XJ 900s Diversion - Fahrwerksverbesserung
Hallo,
ich überlege, ob ich bei meiner XJ 900s (EZ 2002, rd. 48 TKM gelaufen) was am Fahrwerk machen sollte.
Variante 1: Tausch der Gabelfedern gegen progressive (zwar ist die Gabel noch dicht, aber ich glaube, dass das Öl schon 22 Jahre drin ist und bei der Gelegenheit kann man direkt die Gabelfedern tauschen). Die Mehrkosten der Federn halten sich ja in Grenzen.
Variante 2: Federbein: auch hier ist das originale Federbein verbaut, aber gute 500 EUR (+ x, wenn es ein Wilbers o.ä. werden soll) ist auch eine Ansage. Bringt das viel? Lohnt sich die Investition?
Variante 3: erstmal Gabelfedern tauschen und dann mal weitersehen ...
Ich freue mich auf Eure Rückmeldung!
Viele Grüße
Sven
Ähnliche Themen
19 Antworten
Aus einer komfortablen Reisemaschine wird durch Härte hinten und vorne keine Rennmaschine, nur eine unkomfortable Reisemaschine.
Ich ziehe mit meinen XJ (Baureihe vor der 900S) auch mal 800 bis 1000 km an einem Tag durch, dabei fast keine Autobahn. Da bin ich für den Komfort absolut dankbar. Vor Jahren eine moderne Tourensportlerin gekauft und nach 1300 km wieder abgegeben. Tolles Motorrad, feiner Motor, stabiles Fahrwerk aber nach 200 km schmerzende Handgelenke und Rückmeldung von der Sitzfläche. Man muss wissen was man will und dies dann auch erwerben. Kaufen und dann frickeln um etwas zu erreichen was nicht eingebaut und vorgesehen war, birgt schnell den Frust in sich. Sicher gibt es kleine, sinnvolle Veränderungen, aber grundsätzliche Eigenschaften wird man nicht verändern können.
Mit der Diva zügig reisen und die schnelleren Sportler dann beim Tanken im Vorbeifahren an der Zapfstelle zurück lassen. Hat auch was.
re
Erster Punkt wäre, bei der Laufleistung, erstmal ein großer Fahrwerksservice. Die hinteren Federbeine haben bei fast 50.000 km auch mal ne Überholung verdient oder man verbaut was nettes verstellbares und gönnt sich den Luxus das Fahrwerk auf das Gewicht anpassen zu lassen.
Gehen tut grundsätzlich viel wenn man bereit ist Geld in die Hand zu nehmen. Viele Verbesserungen könnte man sich gar sparen wenn man beim Service dranbleibt. Da führt schon sowas wie ein Gabelservice zu spürbaren Verbesserungen.
Bei meiner XJ 900 (4BB, also Vorgängermodell) habe ich
-progressive Federn
- selbstgedrehte Vorspannungsbuchsen (ca. 1,5 cm)
verbaut und W 20 über Füllmenge.
Ich wollte ein sportlicheres Fahrwerk.
Ausser einer Gabel "aus Holz" hat das aber nicht viel gebracht.
Habe die Vorspannungsbuchsen irgendwann entfernt. Habe ich glaube ich noch, irgendwo...
Das die (alten) Maschinen mit Gitterrohrrahmen und schwacher Schwinge neigen zum Hochgeschwindigkeitspendeln wurde ja schon beim Test bestätigt, besonders auch die vorgängerin mit kleiner Lenkerverkleidung.
Verbesserungen gab es mit exakt eingestellten Lenk und Schwingenlager das aber oft nur mit Versuchen klappte.
Gute Reifen mit passendem Luftdruck ist heute noch wichtig.
An die Heutige Fahrwerke wird jeder Versuch aber nie rankommen.
PS: meine alte XJ650 war 180 die reinste Gummikuh, egal wie ich mich auf die Kiste legte, ist bei der 900 im Grunde die gleiche Rahmenkonstruktion geblieben,
erst meine Nachfolgerin FJR ist richtig stabil!
Die 650 (4K0) war wirklich labil, aber meine 4BB läuft bolzstabil, da wackelt nichts. 189 km/h (GPS!) mit großen Koffern und 42-Liter-Topcase. Reifen: Michelin Pilot activ. Ging nicht ganz so gut mit BT45 nur im Neuzustand, mit Metzeler überhaupt nicht. Die 31A mit lenkerfester Verkleidung war bei Tempo instabil.
Viel Freiheit hat der Konstrukteur im Grunde nicht: Lenkwinkel, Nachlauf, Radstand. Sekundär Rahmensteife, Feder- und Dämpfungsrate, dazu bei hohem Tempo noch die Aerodynamik. Viel kommt von den Reifen, da stecken die größten Fortschritte drin.
re