ZF 8HP – Kupplung A bei -600 mbar: Wer hatte das auch und wie gelöst
Hallo zusammen,
ich fahre einen BMW F31 335xd (BJ 2014) mit dem bekannten ZF 8HP70-Getriebe (N57-Motor, 230 kW).
Das Getriebe wurde vor rund 10.000 km mit frischem Öl befüllt, die Adaptionswerte wurden aber nicht zurückgesetzt.
Seitdem zeigt das Getriebe ein wechselhaftes Verhalten:
Manchmal schaltet es absolut perfekt, weich und schnell – und dann wieder leicht unharmonisch, vor allem beim Abbremsen vor einer Ampel oder im Kreisverkehr.
Kein starkes Rucken, kein Durchrutschen, aber man spürt in manchen Momenten, dass etwas “nicht ganz passt”.
Ich habe heute mit ISTA+ die Adaptionswerte ausgelesen und folgendes Ergebnis bekommen:
Kupplungsfülldrücke:
- Kupplung A: -600,0 mbar
- Kupplung B: -146,0 mbar
- Kupplung C: -74,0 mbar
- Kupplung D: -116,0 mbar
- Kupplung E: -78,0 mbar
Schnellfüllzeiten:
- Kupplung A: -39,0 ms
- Rest: im normalen Bereich
Mir ist bewusst, dass -600 mbar deutlich außerhalb der Toleranz liegt (±400 mbar). Trotzdem gibt es keine Fehlermeldungen und das Fahrverhalten ist insgesamt noch nutzbar – aber eben nicht mehr konstant.
Fragen an euch:
- Hatte jemand ähnliche Werte?
- Hat bei euch ein Zurücksetzen der Adaptionswerte + Einlernfahrt geholfen?
- Oder war eine mechanische Reparatur (z. B. Kupplung oder Mechatronik) erforderlich?
- Gibt es Erfahrungen mit XHP in solchen Fällen?
Ich wäre für jeden Hinweis oder Erfahrungswert sehr dankbar – bevor ich unnötig viel investiere.
Viele Grüße aus Süddeutschland
Aleksandar
35 Antworten
Ist auch völliger Unsinn, wenn man weiss, wie das Spülen funktioniert und was da passiert - nämlich das, was das Getriebe die ganze Zeit über macht…
Zitat:
@.John.Smith. schrieb am 24. Mai 2025 um 13:44:21 Uhr:
Gab ´mal eine Stellungnahme von ZF, dass ab einer gewissen Laufleistung das Spülen kontraproduktiv ist, da sich Partikel lösen können und sich anderweitig festsetzten, was zu unerwünschtem Verhalten führen kann. Wurde auch mal hier im Forum gepostet.
ich kann irgendwie nicht im zitierten beitrag schreiben, daher hier:
genau das spukte mir im kopf rum, daß ZF nicht dazu rät, bei hohen laufleistungen zu spülen.
Auf der aktuellen Seite von ZFEurope (©2025) findet sich folgendes:
"Wann ist eine Getriebespülung sinnvoll?
Auch Automatikgetriebeöl unterliegt einem normalen Verschleiß. Zur Optimierung der Lebensdauer und Erhaltung des Schaltkomforts Ihres Automatikgetriebes empfehlen wir daher regelmäßige Getriebeölwechsel oder sogar eine Getriebespülung. Bei einer Getriebespülung wird im Gegensatz zu einem Ölservice das gesamte Öl (inkl. Wandler) gewechselt, evtl. vorhandene Rückstände werden entfernt. Ein letzter Schritt zu einem vollfunktionsfähigen Automatikgetriebe ist ein korrekt eingestellter Ölstand.
Im Zweifel sind die Servicehinweise des Herstellers zu berücksichtigen.
Anzeichen, die auf eine notwendige Getriebespülung hinweisen, sind z. B. Schaltstöße, -verzögerungen, oder -geräusche, Ruckeln bei Anfahrt oder Kraftstoffverlust. Gründe für diese Auffälligkeiten können u.a. sein:
- Verunreinigungen und Partikel im Schaltgerät
- Unerreichbare Ablagerungen im Getriebe
- Partikelabrieb von drehenden Teilen (z.B. Reibbeläge"
Kein Hinweis auf Risiken bei älteren Getrieben.
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Die Stellungnahme würde ich auch gerne mal sehen.
Gibt etliche im F10/11 Forum die bei über 200.000 eine Spülung bei ZF zertifizierten Werkstätten vorgenommen haben. Ob das Schaltverhalten dadurch besser war sei dahingestellt.
ist aber aus 2010 - jedoch wird eine Spülung empfohlen, wenn gewechselt wird, hatte ich falsch in Erinnerung
**wichtig**Hat jemand schon mal automatikgetriebeöl wechseln/spülen lassen? Seite 2 : 58tkm :D
Meine schriftliche Anfrage im Oktober 2010 an ZF betreffend Lifetime-Befüllung in ZF-Automaten wie z.B. ZF 6HP19:
Ist es trotz der Lifetime-Befüllung ratsam ab einer bestimmten Laufleistung einen Ölwechsel einzuplanen? Wenn ja, mit oder ohne Spülung und mit oder ohne neuer Ölwanne mit integriertem Filter?. Mir ist bekannt, dass bei einem Ölwechsel nur etwa 4.5 Liter von 9.5 Liter (Neubefüllung) ausgetauscht werden können.
Antwort von ZF:
Ein Ölwechsel ist bei diesen Getrieben weder vorgesehen noch notwendig. Die speziellen Additive bleiben über die ganze Lebensdauer stabil. Bei einem intakten Automaten sind selbst nach 200TKm auch keine Farbveränderungen im Öl erkennbar - d.h. es ist immer noch transparent und leicht gelblich, eben wie neu.
Wenn es hingegen dunkel verfärbt ist, liegt ein gröberer Defekt vor und zieht meist eine aufwendige Reparatur und oder einen Austausch mit sich.
Wenn dennoch ein einfacher Ölwechsel (aus übertriebener Vorsicht) in Betracht gezogen wird, sollte dieser spätestens nach jeweils 80Tkm gemacht werden. Bei einem einfachen Wechsel wird aber systembedingt nur ein Teil des Öl ausgetauscht - dem entgegenzuwirken könnte man den Ölwechsel zweimal hintereinander ausführen, das erhöht den Mix - vorzugsweise mit neuer Ölwanne/Filter.Spätere Ölwechsel, speziell bei hohen Laufleistungen, machen keinen Sinn. Im Gegenteil, sie bergen die Gefahr, dass sich an den Dichtungen usw. die feinen Ablagerungen durch das neue Öl lösen und so ungewollte Störungen bis hin zum Totalausfall provozieren. Wenn schon ein Ölwechsel bei hohen Laufleistungen dann immer mit Reinigung / Spülung und neuer Ölwanne/Filter durch ausgewiesene Fachbetriebe.
Hier geht es um ein ganz anderes Getriebe, nämlich das 6HP.
Hier geht es um das ZF 8HP.
Der Beitrag ist knapp 15 Jahre alt….
Die Thematik ist in zich anderen Beiträgen schon beschrieben. Die meisten (auch ZF) empfehlen eine Spühlung zwischen 80-120t km. Wichtig ohne Reiniger! Kein Wechsel sondern eine Spühlung.
Im Gegenzug gibt es im 5er Forum einen Beitrag wo viele auch ohne Spühlung oder sonsiges deutlich über 200t km drauf haben und das Getriebe noch sauber schaltet.
Aber das da jemand abrät (beim ZF 8HP) hab ich noch nie gelesen.
Mein Beitrag hatte sich auf den von .John.Smith. zitierten Text bezogen, dem die Fragestellung nach einem 6HP-Getriebe zu Grunde lag; das war von mir jedoch missverständlich ausgedrückt.
Natürlich dreht es sich bei der hier besprochenen Problematik um ein 8HP - Getriebe.
Es gibt einen klaren Hinweis vom Hersteller, der sagt Spülung am Getriebe sind nicht erlaubt, nur Ölwechsel. Gerne auch 2 oder 3 hintereinander, aber jetzt werde ich wieder gesteinigt, weil ich nur die Info vom Hersteller weitergebe. Ihr könnt die Info auch nehmen und in den Papierkorb stecken.
Zitat:@Laie61 schrieb am 26. Mai 2025 um 16:48:12 Uhr:
@Blorf Mein Beitrag hatte sich auf den von .John.Smith. zitierten Text bezogen, dem die Fragestellung nach einem 6HP-Getriebe zu Grunde lag; das war von mir jedoch missverständlich ausgedrückt.Natürlich dreht es sich bei der hier besprochenen Problematik um ein 8HP - Getriebe.
Ich habe dich auch garnicht angesprochen.
Zitat:@Kurzparker69 schrieb am 26. Mai 2025 um 17:43:03 Uhr:
Es gibt einen klaren Hinweis vom Hersteller, der sagt Spülung am Getriebe sind nicht erlaubt, nur Ölwechsel. Gerne auch 2 oder 3 hintereinander, aber jetzt werde ich wieder gesteinigt, weil ich nur die Info vom Hersteller weitergebe. Ihr könnt die Info auch nehmen und in den Papierkorb stecken.
Leider ist es einfach nicht richtig was du schreibst.
Unter Hersteller ist BMW zu verstehen, darf ich annehmen ?
Warum sollte hier jemand "gesteinigt" werden ?
Nur weil das Thema "Ölwechsel" (jeder Art) in diesem Forum gerne quasi religiös behandelt wird ?
Soweit es mich betrifft, kann hier jeder machen, was ihm beliebt. Von keinem Ölwechsel bis hin zum Spülen " bis der Arzt kommt".
Zitat:
@Kurzparker69 schrieb am 26. Mai 2025 um 17:43:03 Uhr:
Es gibt einen klaren Hinweis vom Hersteller, der sagt Spülung am Getriebe sind nicht erlaubt, nur Ölwechsel. Gerne auch 2 oder 3 hintereinander, aber jetzt werde ich wieder gesteinigt, weil ich nur die Info vom Hersteller weitergebe. Ihr könnt die Info auch nehmen und in den Papierkorb stecken.
Da gehört sie auch hin, weil falsch.
Also ZF selber sagt in seinen Schulungen: Spülen ja, aber bitte vorher den Zustand des Getriebes prüfen. (Probefahrt, IST-Werte, usw)
Was definitiv und explizit "verboten" wird, ist der Einsatz von Reinigungszusätzen.
BMW sagt natürlich "Live-Time-Füllung". Haben diese aber mit 180.000km definiert. Lange haben viele BMW - Niederlassungen vehement gegen Wechsel und spülen argumentiert, während die freien Werkstätten es viele Jahre erfolgreich gemacht haben. Mittlerweile kenne ich mindestens zwei BMW-Niederlassungen, die (ohne es zu bewerben) selber spülen.
Also: Spülen kann den Schaltkomfort definitiv erhöhen. Verschleiß und Defekte bleiben logischerweise weiterhin vorhanden. Extremer Verschleiß und die zugehörigen Ablagerungen können nach einer Spülung sogar deutlicher sein. Da ist die Spülung aber dann nicht Ursache, sondern deckt nur eh vorhandenes stärker auf. Außerdem sollte jeder Fachbetrieb, bei gescheiter Eingangsdiagnose, extremen Verschleiß schon VOR dem Spülen feststellen können.