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el lucero orgulloso

Sat Feb 08 21:27:43 CET 2014    |    el lucero orgulloso    |    Kommentare (22)    |   Stichworte: C-Klasse, Mercedes, S202

Am gestrigen Freitag dachte ich noch, dass es schön wäre, wenn ich am heutigen Samstag mal liegen bleiben könnte.

Nicht immer ist es mir nämlich gegen, am Wochenende 2 Tage auszuschlafen, denn die schulischen Pflichten binden mich hin und wieder Samstags an morgendliche Termine, weshalb ich wie gewöhnlich bereits vor 7:00 Uhr los war (was für mich wirklich früh genug ist...).

Sei's drum - nach gewisser Zeit gewöhnt man sich daran! :)

 

Ich freute mich auch sehr auf den Tag, denn um 11:30 war ich mit einem Freund verabredet, mit welchem ich von Saarbrücken nach Kaiserslautern fahren und den Kaiserslauterer Betzenberg hochpilgern sollte.

Der Zeitplan war eng gesteckt, denn Anpfiff Begegnung 1. FC Kaiserslautern - Greuther Fürth war bereits um 13:00.

Da ich es allerdings bereits schon mal geschafft hatte, diesen Marathon zu bewältigen, war ich auch heute guter Dinge! :)

 

Genauso wusste ich allerdings, dass ich die Möglichkeiten des C 220 Diesel, mit dem ich mal wieder unterwegs war, weitestgehend ausschöpfen musste (auch wenn ich versuche, eher selten wirklich Vollgas zu geben, weil es außer einem Mehrverbrauch kein signifikantes Mehr an Leistung bringt). Natürlich fahre ich sehr vorausschauend, auch oder vielleicht gerade weil ich die Strecke SB-KL perfekt kenne.

 

So ergibt sich zwischen Rohrbach/St. Ingbert und dem Autobahnkreuz Neunkirchen eine schöne, lange Gerade, auf welcher ich den Stern mit

180 Km/h fuhr, bis...

...sich die C-Klasse hängen, oder besser gesagt rollen ließ - und das ganz ohne mein Zutun.

Die Geschwindigkeit sank rapide, ich schaute ins Kombiistrument und erblickte nur die gelbe "EDC"-Leuchte.

Electronic Diesel Control, die Lieblings-Leuchte des Ölmotor 604 D22-Fahrers, denn so wurde das gute Motörchen, welches bis gerade eben einen halben Meter vor mir noch brav seinen Dienst verrichtete, offiziell bei Mercedes getauft.

 

"Ich hab keine Leistung mehr - das Auto zieht nicht.", sagte ich nur zu meinem Freund.

Ein "Nein, oder?!", wurde entgegnet, aber ich wusste, dass ich einen sehr humorvollen Kollegen neben mir hatte, weshalb wir die Situation schon noch meistern würden.

Ich kuppelte aus und die Drehzahl fiel, bis der Motor ausging und ich das komplette kombiinstrumentalische Lichtermeer vor mir hatte.

 

Ich zog auf den Standstreifen, machte die Warnblinker an und wurde von meinem Beifahrer noch ein Stückchen weiter dirigiert, wo die Pannenspur noch ein wenig breiter war.

 

Ich machte ein paar Startversuche, doch außer, dass vor der Motorhaube auf einmal Dampfzeichen aufkamen und sich der Innenraum in der Duftnote "Eau de Diesel" parfümierte, tat sich nichts.

Es stand fest: Meine erste Panne war "perfekt"! :D

Dies interpretierten wir als Zeichen zum Aussteigen, wobei ich noch die Warnwesten aus den Pompadourtaschen kramte, wobei meinem Freund entgegenkam, dass er eine orange farbene Ausführung erhalten durfte, welche hervorragend mit seinem Arminia-Bielefeld-Auswärtstrikot harmonierte.

 

Glücklicherweise standen wir auf der langen Geraden, weshalb wir sowieso schon gut sichtbar waren.

Dennoch maß meine Begleitung sorgfältig mit präzisen Ausfallschritten die richtige Entfernung für das binnen Sekunden zusammengebaute Warndreieck ab.

Ich warf derweil einen Blick unter die Motorhaube und wusste fix, was Sache war: Die Kraftstoffzufuhr war irgendwo undicht, aber ich konnte nicht erkennen, wo.

 

Ich rief also die Pannenhelfer des Allgemeinen Deutschen Automobilclubs an, beschrieb die Situation und sagte, wir würden gesichert hinter der Leitplanke stehen, was mein mittlerweile zurück gekommener Warndreieckträger hörte und fix zu mir rüber sprang. :D

 

So warteten wir da...

Ich rief meine Eltern an (welche irgendwie total in Panik verfielen und mich sehr bemitleideten - ich weiß wirklich nicht, warum, denn ich sah es eher als abenteuerliche Erfahrung), der Kollege rief seine Freundin an und sagte, es wäre alles nicht so schlimm, denn "wir sind ja am zweitbesten Ort der Welt! Wenn man den Betzenberg und die Autobahn als die zwei Orte berücksichtigt, ist die Autobahn doch das Zweitbeste!" :p

Die Unterhaltung kam also nicht zu kurz - und die geschlagene halbe Stunde verging sehr schnell, bis der wild blinkende, gelbe Ford S-Max zu uns bog.

 

Ich schilderte wiederum die Lage und der ADAC-Helfer tippte lediglich auf den Kraftstofffilter, welcher tatsächlich irgendwie viel zu lose da in der Weltgeschichte hing.

Einerseits war ich erleichtert, aber andererseits denkt bei einer solchen Situation jeder: Wieso bin ich da selbst nicht darauf gekommen?

Jedenfalls zog der "Gelbe Engel" den Filter fest und bat mich, den Motor zu starten.

 

Ich glühte also vor und orgelte, und orgelte, und orgelte, und orgelte, und orgelte, und orgelte, und orgelte, und orgelte, und orgelte, und orgelte, und orgelte, und orgelte, und orgelte, und orgelte, und orgelte, und orgelte, und orgelte,...

Bis ich noch mal neu vorglühen sollte und einen neuen Startversuch machen sollte.

Und ich orgelte, orgelte, orgelte, orgelte, orgelte, orgelte, orgelte, orgelte, orgelte, orgelte, orgelte...

...und er kam!!

Er lief am Anfang noch ein wenig unrund, weil er die Luft aus den Kraftstoffleitungen drücken musste.

Aber er lief - und wir waren überglücklich, erstaunt und begeistert!

Innerhalb von nicht mal 5 Minuten war die C-Klasse wieder fit! :)

 

Ich frage nur kurz, ob das alles ist, was mir bestätigt wurde mit der Empfehlung, mal einen neuen Filter zu verbauen und mir der Hinweis gegeben wurde, dass ich vor dem ADAC-Fahrzeug rausfahren soll. Ich rannte nur noch mal schnell nach hinten, um das Warndreieck aufzugabeln, klappte es zusammen und stieg ein - der Dieselmotor grummelte weiter vor sich hin, ich beobachtete den Verkehr, bis ich mit beherztem Gaseinsatz einfädeln konnte und mit gediegenen 140 Km/h die Fahrt in die Heimat fortsetzte.

So haben wir was erlebt - es war etwas ärgerlich, aber erkenntnisreich! :)

 

Irgendwann gegen 13:30 waren wir dann im Fritz-Walter-Stadion.

Wir erklommen die Stufen zur Westkurve und ich war in meinem zweiten Wohnzimmer.

"Ein Schuss, ein Tor - die Lautrer!" - 1:0, 2:0, 2:1 - Abpfiff!

 

So verlief mein Samstag, wir alberten auf der Rückfahrt ein wenig rum und taten, als wären wir Bayernfans und freuten uns riesig über die Tore... ...nicht. :rolleyes:

 

 

Habt ihr was zu eurer ersten Panne zu erzählen?

Habt ihr sonstige spannende "Pannengeschichten"?

Ich würde mich riesig freuen, sie hier in den Kommentaren lesen zu dürfen! :)

 

Im Ganzen war's bei mir ja nicht besonders spannend, aber doch mal irgendwie eine Abwechslung. :p

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Tue Oct 15 20:35:23 CEST 2013    |    el lucero orgulloso    |    Kommentare (37)    |   Stichworte: C-Klasse, Mercedes, S202

Teil mit RechnungTeil mit Rechnung

Heute gibt's von mir mal etwas Kurzes, sehr Spontanes zu lesen! :)

 

Vorgestern haben wir bei unserem C 220 Diesel Inkontinenz festgestellt und wir dachten eigentlich, wir hätten die Ursache schon behoben, da die bei diesem Motor verhältnismäßig anfällige Einspritzpumpe undicht war und mein Vater sie allerdings schon durch ein intaktes Teil vom Schrott (leider aus einem W210, ich war nicht dabei und kann daher keine Beschreibung des Vieräugigen machen) ersetzen ließ.

 

Am Sonntag auf dem Parkplatz dann die Überraschung!

Wieder ein Fleck?

 

 

Voller Demut kniete ich mich unter die C-Klasse, roch am Fleck, nahm etwas auf meine Finger, machte einen Geruchs- und Geschmackstest um festzustellen, dass wir es hier mit Wischwasser zu tun haben.

Haube auf - und der Übeltäter war gefunden.

Ein kleiner Gummistopfen war undicht geworden. Er diente ursprünglich der Verschließung eines Loches, welches alle W202er an der Stelle besitzen und welches dann durch eine zusätzliche Pumpe besetzt ist, wenn der Erstkäufer die Option "Scheinwerferreinigungsanlage" geordert hat, was bei uns nicht der Fall war.

 

Nach ca. 18 Jahren und 422 000 Km Betrieb kann auch ein Gummistopfen sich mal dazu entscheiden, sein Leben aufzugeben und einfach mal undicht zu werden - ich habe ihn beim "Ausbau" auch nicht komplett rausbekommen, weil das Material schon komplett spröde geworden war.

 

Gestern fuhr ich also zu Mercedes, vorbei an 5 arbeitslosen Empfangsdamen und zahlreichen Winterreifensätzen an die unbesetzten Teiletresen (wobei "Teilebüros" wohl eine treffendere Bezeichnung wäre). Nach etwas Wartezeit konnte ich mein Teil dann beim kompetenten " :) " (="Freundlichen") bestellen. Er kam mit dem Gummistopfen zurück und stellte mir noch die Rechnung aus, die ich an der Kasse zu begleichen hatte.

 

"Das sind dann 71..." In dem Moment stockte mir kurz der Atem. "...Cent! Ohne Mehrwertsteuer."

Ich schaute kurz in meinen Geldbeutel, ob ich so eine Summe passend da hätte, was nicht der Fall war.

 

Stolz wir Oskar ging ich also an die Hauptkasse und legte meine Rechnung vor. Die lächelnde Dame fragte mich, ob ich bar bezahle.

"Gibt's tatsächlich Leute, die sowas mit Karte oder Scheck zahlen?!", fragte ich erstaunt.

"Der kleinste Betrag, der mir als Kartenzahlung untergekommen ist, waren Zwei Euro Fünfzig."

"Ich ziehe es trotzdem vor, die 84 Cent inklusive Mehrwertsteuer bar zu begleichen!", sagte ich schmunzelnd und übergab eine 2-Euro-Münze.

 

Es gab schon Zeiten, da bekamen wir bei Mercedes die Glühlämpchen geschenkt.

Nun wurde ich wegen 0,84.-€ zur Kasse gebeten - das ist auch völlig in Ordnung so und ich beschwere mich nicht, aber es war mein erster alleiniger Teilekauf bei Mercedes und dann gleich so ein etwas sonderbares Erlebnis.

 

Aber nun seid IHR dran!

Was waren euere bisher günstigsten Ersatzteile? Erzählt euere Geschichte!

Was habt ihr gekauft, wie wurdet ihr dabei behandelt? Immer raus damit! :)

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Thu Jan 31 18:58:58 CET 2013    |    el lucero orgulloso    |    Kommentare (35)    |   Stichworte: C-Klasse, Mercedes, W202

 

 

...ist das ja eigentlich nichts besonderes.

Der Km-Zähler, der zuvor 3 oder 4 Mal die 9 zeigte, springt zur 0.

Bei 5 9ern kann man schon von einem nicht alltäglichen Moment sprechen, denn immerhin knackt der Wagen die Marke zur „6-Stelligkeit“, oder er hat zum wiederholten Male 100 000 Km abgespult.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Doch wären das nur Momente, an denen Kilometerzähler die Zahlen tauschen, würde ja keiner darüber berichten.

Aber so einfach machen wir Autofans uns das ja nicht. ;)

 

Am Sonntag, dem 27.1.2013 um 7:53 und etwa 10-15 Sekunden war‘s bei uns nämlich mal wieder so weit:

Der W202, unser Alltagsfahrzeug für jeden und alle Aufgaben, hat die 400 000 Km vollgemacht. 400 000 Km, ist das für heutige Zeiten nicht schon eine stolze Zahl?

 

 

 

 

 

In jedem Fall kann man bei der Fahrleistung so einiges erleben mit seinem Auto und es gut kennen lernen.

Immerhin ist der C 220 Diesel jetzt schon seit 6,5 Jahren und 274 000 Km bei uns.

 

Er wurde eingestaubt gekauft, aus zweiter Rentnerhand. Die Reinigung danach hatte er verdient gehabt.

 

Er wurde Teil von uns, indem er die Initialen meiner Mutter und mir auf‘s Kennzeichen bekam.

 

Er kannte die Strecke Kaiserslautern-Saarbrücken und zurück in und auswendig, so oft durfte er sie fahren.

 

 

Er schaffte den französischen TÜV beim ersten Mal nicht beim ersten Anlauf.

 

Er (ja, tatsächlich er, mit seinen 95 PS) verhalf meinem Vater zu seinem ersten und bisher einzigen Punkt in Flensburg wegen Geschwindigkeitsüberschreitung.

 

Er ließ sich von langen Autobahnfahrten in den Urlaub nicht beeindrucken, egal wie er beladen war und wie er getreten wurde.

 

Er bestrafte meine Eltern dafür, dass sie sich nicht rechtzeitig um eine Reparatur der Zylinderkopfdichtung kümmerten mit lausig-launischem Kaltstartverhalten auf einem matschigen Parkplatz mitten im Winter.

 

Er fuhr auf der mit Wasser gefluteten Autobahn weiter, wo andere nicht mehr wollten oder nicht mehr konnten.

 

Er wurde verflucht, er wurde gelobt, er wurde gehasst, er wurde gefeiert.

 

 

In Wirklichkeit wussten wir immer, dass er der richtige war. Der richtige für alle Situationen und Konfigurationen.

 

Dafür ein Danke!

 

Ja, dafür ein Danke, über 400 000 Km nachdem er erstmals auf den Rädern stand.

 

 

Ich frage mich persönlich jetzt:

Was wird uns noch erwarten?

Was wird uns der 220 Diesel noch bescheren?

 

 

Die Zukunft wird es zeigen und auf die Zukunft freue ich mich! :)

 

 

Was ich aber jetzt schon verraten kann: Nach Plan soll ich das Auto ab Herbst des Jahres fahren, was bedeutet, dass viele Kilometer draufkommen. ?Ich freue mich auf die Zeit, denn ich habe Vertrauen in das Auto und genauso viel Spaß beim Fahren.

Ich habe so einiges vor mit dem Auto und wenn ich konkrete Pläne von der Umsetzung einiger Projekte habe, werdet ihr hier davon erfahren.

Seid gespannt. ;)

 

 

 

 

 

 

P.S.: Und da das mit dem Km-Sammeln bei uns recht flott geht, fielen heute morgen um 8:27 schon die 401 000 Km.

Also nur noch 99 000 Km bis zur halben Million. ;)

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Wed Dec 19 20:02:11 CET 2012    |    el lucero orgulloso    |    Kommentare (21)    |   Stichworte: E-Klasse, Mercedes, W124

FahrschuleFahrschule

Inspiriert von den beiden Blogs von plaustri20 und Linux_TDCi, die jeweils sehr schön ihre Erfahrung während des begleiteten Fahrens mit 17 Jahren (kurz BF17) schilderten, wollte ich es mir mal erlauben, es ihnen einfach mal gleich zu tun.

 

Doch einen Unterschied wird es geben: Ich mache das Ganze in Frankreich, weshalb wir BF17 ganz schnell vergessen und ab jetzt hier in diesem Blog nur noch AAC sagen, was für Apprentissage Anticipé de la Conduite (sprich: „Approhntissahsch Ohntissipeh dö lah Kohndüit“) steht und mit „Antizipertem/Vorausgeplantem Lernen des Fahrens“ übersetzt werden kann. Meist sagt man aber auch einfach „Conduite Accompagnée“ (sprich „Kohndüit akohmpannjeh“), was schlicht und ergreifend nichts weiter als „begleitetes Fahren“ bedeutet.

 

 

 

 

Da aber aufgrund ebendieser Tatsache gleich wieder einige Fragen zu dem Thema aufkommen könnten, wie es das auch in meinen vorherigen Fahrschulblogs der Fall war, die ich dann in den Kommentaren abstottern müsste, dachte ich, eine Zusammenfassung des französischen Systems wäre sinnvoller, bevor ich in einem weiteren gesonderten Blog meine Erfahrungen darstelle. :)

 

 

Also dann:

 

AAC: Was ist das?

 

AAC gibt es im Allgemeinen seit November 1990. Die Bedeutung habe ich bereits oben angegeben.

Doch was charakterisiert AAC und worin unterscheidet sich AAC von BF17?

 

Mit AAC darf man bereits mit 15 Jahren seine Ausbildung beginnen, sprich Theoriestunden nehmen. Mit Vollendung des 16. Lebensjahres ist es möglich, seine Theorieprüfung zu machen und Fahrstunden zu nehmen. Diese sind auf eine besondere Art und Weise gegliedert:

1. "La évaluation de départ" (sprich: „Lah ehwalüassioh dö dehpahr“ = „Die Anfangsevaluation“): Es ist sozusagen die allererste Fahrstunde, in welcher man viele Fragen gestellt bekommt und anhand einem Mal anfahren und einem Mal anhalten eine unverbindliche und auch sehr ungenaue Schätzung gemacht wird, wie viele reine Fahrstunden man voraussichtlich brauchen wird (bei mir wurden 23 errechnet, ich habe 20 gebraucht).

 

2. Die normalen Fahrstunden: Davon gibt es 20 Pflichtstunden, wobei es keine „Sonderfahrten“ wie in Deutschland wird. Man fährt mehr oder weniger kreuz und quer bzw. der Fahrlehrer bestimmt, wo die Schwerpunkte einer Stunde liegen sollen (Beispiele: Runterschalten, Verwendung der Spiegel, Autobahnfahrten oder Einparken).

 

3. 2 abschließende Fahrstunden mit (mindestens einem der zukünftigen) Begleiter: Das Ganze findet weiterhin im Fahrschulauto statt und ist im Prinzip eine fast normale Fahrstunde, mit dem Unterschied, dass jemand von der Rückbank aus zuschaut. Meist ist es ein Elternteil (bei mir war es mein Vater). Diese Fahrstunden dienen dazu, dass der zukünftige Begleiter sieht, wie der junge Autofahrer jetzt so fährt und worauf zu achten ist. Außerdem können eventuelle Fragen geklärt werden. Dementsprechend werden auch kreuz und quer alle Straßentypen und möglichst viele Verkehrssituationen abgefahren.

 

Im Folgenden fährt man Auto. Ja genau, man fährt Auto, ohne eine praktische Prüfung abgelegt zu haben. Die Verkehrstauglichkeit wird einem an dieser Stelle von der Fahrschule bestätigt. Diese wird in ein kleines Büchlein eingetragen, in welchem auch alle Fahrstunden dokumentiert sind sowie in welches der Schüler seine Fahrten notieren soll.

 

Was gibt es also beim Fahren zu beachten?

Zunächst sollte das Fahrzeug über 2 Außenspiegel verfügen, was bei mir glücklicherweise bereits der Fall war. :rolleyes: Dann müssen die Begleitpersonen eine Fahrerfahrung ununterbrochen 5 Jahre lang im Besitz des Führerscheins sein sowie ein Mindestalter von 28 Jahren aufweisen (in meinem Fall waren es bereits 35 Jahre Führerschein ohne Pause). Zudem muss man bei der Autoversicherung ein Schriftstück beantragen, indem die Versicherung bestätigt, auch AAC mitzuversichern. In meinem Fall genügte ein Anruf bei der Versicherung mit Angabe der in meinem Fall 3 Fahrzeuge mit denen ich fahre sowie der 2 Begleitpersonen. Zu guter Letzt muss man sein Fahrzeug mit einer Plakette ausstatten, deren Bild ich zum nächsten Blogartikel nachreichen werde. Theoretisch darf die Plakette nicht an die Scheibe, obwohl es 95% der Leute hier so praktizieren.

Dann geht‘s aber endgültig auf die Piste, und zwar für 1-3 Jahre und 1000 Km bzw. 3000 Km. (Im Umkehrschluss heißt das, dass es sich nicht lohnt, mit über 17 Jahren mit AAC anzufangen, da man dann nicht mit pünktlich 18 alleine losfahren darf).

 

Dennoch bleibt man ein Stückchen eingeschränkter als in Deutschland. Für junge Autofahrer gelten in Frankreich nämlich die Tempolimits, die normalerweise bei Regenfahrten beachtet werden müssen.

Aus 130 auf der Autobahn wird 110, aus 110 wird 100. Auf der Schnellstraße wird aus 110 auch 100, 90 bleibt aber 90. Auf der Landstraße wird aus 90 eine 80, die 70 bleibt aber weiterhin 70. In der Stadt ändert sich nichts, 50 bleibt 50, 45 bleibt 45, 30 bleibt 30, verkehrsberuhigte Zone bedeutet gottlob nicht „Auto jetzt schieben“. ;)

Diese Tempolimits gelten im Übrigen für AAC-Fahrer bis sie 2 Jahre im Besitz ihres echten Führerscheins sind, für Nicht-AAC-Teilnehmer gilt die Regelung 3 Jahre lang. Für beide ist zu beachten: Die Tempolimits gelten nur innerhalb Frankreichs. Sobald ich über die Grenze bin, darf ich also fahren, wie es es die Regeln im jeweiligen Land verlangen.

Damit die Fahrschule überprüfen kann, ob der Fahrschüler nicht alles verlernt, keine schlechten Angewohnheiten hat oder sich nichts Falsches abgeguckt hat, gibt es Zwischentreffen, die sogenannten „Rendez-vous pédagogique“ (sprich: „Rohndeh-wuh pehdahgohschick“ = „Pädagogische Treffen“).

So ein Treffen absolviert man, wenn man wie in meinem Fall 2 Jahre AAC macht, nach einem halben Jahr und ca. 1000 Km (ich hatte etwas über 2100 Km drauf).

Im Endeffekt ist das eine Fahrstunde wieder mit einer Begleitperson die zuschaut und etwas erzählen soll, wie sich der gute Jungspund so verhalten hat in seinen ersten Monaten. Meist sucht der Fahrlehrer eine prüfungsähnliche und abwechslungsreiche Strecke, um den Schüler auf Herz und Nieren zu überprüfen. Falls man auch wirklich komplett das Fahren verlernt hat, kann es auch sein, dass einem noch mal Fahrstunden aufgebrummt werden. Das alles wird wiederum in das Büchlein eingetragen und man darf weiterfahren.

Das Ganze geht dann bei mir wahrscheinlich bis ich 2 Monate vor meiner praktischen Prüfung stehe. Dann steht ein weiteres „Rendez-vous pédagogique“ an.

 

Zur praktischen Prüfung werde ich dann einige Tage nach meinem 18. Geburtstag gebeten. Ich hoffe, ich überstehe diese dann auch gut. :)

 

Und um noch fix die Frage nach den Kosten zu klären: Der Führerschein wurde mir freundlicherweise von meinen Eltern gesponsert und hat mit allem drum und dran 1092 Euro gekostet, mit wirklich allem was dazu gehört, da ich ja keine Zusatzfahrstunden benötigt habe (eine Zusatzfahrstunde kostet übrigens 43 Euro). Laut eigenen Angaben der Fahrschule habe ich gleich die günstigste von 6 Fahrschulen im Ort erwischt. Der normale B-Führerschein ohne AAC fällt etwas günstiger aus, da ja die Betreuung des Fahrschülers während den 2 Jahren sowie die Geschichten mit den Zwischentreffen wegfällt.

 

 

Mein Fazit zu AAC:

 

Ich finde, begleitetes Fahren ist schon an sich eine gute Sache und ich würde es in jedem Fall jedem angehenden Autofahrer empfehlen, weil man unter Aufsicht sich ans Autofahren herantasten kann und zudem direkt die Verantwortung für einen Beifahrer übernehmen muss, was einen zu Beginn nicht gleich total übermütig zu Werke gehen lässt, wie man‘s ja gern und oft von Fahranfängern hört.

An AAC speziell gefällt mir besonders, dass man während der 2 begleiteten Jahre nochmals überprüft wird, ob man denn noch fahren kann. Man kommt schließlich schnell und gerne in Versuchung, sich doofe Sachen anzugewöhnen oder schlaue Sachen abzugewöhnen (Paradebeispiel ist wohl das Blinken). Die Tatsache, dass man die Prüfung erst mit 18 macht, stellt für mich jetzt zwar noch einen gewissen Stressfaktor dar, allerdings ist die Idee, die dahinter steckt, ja eigentlich gar nicht mal so unsinnig.

 

Alles in allem bin ich also sehr froh und fast schon ein klein wenig stolz, dass ich die Sache mitmache und dass mir meine Eltern auch ermöglichen, mit allen unseren Autos zu fahren, wenn wir in Frankreich unterwegs sind.

Wie das bisher so ablief, werdet ihr in einem meiner nächsten Artikel lesen können. :)

 

Habt ihr aber sonst noch Fragen zu „BF17 à la Française"?

Falls ja, lasst es mich in den Kommentaren wissen.

Vielleicht kann ich sie ja beantworten. :)

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Tue Dec 11 20:23:38 CET 2012    |    el lucero orgulloso    |    Kommentare (15)    |   Stichworte: C-Klasse, Mercedes, W202

 

Ich möchte euch heute auf etwas andere Weise von einem Erlebnis berichten, welches sich am tatsächlich so am ganz frühen Morgen des 2. Dezembers ereignete.

 

Ihr könnt mir glauben, über 95% des Inhalts sind genau so passiert und direkt aus dem Leben gegriffen. :)

 

Viel Spaß beim Lesen!

 

 

 

 

 

Lucero war am Ballabend,

ging dann raus, rein nichts ahnend,

doch was ihn da sehr erstaunte,

Schnee fiel, dass er nur raunte!

 

Er stieg also ins Auto ein,

die Eltern schrien: „Komm schnell herein!“

wir sollten sehr schnell losfahren,

doch die Ruhe stets bewahren.

 

Vati fuhr ganz souverän,

Familie sagt: „Das ist doch scheen!“

schön langsam und ganz vorsichtig,

bei Glätte ist das sehr wichtig!

 

Doch dann ging‘s zur Grenze zu,

im Auto herrschte noch viel Ruh‘,

doch Lucero wollte fahren,

Vater meinte: „Ja, nach Jahren!“

 

Doch Lucero hat‘s geschafft,

den Vater dazu aufgerafft,

sich nach vorne rechts zu setzen,

und das sogar ohne Hetzen.

 

Lucero fuhr ganz sanft und zart,

Bockig und hart ist nicht seine Art,

Der Benz fuhr tapfer durch den Schnee,

Doch 's sollt was kommen, ohweh!

 

Nach der Autobahnabfahrt,

hätt‘ man doch lieber ein Kart,

Es kam Schlimmes auf uns zu,

rutschig wurde es dazu!

 

Autos standen warnblinkend,

ihre Fahrer zuwinkend,

Papi, in Panik verfallend,

fix, so eben abschnallend!

 

„Auf die Rückbank geht‘s mit dir!“

Rief mein Vater schnell und schier,

Ich hatte gar keine Wahl,

somit auch kein bisschen Qual.

 

Mein Vater, schon ganz selbstbewusst,

verspürte scheinbar große Lust,

alles was so traurig stand,

zu überholen, kurzerhand.

 

Doch die Rechnung ging kaum auf

so nahm der Wahnsinn seinen Lauf,

der Heckantrieb der stört gewaltig,

auf Eis untauglich ganz nachhaltig.

 

Der Vater konnt‘ es besser nicht,

hat er auch an 's Abblendlicht,

die Räder an der Stelle drehten,

sich kein bisschen fortbewegten.

 

So sehr der Motor auch aufheulte,

noch mehr der rot‘ Kopf sich ausbeulte,

nein, es half da leider nix,

nein, da gab es keine Tricks.

 

Paps wollt wenden die C-Klass‘,

doch der Schnee fiel noch en masse,

ich musste raus um zu schieben,

Vatern konnte kaum abbiegen.

 

Auf Tiefschnee fuhr er dann davon,

auf dem Parkplatz war er schon,

dort stellte er das Auto hin,

jaja, das hatte seinen Sinn.

 

So liefen wir dann schön zu Fuß,

immer mit ,nem netten Gruß,

an alle Frontgetriebenen,

die nicht Hinterbliebenen.

 

Ich war dennoch gut gelaunt,

denn ich war ganz schön erstaunt,

was man so erleben kann,

dachte nur laut: „Mann oh Mann!“

 

So schlug der Kirchturm fast halb drei,

als wir schon ließen los den Schrei,

wir waren endlich zu Haus‘,

eingeschneit war‘n wir durchaus.

 

Doch gute Stimmung war auch da,

schließlich war es wieder klar,

hätten wir Mercedes nicht,

könnt‘ nicht schreiben den Bericht!

 

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Sat Sep 03 22:47:49 CEST 2011    |    el lucero orgulloso    |    Kommentare (11)    |   Stichworte: 5J, C-Klasse, Fabia, Mercedes, Skoda, W202

So, liebe Gemeinde, es ist kein Zufall dass ich mein Blog-Eröffnungsdatum festgelegt habe, aber das ist eigentlich völlig egal, denn der Inhalt soll ja ein anderer werden.

 

 

Schon vor langer Zeit hatte ich die Idee, über das Thema sprechender Autos zu schreiben. Nein, ich meine als W124-Fan keine Roboterstimmen im Auto, die, wie ich gehört habe, der selige Renault Safrane hat, sondern eher um die Seele, den Charakter der Autos, der zu einem spricht.

 

Besonders stark habe ich das bemerkt, als wir im Urlaub einen Skoda Fabia Combi 1.4 16V als Mietwagen hatten, und ich möchte euch im Folgenden kurz in einigen Momenten schildern, was er mir sagen wollte, und was mir als Vergleich unsere 16 Jahre alte Dame MB W202 wohl sagen wollte, als wir tief nachts vom Flughafen nach Hause fuhren.

 

 

 

Das Einsteigen:

 

Fabia: So, nun bist du hier drin. Ich weiß, ich habe viel Plastik, aber keine Sorge, ich soll ja funktionell sein. Schau ob es dir in mir gefällt, wenn nicht, schaue einfach weg. Sollst dich ja auch auf die Straße konzentrieren.

 

W202: Herzlich Willkommen, Willkommen zu Hause. Ich hoffe, du wirst eine schöne Fahrt bei mir haben. Selbstverständlich bin ich zum Fahren da, doch schau doch auch mal auf meine Instrumente, die Mittelkonsole, die ich mit warmem Wurzelholz dekoriert habe.

 

 

Das Starten des Motors:

 

Fabia: Ja, ich bin ein Benziner, auch wenn ich laut klinge. Ist der Sound gewollt, soll ich sportlich sein? Weiß es nicht. Auf jeden Fall kommt es dir damit vielleicht doch vor dass ich doch etwas schneller bin. Außerdem: Wär‘s nicht langweilig, wenn ich zu leise wäre?

 

W202: Ja genau, ich habe einen Saugdiesel, und über 350 000 Km auf dem Tacho. In der Kaltlaufphase gibt es leisere, ich weiß. Aber du kannst dir sicher sein, du kannst dich auf mich verlassen. Ich bin nicht der schnellste, doch bestimmt gemütlich, wie mein ganzes Ambiente.

 

 

Das Fahren:

 

Fabia: Auu, ein Kreisverkehr, rechts rein *knarz“, links drumherum *knaaarz*, rechts raus *knarz*. Oha, ich hab doch erst 27 000 Km, darf ich da schon knarzen? Wann ist die Garantie rum? Naja, bin ja dann doch nur ein Mietwagen. Mach du dir mal keine Sorgen, ich komme schon an. Nicht vergessen, gehöre zur Klasse der Kleinwagen. Genau so wie mein Motor, klein aber naja, halbwegs fein. Nicht sehr leise, nicht sehr stark, aber du kommst schon durch.

 

W202: Ich bin ein alter Mercedes, und dementsprechend weich abgestimmt. Macht aber nix, zu „Willkommen zu Hause“ gehör irgendwo doch auch ein gemütliches Fahrwerk, nicht? Also leg dich ruhig mit mir in die Kurven, und auch wenn ich ein sicheres Fahrwerk habe, treibe es nicht zu weit, dann das mag ich einfach nicht so. Genau so mein Motor, ich bin nicht der allerleiseste, aber stell mich mal neben einen TDI, da bin ich wie Berliner Philharmonie gegen Dorf-Blaskapelle. Bin nicht der stärkste, aber komm, probier‘s mal mit Gemütlichkeit!

 

 

Das Aussteigen:

 

Fabia: Na, hast du genug von mir? Ich glaube, ich habe meinen Job erledigt. Vielleicht sieht man sich ja noch mal, oder auch nicht.

 

W202: Ich hoffe du hattest eine schöne Fahrt, hoffe, ich darf dich bald wieder mit meinen Möglichkeiten verwöhnen. Zugegeben, ich biete vielleicht auch nur mittelmäßig viel, aber einige Disziplinen beherrsche ich doch schon. Auf bald!

 

 

Das war jedenfalls mein Eindruck nach einer Woche Fabia, und danach W202. Bitte nicht falsch verstehen, ich fand alle Testergebnisse des Fabia immer beeindruckend, und das Platzangebot finde ich immer noch absolut spitze, da ist bestimmt genau so viel Platz wie im W202, wenn nicht sogar mehr. Wir waren mit 2 großen Taschen und 3 Trolleys unterwegs, was besser in den Fabia als in den 202er reingepasst hat. Doch trotzdem, irgendwo bleibt Stern dann Stern, und ich war froh, danach wieder in einem zu sitzen. Vom Gedanken, und irgendwann mal einen Skoda Fabia als Stadtauto zu kaufen, haben wir uns auch etwas entfernt. Auch wenn er insgesamt eigentlich ein feines Auto ist, fehlt uns hier und da doch etwas. Auch wenn Mercedes rostet, auch wenn die C-Klasse schon eine Menge Geld an Reparatur verschlungen hat, ist sie doch im Endeffekt ein toller Kompromiss aus den meisten Anforderungen, die an ein Auto gestellt werden. Ich werde bald mit dem Auto fahren lernen, und ich hoffe, ich werde meine Meinung nicht ändern.

 

 

Das war nun mein erster Blog, ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen und hinterlasst mir ein paar Kritiken und Kommentare!

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Blogempfehlung

Mein Blog hat am 04.02.2014 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

Was zu beachten ist!

Damit alle Inhalte korrekt dargestellt werden können, empfehle ich am unteren Seitenrand "Größe L" auszuwählen.

Der, der dahinter steckt!

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Unaussprechlicher


 

Die, die kurz vorbei schauen!

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