XC 60 Motorempfehlung
Hallo liebe Volvogemeinde,
möchte mir jetzt einen neuen Volvo zulegen, der Leasingvertrag des Alten läuft aus. Dies wird dann mein 4. Volvo werden (und alle haben mich wirklich überzeugt, bin bekennender Volvo-Fan geworden), bin 2002 von der C-Klasse auf einen V-70 D5 gewechselt, danach den XC-90 D5 und nun habe ich einen V-70 D5. Der nächste soll dann wahrscheinlich ein XC 60 werden im R-Design, schaut einfach klasse aus.
Nur welchen Motor könnt Ihr mir empfehlen?......im Moment ist der T6 mein Favorit......nur irgendwie habe ich doch etwas Angst vor dessen Durst........also wieder ein D5 und dann evtl. mit Chiptuning von Heico?...Hat da schon jemand Erfahrungen mit gemacht...lohnt es sich?............Bin auf Eure Antworten gespannd.
Beste Antwort im Thema
Ich klinke mich hier mal ein. Ich fahre zwar den 3,2 im XC90, kenne aber auch den T6 aus dem XC60 und XC70II, zudem hatte ich vorher den XC90 D5 GT (gechipt auf 200PS,430Nm, ohne DPF). Der Vergleich zwischen D5 und 3.2 im XC90 lässt sicher einige Rückschlüsse auch auf den XC60 zu.
In der Laufruhe und dem daraus resultierenden Geräuschkomfort sind die Benziner dem Diesel um Klassen voraus. Ich hatte zu meinen D5-Zeiten wirklich nie den Eindruck ein lautes Fahrzeug zu bewegen, aber wenn man den direkten Vergleich hat, oder als Werkstattersatzwagen dann mal wieder einen D5 unter den Hintern bekommt, so geht einem der Diesel ganz schön auf die Ohren. 😰
Die Fahrleistungen sind bei den Benzinern effektiv auch um einiges besser, wobei der T6 dem 3.2 gerade beim Drehmoment einiges voraus hat. Rein subjektiv und vom Gefühl her erscheint der Diesel sogar schneller als der 3.2. Ein absoluter Trugschluss, wenn man einen Blick auf den Tacho wirft. Die Geräuschkulisse macht den Diesel schneller, als er tatsächlich ist. Das gilt auch für den aktuellen D5 mit 205 PS.
Der 3.2 reagiert sofort und sehr direkt auf jede Gaspedalbewegung und baut sehr gleichmäßig über einen großen Drehzahlbereich seine Kraft auf. Der T6 ist ähnlich spontan, baut aber durch den Turbo dann erheblich mehr Druck und Kraft auf, die aber auch etwas früher wieder verebbt. Das wirklich nutzbare Drehzahlband ist etwas geringer als beim 3.2, der auch mal bis 6900U/min gedreht werden kann. Der 3,2 ist nach meinem Gefühl insgesamt etwas leiser als der T6. Der T6 kommt sicher dem drehmomentverwöhnten Dieselfahrer im ersten Moment eher entgegen. Hier fällt die Umstellung vom Diesel zum Benziner erheblich leichter wegen des guten Drehmoments. Beim 3.2 muss man sich als alter Dieselfahrer erst mal umgewöhnen und bei flottem Fahren an das deutlich größere Drehzahlband gewöhnen. Der 3.2 ist gerade für Cruiser eine tolle Maschine, da er bei gleichmäßigem Fahrstil fast nicht zu hören ist. Gerade auf Langstrecken auf der AB spielt er dabei seine Stärken aus. Im XC903.2 liegen bei 3000U/min 155km/h an, bei 200km/h sind es 3900U/min. Vom Motor ist zwischen 2000 und 4000U/min fast nichts zu hören. Höhere Drehzahlen werden meist eh nur kurz zum Beschleunigen oder an Steigungen benötigt. Im Alltag spielt der höhere Drehzahlbereich normalerweise keine große Rolle, es sei denn man wird mal kurz vom Hafer gestochen..... 😁
Der T6 wiederum hat genau beim Beschleunigen oder an Steigungen den gewissen Bumms mehr, den man dann beim 3.2 vermisst. Dafür genehmigt sich der T6 scheinbar auch einen Extraschluck aus der Pulle. Grob geschätzt dürfte der Mehrverbrauch ggü dem 3.2 zwischen 1 und 1,5l/100km liegen. Für den XC70II trifft dies jedenfalls so zu.
Den Schub aus dem Drehzahlkeller wie die Diesel bietet übrigens selbst der T6 nicht. Dafür sprechen die Benziner spontan und direkt an. Und da wo der Diesel schon wieder den nächsten Gang will, macht der Benziner fröhlich weiter. Gerade bei Überholvorgängen eine wahre Wohltat. Beim neuen 205PS D5 ist das Turboloch nach meinem Empfinden zwar sehr deutlich verbessert, aber immer noch gut zu spüren. Im Fahrbetrieb ganz gut kaschiert, aber beim Anfahren: Der Diesel steht noch, wo der Benziner schon über die Kreuzung huscht. Wer nicht vom Benziner in den Diesel umsteigt, dem wird dies nicht unbedingt auffallen, weil man sich schon zu sehr darauf eingestellt hat und gar nicht mehr weiß, was spontanes Ansprechen ist.
Bei der Entscheidung Benziner oder Diesel sollte man sich generell über sein eigenes Fahrprofil und die jährliche Fahrleistung Gedanken machen. Die Bandbreite beim Verbrauch unterscheidet sich doch sehr erheblich. Bei meinem Diesel lagen die Extreme zwischen 8 und knappen 16 Liter auf 100km. Im Mittel lag ich über 120000km bei 12,5 bis 13 Litern Diesel im XC90D5 GT. Mein Fahrstil ist dabei meist flott bis digital gewesen, auf AB´s wurde auch häufig der Begrenzer (damals noch 199km/h) heimgesucht. Mein Mix ist je zu einem Drittel Stadt, Landstraße/Autobahn.
Bei meinem 3.2 liegt die Bandbreite (auf Autogas wohlgemerkt) zwischen 11 und 30 Liter auf 100km. Fahrstil wie früher, wobei digital wegen der deutlichen Mehrleistung nicht nötig ist. Der Mehrverbrauch auf Autogas zu Benzin liegt bei mir bei ca. 10%. Im Mittel verbrauche ich bei gleichem Streckenprofil (aber schnellerem Fahren auf der AB) zwischen 17 bis 19l Autogas. Im Benzinbetrieb entspricht das grob 15,5 bis 17,5l.
Deshalb nun weiter im umgerechneten Benzinäquivalent:Wer sehr viel im Stop and Go in der Stadt unterwegs ist, muss sich auf einen Verbrauch in der Stadt um die 20l einstellen. Selbst bei gut fließendem Stadtverkehr geht nichts unter 16l. Der Diesel kam in etwa mit der Hälfte aus. Stadt-Junkies sei also besser der Diesel ans Herz gelegt. 😉 Wer es auf der AB mit 150 -170 gut sein lässt, kommt mit dem XC90 3.2 mit ca. 15l hin. Darüber fängt die Sauferei an. Je mehr man drauf drückt, umso hemmungsloser wird der Suff. 😁 Dabei reden wir von einem absolut überproportionalen Anstieg im Vergleich zum Diesel. 😰 Der D5 lag übrigens bei obigen Bedingungen etwa bei 11,5l. Bei Geschwindigkeiten, die unter den obigen liegen war der Verbrauchsunterschied zwischen Diesel und Benziner erheblich geringer.
Wer also viel Langstrecke auf der AB und Landstraße fährt, dabei flott, aber nicht sportlich unterwegs ist, kann sich über einen moderaten Mehrverbrauch ggü dem Diesel von etwa 2-3,5 Litern einstellen. Das alles natürlich für den XC90 dargestellt. Bedenkt man das geringere Gewicht des XC60 und den besseren Luftwiderstand, so dürften sich die Benziner im XC60 mit geringerem Verbrauch bescheiden. Ich lag übrigens im XC60T6 bei etwa 17,5l/100km, beim 205 PS D5 im XC60 bei über 12,7l. Wobei ich mit dem T6 wesentlich flotter unterwegs war und auf der AB mal ordentlich getestet habe. Im XC60 übrigens DER Motor schlechthin. Fahrspaß pur! Aber nötig sicher nicht. Deshalb ist Jürgen´s Tip mit dem 3.2 im XC60 sicher keine schlechte Wahl. Mir bereitet der 3.2 selbst im schwereren XC90 bis heute viel Spaß und ich wollte keinen Diesel mehr.
Um allerdings ehrlich zu sein: Bei meinem Fahrprofil und Fahrstil wollte ich ihn im XC90 nicht wirklich auf Benzin fahren. Dann hätte ich meinen Fahrstil wohl längst angepasst.🙄 Dank Autogas ist das aber nicht erforderlich……..😁
Gruß Andi
16 Antworten
Zitat:
Zu den Dieseln ist wohl alles gesagt - die anfängliche Begeisterung für den neuen (!) D5 mit 205 PS ist wohl etwas abgekühlt.
...weil der DRIVe mit gleichem Drehmoment und etwas weniger Leistung es nicht wirklich schlechter macht... 😉
Danke an Andi - schöner Bericht aus der Praxis.
Und auch zeitlich sehr schön passend, was das Thema Umstieg eigener Diesel - Benziner als Ersatzwagen betrifft.
Habe ja gerade einen völlig runtergelutschten V70 II MY06 (!) 2.5T GT als Ersatzwagen für meinen XC60. Was sagt der 4-jährige Filius heute morgen bei der Fahrt zur Kita?
"Das ist aber ein schön leises Auto. Wenn ich groß bin, dann baue ich dir auch so ein leises Auto im XC60!"
Touché!
Nominell unterscheiden sich D5 und dieser 2.5T ja gar nicht soooo sehr auf dem Papier, nur, daß man beim 2.5T die versammelten Pferde auch spürt, wenn man sie mal antreibt. Aber das weiß der Kleine ja nicht einmal.
Stellt sich mir wieder die Frage: Warum es den 2.5FT eigentlich nicht im XC60 gibt - der würde von mir durchaus eine Empfehlung bekommen.
lg - der manatee