Zukunft der Oldtimer

Hallo,

ich wollte mal gerne Eure Meinung zum Thema Zukunft der Oldtimer/Youngtimer vor dem Hintergrund des Klimawandels wissen. Ich meine wenn man zum Beispiel heute ein klassisches Fahrzeug hat das 20 Liter auf 100km verbraucht und die CO2 Bepreisung oder gar Budgetierung so massiv kommt wie das wahrscheinlich für das Klimaziel notwendig ist dann kann man dieses Fahrzeug quasi gar nicht mehr nutzen. Hinzu kommen evtl. Einfahrverbote oder gar noch Ablehnung oder Hass gegen den Fahrer (z.B. Umweltsau) Ich befürchte das dies einen massiven Einfluss auf speziell Youngtimer hat die noch nicht so hochpreisig sind und auch gerne mal gefahren werden.

Was denkt Ihr wo sich das in den nächsten Jahren hinentwickelt??

Gruß
Markus

507 Antworten

Zitat:

@Ostelch schrieb am 3. Juni 2021 um 09:50:31 Uhr:


Derzeit plant keine Partei, diesen Schutzstatus aufzuheben.

Auch wenn viele Schwarzmaler in den sozialen Medien genau das mindestens einmal im Monat behaupten und dann die Abschaffung des H-Kennzeichens befürchten.

Da wird dann im vorauseilenden Gehorsam gleich mal gefordert das man die Grenze doch für den ganzen modernen Schrott auf 40 oder 50 Jahre anheben muss, weil das Zeug ja so viel haltbarer ist und überhaupt die Leute sich ja dann wegen der "niedrigen" Steuer alle Oldtimer kaufen. Haben diese Deppen je mal darüber nachgedacht das so eine S-Klasse mit 8-12 Zylindern nie das typisch deutsche Alltagsauto dargestellt hat? 😕 Wer tatsächlich noch einen 30 Jahre alten Golf 08/15 im Alltag bewegen muss weil er das Geld schlicht nicht hat wird sicherlich keinen 4-stelligen Betrag für etwas ausgeben das dafür sorgt das er auch noch mehr Steuern zahlen muss als nötig. Selbst ein GTI 16V hat damals keine 190€ Steuer pro Jahr gekostet. Wer sich das bei so einem Auto freiwillig antut ist eher Enthusiast und sieht das H-Kennzeichen als Auszeichnung statt als Steuersparmodell. Und da tun die paar Kröten pro Jahr mehr sowie der ganze Aufwand zur Erlangung und zum Erhalt des H-Kennzeichens auch nicht weh. Man darf ja nicht vergessen das die Prüfer beim H dann umso genauer hinschauen eben weil die keine Zustand 4 Autos auf der Straße haben wollen, was bei einer normalen HU ja völlig wumpe ist solange das Ding noch verkehrssicher ist.

Aber hey, wenigstens gibt die "der Elektroschrott hält keine 10 Jahre"-Fraktion damit endlich mal unumwunden zu das die Autos mit der Zeit tatsächlich haltbarer geworden sind 😁

Prinzipiell ist gegen Fortschritt ja nichts einzuwenden, warum auch. Aber, alles mit der Brechstange zu bekämpfen nur weil es gerade irgendeinem Grund nicht mehr genügt, also bitte. Wir könnten auch Sport abschaffen, die Kosten für Verletzungen sind viel zu hoch und müssen von allen Versicherten getragen werden 😉
Wenn es wirklich um die Umwelt ginge, würde man ganz wo anders ansetzen, da ist so ein Verbrenner in D der falsche Ansatz. Klar, ein E Auto hat sein Einsatzbereich und bringt dort Vorteile, darf es auch, ist bei Diesel und Benziner nicht anders. Ich muss also keine Antriebsform verteufeln, es können alle nebeneinander existieren. Und irgendwann sind wir am Punkt, wo Gebrauchte auch häufiger mit einem alternativen Antrieb gekauft werden, eben weil Akkus besser geworden sind, das Laden eben nur noch ein Augenblick dauert oder so normal ist wie das Handy anstecken usw...also eine natürliche Entwicklung. Die kann ich natürlich begünstigen und steuern in dem ich zum Beispiel eine Antriebsart richtig schön fördere, aber eben sinnvoll und ohne die anderen zu bestrafen. So hat jeder die freie Wahl und ist nicht gezwungen irgendwas neues zu kaufen, schon gar nicht wenn das alte noch top funktioniert und theoretisch viele Jahre nutzbar wäre...das ist nämlich ebenfalls umweltfreundlich 😉

Um zum Oldtimer zurück zu kommen. Wir liegen immer noch weit unter 5% und selbst wenn sich auf einen Schlag die Oldtimer verdoppeln würden, wir hätten immer noch keine 5%, gemessen aller in D zugelassenen Fahrzeuge. Nun kann sich jeder ausrechnen wie wenig diese Fahrzeuge ausmachen, ich schätze mal, selbst ein Vertreterkombi mit der Hälfte des Verbrauchs eines Oldtimers, wird gemessen an den Kilometern, immer noch mehr Abgase produzieren. Unsere Hobby Fahrzeuge sind also mit das letzte was man nutzen kann um irgendwelche Klimaziele zu erreichen. Und wie schon angesprochen, bei so einem Fahrzeug interessiert mich nicht der letzte Euro, Umwelt, Sicherheit etc...ich hab Freude daran die zufahren...ich hab einfach Spaß und das hat was zählt.

Ach ja, dein Vergleich mit der Bahn hinkt etwas. Die Bahn ist auf Diesel und Diesel/E umgestiegen weil es wirtschaftlicher war, die Wartung der Dampfloks ist aufwendig und die Intervalle sind kurz. Es hat aber keiner durch künstliche Preissteigerungen von Kohle und Wasser, die Bahn dazu genötigt...das neue war halt praktischer und damit günstiger und hat sich so durchgesetzt...so ist der normale Lauf der Dinge.

Zitat:

@Platter2 schrieb am 3. Juni 2021 um 09:59:39 Uhr:


.....

PS: Sorry, wenn es zu sehr OT wird....

Ja, das ist es. Bitte kehre zum Thema zurück. Diskussionen über Sinn und Unsinn des technischen Fortschritts und zu dessen Umweltverträglichkeit werden andernorts, auch hier auf MT, schon ausreichend geführt.

Grüße vom Ostelch

Bahn gehört nicht mit, aber das Auto wohl, und ich möchte nicht dass mir jemand vorschreibt was ich mit meinen Sachen mache.

So einfach ist es.

Beim Neuverkauf war das Auto gesellschaftskonform und mich interessiert nicht ob die Regierung oder die Konzerne Geld brauchen oder nicht.

Die sollen bestimmen über das was in deren Eigentum steht. Punkt.

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Zitat:

@Dynamix schrieb am 3. Juni 2021 um 10:00:35 Uhr:


....
Aber hey, wenigstens gibt die "der Elektroschrott hält keine 10 Jahre"-Fraktion damit endlich mal unumwunden zu das die Autos mit der Zeit tatsächlich haltbarer geworden sind 😁

Warte mal ab.
Irgendwann gibt es dieses Steuergerät nicht mehr und jenes auch nicht und....
Vergaser kann man reparieren.
Steuergeräte und Sensoren usw. sind da deutlich schwieriger.

Das mit den Steuergeräten ist längst als Unfug enttarnt. Viele Steuergeräte aus den 80ern laufen heute noch ohne Probleme.

Dazu gibt es jetzt schon Bestrebungen für Blanco Platinen die dann einfach mit der entsprechenden Software bestückt werden. Sobald der Markt dafür da ist wird sich auch jemand darauf stürzen.

Versuch im Gegenzug mal bestimmte Mechanik zu bekommen wenn es keine Massenware ist. Das wird schon schwieriger.

Zitat:

@Dynamix schrieb am 13. Juni 2021 um 13:30:55 Uhr:


Das mit den Steuergeräten ist längst als Unfug enttarnt. Viele Steuergeräte aus den 80ern laufen heute noch ohne Probleme.

Dazu gibt es jetzt schon Bestrebungen für Blanco Platinen die dann einfach mit der entsprechenden Software bestückt werden. Sobald der Markt dafür da ist wird sich auch jemand darauf stürzen.

Versuch im Gegenzug mal bestimmte Mechanik zu bekommen wenn es keine Massenware ist. Das wird schon schwieriger.

Siehe alte Computer.
Neue Platinen gibt es.
Neue Chips nicht. Irgendwo gibt es noch Restbestände. Oder es werden Amiga 500 und 600 ausgeschlachtet um 2000er zu reparieren. Bzw. Amiga 1200 für 4000er.

Es gibt Platinen mit FPGAs. Aber die müssen bei jedem Start per SD-Karte oder so neu programmiert werden.
Das kostet schon etwas Zeit. Ist natürlich von der Komplexität abhängig.

Bei KFZ kommt hinzu, dass ein ABS sicherheitsrelevant ist.
Die ABS Lösung muss also irgendwie vom TÜV (oder wem auch immer) abgenommen werden.
Das macht es etwas schwieriger.

PS. Alte Mechanik kann man nachbauen.
Oder reparieren. Aber repariere einmal einen Chip der per Überspannung durchgebrannt ist.

Die Skepsis wegen der Elektronik kann man haben. Ob sie berechtigt ist, steht in den Sternen. Bislang haben sich die Schwarzmalereien über die Haltbarkeit von Chips und Platinen nicht bewahrheitet und für die Elektronik der Fahrzeuge aus den 80er und 90er Jahren gibt es schon Lösungen. Alte Mechanik kann man theoretisch ersetzen. Aber auch nur, wenn Kosten keine Rolle spielen. Das Hauptproblem ist und bleibt die Beschaffung von Blechteilen, Zierleisten, Schaltern, Innenraummaterialien etc. Da hilft mir der reparierte Vergaser allein wenig.

Grüße vom Ostelch

Das ist leider Standard wenn es nicht gerade ein Mustang ist für den man nicht nur alle Zier- und Interieurteile bekommt sondern sogar nen komplett neues Chassis wenn Mann denn will!

Wobei Zierleisten aus Blech nachgefertigt werden können und bei einigen anderen Teilen geht schon 3D Druck.

Zitat:

@ToledoDriver82 schrieb am 14. Juni 2021 um 09:45:19 Uhr:


Wobei Zierleisten aus Blech nachgefertigt werden können und bei einigen anderen Teilen geht schon 3D Druck.

Es geht nicht nur ums objektiv-theoretische Können, vor allem um das tatsächliche, nämlich die Kosten tragen zu können. Selbst ein Oldtimer wird von niemandem gepflegt, "koste es, was es wolle". Wenn Kosten keine Rolle spielen, kann auch jedes Elektronikproblem gelöst werden.

Grüße vom Ostelch

Das ist wohl wahr...wobei eine fehlende Zierleiste das Fahrzeug nicht zum stillstand verdonnert, man es also noch nutzen kann...bei defekten die das Fahren oder die HU verhindern, wirds Mist

Zitat:

@Ostelch schrieb am 14. Juni 2021 um 10:17:53 Uhr:



Zitat:

@ToledoDriver82 schrieb am 14. Juni 2021 um 09:45:19 Uhr:


Wobei Zierleisten aus Blech nachgefertigt werden können und bei einigen anderen Teilen geht schon 3D Druck.

Es geht nicht nur ums objektiv-theoretische Können, vor allem um das tatsächliche, nämlich die Kosten tragen zu können. Selbst ein Oldtimer wird von niemandem gepflegt, "koste es, was es wolle". Wenn Kosten keine Rolle spielen, kann auch jedes Elektronikproblem gelöst werden.

Grüße vom Ostelch

Richtig.
Einerseits.
Anderseits ist es für mich unerheblich was es kostet. Wenn mir ein Blechteil fehlt, der Konstrukteur dafür Summe X verlangt, gibt es zwei Optionen: Kaufen, oder lassen.

Möchte ich meinen Oldie halten, gebe ich Summe X aus.

Die Teile ansich, also Blech, Leiterbahnen, Ziergut, Polster usw ist so gesehen kein größeres Problem. Das Problem beginnt mit exotischen Motoren/Anbauteilen/Mechanik und deren Rep. bzw Einstellung. Die Leute die sowas schrauben, bzw sich damit auskennen, werden langsam rar. Erst kürzlich ist bei uns der letzte gestorben, der die Pierburg-Einspritzung eines unserer Traktoren einstellen/Reparieren konnte.

Wenn da das nächste mal was gemacht werden muss 😕
gibt es zumindest hier im Umkreis keinen mehr...

Gruß Jörg.

@63er-joerg Zum einen sind es dann ja eben doch die (zu hohen) Kosten, wenn man mit den Optionen Kaufen oder Lassen arbeitet. Zum anderen sprichst du ein ganz wichtiges Problem dieser angeblich so einfachen Mechanik im Vergleich zur Elektronik an. Diese vermeintlich so einfache Technik können leider immer weniger Fachleute reparieren bzw. warten, weil es in den eigentlich fachspezifischen Berufen keiner mehr lernt. Zwar bleibt die Technik erhalten, aber das Wissen, um sie in Betrieb zu halten, droht auszusterben. Dagegen hilft auch kein 3D-Drucker.
Da kommt auf die Oldtimerclubs eine wichtige Aufgabe zu, nämlich interessierte junge Leute konsequent für die Sache zu begeistern, das Fachwissen zu zu sammeln und weiter zu geben. Das ist kein Selbstläufer und wird zukünftig auch ein Geschäftsmodell sein, sich bewusst auf Oldtimer zu spezialisieren und nicht die x-te freie Werkstatt zu eröffnen, deren Kunden möglichst wenig zahlen wollen.

Grüße vom Ostelch

Ostelch, wieder richtig.
Doch leider sind so manche "Kunden" selbst das Problem.

Vor ein paar Jahren habe ich mich mit einem hier aus dem Dorf unterhalten. Wir kamen auf Oldies und seinen Englänger, der ja ach so scheiße läuft. Er sagt, die können alle damit nicht umgehen, egal wo er war.

Ich sagte ihm, ich hätte "den" Mann dafür.
Erklärte ihm was der kann und macht/gemacht hat, usw.
Nachdem ich fertig war, war das erste was er sagte.. "Was soll das denn kosten" 🙄
Da wollte ich das Gespräch schon beenden, eine blödere Frage kann man nicht stellen.
Zum einen weiß ich das nicht, zum anderen: Will er denn nun das der läuft ??

Nach längeren hier und her habe ich den Kontakt zwischen ihm und dem Mech. hergestellt. Nach ein paar Wochen sah ich den Mechaniker (der oben genannte dann verstorbene) und er sagte: "Wenn du mir nochmal so einen bringst, spreche ich nicht mehr mit dir. Der wollte hier doch tatsächlich um 20 euro feilschen" 😰 Ich habe mich nie wieder mit dem Typ und seiner England-Bude darüber unterhalten.

Wenn ich nicht bereit bin das Geld für einen guten Mann zu investieren, dafür aber 5 andere billig bezahle, die Karre trotzdem nicht richtig läuft, mache ich irgendwas falsch - erkläre das denen aber mal...

Gruß Jörg.

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