Zylinderkopfwechsel als nicht-Fachmann machbar???
Hallo Leute,
üblicherweise mache ich alle Arbeiten an meinem FF Bj. 2000 (1,6l) gemeinsam mit meinem Nachbarn (KFZ-Meister) oder lasse es von ihm machen.
Nun ist er aber für mehrere Wochen im Krankenhaus.
Ausgerechnet jetzt hat mein FF größere Probleme und benötigt einen neuen Zylinderkopf (den ich allerdings just bekommen habe).
Frage jetzt: ist das für mich als nicht-Fachmann - allerdings nicht ungeübt im Schrauben - machbar?
Falls ja, benötige ich Spezialwerkzeug und gibt es ggf. irgendwo eine Anleitung dazu?
Danke für Eure Hilfe vorab!
es grüßt
imo
44 Antworten
@XLTRanger:
einen gaaaanz großen DANK an Dich!
Auf dem ersten Auslassventil des Zyl. 1 wurde nun ein Plättchen mit 2,35 mm gegen 2,00 mm augestauscht (laut Aussage des Ford-Meisters war das das dünnste) und nun habe ich ein Spiel dort von 0,25 mm und.....
der Motor läuft wieder SUPER!
mal sehen wie lange er noch macht - bsilang bin ich ja bei 374.000 KM.
Wie gesagt - besten DANK an Deine kompetente und "hartnäckige" (:-)) Hilfe!
Gruss
imo
0.25 ist jetzt nicht übermäßig viel für's Auslaßventil, aber bei Deiner Fahrweise, die Dich offensichtlich trotz Gasbetriebes schon bis 370.000 km gebracht hat (verrat hier bloß keinem, was für'n Öl Du fährst... 😉 ), sollte das noch eine ganze Weile halten. Aber wenn's der dünnste Shim war, heißt das, daß Du beim nächsten Mal nicht mehr nachstellen kannst. Also....den jetzt übrigen Zylinderkopf gut einlagern, kann sein, daß Du den nochmal brauchst. So in 1...2 hunderttausend Kilometern 😛
Viel Spaß mit Deinem Schmuckstück!
Es wäre auch interessant zu wissen, ob bei dem Motor schon mal die Ventile eingestellt wurden. Denn wenn man den insgesamt nur 0,25mm nachstellen könnte, wäre das eigentlich traurig.
Aber gut zu wissen, dass das bei dem "alten" Motor recht einfach geht. Ich fürchte, bei mir ist das auch bald fällig - nach inzwischen auch schon ca. 120.000km auf LPG.
Wer einen Focus auf Gas fährt, muss diese Kosten in die Kosten / Nutzen Berechnung einbeziehen.
Da ist Ventile prüfen, gegebenfalls Einstellen, einfach Pflicht !
@XLTRanger:
ich fahre in der Tat - neben einem teilsythetischem Öl - einen Zusatz auf den ich schwöre und zu dem mein Meister schon meinte, das wäre neben ein paar motorschonenden grundregeln die ich beherzige das geheimnis der langen lebensdauer.
angenommen der aktuelle motor macht noch bis 450.000 km - würdest du dafür plädieren, dann nochmal den gebraucht-kopf (mit 135.000 km) draufzusetzen?
gruss
imo
Zitat:
Original geschrieben von imhotep911
angenommen der aktuelle motor macht noch bis 450.000 km - würdest du dafür plädieren, dann nochmal den gebraucht-kopf (mit 135.000 km) draufzusetzen?
Aus wirtschaftlicher Sicht kommt das ganz allein drauf an, wie der Rest des Fahrzeugs aussieht, und ob's das wert ist.
Aus moralischer Sicht würde ich sagen, er hätte es verdient 😉
Zitat:
Original geschrieben von FoFo1-Fahrer
Es wäre auch interessant zu wissen, ob bei dem Motor schon mal die Ventile eingestellt wurden. Denn wenn man den insgesamt nur 0,25mm nachstellen könnte, wäre das eigentlich traurig.
Wenn Du Dir die genannten Maße anschaust, ist der Einstellbereich hier schon 0.35 mm gewesen, und das ist für einen direkt betätigten Ventiltrieb schon sehr viel.
Wie zuvor schon beschrieben, das Toleranzmaß für die Auslaßseite ist 0.32 - 0.37mm. Die Werkseinstellung liegt bei etwa 0.35. Wenn Du aus der Toleranz rausläufst, stellst Du normalerweise nach. D.h. das erste Einstellen liegt an, wenn Dein Spiel von 0.35 auf 0.32 gesunken ist. Dann hast Du also 0.03mm verloren. Bei einem Zetec SE auf Gas aus diesem Bauzeitraum dauert das normalerweise so um die 60.000km (Fahrweise und Einstellung der Gasanlage spielen natürlich eine Rolle). Bis Du also einen Einstellbereich von 0.35mm "aufgebraucht" hast, kannst Du etwa 10 Mal einstellen. Das reicht schon eine Weile.
Wenn man auf Gas umgerüstet hat, ist eh' jede Frage nach Ansprüchen an den Hersteller hinfällig (bei einem 2000er Modell sowieso), dann muß man sich auch nicht mehr ganz so sklavisch an die Toleranzangaben halten (d.h. nicht ganz so oft Einstellen), der Zetec SE läuft auch mit 0.25...0.27 auf der Auslaßseite noch problemlos. Darunter können Probleme anfangen, kritisch wirds ab 0.2mm, ganz einfach weil sich der Ventilschaft im Betrieb thermisch ausdehnt, und wenn man dann am kalten Motor nur noch 0.2mm hat, geht das im betriebswarmen Zustand auf Null, und dann hat man die hier genannten Probleme. Man sollte also rechtzeitig nachstellen. Wie gesagt, bei einem Modell, das noch Einstellplättchen hat, ist der Aufwand vergleichsweise gering.
@XLTRanger:
danke für die weitergehenden und wissenswerten Infos.
Wenn Du davon sprichst, dass es auch von der "einstellung der gasanlage" abhängt - wie sollte sie denn möglichst so eingestellt werden, dass es sich schonend auswirkt?
gruss
imo
P.S.: der Rest des wagen ist - bis auf die heckklappe, die jetzt von innen an dem unteren pflalz gammelt und was ich partout nicht in den griff kriege - noch ganz gut.
ich habe bei dem wagen im laufe der von mir gefahrenen 200.000 KM schon das anderthalbfache vom kaufpreis an reparaturen aufgewandt (und mein nachbar und KFZ-meister macht mir das unter der hand für EUR 15/Std.). Ergo: an dem wagen habe ich auch schon so viel ausgetauscht, dass die hälfte des wagens deutlich jünger und frischer ist, als das eigentliche baujahr vermuten lassen würde.
Zitat:
Original geschrieben von imhotep911
Wenn Du davon sprichst, dass es auch von der "einstellung der gasanlage" abhängt - wie sollte sie denn möglichst so eingestellt werden, dass es sich schonend auswirkt?
Nicht zu mager. Das ist eigentlich schon alles. Man sieht das sehr oft, daß sich Leute nach einer LPG Umrüstung auf einmal erschrecken, daß der literbezogene Vebrauch um 20...25% ansteigt. Oft genug gehen dann die Umrüster hin und regeln das Gemisch etwas runter. Speziell in der Vollastanfettung (in der Teillast gleicht das die Lambdaregelung wieder aus, aber in der Vollastanfettung ist diese überbrückt) fährt man dann zu mager. Und damit steigt die Abgastemperatur. Der Ventileinschlag (und damit Verlust des Ventilspiels) ist ziemlich direkt von der Abgastemperatur abhängig. Dein Motor läuft in der Vollast mit etwa Lambda 0.85, das muß die Gasanlage auch bringen. 0.8 schadet im Grunde auch nicht.
@XLTRanger:
Klar, wenn man mit dem einstellen nicht wartet, bis das Spiel nahe 0 ist, dann kann man vielleicht nicht zehn mal aber zumindest mehrfach verstellen. Zumal man in diesem Fall nicht ausschließen kann, dass der Vorbesitzer auch schon mal hat nachstellen lassen.
Zitat:
Original geschrieben von imhotep911
Auf dem ersten Auslassventil des Zyl. 1 wurde nun ein Plättchen mit 2,35 mm gegen 2,00 mm augestauscht (laut Aussage des Ford-Meisters war das das dünnste)
Wurde die Reparatur bei Ford gemacht oder wurden da nur die Plättchen geholt?
Hat jemand Erfahrung mit diesem Universalwerkzeug aus der Bucht bzw. kann das jemand zumindest optisch mit dem Original-Werkzeug vergleichen? Ist das brauchbar?
S. Hier: http://www.ebay.de/.../271005345473?...
@XLTRanger:
Hi nochmal,
tja, die Freude über meinen wieder funktionierenden Focus war nur von kurzer Dauer (ca. 4000 KM). Nachdem das Plättchen bei dem Auslassventil von Zyl. 1 von 2,35 auf 2,00 gewechselt wurde und ich dort wieder ein Spiel von 0,25 hatte, muckt er nun wieder rum.
Bekomme wieder die Motorleuchte und laut OBD ist es wieder "Fehlzündung" auf Zyl. 1. Also wie gehabt vor dem Wechsel.
War das jetzt alles für die Katz?
Und wo ich hier schon mal bin:
unabhängig davon luft er seit kurzen im Leelauf sehr komisch. Ebtweder er bleibt bei 2000 Touren hängen oder ruckelt so niedertourig rum, dass er droht auszugehen.
Was könnte Letzteres als Ursache haben?
Danke und Gruß
imo
Zitat:
Original geschrieben von imhotep911
Bekomme wieder die Motorleuchte und laut OBD ist es wieder "Fehlzündung" auf Zyl. 1. Also wie gehabt vor dem Wechsel.
Das ist in der Tat recht früh. Aber wie vorher schon angedeutet, sind 0.25mm schon recht knapp.
Als erstes solltest Du die Ventilspiele nachmessen, und sehen, ob es das selbe Ventil wieder ist, oder ob halt diesmal das zweite Auslaßventil an Zyl. 1 dran ist.
Wenn es das selbe Ventil ist, sind die Möglichkeiten begrenzt. Wenn der 2.00 Shim schon der Kleinste war, kannst Du Dir jetzt noch eine begabte Werkstatt suchen (Motorenaufbereiter oder so), die Dir von diesem an der Unterseite ein paar Hundertstel plan abschleift. Das muß man aber können. Aber vielleicht ist es auch nur das zweite Auslaßventil, ich hatte Dich so verstanden, daß beim letzten Mal nur eines eingestellt wurde.
Ansonsten ist der Austauschkopf vermutlich die sicherere Variante. Und dann evtl. das Ventilspiel etwas an der Obergrenze einstellen, also 0.36...0.37 am Auslaß.
Zitat:
Original geschrieben von imhotep911
unabhängig davon luft er seit kurzen im Leelauf sehr komisch. Ebtweder er bleibt bei 2000 Touren hängen oder ruckelt so niedertourig rum, dass er droht auszugehen.
Was könnte Letzteres als Ursache haben?
Dafür ist meist das Leerlaufregelventil verantwortlich. Dieses sitzt seitlich an der Drosselklappe. Man kann es abschrauben und reinigen (Bremsenreiniger o.ä.).
@XLTRanger:
ich danke dir erneut sehr herzlich.
Ich werde mich gleich einmal daran machen das Ventilspiel erneut zu messen.
Ich denke allerdings auch, dass nun der "neue" Kopf die beste Alternative wäre.
Mal schauen - ggf. melde ich mich nachher noch mal mit Ergebnissen zurück.
Grüße
imo