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Wird Blinker langsamer wenn ich einen Anhänger anhänge?

Themenstarteram 4. August 2023 um 15:52

Hallo

An meinem Auto (BMW E30, Jg. '89, keine check control oder sonstiges) beabsichtige ich mittels einem universalen E-Satz die originalen Rückleuchtenkabel anzuzapfen (Stromdiebe oder löten) und so den Anhänger mit Beleuchtung zu versorgen.

Frage:

Wenn kein Anhänger dran ist, und eine Blinkerbirne ausfällt, wird ja bekanntlich der Blinker schneller auf der Seite.

Dann müsste doch beim anhängen einer zusätzlichen Blinkleuchte (Anhänger dran), der Blinker langsamer werden? Ist das so? Wenn ja, dann würde bei Ausfall einer Anhängerblinkleuchte wieder die "Normale" Blinkgeschwindigkeit erreicht werden?

Soll das so sein, oder brauche ich ein Anhängerblinkrelais welches auch mit angehängtem Anhänger eine normale Blinkfrequenz erzeugt? Dann wäre es aber wiederum bei abgehängtem Hänger zu langsam?

Entweder ist ein Relais darauf ausgelegt 2 (ohne Anhänger) oder 3 Birnen (inkl. Anhängerblinker) pro Seite zu versorgen, und von dieser Last leitet sich doch auch die Frequenz ab? Dann wird es doch immer nur entweder bei Anhänger ab oder Anhänger dran richtig gehen? Wie geht das?

Mir wurde an anderer Stelle gesagt, die Blinkfrequenz wird bei Ausfall einer Anhängerblinkleuchte schneller um den Ausfall anzuzeigen. Woher soll denn das Auto wissen ob nun eine Blinkleuchte am Anhänger ausgefallen ist oder ob einfach garkeine Anhängerkupplung verbaut ist. Das wäre elektrisch ja das selbe?

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49 Antworten

Da der TE es ganz genau wissen will und hier einiges durcheinander geschrieben wird, will ich auch noch versuchen die Dinge etwas aufzuklären.

Das der Blinkgeber anhand der angeschlossenen Last erkennt, ob alle Blinkleuchten funktionieren, wurde ja schon erläutert. Ob die Erhöhung der Blinkfrequenz elektromechanisch oder elektronisch erfolgt ist nebensächlich. Historisch gab es zuerst den elektrothermischen Blinkgeber mit der schnellen Blinkfrequenz im Fehlerfalle. Das wurde eben beibehalten, weil es allgemein eingeführt und bekannt war.

Für die Nachrüstung der AHK gab es mehrere Varianten.

Variante 1:

Bis in die 80er hat man zur Nachrüstung einer AHK den Blinkgeber getauscht gegen einen mit zusätzlichem Kanal für den Anhänger und zusätzlich eine Kontrollleuchte eingebaut. Dafür war es aber notwendig ein weiteres Kabel von Blinkgeber zur AHK zu ziehen. Je mehr Verkleidungen am Fahrzeug waren um so aufwändiger wurde die ganze Sache. Deshalb gab es wohl bei einigen Premiumherstellern auch

Variante 2:

Die Verkabelung und die Kontrollleuchte (oder die Blinkfrequenzerhöhung) sind schon vor gerüstet. Man schließt die Anhängerstckd. an das vorhandene Kabel an und tauscht ggf. das Blinkrelais aus.

Variante 3:

Um die aufwendige Verkabelung zu vermeiden wurden Relaisboxen entwickelt, die man im Kofferraum oder Unterboden einbauen kann und die von den Rücklichtern angesteuert werden. Was genau da drin steckt weis ich auch nicht. Vermutlich erkennt die Box ein gestecktes Anhängerkabel über einen Kontakt in der Steckdose oder durch einen geringen Pilotstrom über die Bremslichter des Anhängers. Dann wird die Zuleitung zu den Fahrzeugblinkern auf den Anhänger geschaltet und Fahrzeugblinker über ein weiteres Relais angesteuert. Dann bleibt die Last für den Blinkgeber gleich, es wird aber nur der Anhänger auf Funktion überwacht.

So könnte ich mir jedenfalls vorstellen, dass es so oder ähnlich funktioniert. Die Box bräuchte dann aber vmtl. Dauerplus.

Verallgemeinert würde ich es so formulieren: Die Box simuliert für den Blinkgeber eine Last von 21 W wenn die hinteren Blinker in Ordnung sind. Wenn eine oder beide Blinker ausfallen simuliert sie eine Last ~ 0 W.

Weiteren Varianten wird es noch geben. Moderne vollelektronische Fahrzeuge machen nachträgliche Eingriffe ja immer komplizierter.

Konkret würde ich sagen: Universaleinbausatz bestellen, einbauen und glücklich sein :)

Themenstarteram 6. August 2023 um 22:44

Zitat:

@kasemattenede schrieb am 6. August 2023 um 23:54:04 Uhr:

Fahr doch mal zu einer Station die bei Euch die Hauptuntersuchung (hier TÜV , bei euch wohl Motorfahrzeugkontrolle genannt) durchführen. Die werden Dir wohl Auskunft über die Vorschriften und Anforderungen geben können.

Ja, werde sehen was die dann sagen.

Zitat:

@kasemattenede schrieb am 6. August 2023 um 23:54:04 Uhr:

Und…..wie hat BMW denn, bei werksseitig verbauter AHK an diesem Fahrzeug, eine Zulassung bekommen?

Meinem Wissensstand nach wurde das immer über eine extra Kontrolleuchte im Kombiinstrument erreicht. Was ich eben nicht haben will, nachdem ich sah, dass es universelle E-Sätze mit Blinkfrequenzerhöhung gibt. Nur frage ich mich wie diese funktionieren können.

Zitat:

@Ferruwerkstatt schrieb am 7. August 2023 um 00:10:48 Uhr:

 

Verallgemeinert würde ich es so formulieren: Die Box simuliert für den Blinkgeber eine Last von 21 W wenn die hinteren Blinker in Ordnung sind. Wenn eine oder beide Blinker ausfallen simuliert sie eine Last ~ 0 W.

Das ist es was die Fragen aufwirft, die Box kann ja maximal 21w oder 0w darstellen. Somit haben wir nie weniger als die originalen 2x21w, und der Blinker würde nicht schneller gehen. Das tut er ja nur wenn einer der Fahrzeugeigenen Blinker ausfällt, also 1x21w übrig bleiben. Die Box müsste ja die Fahrzeugeigene Last eines Blinkers wegnehmen, und dieser müsste dennoch weiterleuchten. Das sehe ich nicht wie das gehen kann.

Edit:

Beim letzten Satz vermutete ich schon, dass es nur gehen würde wenn der Blinker in der Heckleuchte fortan auch über das Steuergerät gesteuert werden würde. Die Box würde dann bei Anhängerblinkerausfall das Signal zum Heckblinker am Zug-Fzg. zwar aufnehmen, würde aber seinen eigenen Strom durchschalten (den es ja hat weil es an Dauerplus angeschlossen ist) und dem Blinkrelais vorne vorgaukeln hinten wäre keine Last = 1x21w = es blinkt schneller.

So konsultiere ich nun die Einbauanleitung die ich bei Westfalia finde (Bild Anhang)

Es scheint tatsächlich so zu sein, dass diese Box in Serie eingebaut wird (was den Blinker angeht) und somit auch den Heckblinker am Zug-Fzg. kontrolliert, um dessen Last wegnehmen zu könnnen. Dieses "Last hinterer Fzg. Blinker ist da / nicht da" nutzt es als Signal an das originale Blinkrelais, welches dann schneller blinken wird, weil es nie wusste, dass ein Anhänger dran ist und nun auch noch denkt eine Fahrzeugeigene Blinkleuchte wäre defekt, somit blinkt es schneller. Blinken wird der Heckblinker am Zug-Fzg. dennoch, denn die Box bestromt ihn in dem Fall mit ihrem eigenen Strom vom Dauerplus. So braucht es auch kein anderes Blinkrelais und es ist wirklich universal.

So interpretiere ich das zumindest.

Einbauanleitung E-Satz universal

Das möchte ich dann aber doch in einigen Punkten korrigieren:

Zitat:

@Ferruwerkstatt schrieb am 7. August 2023 um 00:10:48 Uhr:

...

Historisch gab es zuerst den elektrothermischen Blinkgeber mit der schnellen Blinkfrequenz im Fehlerfalle. Das wurde eben beibehalten, weil es allgemein eingeführt und bekannt war.

Für die Nachrüstung der AHK gab es mehrere Varianten.

Thermische Blinkgeber, wenn man sie denn so nennen will, also die Modelle mit Bimetall oder Hitzdraht, werden bei Ausfall einer Blinkleuchte LANGSAMER. Ich hatte mehr als 1 Auto mit solchen Dingern, von daher weiß ich das. Ist auch bauartbedingt - wird der Strom durch den Hitzdraht geringer, braucht dieser eben mehr Zeit, um sich durch Wärme zu längen und den Stromkreis dann zu unterbrechen.

 

Zitat:

Variante 1:

Bis in die 80er hat man zur Nachrüstung einer AHK den Blinkgeber getauscht gegen einen mit zusätzlichem Kanal für den Anhänger und zusätzlich eine Kontrollleuchte eingebaut. Dafür war es aber notwendig ein weiteres Kabel von Blinkgeber zur AHK zu ziehen. Je mehr Verkleidungen am Fahrzeug waren um so aufwändiger wurde die ganze Sache. Deshalb gab es wohl bei einigen Premiumherstellern auch

Auch Unsinn. Zwar stimmt es, dass ein anderer Blinkgeber eingebaut wurde mit einem zusätzlichen Kontakt für eine zweite Kontrollleuchte. Es bedarf aber keines Kabels vom Blinkgeber zur AHK - wozu soll das denn gut sein, bitte? Und deswegen wurden da auch keine Verkleidungen ausgebaut oder sowas. Also: vorne unter dem Armaturenbrett wird das Relais getauscht und eine zweite Kontrollleuchte angeschlossen. Und am Heck verbindet man die Rücklichter mit der AHK-Steckdose. Fertig ist die Laube. Hab ich ebenfalls genau so an mehr als einem Fahrzeug aus dieser Zeit praktiziert - und natürlich auch abgenommen bekommen, so wie es bis in die 1990er Jahre Vorschrift war.

 

Zitat:

Variante 2:

Die Verkabelung und die Kontrollleuchte (oder die Blinkfrequenzerhöhung) sind schon vor gerüstet. Man schließt die Anhängerstckd. an das vorhandene Kabel an und tauscht ggf. das Blinkrelais aus.

ja.

Zitat:

Variante 3:

Um die aufwendige Verkabelung zu vermeiden wurden Relaisboxen entwickelt, die man im Kofferraum oder Unterboden einbauen kann und die von den Rücklichtern angesteuert werden. Was genau da drin steckt weis ich auch nicht. .....

Ja, das ist das Problem. Du stellst mangels eigener Erfahrungen Vermutungen an. Da liegt man schon mal grandios daneben, siehe "Variante 1", und das hilft dem TE nicht.

Ok…

fassen wir mal zusammen

-Der TE kennt die derzeitigen Vorschriften in der Schweiz für solche Nachrüstungen (noch) nicht. (Takt o./u. Lampe oder egal)

-Werksseitig sieht BMW eine Kontrolleuchtenlösung mit entspr, Blinkrelais vor.(scheint ohne gr.Aufwand realisierbar)

-Eine Kontrolleuchte scheidet für den TE aber aus welchen Gründen auch immer aus.

-Eine Lampenkreisüberwachung des Fahrzeugs mit Anhänger über die Taktfrequenz, scheint aber nur mit rel. aufwendiger Bastelei möglich und ob die dann zugelassen würde ist (noch) unsicher.

Also was bleibt denn nun für weitere Vorschläge aus dem Forum?

Zu Zeiten des e30 gab es das mit der Blinfrequenz für Anhänger in meinen Augen sowieso noch nicht. Der müsste eine zusätzliche Kontrollleuchte im Kombiinstrument gehabt haben.

Themenstarteram 7. August 2023 um 9:41

Zitat:

@kasemattenede schrieb am 7. August 2023 um 11:18:52 Uhr:

Also was bleibt denn nun für weitere Vorschläge aus dem Forum?

Es braucht keine mehr. Die Frage wurde beantwortet. Danke für all die Informationen die letztendlich zur Lösung der technischen Frage führten.

So sieht das beim e30 original aus (rechts neben der NSL):

Post-14055-0-09017600-1586203460.jpg

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 7. August 2023 um 11:25:25 Uhr:

Zu Zeiten des e30 gab es das mit der Blinfrequenz für Anhänger in meinen Augen sowieso noch nicht. Der müsste eine zusätzliche Kontrollleuchte im Kombiinstrument gehabt haben.

Die alternative Lösung, mittels Stromkreisüberwachung und Änderung der Blinkfrequenz auch den Anhänger zu überwachen, kam tatsächlich erst Ende der 1990er Jahre oder Anfang der 2000er Jahre im Zuge der Angleichung nationaler Zulassungsvorschriften. Als ich 1993 meinem Renault 16 nachträglich eine AHK verpasste, galt es ohne Diskussion eine Zusatzkontrollleuchte nachzurüsten, und für den Eintrag der AHK wurde die Spalte B im Kfz. Brief fein säuberlich um die neuen Angaben ergänzt und dann ein neuer Fahrzeugschein ausgestellt. 2001 bei meinem neu gekauften Corolla (E11) wurde nur noch der E-Satz mit Überwachung reingelunzt, die AHK festgeschraubt und fertig.

Ja,da ist aber kein Lämpchen drin wenn nicht original eine AHK verbaut war.

Dafür muss das Kabel gezogen und das Lämpchen eingesetzt werden und das Relais gegen eins mit C2 Anschluß getauscht werden.

So steht es auch in der EBA der AHK vom E30.

Beim Checkcontrol brauchst noch ein Lampencontrollgerät.

Die Teilenummern wären Relais 6131 1 372 021

Kabel 6112 1 371 043

Lampe 6321 7 167 000

Ob sich die Blinkfrequenz ändert habe ich nicht mehr in Erinnerung,muss sie aber weil es nur einen Lastkreis gibt und die Blinker vom Anhänger,Laut Plan in der EBA, nur mit dem hinteren Blinker parallel geschaltet werden.

Ich meine aber das die dann schneller waren.

 

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 7. August 2023 um 11:53:43 Uhr:

So sieht das beim e30 original aus (rechts neben der NSL):

Nein, die Frequenz dürfte sich nicht ändern. Die Kontrollleuchte für den Anhänger fällt einfach aus. Was ich jetzt nicht weiß: ist der grundsätzlich vorgerüstet dafür oder muss man das Ki umbauen?

Themenstarteram 7. August 2023 um 22:35

Zwischenzeitlich habe ich von meiner Pfüforganisation (Motorfahrzeugkontrolle) in der Schweiz eine Auskunft erhalten:

Danke für Ihre Anfrage.

Der Ausfall einer Blinkleuchte des Anhängers muss an ihrem Zugfahrzeug nicht angezeigt werden.

In der EU ist die Überwachung der Fahrtrichtungsanzeiger vorgeschrieben ( ECE R.48 )

Gemäss den Schweizer Vorschriften besteht zur Zeit diesbezüglich noch keine Pflicht. Gemäss VRV Art 70 müssen Sie aber vor jeder Fahrt die Beleuchtung am Anhänger kontrollieren.

Freundliche Grüsse

 

Tatsächlich hat die Schweiz also weder die Pflicht zur Kontrollleuchte, noch zur höheren Blinkfrequenz.

Jetzt frage ich mich: Wenn ich das tatsächlich so ohne jegliche Ausfallanzeige verkable, dürfte ich dann in die EU bzw. nach Deutschland fahren mit meinem Anhänger. Gilt da das Zulassungsland oder da wo ich fahre.

Wenn du nachrichtenlose Goldbarren zurückbringen möchtest, drücken wir mal ein Auge zu. :D Nee, es gilt für vorübergehende Aufenthalte zwischenstaatlich die gegenseitige Anerkennung der Zulassungen. Da musst du nichts ändern. Aber es wird am E30 am einfachsten sein, das mit der Kontrolleuchte und einem passenden Blinkrelais zu realisieren. Das entspricht dann sogar den EU-Vorgaben (die in der Schweiz evtl. später auch noch kommen werden).

Themenstarteram 8. August 2023 um 1:22

Ich tendiere dazu, den universal Westfalia E-Satz mit Blinkfrequenzerhöhung zu nehmen.

Fraglich ist für mich dort, ob alle Ströme über die Box per Relais an den Anhänger gegeben werden (Blinker zumindest ja, soweit ich nun weiss), oder ob durch die original Zug-Fzg. Bordverkabelung nun höhere Ströme für die zusätzlichen Anhängerbirnen fliessen müssen.

Wer sagt denn, dass die Kabelquerschnitte und Sicherungen dafür ausgelegt sind, z.B. bei den Bremsleuchten sind es dann statt 3x21w auf einmal 5x21w. Darum hätte ich gerne alles mit Relais gelöst (und separat abgesichert) um die Bordverkabelung nicht zu belasten.

Das hätte eben die Folge das keine Blinkausfallerkennung da wäre. Das ist eigentlich der Ursprung der ganzen Frage gewesen.

Jedenfalls habe ich Westfalia angefragt ob das so ist (Relais in deren Box oder nicht), mal sehen was die dazu sagen.

Mit Verlaub.... klingt etwas nach Hosenträger plus Gürtel plus Hose mit der Kneifzange zumachen

Ich verstehe nicht ganz, warum du nicht eine Lampe ins Ki baust wie vorgesehen, notfalls ein paar cm Strippe ziehst falls nicht vorhanden) und ein Relais mit C2-Anschluss steckst. Das dauert vielleicht höchstens eine Stunde, eher weniger. Es geht bei so einem Auto ja auch um die Originalität.

Aber ist deine Sache und geht mich auch nichts an.

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