Youngtimer derzeit vollkommen überbewertet? Welche Modelle haben tatsächlich Zukunft?
Hallo, ich schaue mich derzeit nach einem Audi 80 (B3) um, wobei ich bei der Suche auch andere Marken mit beobachte.
Die Preise sind dabei oftmals vollkommen willkürlich und man hat das Gefühl, dass einige Anbieter unterwegs sind, die für ihre alte abgerockte Gurke mit Minimalausstattung und 370.000 km noch einen Haufen Geld wollen, nur weil die 30 Jahre in Sicht sind.
Natürlich kann niemand genau sagen, welche Autos mal interessante Oldtimer werden, es gibt aber doch bestimmt gewisse Kriterien, die bei Oldtimern gerne gesehen werden (Sonderserien usw.).
Ich würde hier einfach mal ein paar Modelle sammeln, bei dennen die Boardies hier denken, dass es derzeit noch günstige Youngtimer sind, die das Potential für einen interessanten Oldtimer haben.
Beste Antwort im Thema
Das läuft hier ja mal wieder etwas aus dem Ruder.🙄
Wie kann man sich denn nur anmaßen wollen, zu entscheiden, welche Fahrzeuge erhaltens- oder begehrenswert sind?
Natürlich wird ein "popeliger" Audi 80 niemals zu einer Wertanlage werden, trotzdem kann er ja bei manchen Leuten Emotionen und Erinnerungen wachrufen. So ein Auto jetzt hier runterzumachen, finde ich etwas daneben.
Ich beziehe mich jetzt nicht nur auf den Audi, sondern auf viele vergessene Brot- und Butterautos der 70er und 80er-Jahre.
Wir dürften wohl alle andere automobile Vorlieben haben und das gilt es zu repektieren.
Ich kann mit totrestaurierten "Concours-Schönheiten" auch nichts anfangen, aber wer daran Freude hat, dem sei es gegönnt!
Einigen Protagonisten hier täte es mal ganz gut sich in etwas mehr Toleranz zu üben und auch mal über ihren eigenen Tellerrand zu schauen.
145 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von taunide
einen Panhard 24BT von 1964 anzuschaffen. Gruß, T.
Au ja, so einen hab ich vor zwei Wochen an einem Traction-Treffen gesehen. Der Eigentümer wollte eigentlich mit seiner Traction kommen. Die wollte aber nicht und blieb zu Hause.
Zitat:
Au ja, so einen hab ich vor zwei Wochen an einem Traction-Treffen gesehen. Der Eigentümer wollte eigentlich mit seiner Traction kommen. Die wollte aber nicht und blieb zu Hause.
Cool, ich hab schon viele Jahre keinen mehr gesehen. Mitte bis Ende der Siebziger sah man die gelegentlich noch im Straßenverkehr. Citroen hat die wohl, als sie Panhard übernahmen, auch nach Deutschland importiert. Aber immer nur die Coupés. Die DynaZ/PL17 gab's hier wohl offiziell nicht zu kaufen, denn ich kann mich absolut nicht an die Wagen erinnern, während die (viel langweiligeren) 4CV, Dauphine, R8 häufiger waren... und die ID/DS sehr häufig, zumindest in den Großstädten.
Und anders als die Traction (für die es schon ewig eine Liebhaberszene gibt), hat die auch niemand nachträglich nach Deutschland eingeführt.
Zitat:
Original geschrieben von Traction54
Au ja, so einen hab ich vor zwei Wochen an einem Traction-Treffen gesehen. Der Eigentümer wollte eigentlich mit seiner Traction kommen. Die wollte aber nicht und blieb zu Hause.Zitat:
Original geschrieben von taunide
einen Panhard 24BT von 1964 anzuschaffen. Gruß, T.
Hier noch 2 Fotos des Panhard.
Zitat:
Original geschrieben von taunide
Citroen hat die wohl, als sie Panhard übernahmen, auch nach Deutschland importiert. Aber immer nur die Coupés. Die DynaZ/PL17 gab's hier wohl offiziell nicht zu kaufen, denn ich kann mich absolut nicht an die Wagen erinnern, während die (viel langweiligeren) 4CV, Dauphine, R8 häufiger waren... und die ID/DS sehr häufig, zumindest in den Großstädten.
In den Vor-EU-Zeiten hat man eh nicht viele Fremdmarken gesehen in den Ländern, die eine eigene Autoindustrie hatten (D, I, F, GB, S). Da hatten wir's in CH besser. Bei uns gab es immer aus allen Ländern Autos, nicht immer alle Modelle, aber da war doch viel grössre Vielfalt.
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Zitat:
Original geschrieben von taunide
Die inflationäre Zunahme von "Oldtimern, Klassikern und Raritäten" hat mit folgendem zu tun:.....
Aber vermutlich ist das auch individuelle oder Charaktersache. Ich kann mir kaum vorstellen dass jemand, der 10.000,- für ein BMW E30 Cabrio bezahlt, ernsthaft überlegt stattdessen einen Panhard 24BT von 1964 anzuschaffen. Ich würde es tun (und denke der Panhard wird im Preis stärker steigen). Der BMW E30 mag jetzt H-Kennzeichen bekommen - ein Oldtimer ist er für mich nicht. Wohl ein schönes Cabrio und Freizeitfahrzeug - das ist doch auch was!
Der Hauptpunkt, warum "Liebhaberfahrzeuge" boomen ist denke ich eher der, dass sich die Leute das leisten können und wollen! Ich schränke den Thread jetzt nicht auf Youngtimer ein.
Die 10.000 EUR für das E30-Cabrio sind schnell erspart, der Unterhalt ist lächerlich und ein Garagenplatz kostet mich am münchener Stadtrand derzeit 30 EUR p.m. Wertverlust ist zumindest nicht mehr vorhanden und vielleicht klappts sogar, dass man die Wartung und Pflege mit der Wertsteigerung ausgleicht. Wenn Du den im Beispiel aufgeführten Panhard nimmst, ist dies mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit möglich!
Bei den erreichbaren Traumautos muss man hingegen schon wieder deutlich mehr investieren. Ich hätte gern einen Alfa Romeo 2600 Touring Spider; leider sagt mein Konto "nein". Im Youngtimerbereich fände ich einen Ferrari Mondial Spider oder auch einen 328 GTS super, leider die gleiche Einschränkung...
Jetzt der Punkt, warum mir zum Beispiel ein E30 Cabrio mehr gibt, als der Panhard: ich mit dem Auto aufgewachsen... Der Panhard gefällt mir gut, ein "Draht" zu dem Auto fehlt mir aber.
Nicht, dass Du mich falsch verstehst: als Geldanlage können nur die von Dir beschriebenen Autos dienen (selten, Top-Motorisierung, richtige Marke). Die gefühlte "Überbewertung" von Youngtimern ist aber eine andere Geschichte. Und dass sich manche Zeitgenossen dieses wunderbare Hobby schön rechnen, ist, denke ich, verschmerzbar...
Zitat:
Jetzt der Punkt, warum mir zum Beispiel ein E30 Cabrio mehr gibt, als der Panhard: ich mit dem Auto aufgewachsen... Der Panhard gefällt mir gut, ein "Draht" zu dem Auto fehlt mir aber.
Hi,
das Motiv, warum man sich ein bestimmtes Modell zulegt, hat bei vielen Oldtimer/Youngtimer Freunden irgendwie mit der Lebensgeschichte zu tun. Wenn ich die Volvo 1800ES toll finde, kann ich das nicht davon trennen dass mein Vater gerne einen gekauft hätte (und sich "vernünftig" für einen 144 als Familienschlitten entschied). Und bei anderen ist das wieder ähnlich, aber anders.
Andererseits: *vor* dem Volvo fuhr mein Vater Borgward Isabella Coupé (damals als "Gebrauchten"😉 und so eine will ich überhaupt nicht.
Den E30 fand ich, als er neu war, ziemlich langweilig. Stylingtechnisch war er ja nun wirklich nicht originell (E9, vierter Aufguss). Heute freu ich mich, wenn ich einen seh. Aber nicht genug um einen haben zu wollen. Ehrlich gesagt, gefält mir das neue 1er Cabrio (oder die von Audi) viel besser. Vielleicht bin ich einfach nicht so für die kantigen Formensprache der 80er.
Zitat:
Original geschrieben von taunide
das Motiv, warum man sich ein bestimmtes Modell zulegt, hat bei vielen Oldtimer/Youngtimer Freunden irgendwie mit der Lebensgeschichte zu tun.
Das ist kurz und prägnant das, was ich sagen wollte und mit einer der Hauptgründe für die "Überbewertung" von Youngtimern...
Du hast es aber in dem von mir zitierten Thread eigentlich schon gesagt: "Wohl ein schönes Cabrio und Freizeitfahrzeug - das ist doch auch was!". Was hier auf das E30 Cabrio bezogen ist, wird viele Youngtimerkäufer bewegen , sich ein solches Auto anzuschaffen.
Die meisten Youngtimer, H-Kennzeichen hin oder her, sind keine Oldtimer, aber eben Liebhaberfahrzeuge, mit denen die Menschen was verbinden.
Ich hätte neulich fast bei einem Fiat 131 Supermirafiori zugeschlagen, weil ich mit dem Auto wahnsinnig viel verbinde! Kein Oldtimer, kein Geldbringer, noch nicht mal ein Hingucker, aber für mich persönlich unglaublich viel Charme und Erinnerungen...
Zitat:
Ich hätte neulich fast bei einem Fiat 131 Supermirafiori zugeschlagen, weil ich mit dem Auto wahnsinnig viel verbinde! Kein Oldtimer, kein Geldbringer, noch nicht mal ein Hingucker, aber für mich persönlich unglaublich viel Charme und Erinnerungen...
Den Fiat Spider finde ich sehr nett. Und natürlich das 2300 Coupé. Dann gibt es noch ein paar kleinere, teils von kleinen feinen Karosserieherstellern. Selten und unterbewertet, weil "nur" Fiat und nicht Alfa dransteht. :-(
Zitat:
Original geschrieben von taunide
Den Fiat Spider finde ich sehr nett.
Den habe ich zum Beispiel wegen Nachwuchs durch das E30 Cabrio ersetzt... Aber genug! Wir fangen an, den Thread voll zu spamen!
Zitat:
Und meine Meinung ist ganz klar, dass ein 82er Audi80 oder Ascona C oder Passat etc nicht auf einer Stufe steht mit Oldtimern, über die nicht diskutiert zu werden braucht.
Bei aller Toleranz sehe ich das auch so.
Die rein steuerrechtliche Defintion was ein Oldtimer ist sollte man nicht generell als universelle Lebenswirklichkeit gelten lassen.
Viele Autos aus den achtzigern die jetzt in die H-Zulassungsregelung fallen könnte man als Liebhaberfahrzeug oder ewigen Youngtimer wohl eher bezeichnen.
Oldtimer in dem Sinne was vor dem geistigen Auge abläuft wenn man den Begriff "Oldtimer" hört sehen anders aus.
Bis in den siebzigern gab es halt noch dramatischere Formenvielfallten und Antriebskonzepte bei den Ex&Hopp Autos.
Das verwischte sich ab den achtzigern da alle Autohersteller Globalplayer wurden und der Zwang zu ökonomischen und energiesparenden Konzepten natürlich bei allen gleich waren.
Die Zeiten der putzigen Automanufakturen wie z.B. Borgward, Facel Vega oder Lancia waren lange vorbei oder man hatte es noch nicht mitbekommen im Managmant.
Zusätzlich wurde aus einem Nachfragemarkt ein Angebotsmarkt.
Renditeverliebte Vorstände setzten lieber auf Nummer sicher als was eigenständiges zu schaffen.
Und die Nischenmodelle oder Oberklassekisten erreichten Stückzahlen die sie weit vom Exotenstatus entfernten.
In der näheren Zukunft kommt noch die Unbekannte, ob diese rollenden,digitalen Server langfristig überhaupt noch fahrbar sind wenn die Steuerungselektronik ihr Verfallsdatum überschritten an.
Wenn ich meinen mittlerweile 26 Jahren alten MB W124 CE Coupe fahre bin ich in einem "Gebrauchtwagen" unterwegs. Warum sollte ich das auch nicht glauben? Wirklich viel an Wartung und Pflege habe ich mit dem ja nicht zu tun. Und fahren tut er sich auch 2014 noch völlig unauffällig und zeitgemäß.
Schaue ich mir den Benz von ihnen und außen an ist da nichts was den gewohnten Blick zum Nachdenken animiert. Es ist alles so wie es an einem Auto halt sein soll.
Bin ich z.B. mit meinem gerade mal 15 Jahre älteren Peugeot 404 unterwegs weiß ich deutlich wie sich ein Oldtimer anfühlt und fährt.
Filigrane Schalter munter im Auto verteilt, Lenkradschaltung,old school Chokezug, Schmiernippel an der VA, Heckflossen, Chromstoßstangen und der typische Geruch ungereinigter Abgase.
Dazu noch, wenn er warm ist, der aufsteigende Geruch von Sprit aus dem Vergaserbereich und der Duft von Motoröl aus der offenen Kurbelgehäuseentlüftung, an warmen Tagen riecht man dann noch das Fett was aus den Kugelköpfen quillt.
Man fährt damit defensiv, vorausschauend und weiß das die physikalische Grenze deutlich früher erreicht ist.
Ganz andere Welt, ganz andere Epoche, ganz anderes Feeling.
Eine geflegte Kiste aus den frühen achtzigern hat ihre Daseinsberechtigung und kann auch Spaß machen, kein Zweifel, habe selber den Stall voll damit, aber ob sowas als Oldtimer im engeren Sinne bezeichnet werden kann möchte ich bezweifeln, auch in zwanzig Jahre.
Die Diskusion erhitzt sich hier scheinbar nicht daran ob z.B. ein 81er Audi nicht auch schön ist sondern nur ob man ihn unbedingt als Oldtimer bezeichnen sollte.
Ich generell finde diesen anglizistischen Begriff "Oldtimer" eh ziemlich doof.
Aufs Lager legen würde ich mir derzeit, weil es ja das eigentliche Thema war folgende.
MB W124 Cabrio, BMW e34 535 V8,Lancia Kappa,Rover75, Volvo 850 T5 und nicht lachen, einen Renault Twingo aus der ersten Serie.
Ich weiss nicht genau, ob es noch Youngtimer sind, aber was ich generell nicht sehe, sind gut erhaltene Fiat Ritmo...
Auch die meisten Alfasud dürften bereits zu Staub zerfallen sein.
Allerdings hab ich den Thread aus Zeitmangel nicht komplett lesen können, es kann also sein, dass die Fahrzeuge bereits angesprochen wurden.
Zitat:
Original geschrieben von deville73
Ich weiss nicht genau, ob es noch Youngtimer sind, aber was ich generell nicht sehe, sind gut erhaltene Fiat Ritmo...
Auch die meisten Alfasud dürften bereits zu Staub zerfallen sein.
Ja, das ist leider die Generation von italienischen Autos, die bereits im Prospekt angefangen haben zu rosten. Bei Alfasud kam noch die eher dürftige Fertigungsqualität des Werkes in Süditalien bei Neapel dazu. War ein sehr schönes Auto, aber wie du richtig sagst: man sieht sie nicht oft. Die, die nicht verrostet sind, sind vorher auseinandergefallen. Als erster Alfa mit Frontantrieb war er ja schon was Besonderes und hat insofern Automobilgeschichte geschrieben.
Den Ritmo hatte ich als erstes Auto; einen Abarth 125 TC. Ich hatte es halt etwas eiliger als die GTI-Fahrer. 😁
Zum Sud kusiert eine Geschichte über die sogenannte weiße Serie, wo die unlackierten Kisten tagelang draußen rumstanden, weil ein Verzinker gestreikt hat. Bei der Anlieferung der neuen Autos beim Händler ist beim Runterfahren vom LKW die Windschutzscheibe samt Rahmen rausgefallen. 😁
Technisch war das Ding über jeden Zweifel erhaben. Boxermotor und imho Drehstabfederung; noch viel tiefer kriegt man den Schwerpunkt nicht.
mfg
Zitat:
Original geschrieben von Traction54
Ja, das ist leider die Generation von italienischen Autos, die bereits im Prospekt angefangen haben zu rosten. ...
Das war in der Zeit nicht nur bei italienischen Autos so.
Mein 74'er Scirocco I TS war technisch eine Granate, aber im Winter 1978/79 fielen bei dem handtellergrße Lackstücke ohne Zutun von außen von den hinteren Seitenteilen. 😠
Rostgarantie? Hahahaha...
Ursache waren wohl nicht gut entfettete Bleche, die damals verbaut wurden.
Zitat:
Original geschrieben von deville73
Das war in der Zeit nicht nur bei italienischen Autos so.Zitat:
Original geschrieben von Traction54
Ja, das ist leider die Generation von italienischen Autos, die bereits im Prospekt angefangen haben zu rosten. ...
Mein 74'er Scirocco I TS war technisch eine Granate, aber im Winter 1978/79 fielen bei dem handtellergrße Lackstücke ohne Zutun von außen von den hinteren Seitenteilen. 😠
Rostgarantie? Hahahaha...Ursache waren wohl nicht gut entfettete Bleche, die damals verbaut wurden.
Ich hab mal irgendwo gelesen, die Bleche stammten aus Gegengeschäften mit Russland. Das waren Recyclingbleche, die einen relativ hohen Anteil an Buntmetallen aufwiesen, was die Rostentwicklung begünstigte. Die Bleche haben von innen heraus gerostet. Ja, und richtig, es betraf nicht nur Italiener, aber besonders die.
Das Alfasudwerk wurde angeblich in den 12 Jahren seines Bestehens 700 mal bestreikt. Das muss man sich mal vorstellen. Die unbehandelten Karrosserien dieser weissen Serie standen während eines dieser längeren) Streiks im Freien und setzten da schon Rost an, der danach einfach weiss übermalt wurde. Gewisse Alfasud wurden schon mit rostigen Türkanten ausgeliefert.