange zu suchen. So wurde ich im Prinzip vor der Haustüre fündig.

Es war ein A4 – diesmal der 8K – als schwarze Limo mit dem 143 PS 2.0 TDI Triebwerk. Ich kannte den Wagen gut, weil dieser im Familienbesitz war und wusste von dessen Zuverlässigkeit. Es gab mit dem Audi in den vergangenen 5 Jahren keinen einzigen ungeplanten Werkstattaufenthalt – er war technisch einwandfrei. Auch der Spritverbrauch war attraktiv: unter 6l waren kein Problem, auch eine 4 vor dem Komma war bei Langstrecke durchaus möglich – genau das richtige für meinen Bedarf. Sicher fehlten für meinen Geschmack einige PS, aber das war mehr Meckern auf hohem Niveau, für das normale Autofahren war er ausreichend motorisiert.

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Ausstattungsmäßig war jedoch nur das nötigste vorhanden. Klima, Sitzheizung, el. Fensterheber, CD-Spieler sowie die Licht-und Regensensorautomatik –fertig, das wars.
Zum Glück wurden im Laufe der Zeit die S-Line Seitenleisten, ein Lederlenkrad sowie 18-Zoll Audifelgen nachgerüstet, so erschien der Garagenwagen mit seinem tiefschwarzen Lack von außen doch sehr schick. Das was da war, war sauber und hatte funktioniert, sodass der Wagen in meinen Eigentum überging.

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Ich bin mit dem Auto in knapp vier Monaten 17tkm gefahren. Auf der einen Seite war der TDI nach dem 6-Zylinder Benziner ein echtes Spritsparwunder, schaffte locker 1100 km mit einer Tankfüllung und hatte keine Macken. Auf der anderen Seite war ich trotzdem einfach nicht glücklich 🙁. Nach dem Cabrio, das alles hatte, fehlte es mir an so vielem. Es war eben einfach nur Autofahren, wenig Freude, keine Highlights. Besonders hat mich das blöde mobile Navi genervt und das fehlende Xenonlicht; in gewissen Situationen aber auch etwas Leistung.

Dennoch spendierte ich im Dezember dem A4 einen Satz neuer Winterreifen. Bei knapp 170 tkm entschloss ich mich noch einen neuen Zahnriemensatz zu verbauen. Der wäre zwar erst bei 180tkm fällig gewesen jedoch wollte ich keinerlei Risiko eingehen, da der Diesel sonst in einem sehr guten Zustand war. In einem Zuge gab es auch zusätzlich frisches Öl+Filter, neues Kühlmittel sowie vier neue Glühkerzen. Anschließend glänzte der Wagen bei der Hauptuntersuchung mit einem mängelfreien Auftritt und schon war es Weihnachten geworden.

Ich stöberte im Weihnachtsurlaub aus Langeweile etwas durch mobile und Autoscout und überlegte mir, wie denn ein perfekter Wagen für mich aussehen würde, den ich etwa 5 Jahre fahren könnte und machte folgende Eingaben:

Marke: Mit BMW konnte ich mich am besten identifizieren und hatte bedingt durch meine bisherigen Fahrzeuge dabei das beste Gefühl. Audi war schön, aber letztendlich nicht meins und für Mercedes fühlte ich mich noch zu Jung – auch wenn es schöne Autos sind. Eingabe: BMW.

Modell: Ein 6-Zylinder sollte es schon sein; der 3er reicht von den Platzverhältnissen auch völlig aus und gefällt mir als Facelift besonders gut. Eingabe: 325 / 330.

Kraftstoff: Vernünftigerweise Diesel, die Charakteristik des Diesel gefällt mir zudem auch gut. Eingabe Diesel.

Getriebe: Ich hatte selber nie einen Automatik wäre aber nicht abgeneigt. Gerade bei Stau und Stop-and-Go eine nette Sache. Aber gegen den Schalter hatte ich auch nichts einzuwenden. Eingabe: Manuell + Automatik.

Aufbau: Da wurde es schwierig. Zuerst fiel die Wahl auf Cabrio. Die neueren hatten ja das Metalldach und waren nicht so pflegeintensiv. Doch ein Diesel im Cabrio? Dann nur die zwei langen Türen und somit eher unbequemes ein- und aussteigen in engeren Lücken und Garagen? Dann noch der Minikofferraum, der kleiner als beim E46 Cabrio ausfällt? Das wäre ganzklar nicht die optimale Wahl, trotz dem tollen oben-ohne-Feelings. Eingabe: Kombi!

Kommen wir zu den Extras. Ich wollte ja nicht schon bald wieder etwas missen und neue Teile zum Aufrüsten suchen! Es soll alles da sein und keine Wünsche offen bleiben 😎. Gewählt: Einparkhilfe, Freisprecheinrichtung, Multifunktionslenkrad, Navigationssystem, Sitzheizung, Xenonscheinwerfer, Sportpaket, Nichtraucher-Fahrzeug sowie scheckheftgepflegt.

Dann noch die km bis 125.000 festgelegt und das Baujahr ab 2010 gesetzt!

Weiter gehts bald im nächsten Artikel 😉 Denkt an die Umfrage!

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Thu Jun 02 21:59:06 CEST 2016    |    VentusGL    |    Kommentare (11)

Frühjahr 2015. Der BMW 330d war knapp zwei Jahre bei mir im Dienst. Der kräftige Touring überzeugte stets durch Souveränität und beeindruckende Leistungen. Er zauberte mir nicht nur auf der Autobahn ein Lächeln ins Gesicht, auch das Verhalten an der Zapfsäule war bedingt durch den geringen Diesel-Konsum jederzeit vorbildlich und zu meiner vollsten Zufriedenheit!
Kurzstreckenbedingt kam dennoch der Zeitpunkt, getrennte Wege zu gehen.

Nach der A4 Limo und dem BMW Kombi hatte ich wieder richtig Cabriolaune! Es war glücklicherweise April und die Auswahl für oben-ohne-Fans sehr groß. Fasziniert vom 330d hatte ich mich tatsächlich in den nächsten E46 verguckt. Der hatte das gleiche Baujahr wie mein ehemaliger Touring, war die Hälfte an Kilometern gelaufen, dafür jedoch doppelt so teuer. Auf den ersten Blick erschien es etwas dumm, für ein gleichaltes Auto derselben Baureihe ziemlich genau das Doppelte zu bezahlen aber der 325ci hatte es in sich.

Das Cabriolet war selbst unter den 3er BMW eine absolute Rarität, die mein Herz – obgleich ich schon zwei E46 besessen hatte – höher schlagen ließ. Ein Individual-BMW mit komplettem M-Sportpaket innen wie außen, dazu lackiert in edlem Stratus-Grau-metallic in Verbindung mit dem caramelfarbenem Walknappa-Leder und den Birke-anthrazit Zierleisten hätte die Kombination in meinen Augen nicht besser ausfallen können. Extras wie dynamisches Bi-Xenon, 16:9 Navi, Memorysitze, Multifunktionslenkrad, Klimaautomatik, Sitzheizung, anklappbare Spiegel etc. waren zu meinem Glück bei der Bestellung auch geordert worden.

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Das Verdeck war neuwertig, und auf den M135 Felgen rundum Michelin Pilot Sport 2 Sommerpneus montiert. Winterschuhe hatte der Wagen keine, da dieser noch keinen Winter gesehen hatte. Dies war allerdings gar kein Problem, da ich noch die vom 330er auf 17 Zoll Alufelgen in der Garage liegen hatte. Das i-Tüpfelchen stellte letztendlich das rechtzeitig und lückenlos von BMW durchgestempelte Scheckheft dar, sodass der Wagen selbstverständlich erworben wurde.

Zufrieden über den Neuen aber auch etwas überrascht war ich auf der Heimfahrt schon und mir wurde schnell klar, dass das Teil unter der Motorhaube nicht mein Dieseltriebwerk aus dem 330d ist. Der Benziner lief zwar seidenweich und hatte einen angenehmen Klang, jedoch konnte man gleichzeitig die Tanknadel beim Fallen beobachten. Sicher hatte der Wagen einen Gang weniger, 255er Reifen an der Antriebsachse und ich schon langsam Heimweh, aber das war verbrauchsmäßig zum 330d ein gewaltiger Unterschied. Gute 11 Liter Super verschlang der Sechszylinder pro 100 km – vorbei war das gute Benehmen an der Zapfsäule.

Der Sommer 2015 war für mich das Cabrio Jahr schlechthin (was man von 2016 bisher nicht behaupten kann). Wochenlang Sonne pur, mit wenigen Regentagen waren ideale Bedingungen schon den Arbeitsweg in den Morgenstunden mit offenem Dach anzutreten – ein tolles Gefühl. Nachmittags, als das Thermometer an der benachbarten Apotheke auch nach 17 Uhr noch 40°C angezeigt hatte, war es manchmal auch für eingefleischte Cabriofahrer kein Spaß mehr. Das Leder war dermaßen brutal heiss, dass man es fast nicht aushalten konnte. Die Sonne brannte oft noch so sehr, dass ich auch mal das Verdeck zu ließ und die Klimaautomatik anschmiss.

In den warmen Nächten machte es umso mehr Freude mit schöner Musik durch die Stadt oder über eine Landstraße zu fahren. Dank Kurvenlicht und M-Fahrwerk war aber auch schnelles Fahren eine Freude.

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Der 325ci mit 192 PS ist gerade als schweres Cabrio kein Rennwagen, aber durchaus ausreichend motorisiert. Oft wurde ich zu dem Auto angesprochen und habe sehr viele positive Eindrücke von vorbeigehenden Leuten mitbekommen, er war auch einfach wunderschön.

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Trotz Handwäsche, abledern, regelmäßig wachsen und Sommerbetrieb entwickelte auch mein Cabrio an der Falz zum Vorderwagen (links und rechts vorn am Schweller) Rost. Diesen konnte man unter dem Lack, jeweils etwa 1 Cent groß, erfühlen. Da waren aber auch einige an der Waschanlage, wo es richtig geblüht hatte. Nun wirbt BMW damit, dass man 12 Jahre ab Erstzulassung eines ab 2004 zugelassenen Fahrzeugs Garantie gegen Durchrostung von Innen hat. Mit dieser Info bin ich zu einem BMW Autohaus in der Nähe und wurde nur belächelt: Wir reden doch von dem alten E46 da draußen? Vergessen Sie es, da war wahrscheinlich ein Unfall oder sonst was, keine Chance! – Zitat Ende. Dem Serviceleiter hatte ich dann eine Mail mit der Verlinkung zur BMW Seite und dem Garantieversprechen geschickt und ihn über den ahnungslosen Umgang seines Kollegen informiert - er entschuldigte sich immerhin.
Das zweite Autohaus – mittlerweile mein absolutes Lieblings-BMW-Autohaus mit sehr zuvorkommenden und vor allem kompetenten Mitarbeitern hat die Sache sofort aufgenommen.

Da das Scheckheft vorbildlich geführt worden ist, wurden Bilder gemacht, Lackdicke gemessen und die Kulanz-Anfrage an die BMW Zentrale gestellt. Nach kürzester Zeit hatte mich der Mitarbeiter angerufen und mir vom grünen Licht durch die Zentrale berichtet. Daraufhin wurden beide Schweller entrostet und neu lackiert. Große Sorge hatte ich, ob der Ton des Individual-Lacks getroffen werden wird, doch der Lackierer leistete hervorragende Arbeit. Gewaschen und gesaugt habe ich ihn dann abgeholt und war mit dem Ablauf und dem Ergebnis sehr zufrieden.

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Bei etwa 135tkm bemerkte ich noch ein Knacksen an der Vorderachse. Ein Querlenker war ausgeschlagen, beim schweren 6-Zylinder mit M-Fahrwerk wohl ein normales Phänomen bei der eigentlich jungfräulichen Fahrleistung. Anschließend habe ich die ganzen Stangen und Querlenker an beiden Seiten durch verstärkte Teile ersetzen lassen und den Defekt behoben.

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Ferner ist mir mit der Zeit das erhöhte Abrollgeräusch der Reifen aufgefallen. Die Reifen hatten zwar noch reichlich Profil, jedoch hatte sich ein leichter Sägezahn ausgebildet, gegen den es wohl auch nach meinem jetzigen Wissensstand keine endgültige Abhilfe gibt. Es soll wohl etwas helfen asymmetrische Reifen zu fahren, sodass ich die hinteren 255er gegen den Michelin Pilot Sport 3 gewechselt hatte und damit wieder deutlich an Komfort gewonnen. Die vorderen 225er waren noch zu schade zum Wechseln.

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Dadurch, dass ich mein privates Fahrzeug nun auch beruflich verwenden sollte entstand mal wieder eine Situation, die so auf Dauer nicht in Ordnung war. Jeden Sonntag wurden ca. 90€ zu Kraftstoff verwandelt und der km-Stand nahm schneller zu, als bei meinem 330d damals. Ich habe das so einige Wochen mitgemacht und mich nach der Inspektion im BMW Autohaus entschlossen, für das schönste Auto, das ich jemals besessen hatte, einen neuen Liebhaber zu finden.

Das Cabrio war in seiner Bestform: komplett frisch gewartet, entrostet und mit einer ordentlichen Schicht Wachs versehen. Sicher war auch der Preis für einen E46 überdurchschnittlich hoch, aber es fand sich einer, der den Wagen und das in ihn investierte Geld zu schätzen wusste, sodass ich mich davon im Herbst getrennt habe 🙁.

Das Cabrio zu verkaufen – wohlwissend, dass man so eins wohl kaum schnell wiederfindet, war für mich persönlich schwierig aber die Entscheidung trotzdem nur vernünftig. Ich kam in den vergangenen Monaten voll und ganz auf meine Cabrio-Kosten und freute mich Tag für Tag, diesen edlen Wagen nicht nur zu fahren sondern auch zu pflegen. Nun war es Herbst geworden und die schönsten Tage des Jahres waren vergangen. Glücklicherweise ist das Cabrio ein Drittfahrzeug geworden und sollte dem Käufer nach nur bei aller schönstem Wetter auf die Straße, worüber auch ich mich freute. Hätte ich den 325er behalten, wäre die 200tkm gewiss schon erreicht.

Das danach gekaufte Auto wurde aus der Familie übernommen und ich wusste schon bei Kauf, dass das eher eine Notlösung sei als mein Traumwagen. Doch es stand der Winter an und es machte wenig Sinn, sich groß umzusehen, zudem der Markt im Winter auch kaum etwas hergegeben hätte. Doch dazu dann im nächsten Artikel mehr 😉

Danke fürs Lesen!


Mon May 30 21:38:25 CEST 2016    |    VentusGL    |    Kommentare (17)

Liebe Leser, den sechsten Teil der Reihe widme ich einem ganz besonderen Fahrzeug – einem 2004er BMW 330d Touring. Darin habe ich 58.000 Autobahnkilometer zurückgelegt und konnte mich dabei auf den treuen Weggefährten jederzeit verlassen, obgleich es ein schwieriger Start für uns war. Doch dazu im Folgenden mehr.

In den anstehenden 6 Monaten galt es Wochenende für Wochenende die Strecke Freiburg – Stuttgart zurückzulegen. Wer die A5 und vor allem die A8 kennt und das zu Baustellenzeiten, der weiß, wovon ich schreibe. Eine Strecke von etwa 200 km, mal 2 und mal 3 spurig mit Baustellen und extremer Auslastung, gerade im Berufsverkehr. Dafür wäre der A4 TFSI zwar ein gemütlicher Begleiter, jedoch mit dem Turbobenziner nicht die beste Wahl.
Schnell war eins sicher, ein Diesel musste her. So PS verwöhnt wie ich nun vom Audi war, wollte ich keine Rückschritte in der Hinsicht hinnehmen und machte mich mal wieder auf die Suche nach einem passenden Auto. Sparsam und kräftig sollte er sein und am besten genug Platz bieten für meinen kleinen Umzug. Zudem war eine grüne Plakette auf Grund der „Umweltzonen“ in Freiburg und Stuttgart unbedingt erforderlich – eine Menge Ansprüche an ein Auto, das im 4-stelligen Eurobereich liegen sollte.

Der erste Gedanke war es, denselben A4 als TDI zu besorgen. Jedoch waren die ersten 2.0 TDI mit einigen Kinderkrankheiten geplagt, wie z.B. Probleme mit dem Zylinderkopf, ausfallende Ölpumpen auf Grund des rund-werdenden Sechskants und daraus resultierende Motorschäden. Dazu kam, dass die 140 PS zwar in Ordnung waren, jedoch die Fahrzeuge mit sehr hohen Laufleistungen gleichzeitig unverschämt teuer. Als 1.9 TDI zwar deutlich zuverlässiger aber für mich persönlich doch zu schwach auf der Brust kamen auch diese Modelle nicht Frage, so war das Thema Audi A4 vom Tisch und mein Blick wandte sich in Richtung BMW.
Der nach wie vor sehr begehrte Reihensechser-Diesel wurde zum Objekt der Begierde. Sehr mager fiel hier das Suchergebnis aus – bis 200tkm auf der Uhr kaum vernünftige Angebote. Erst ein Blick über unser Bundesland hinaus machte Hoffnung. Ein scheckheftgepflegter 330d Touring in schwarz aus Doktor-Hand weckte mein Interesse, die Probefahrt war ausgemacht und schon saß ich im Auto in Richtung Rheinland-Pfalz.
Dort angekommen stand der 330er neben einem Porsche 911er, BMW Z3 und 5er Touring als viertes Fahrzeug auf dem Hof und sollte nun verkauft werden. Der Wagen hatte das kleine Business-Navi, Einparkhilfe, Xenon, Sitzheizung, Multifunktionslenkrad, die Freisprecheinrichtung und Klimaautomatik an Bord. Mit sechs Gängen konnte man den Reihensechser gemütlich mit 7.0l / 100 km fahren – meiner Meinung nach ein sehr guter Wert für dieses Kraftpaket. Ich war überzeugt und habe den BMW gekauft, meinen zweiten E46 und diesmal als Kombi. Nach dem Einladen der Winterräder verabschiedete mich Herr Doktor mit den Worten „und immer schön Drehzahl geben“ und ich machte mich froh über meinen Kauf auf den Heimweg. Der BMW hatte die grüne Plakette und das ohne DPF, was mir gut gefallen hat, denn der hatte bereits knapp 170tkm auf dem Tacho.

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Das Xenon-Licht des BMW war sehr beeindruckend, das hatte bisher keines meiner Autos. Was mir leider weniger gut gefallen hatte, war die Tatsache, dass der Wagen immer wieder beim Gasgeben sicher nicht wie 204 PS marschierte, sondern viel mehr wie ein alter Diesel ohne Turbolader mit 50 PS. Definitiv Leistungseinbußen, zwar sporadisch aber äußerst heftig. Dachte der Turbo wäre bereits am Ende und habe mich darüber geärgert, dass es bei der Probefahrt nicht aufgefallen war und der nette Herr Dr. dies sicher wohlwissend verschwiegen hatte – deswegen sollte ich also die Drehzahl oben halten, damit überhaupt was geht.

Am nächsten Tag habe ich damit angefangen mich in die Dieseltechnik des 3ers einzulesen. Verhältnismäßig sind die 6-Zylinder eher unauffällige Kandidaten, haben aber einige Bauteile verbaut, die mein Fehlerbild erzeugen konnten. Zu erst dachte ich, dass der Steller der Turbinenschaufeln (ab EU4 bereits elektrisch und nicht mehr mit Unterdruck) Schwierigkeiten hatte, das verrußte Innere zu bewegen und der Turbo somit keinen richtigen Druck aufbaute. Also hatte ich den Steller vom Rest getrennt und die sog. VTG-Gymnastik durchgeführt (minutenlanges bewegen des Hebels von Hand um den Ruß zu lösen). Dies führte allerdings nicht zur erhofften Besserung, war aber sicher nicht verkehrt, da das Betätigen am Ende leichter ging, als zu Beginn.
Anschließend habe ich mir bei BMW den Druckwandler für das AGR Ventil besorgt und sämtliche Unterdruckleitungen als Meterware. In der Garage habe ich dann die Ansaugbrücke demontiert und die Teile gewechselt.

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Häufig wurde die Ansaugbrücke an den Drallklappen bei den Modellen undicht, wie auch bei meinem. Die Drallklappen sitzen in der Ansaugbrücke und sind bewegliche Klappen, die einen besseren Drall der Luft je nach Stellung erzeugen, um das Gemisch im Zylinder homogener zu verteilen und somit durch bessere Verbrennung weniger Partikel zu erzeugen. Ab EU4 werden die Drallklappen elektrisch gestellt und nicht mehr durch Unterdruck. Das Problem mit den Drallklappen ist jedoch baureihenübergreifend so, dass sich die Klappen mit der Zeit von ihrer Welle lösen können, in den Brennraum fallen und es zum Motorschaden kommt. Ich hatte zwar schon die kunststoffüberzogenen Drallklappen drin, die wohl sicherer sein sollten, habe diese aber trotzdem rausgeschmissen und die Öffnungen der Wellen mit einem Gewindebohrer bearbeitet und schön mit Schrauben verschlossen.

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Leider ist das Problem mit dem Leistungsverlust bestehen geblieben, sodass sich die Fehlersuche etwas hinzog. Auch das live-Auslesen der soll-und-ist-Werte brachte keine Erleuchtung, das einzige was einem Mechaniker eingefallen war, war der Austausch des Dieselfilters – gesagt, getan – keine Besserung. Der BMW war eben an manchen Tagen lahm wie ein alter 200er Benz, manchmal hatte er aber auch richtig Power. Mit der Zeit hatte ich festgestellt, dass an kühlen Tagen das Problem seltener da war, als bei Hitze. Ich schloss daraus, dass es sich eher um ein Problem der Elektronik handeln musste, als um ein mechanisches. Ebenso war mir aufgefallen, dass der schwankende Spritzeiger (typisch BMW Kombiinstrument) bei Vollgas während des Leistungseinbruchs bei etwa 12l stehenblieb und nicht bis zum 20l Maximum ausgeschlagen hatte. Nach vielem Lesen in verschiedensten Foren war der Übeltäter gefunden. Es war der kleine Drallklappensteller, den ich angeschlossen ließ – damit keine Fehlermeldung kam. Das Teil bewegte zwar nur die nackte Stange ohne Drallklappen dran, hatte aber falsche Postionen der (nicht mehr vorhandenen) Drallklappen an das Steuergerät übermittelt, sodass passend dazu allerdings fälschlicherweise der Kraftstoff zurückgenommen wurde (schon beim Kauf des Wagens!).

Am Tag, an dem ich das blöde Ding innerhalb von Sekunden abgesteckt hatte, war mein 330er neugeboren. Das Auto machte mir so viel Spaß und lief wie eine Eins! Es machte wahnsinnig Spaß damit, über die Autobahnen zu fahren. Gerne zeigte der Wagen neueren Zeitgenossen, was in ihm steckte – da staunten einige nicht schlecht, vor allem als ich dem Touring noch zur Krönung das „318d“ Emblem nach BMW Maßschablone originalgetreu aufklebte – das war Freude am Fahren pur 😉. Gut, die Kenner sahen die 2 abgeknickten Endrohre, die nur der 330d hatte – aber das merkt und weiß ja kaum einer.

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Zwischendurch habe ich ihm einen neuen Anlasser verpasst, da der alte etwas hängen blieb und quitschte (extrem fummelig, da extrem tief verbaut). Dann gab es vorsorglich noch 6 frische Glühkerzen und natürlich jede Menge Öl, frische Filter und einen neuen Ölabscheider. Auch wurden die Xenonlampen durch OSRAM Produkte ersetzt, als eine anfing violett zu flackern. Die Lichtausbeute war damit noch besser.

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So lief der BMW wie ein Neuwagen, ließ die meisten hinter sich und startete auch im tiefsten Winter ohne Zicken. Bei viel Tempomatbetrieb waren auch mal gemessen 1100km mit einer Tankfüllung drin (63l Tank).
Im letzten Sommer, als ich den Wagen noch hatte, habe ich mir noch ein Dachzelt dafür gebaut. Es passt perfekt auf den 3er und lässt sich komplett im Innenraum verstauen. Leider ergab sich nur selten die Möglichkeit, das Zelt zu nutzen – machte aber richtig Spaß! Achja, das Zelt mit allem drum und dran habe ich noch und würde es auch verkaufen – passt für alle Kombis mit normaler Reling.

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Mittlerweile war mein Studium abgeschlossen und ich habe meine Stelle direkt bei mir im Wohnort angetreten. Die kurze Strecke war nicht mehr die Welt des 330er, er wurde nicht mal richtig warm auf der Distanz und der Unterhalt (463€ Steuern) war nicht mehr rentabel. Nach knapp zwei Jahren und sehr viel Freude daran, habe ich den Wagen inseriert und nach genau 2 Tagen an einen glücklichen Käufer verkauft.

Nachhaltig vom 330er geprägt und mit neuen Möglichkeiten war es an der Zeit, etwas Frisches auszusuchen 😉

Danke fürs Lesen!


Fri May 27 18:36:06 CEST 2016    |    VentusGL    |    Kommentare (8)    |   Stichworte: A4, Audi, B7/8E

So liebe Leser, jetzt geht’s weiter in der Reihe – die beiden Cabriolets waren vom Hof und die Besichtigung des Neuen stand an. Der Wagen (mein drittes Auto) sollte kein Cabrio mehr sein, viel mehr hatte ich Lust auf eine gut ausgestattete Reiselimousine.
Beziehungstechnisch waren einige Kilometer Autobahn zurückzulegen, da ist ein Auto mit festem Dach wesentlich komfortabler und angenehmer zu fahren.

Der Termin war ausgemacht und schon war ich vor Ort. Da stand er – ein schwarzer A4 B7 2.0 TFSI mit dem schönen Zusatz „S-Line“. Genaugenommen hatte sein Blech in Phantomschwarz gefühlt ein Jahr lang keine Waschanlage mehr gesehen. Die wunderschönen originalen S-Line 17 Zöller auf 235er Reifen rundum waren dermaßen schwarz, dass ich Bedenken hatte, die jemals wieder sauber zu bekommen. Auch die schicken Endrohre links und rechts waren fast so schwarz wie der Lack; einfach nur schrecklich. Der Blick in den Innenraum war leider nicht besser. Die Sportsitzgarnitur hatte den Staubsauger ebenso lange nicht gesehen, wie der Lack die Waschanlage und auch die Bedienelemente das Microfasertuch – wie konnte man so einen Wagen so verkommen lassen?! Tja die Begründung des Verkäufers war eine einfache: er war am vorherigen Tag auf einem Junggesellenabschied und hatte keine Zeit den Audi zu waschen. Zumindest war alles ganz und intakt – wenn auch extrem dreckig. Najaa...auf ging es trotzdem zu einer Probefahrt.

War das ein tolles Gefühl – nach etwas Warmfahren ging es mit 200 Turbopferdchen zur Sache. Das dicke S-Line Lenkrad und der sportliche Schaltknauf mit perforiertem Leder lagen 1 A in der Hand und die 6-Gänge ließen sich präzise und knackig druchschalten.Auch die Sportbestuhlung in Teilleder bot einen perfekten Sitz für den Piloten. Der Audi marschierte sagenhaft und lag dank sportlicher Fahrwerksabstimmung ideal auf der Straße. Ich war schwer beeindruckt nach meinen vorherigen schweren und leistungsschwächeren Cabriolets, dieses solide Auto zu fahren.

Der gute Wagen im schlechten Zustand machte es mir in der Entscheidung nicht einfach. Ich sagte zu mir, der Audi kann nichts dafür, dass sein Besitzer ein Ferkel ist – den kriege ich wieder hin. Der Preis war fair, die Ausstattung auch nicht verkehrt und das Scheckheft lückenlos gepflegt.
Ich kaufte ihn schließlich und wusste, dass ich vorerst einiges daran zu tun hätte – das war ja kein Zustand! Zum Glück beschäftige ich mich gerne mit meinem Auto. Das volle Programm der Waschanlage ließ den Ingolstädter in neuem Glanz erscheinen. Nur die Felgen hatten etwas mehr Aufmerksamkeit verdient. Letztendlich war der Lack und auch die Felgen in einem hervorragenden Zustand – keine Kratzer, keine Dellen oder Bordsteinschäden. Vielleicht war dies der Konservierung durch Dreck und Bremsstaub zu verdanken 😉?!

Naja im Innenraum ging es dann weiter: Euro Münzen, Waschanlagenchips (der war tatsächlich mal da) und einen USB Stick hatte ich also miterworben. Nach dem auch hier gesaugt, gewischt und gelüftet wurde, konnte ich mich endlich an meinem Auto erfreuen.

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Insgesamt bin ich den Audi 1,5 Jahre gefahren und habe damit knapp 30tkm zurückgelegt. Das war finanziell kein Spaziergang, da der TFSI mit SuperPlus versorgt wurde und die Preise damals extrem hoch waren. So teuer musste ich noch nie tanken wie damals –1.779 € /l, dafür machte es mächtig Spaß aufs Gas zu drücken und auch die Reparaturen hielten sich in Grenzen. Der Motor war mit 5W-30 Longlife Öl geschmiert und war ein richtiger Ölbrenner. Einen Liter / 1000km musste ich nachfüllen und das Zeug war teuer. Nach etwas Recherche im geliebten MotorTalk hatte ich vom 5W-30 auf das 0W-40 Mobil New Life gewechselt. Und siehe da, der Ölstand stabilisierte sich und die Schalldämpferblenden blieben länger glänzend. Der Ölverbrauch ging auf etwa 1l / 5000km zurück und das Problem war tatsächlich im Griff (Exkurs: mein Bruder fährt den TT mit der 2.0 TFSI Maschine, auch hier ging nach dem Umstieg auf das Mobil Öl der Ölverbrauch deutlich zurück).

Eines Tages bemerkte ich, dass bei zügigem Gasgeben nach dem Schaltvorgang die Leistung nicht sofort da war – ein riesiges Turboloch entstand dabei. Desto heftiger man auf das Pedal drückte, umso langsamer kam der Wagen in die Puschen. Der Übeltäter war – dank MotorTalk – schnell gefunden: das Schubumluftventil, beim Freundlichen als Entlüftungsventil geführt, am Turbolader. Aufgabe des Bauteils war es, bei Lastabfall zu entlüften, damit beim Vom-Gas-Gehen der Turbo auf Drehzahl bleiben konnte und nicht durch das Schließen der Drosselklappe an Drehzahl verliert. Da das Ventil aber defekt war, bremste es die Turbine aus, sodass beim Gasgeben diese erst wieder hochdrehen musste. So hatte ich das damals recherchiert und Sinn machte es auch. Also kam der Audi auf die Bühne, und das Teil, befestigt mit 3 Schrauben am Turbo, wurde ersetzt – der hatte vielleicht wieder Power! Ich hab mir eingebildet, dass das Ventil vermutlich schon bei Kauf nicht mehr zu 100% funktionierte, da er so grandios lief, wie nie zuvor!

Das nächste Surprise machte mir der Audi immer wieder an der roten Ampel. Im Stand fing er sich an zu schütteln wie ein nasser Hund und die Motorkontrollleuchte (MKL) ging an. Sobald man das Gaspedal berührte, war es sofort weg und alles normal. Diesen Fehler zu finden war etwas aufwendiger. Zunächst wurden die in dem Fall typischen Verdächtigen ausgetauscht: Kurbelgehäuseentlüftung bestehend aus Schlauch + Ventil. Daran lag es aber leider nicht, Gemisch im Leerlauf immer noch nicht stöchiometrisch (Luft/Sprit Verhältnis falsch, Lambda ungleich 1). Der Freundliche konnte sich auf die Schnelle auch nichts zusammenreimen und wollte den Wagen behalten. Die Ansteuerung einiger Bauteile ergab keinen Befund und das System war auch dicht – sehr seltsam und im Forum kam ich auch nicht weiter.

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Da stand ich vor offener Motorhaube, lauschte dem angeblich TFSI-typischen, dieselähnlichen Nageln und blickte auf den TURBO Schriftzug der Motorenabdeckung. Ich bemerkte, dass dieses besondere Nageln immer wieder einsetzte und nachließ. Ob das so sein musste? Keine Ahnung, ich fing jedoch an nach der Quelle zu suchen. Nach einer Weile war diese lokalisiert – ein kleines schwarzes Ventil unter der Abdeckung, rechts oben am Triebwerk. Laut Forum wird das Teil als das „Tankentlüftungsventil N80“ bezeichnet. Die Aufgabe davon ist es, Gase aus dem Kraftstofftank, die dort über den Aktivkohlefilter abgeleitet werden, dem Verbrennungsprozess zuzuführen – und das Schubweise. Nun, das macht es definitiv, das konnte man hören. Was jedoch viel interessanter war, ist die Tatsache, dass dieses N80 zwar in den Augen des Freundlichen beim Ansteuern funktionieren und trotzdem einen mechanisch defekt aufweisen kann. Das ist dann der Fall, wenn es nicht mehr richtig schließt – der Test dazu lautet: ausbauen und gegen die Durchflussrichtung stark pusten. Gelesen – getan! Und tatsächlich, ich konnte bei starker Anstrengung gegen den Durchfluss pusten. Also besorgte ich ein neues, 2 Schellen gelöst, eingebaut und Motor an: er schnurrte gleichmäßig wie ein Kätzchen und nach 10 Sekunden etwa war auch die MKL aus – juhuu! 😉

Das waren bis auf die quietschenden Bremsscheiben der Hinterachse die einzigen Schwierigkeiten mit dem Audi und ich würde sagen auch allesamt typische Fehlerbilder beim TFSI-Motor.

Ansonsten bin ich den Audi wirklich sehr gerne gefahren. Man merkte gegenüber dem BMW E46 - ein entwicklungstechnisches Kind der 90er Jahre - dass der Audi moderner und fortschrittlicher war. Ich habe durch den Wagen viel über die darin verbaute Technik gerade im Hinblick auf die Aufladung gelernt, wie damals auch beim Golf 3 und habe ihn verkaufen müssen, da sich bedingt durch mein Studium die bevorstehende Zeit noch viel mehr fahren musste. Ich wurde zum Wochenendpendler und wollte die vielen Kilometer weder meinem Geldbeutel noch dem A4 zumuten.
Eine schöne Zeit ging zu Ende, mein erster Diesel-Kauf stand bevor und eins war sicher: nicht mehr unter 200 PS 😉

Weiter geht es im nächsten Artikel, vielen Dank für das Lesen und Eure Geduld!


Mon Mar 14 19:37:15 CET 2016    |    VentusGL    |    Kommentare (16)

August 2012 - Ein wunderschöner Sommertag.

Das Golf 3 Cabrio war verkauft und ich hatte mich voll und ganz meiner bayerischen Schönheit gewidmet und das Cabrio auf Hochglanz gebracht. Da stand er nun im Hof vor der Garage und blickte mich regelrecht an mit seinen schönen Scheinwerfern. In dem Moment klingelte mein Handy – der Wagen war noch immer inseriert, da der Golfi erst am vorherigen Tag verkauft wurde. Ich sah die unbekannte Nummer, dachte mir gut, noch einer der jetzt den Golf sehen will und ging natürlich dran um Bescheid zugeben, dass der Golf verkauftworden ist.

Nun es kam anders, der Mann wollte meinen BMW sehen – genau den, den ich eben so liebevoll gewaschen hatte. Er hatte ihn gerade entdeckt und suchte schon ewig nach einem unverbastelten originalen Fahrzeug. Natürlich war er diesbezüglich bei mir richtig, nur war die Idee nur den Wagen zu verkaufen, der zuerst weggehen würde und nicht beide und schon gar nicht an einem Wochenende. Rückblickend finde ich es ja selbst seltsam, dass ich ihn hatte kommen lassen. Vielleicht lag es daran, dass ich einfach noch keine Emotionen zu dem Auto aufgebaut hatte, weil es wochenlang unsicher war, ob ich mich nun vom Golf verabschieden oder mit dem BMW anfreunden sollte. Wie auch immer es gewesen ist – nach einer halben Stunde kam der Interessent an Ort und Stelle und sah den E46 auf seiner dicken Mischbereifung (225/255) mit schwarzem Dakota-Leder und lückenlosem Scheckheft vor sich stehen. Ich sagte einfach nichts und ließ den Mann in Ruhe schauen. Ich mag es auch selbst nicht, wenn mich einer beim Schauen ständig vollquasselt und mich fast schon mit Gewalt von einem Auto überzeugen will, daher unterließ ich das auch. Irgendwann fragte ich trotzdem nach, ob er denn eine Runde fahren wolle.
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Er verneinte – er kauft den Wagen, das wäre sicher. Ich war etwas sprachlos und fragte trotzdem nochmal vorsichtig nach, ob er denn wisse, dass es nur ein „318“ ist und das Cabrio doch relativ schwer. Doch das wäre in Ordnung, er suche ein Auto zum gemütlichen Fahren und zum Genießen - im gepflegten Zustand - und nicht zum Rasen. Gut dachte ich mir, das passt ja dann auch mit dem 4 Zylinder.

Danach zeigte ich ihm die 8 Jahre alten, neuwertigen Winterräder auf BMW Alufelgen und das Hardtop, das im Keller stand und ebenso auf seinen Wintereinsatz gewartet hatte. Alles wäre prima, er hatte angezahlt, den Papierkram erledigt und das Auto noch am Abend abgeholt – weg waren sie, meine Cabrios!
Ich wunderte mich doch, wie leicht es mir fiel, den Wagen einfach wieder zu verkaufen, wobei mir das am Golf so gut wie unvorstellbar erschien. Da saß ich dann zu Hause, alleine auf der Couch ohne Auto – zum ersten Mal seit über 4 Jahren und fragte mich, ob mich meine Eltern für bescheuert erklären würden oder nicht, sobald sie Heim kommen. Ich muss erwähnen, dass ich den Wagen zum südwest-deutschen Kurs verkauft hatte und das ganze finanziell durchaus auch Sinn machte, aber nie meine Absicht gewesen ist, wie es hier sicherlich gut nachvollzogen werden kann 😉.

Nachdem ich die Ereignisse so langsam realisiert hatte, blieb mir ja nichts anderes übrig, als die mobile-App zu starten; das war ja schließlich kein Zustand so ganz ohne Auto 😉.
Ich wusste noch nicht einmal, wonach ich suchen sollte. Worauf hatte ich denn Lust? Auf etwas ganz anderes, es musste auch kein Cabrio mehr sein und kein VW und auch kein BMW. Auch weit fahren kam nicht in Frage, zu frisch war noch der ganze Stress. So bemühte ich gefühlte 4 bis 5 Stunden die Suchfunktion und entdeckte tatsächlich noch mitten in der Nacht einen Wagen, keine 20 km von meiner Haustüre entfernt.

Er war schwarz, phantomschwarz, hatte mehr kW unter der Haube als der BMW Pferdestärken und eine Prägung auf den Rückenlehnen 😉! Da war ich mitten in der Nacht hellwach geworden und konnte die Nacht natürlich kein Auge mehr zubekommen 😰…

Wie es weitergeht? Das erfährt ihr in Teil 5 😉

Zusätzlich habe ich mir überlegt, ab sofort ein paar spezielle Infos zur Technik als Exkurs beizufügen.

Danke fürs Lesen!

Exkurs:

Infos zum Geldsparen und selber machen beim Golf 3 Cabrio:

  • Günstiger in der Versicherung, als die Limo
  • Weniger Rostanfällig, da bei Karmann besser versiegelt worden (gerade der Unterboden)
  • Roststellen sind die Kotflügelspitzen vorne, da der Schweller noch unter den Kotflügel geht(Radhausverkleidung beim Räderwechsel lösen und den Matsch entfernen)
  • Motor stellt ab weil: Relais Motor-Steuergerät (30) oder Relais Kraftstoffpumpe (80; 167) defekt, Steuergerät der Alarmanlage (gerade im Sommer) hinter dem Lichtschalter mit schlechten Lötstellen --> Kraftstoffpumpe stellt ab (nachlöten lassen)
  • Zündspule mit Haarriss (Probleme insbesondere bei hoher Luftfeuchtigkeit)
  • Unrunder Leerlauf / stellt an Ampel ab: Drosselklappe reinigen, beim 2E auch Leerlaufsteller
  • Kupplungspedal bleibt nach Treten unten: Kupplungsseil prüfen und den kleinen Kupplungshebel hinter der grünen Deckel am Getriebe ausbauen (bricht gern)
  • Ansonsten die üblichen Golf 3 Wehwehchen --> Suchfunktion im Golf 3 Forum bemühen

Infos zum Geldsparen am 318ci:

  • Öffnen / Schließen spinnt: Grundmodul hinter dem Handschuhfach ausbauen, die beiden Relais an 3 Seiten vorsichtig aufdremeln, Deckelchen hochklappen, Kontakte mit feinem Schleifpapier anschleifen, Deckel der Relais zuklappen und mit ISO-Band abdichten, zusammenbauen
  • Achtung: der N42 Motor scheint häufiger Probleme mit der Kette zu haben, ich empfehle einen 6 Zylinder im Cabrio, auch wenn ich keinerlei Probleme hatte
  • Fahrzeuge mit M-Fahrwerk oder nachträglich tiefergelegte neigen zum Ausbilden von Sägezahn am Reifen, Reifen mit asymmetrischem Profil wirken dem wohl entgegen
  • M-Fahrwerk neigt eher zum Verschleiß, besonderes Augenmerk auf die Querlenker etc., Ersatzteile sollten verstärkt sein --> Meyle HD Teile empfehlenswert!
  • Näheres im E46 Forum…

Fri Mar 11 13:04:30 CET 2016    |    VentusGL    |    Kommentare (6)

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Sommer 2012. Ich war derzeit Besitzer zweier Autos - einem VW Golf 3 und einem BMW 3er. Beide blau, beide mit Stoffdach und beide in einem klasse Zustand.

Natürlich wollte ich das alte Auto schnellstmöglich verkaufen, schließlich hatte ich bereits ein neues und die beiden trennten genau 10 Jahre, doch ein 18 Jahre alter Golf schien nicht so viele Liebhaber zu haben, wie anfangs angenommen. So bin ich mit dem BMW gefahren und das Golf Cabrio stand bei schönstem Wetter abgemeldet zu Hause.
Das war auf Dauer natürlich kein Zustand, so machte ich mir meine Gedanken dazu. Die eine Option war es, den Preis des Golfs dem eines Schrotthaufens anzugleichen. Das kam selbstverständlich nicht in Frage: mein 18 Jahre alter Neuwagen hatte frischen TÜV, war übersäht mit neuen Teilen (ATE, Bilstein, Sachs, Febi, Elring + viele fahrzeugspezifische VW original Teile waren verbaut) und viel zu schade zum Verschenken. So war ich hin und her gerissen und die Zeit drängte, da im Herbst logischerweise die wenigsten Lust auf ein Cabrio bekommen. So entschied ich mich für die zweite Option. Ich beschloss, das Auto zu verkaufen, das zuerst einen Käufer finden würde.
Ja, so traurig es mich machte den schicken BMW wieder abgeben zu müssen – der Golf wird nicht verschenkt, dafür bedeutete mir der Wagen einfach zu viel. So ging eine zweite Anzeige online bei mobile, ein Glück man konnte als Privatperson pro Jahr 2 Inserate kostenlos schalten. Nach 4 Jahren solider Beziehung zum Golf hing ich in der Luft und wusste nicht so recht, wo ich dran bin.
An dem Tag, an dem meine Eltern in den Urlaub gefahren sind, klingelte tatsächlich mein Handy mit unbekannte Nummer- das kann nur ein Interessent sein und es wurde spannend. Ein Mann aus der Umgebung wollte den Golf anschauen und wir vereinbarten noch am gleichen Tag einen Termin. Ich begab mich in die Garage, griff zum Mikrofasertuch und entstaubte etwas das ideal imprägnierte schwarze Stoffverdeck (geht wunderbar mit so einem Tuch). Dann noch etwas die aquablaue Karosserie und natürlich den Innenraum – das Auto stand da in Bestform.
Nach einer Weile kam der Interessent mit seiner Frau, überzeugte sich vom Wagen und zahlte diesen an! Ich war glücklich darüber, dass mein Gölfchen einen neuen Besitzer gefunden hatte, der den Wagen am darauffolgenden Tag auch abholte. Den Golf habe ich erst vor kurzem noch bei uns in der Stadt fahren sehen (Januar 2016) und wunderte mich, dass dem Wagen tatsächlich noch eine Anhängerkupplung verpasst worden ist. Schließlich hatte der Golf schon 2012 bei Verkauf 272tkm auf der Uhr. Der 2E Motor war anscheinend so solide und nicht zuletzt von mir gut gewartet, dass er immer noch läuft.
Glücklich über den Verkauf begab ich mich noch am selben Tag mit meinem BMW zur SB-Waschanlage und hatte so eine Freude daran, mich ganz meinem neuen Cabrio widmen zu können und dies natürlich nur von Hand stundenlang zu waschen und zu pflegen. Die M68 Felgen konnte man auf Grund des Designs auch gut innen waschen, sodass nicht nur die Karosse wie neu aussah, sondern auch die Räder. Es war ein herrlicher Sommertag, an dem ich das Auto so gründlich gewaschen hatte und im Hof vor der Garage, die jetzt dem BMW gehörte, abgestellt.. Ich dachte dran, wie sich meine Eltern freuen würden, wenn sie aus dem Urlaub kommen und ich ihnen vom Verkauf des Golfs berichten würde.
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Noch am BMW stehend merkte ich, dass mein Handy klingelt. Eine Nummer aus unserer Stadt, die allerdings nicht gespeichert war, leuchtete auf dem Display - ein Mann aus der direkten Nachbarschaft hatte den BMW im Internet entdeckt und wollten diesen am liebsten noch sofort sehen!

Weiter geht’s im 4. Teil – danke fürs lesen und gute Fahrt 😉


Mon Mar 07 23:13:57 CET 2016    |    VentusGL    |    Kommentare (20)

Wo waren wir stehen geblieben liebe Leser...achja beim Verkauf meines Golf 3 Cabriolets. Der Verkauf hat sich für mich schwieriger erwiesen als gedacht, doch dazu im Folgenden mehr.

Nun nachdem wie geschrieben der Golf in einem ausgezeichneten Zustand war und mein Geldbeutel über die Jahre einige Euros leichter, hatte ich nach gründlicher Überlegung beschlossen, das aquablaue Erdbeerkörbchen zu verkaufen. Wer will schon ein Auto kaufen und das reparieren müssen? Niemand. Daher war der Zeitpunkt, das Gölfchen anzubieten, meiner Meinung nach optimal. Ich machte schöne Fotos, die ich doch immer so gerne von dem Wagen in allen Lebenslagen geschossen hatte, und stellte einige Inserate online. Ich merkte, dass es jetzt ganz schnell gehen kann und die Freude auf einen Neuen ließ doch etwas nach. Ich mochte meinen Golf, ich mochte ihn sehr und kannte an dem Wagen mittlerweile jede Schraube.
Es meldeten sich einige Interessenten, deren Preisvorstellungen nicht einmal der Rede wert waren – 1000€ und ähnliches wurde mir angeboten. Das war eine Beleidigung für mich und meinen Golf, daher blieb ich bei meinem Wunschpreis, da ich gleichzeitig wusste, dass der Wagen das Geld wert war und der Preis auch realistisch. So gingen die Wochen ins Land und ich suchte mir parallel ein neues Cabriolet, während der Golf abgemeldet in der Garage stand und auf einen neuen Besitzer gewartet hat.
Schnell war mir klar, dass mein neuer ein BMW werden würde. Das schöne Design des zeitlosen E46 als Facelift Variante war für mich neben dem E39 5er das schönste, was das BMW Werk bis heute verlassen hat. Ich verbrachte viele Stunden suchend nach meinem neuen Auto und hatte ihn schließlich gefunden.
Wie der Zufall es so wollte, war der Wagen wieder blau, Topasblau um genau zu sein. Mit nicht einmal 100tkm auf der Uhr und ohne einen einzigen erkennbaren Kratzer an der ganzen Karosse als auch am Hardtop stand er da, weit weg von zu Hause wieder bei einem älteren Herrn in der Garage. Neben dem Wagen lag der erste Radsatz Winterräder, die noch nie im Einsatz waren. Der BMW hatte tatsächlich noch keinen Winter gesehen 😎.
Nach einigen Telefonaten holte ich ihn schließlich ab.
Als ca. 5 Stunden Autobahn zurückgelegt waren, kam ich in die Straße, die ich schon von den her Fotos kannte und da stand er, in bester Form wartend auf mich um gefahren und gepflegt zu werden: ein 318ci auf schönen 17 Zoll M-Felgen, mit montiertem Hardtop und angeklappten Seitenspiegeln. Der Wagen war etwas dunkler als auf den Fotos, jedoch wunderschön und ich wusste sofort – das wird meiner!

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Nun, nachdem der übliche Papierkram und eine kleine Probefahrt durch Bochum gemacht waren, ging es heimwärts Richtung Süden. Ich freute mich wahnsinnig und war schwer beeindruckt von meiner blauen Schönheit. Das Sportlenkrad lag gut in der Hand, der Wagen gut auf der Straße und alles war einfach nur super! Auch der kleine Stau auf der A3 machte mir in dem Moment nichts aus, gar nichts. Zu groß war meine Freude darüber, so ein tolles Auto zu fahren. Zu Hause angekommen, wurde der Wagen am frühen Sommerabend im Hof geparkt. Ich weiß noch, wie meine Schwester zu mir meinte: hää, ich dachte du wolltest ein Cabrio?! Naja dachte ich mir schmunzelnd, das Hardtop macht ihn wohl doch irgendwie zum Coupé 😉
Lange ist es nicht drauf geblieben, da genoss ich schon die ersten Sommerabende im schönen 3er. Entspannt fuhr ich durch die nächtliche Stadt, lauschte der schönen Musik und fühlte mich einfach nur wohl auch ganz alleine, ohne gesehen zu werden.
Leider hatte das Cabrio auch die eine Schattenseite. Es war natürlich das Image. Das 3er BMW Cabrio, gefahren von einem jungen Kerl ist nun mal so eine Sache. Man wirkte schnell angeberisch, dabei hatte ich alleine auf der Landstraße doch viel mehr Spaß, als in der vollen Innenstadt. Ich war nicht so und ich machte mir darüber keine Gedanken, freute mich über meinen Wagen und alles war ok. Bis auf die Tatsache, dass auch der Golf noch nicht verkauft war und die Garage blockierte, in die eigentlich schon der BMW gehörte.

Wie es weiter geht? Im drittel Teil kommt ein weiterer Wagen ins Spiel – es bleibt spannend 😉

Bis demnächst!


Mon Mar 07 00:02:29 CET 2016    |    VentusGL    |    Kommentare (8)

Hallo Motor-Talker,

in diesem Blog möchte ich euch mein aktuelles Fahrzeug vorstellen, über all das berichten, was damit zusammen hängt und meine Erfahrungen mit Euch teilen. Ich wünsche jedem Interessierten viel Spaß beim Lesen und freue mich über jeden Kommentar!
Ich möchte Euch über ein Auto berichten, das ich nicht zufällig am Straßenrand gesehen habe. Es ist vielmehr die zu Blech gewordene Summe meiner positiven Erfahrungen und vor allem Emotionen, die ich aus meinen bisherigen Fahrzeugen gewonnen habe. Daher habe ich mich entschieden, dazu auch einen Blog zu starten und über meinen Weg dahin zu berichten.

Doch fangen wir von vorne an. Im Jahre 2008, nachdem ich ein Jahr lang den Führerschein hatte, ergab sich die Möglichkeit, ein eigenes Auto zu kaufen. Geprägt vom jahrelangen, treuen und liebgewonnenen Familienmitglied, einem schönen 94er VW Vento, war für mich klar, dass es auch bei mir nur ein VW werden konnte. Nach etwas Suche, wurde ich fündig. Ein schöner Golf 3 als Cabriolet aus Rentnerhand lies mein Herz höher schlagen und war mein erstes eigenes Auto geworden.

Der 94er Golf war gut ausgestattet, hatte sogar Sitzheizung, Sportsitze, ein schönes neues Stoffdach, einen Bordcomputer, Tempomat (sehr selten) und abgedunkelte Rückleuchten. Auch der Motor war nicht von schlechten Eltern: ein 2.0 Benziner, die Top-Motorisierung im Cabrio, mit stolzen 115 Pferdchen unter der Haube. Ganze 40 PS mehr als unser damaliger 1.8 Vento – da ging was sage ich euch. Der Wagen war vier Jahre in meinem Besitz und ich habe viele schöne Stunden hinter dem Lenkrad, vor allem mit offenem Verdeck, verbracht und ziemlich genau 100tkm mit Freude zurückgelegt.
Es war eine schöne Zeit an die ich mich gerne erinnere, auch wenn der nicht gerade neue Wagen hier und da mal ein kleines Problem hatte, aber natürlich keins, was nicht in kürzester Zeit dank einfacher Technik und geringsten Ersatzteilepreisen zu beheben war. Zudem hatte der Golf einen guten Charakter. Wenn er mal liegen blieb, dann war es nie weit weg von zu Hause oder auch mal in der heimischen Garage - da brach mal der Kupplungshebel beim Startversuch, ein Glück ich war noch nicht losgefahren 😁
So rückblickend waren die technischen Schwierigkeiten allerdings der reinste Gewinn für mich persönlich, jedoch sicherlich nicht für meinen kleinen Erstsemester-Geldbeutel. Hatte ich beim Autokauf noch keinen Plan wo der Motor aufhört und das Getriebe anfängt, war das nach dem Autoverkauf ganz anders. Da beim Golf in meinem Besitz so ziemlich jedes Teil mal ersetzt worden ist und ich immer dabei war oder es selber repariert hatte, habe ich mir viel Wissen zu der Technik angeeignet – nicht zuletzt dank Motor-Talk und vor allem dem Golf 3 Forum. Viele Stunden Lesen haben mir einiges an Geld für die Werkstatt gespart und mich gleichzeitig auf dem Gebiet der Fahrzeugtechnik viel weitergebracht. Aber meistens lief er und lief und läuft sogar offensichtlich noch heute.
Doch wie es im Leben so kommt, war es an der Zeit, einen Schritt weiterzugehen. Als der Golf in seiner besten Phase war, mit zahlreichen neuen Teilen – und zwar nur Markenteilen – da ich mir immer eingebildet hatte, dass ich meinen ersten Wagen wohl niemals verkaufen werde, haben sich für mich neue Möglichkeiten ergeben und das Auto wurde schweren Herzens im Top-Zustand mit frischem mängelfreiem TÜV verkauft.

Da ich mit dem Golf auf den Geschmack des oben-ohne-Fahrens gekommen war, kam nur ein Cabrio in Frage – diesmal ein BMW. Dazu mehr im nächsten Artikel 😉

Bis demnächst!