Wieviel Reichweite werden wir allgemein maximal sehen?
Momentan sind sich alle einig, dass die derzeitigen realen E-Reichweiten allesamt zu gering sind. Nur, wohin wird die Reise gehen? Werden wir >1000km oder noch mehr sehen wie beim Diesel-PKW (was auch schon wieder zurückgeht mit schrumpfenden Tanks) oder werden die Hersteller vorher das Ganze abwürgen und eher die Akkus abspecken, wenn die Energiedichte steigt? Wird die neue Lobby der Ladeparkbetreiber auf nicht zu hohe Reichweiten drängen, damit sich ihre Investitionen rentieren? Jeder km mehr senkt schliesslich die Wahrscheinlichkeit, dass man ausserhalb laden muss. Und billiger und bequemer als zu Hause zu laden wird es nirgends sein.
Meine Vermutung ist momentan, dass wir max. 700..800km für "Premium" Fahrzeuge und nicht mehr als 500km für einfachere Autos sehen werden, egal, wie die Technik sich weiterentwickelt.
Bei Benzinern sah ich ein, dass die Tanks aus Brandschutz-Gründen eine bestimmte Grösse nicht überschritten haben. Aber bei Diesel? Mit einigen wenigen kg hätte man da bedeutende Zusatzreichweiten realisieren können (viellleicht 50kg Zusatzgewicht für 30l zuätzlich Sprit). Stattdessen wurden die Tanks schneller kleiner als der Verbrauch sank. Nur 50l Tankinhalt für Autos im Passat-Format, dafür besteht technisch keinerlei Notwendigkeit, kein Kunde hatte da Vorteile von. Trotzdem wurde es durchgesetzt.
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Zitat:
@draine schrieb am 08. Mai 2021 um 15:10:03 Uhr:
Es wird noch Entwicklungen geben aber basierend auf den aktuellen Erkenntnissen wird es die nächsten 10 Jahre keinen marktreifen Superakku geben, der die doppelte Kapazität bei gleicher Größe hat.
Selbst wenn es ihn gibt, sind die Kosten noch immer ein nicht unwichtiger Faktor.
Wenn ich sehe, dass man derzeit pro kWh durchaus 200 € Aufpreis bezahlt, ist es je nach Fahrprofil schlicht teurer, rein elektrisch zu fahren.
Für mich habe ich das mal auf mein Profil übertragen und kam bei Rundung zu Gunsten des elektrischen Antriebs auf wenigstens 150 Mm, bevor 70 kWh Akkukapazität günstiger sind, als ein 35 kWh PHEV. Je größer der elektrische Anteil wird, desto später lohnt sich der vollelektrische Antrieb finanziell, so komisch es klingen mag.
Zitat:
@draine schrieb am 8. Mai 2021 um 11:11:38 Uhr:
Wir werden uns in Zukunft alle einschränken müssen, ob wir wollen oder nicht. Ich will es auch nicht. Aber so ist es nun mal. Anfang Mai war Deutschlands World Overshoot Day - wir leben bereits jetzt auf Kosten zukünftiger Jahrgänge.
Leider ist das zu sehr off topic, sodass ich dazu hier nicht ausführlich antworten kann. Wer glaubt, das Weltklima durch Einschränkungen retten zu können, glaubt auch, seinen Bauch loszuwerden wenn er ab morgen weniger isst. Der Ansatz ist zum Scheitern verurteilt.
Denn wiederhole ich, dass ca. 450 km für 90% aller Autos völlig ausreicht, für vielleicht die Hälfte schon zu viel ist.
Ich persönlich sehe den stumpf hinterherzuziehenden Wohnwagen als aussterbende Gattung. Die werden zukündtig auch E-Motorisiert oder verschwinden ganz. Bie den Wohnmobilen sehe ich das weniger kritisch, es zeichnet sich ja ab, das es eine Anhebung der 3,5to für E-WoMos geben dürfte. Wenn man dann alle 400km mal kurz eine Pause machen muß würde ich das bei einem WoMo eher unkritisch sehen
Zitat:
Letztendlich muss man auch bedenken, um so kürzer die Reichweite der Fahrzeuge, um so öfter stehen sie an Schnelladern, um so mehr wird das Netz (tagsüber) belastet, vor allem wenn jetzt ~300kw i-wann Standard werden sollen??
D.h. das man erreicht sehr schnell die Grenzen der Netzkapazitäten, also entweder baut man das ganze, natürlich mit nachhaltigen erneuerbaren Energien aus, was auch wieder erstmal umweltschädlich ist...Leider sieht man generell viel zu wenig Solardächer -,-
Grüßle Mopedcruiser
Weise Worte! Die Autos müssen im Normalfall an den Endpunkten der Reise mit geringer Leistung über Nacht laden. Für spontane Fahrten muss auf Grund der Größe des Akkus immer genug Reserve da sein. Ich will nicht permanent "aktiv" laden, das muss "passiv", nebenher nachts passieren.
Solardächer könnten im Zusammenhang mit den E-Autos einen Riesen Boom erleben. Öffentlicher Strom wird immer teurer. Und sobald das Auto bidirektional laden, also auch als Stromspeicher fürs Haus dienen kann, könnte das für viele ein entscheidender Anlass für den Bau einer Solaranlage sein. Ich denke, da wird sich in den nächsten 3 Jahren schon viel tun.
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Zitat:
Es wird noch Entwicklungen geben aber basierend auf den aktuellen Erkenntnissen wird es die nächsten 10 Jahre keinen marktreifen Superakku geben, der die doppelte Kapazität bei gleicher Größe hat.
Kommt drauf an, welche Vergleichsbases man nimmt.
Schon allein an einem BMW i3-Akku sieht man das, dass das problemlos gehen kann.
BMW i3 Gen1 2014: 21,6/18,8 kWh brutto/netto, mit VDA BEV2 Zellen
BMW i3 Gen2 2017: 33,2/27,2 kWh brutto/netto, mit VDA BEV2 Zellen
BMW i3 Gen3 2019: 42,2/37,9 kWh brutto/netto, mit VDA BEV2 Zellen <= bis hierher schon Faktor 2
Und Lionsmart hat schon 2018 realisiert: 100 kWh. In der gleichen Batteriepack-Größe eines BMW i3. Mit Zellen der Größe 18650.
https://www.elektroauto-news.net/.../...terie-700-kilometer-reichweite
Das ist Faktor 5 zur Ausgangbatterie oder nochmal Faktor 2,5 zum aktuellen Stand, den BMW da realisiert hat.
Auch für deinen Mazda MX-30 ist schon heute ein Akku von 72/56 kWh brutto/netto (also dem doppelten, was er jetzt hat) gut machbar. Du hast da PHEV2-Zellen von jeweils 50 Ah drin. Die haben um 518 Wh/Liter auf Zellebene oder 230 Wh/kg. Das ist etwa der Entwicklungsstand von 2017. Selbst wenn das Auto in 2020 oder 2021 brandneu verkauft wurde.
Von den Abmessungen gleich große Zellen mit 95 Ah gibt es bereits. Die haben dann um 985 Wh/Liter oder 409 Wh/kg. Das ist Faktor 1,9.
https://insideevs.com/news/428508/catl-2-million-km-battery-not-tesla/
Und in den nächsten 10 Jahren verbessert sich die Energiedichte weiter.
Najo, mittlerweile sind ja einige Jahre her... Wie teuer waren Akku's noch gleich vor >5-6 Jahren?
Hatten die Autokonzerne damals nicht gesagt "um so mehr man benötigt um so teuer"?
Also wird das natürlich auch nach Kosten gesteuert...!
Ansonsten bin ich sicher, in unseren iO wären heutzutage auch locker mehr als doppelt so viel Akku möglich!!
Dazu mit aktuellem Technikstand, sparsameren Antrieb + Reku auf heutigem Niveau + Hocheffiziente Wärmepumpe, hätte man ne unglaublich geile Kiste, welche den Up-Drillingen etwas Konkurrenz machen würde...
...deren Problem auch ist, dass sie sich bei jedem Schritt auf ihren Bart treten. Bei den Summen, die nun in die Entwicklung fließen, ist weiterer technologischer Fortschritt unvermeidbar, auch wenn die 50% mehr Kapazität bei gleichem Gewicht alle 3 Jahre nicht beliebig fortgeschrieben werden können. Hier diskutieren wir, ob nicht mit weniger Gewicht und damit preiswerter nutzbare Fahrzeuge möglich sind, und ich denke die Antwort ist ja. Denn mehr als 500 km Reichweite, 70 KWh, brauchen die Wenigsten.
Zitat:
Denn mehr als 500 km Reichweite, 70 KWh, brauchen die Wenigsten.
Es "braucht" auch niemand SUVs in x-facher Ausführung, trotzdem sind die Hersteller der Meinung, sie unbedingt produzieren zu müssen.
Mehr Reichweite ist in keinem Falle schlecht, macht unabhängig, also her damit, soviel wie sinnvoll möglich.
Dasselbe gilt für Platz, ich habe lieber ein längeres, aber weniger breites Auto, wo sind die E-Kombis?!
Mein Diesel-Kombi ist das einzige Auto, mit dem ich bisher vollends zufrieden war. Egal, was war, damit war es möglich. Urlaub an der See? Ankunft mit halbvollem Tank, kein Gedanke an Tanken. Das wurde auf der Rückfahrt erledigt. Einkauf im Baumarkt? Länge ist wichtig und niedrige Ladekante!
Ich schätze, 2 Jahre wird es noch dauern. Es macht für die Hersteller wahrscheinlich keinen Sinn, einem Diesel-Passat mit 800..1000km Reichweite ein E-Modell entgegenzusetzen, was mit Ach und Krach 500km bei Schleichfahrt schafft. 100..150kWh, ab da wird das Thema Reichweite in den Hintergrund treten.
Zitat:
@CruiserX schrieb am 10. Mai 2021 um 21:55:30 Uhr:
Zitat:
Denn mehr als 500 km Reichweite, 70 KWh, brauchen die Wenigsten.
Es "braucht" auch niemand SUVs in x-facher Ausführung, trotzdem sind die Hersteller der Meinung, sie unbedingt produzieren zu müssen.
Offenbar ermöglichen aber gerade nicht zu kleine SUV eine hohe Akkukapazität. Siehe die "kleinen" Akkus mit grob 65kWh z. B. in Hyundai Kona und Mercdes EQA. Das vergleiche mal mit etwas größeren SUVs. Wobei für den EQA wurde schon mehr Reichweite versprochen. Sollen wohl andere Zellen werden.
So wie ich aktuell die Nachfrage mitbekomme, werden die Hersteller (bis auf Mercedes die es schon versprochen haben) aktuell wohl eher keinen so großen Druck nach mehr Reichweite für diese Fahrzeuge zu verspüren. Wobei ich auch gerne ein Fahrzeug in der Größe, aber mit deutl. mehr Reichweite und Anhängelast hätte (EQA 4MATIC hat zwar 1,8t und etwas mehr Reichweite als der Basis-EQA, ist mir aber viel zu teuer) :-(
Zitat:
Mehr Reichweite ist in keinem Falle schlecht, macht unabhängig, also her damit, soviel wie sinnvoll möglich.
Richtig.
Zitat:
Dasselbe gilt für Platz, ich habe lieber ein längeres, aber weniger breites Auto, wo sind die E-Kombis?!
https://mgmotor.de/model/mg5
Hat "sogar" 500kg Anhängelast.
notting
Natürlich wäre mehr Reichweite nicht schlecht aber beim E-Auto ist es halt nicht wie beim Verbrenner, das ich eben 10 Liter mehr rein kippe und gut ist. Da muss richtig viel Akku-Material rein gepackt werden, teure und seltene Stoffe, die dann sinnlos 23h am Tag auf der Stelle stehen. Wir sehen jetzt schon das die Erde überstrapaziert wird. Was die Erde in 1 Jahr "erschaffen/regenieren" kann, hat Deutschland rechnerisch bereits am 05.05.2021 aufgebraucht - den Rest des Jahres leben wir auf Pump ("Earth Overshoot Day"😉. Die Frage nach der Bezahlbarkeit wird sich in Zukunft wieder verschieben, nämlich an dem Punkt wenn heutige arme Länder "aufsteigen" und die Leute dort dann auch auf einmal 3 Mahlzeiten am Tag, ein Eigenheim und 1 oder 2 Autos haben wollen. Wir sehen es aktuell bei Material wie Kupfer oder Bauholz. Kupfer hat sich 80% verteuert, Holz zieht an, ist zwar noch bezahlbar aber aktuell schwer lieferbar. Computerchips werden schneller verkauft als produziert, weil es nicht genug Material zur Produktion gibt. Die Frage wird nicht lauten ob wir uns in Zukunft einschränken müssen - sondern wie viel. Ein weiter so wird es nicht geben. In anderen Ländern verbrennen die Leute alte Autoreifen in ihren Hütten, weil sie nicht wissen wie sie sonst die Bude warm bekommen.
Um den Schwung zu schaffen, wir werden uns sicherlich an moderate Reichweiten um 300 km gewöhnen müssen, die dann jedoch in Verbindung mit hohen Ladeleistungen um 150 kW aufwärts. Es wird auch mehr Reichweite geben, die dann aber wohl nur noch für die oberen 3% bezahlbar sein werden.
Zitat:
https://mgmotor.de/model/mg5
Hat "sogar" 500kg Anhängelast.notting
Ich muss gestehen, trotz durchaus intensiver Beschäftigung mit dem Thema E-Auto hatte ich diese Marke bisher überhaupt nicht auf dem Radar. Man kann die E-Modelle dort aber derzeit weder konfigurieren noch probefahren, also wird es noch sehr lange dauern. Weiterhin steht bei solchen wenig bekannten und verbreiteten Herstellern wieder das Werkstattproblem im Raum.
@stelen ein Zuganhängsel nach deinem Geschmack?
Endlich kommt so etwas!
Die Heimspeicher Idee finde ich Klasse, so steht das Ding nicht nur Unnütz rum!
Bleiben nur die üblichen Probleme:
-Schweine teuer, aber mal sehen was so etwas kosten wird...
-Kaum Durchfahrlademöglichkeiten
-Doppeltes Akkupack, da beißt sich die Ratte beißt sich wirtschaftlich, wie ökologisch dermaßen in den Schwanz....
->Hoffen wir das, sich alles 3 schnell entwickelt und es selbstangetriebene Zuganhängsel auch in allen möglichen Varianten gibt!
Grüßle Mopedcruiser
Zitat:
@CruiserX schrieb am 10. Mai 2021 um 21:55:30 Uhr:
Zitat:
Denn mehr als 500 km Reichweite, 70 KWh, brauchen die Wenigsten.
Es "braucht" auch niemand SUVs in x-facher Ausführung, trotzdem sind die Hersteller der Meinung, sie unbedingt produzieren zu müssen.
Mehr Reichweite ist in keinem Falle schlecht, macht unabhängig, also her damit, soviel wie sinnvoll möglich.
Dasselbe gilt für Platz, ich habe lieber ein längeres, aber weniger breites Auto, wo sind die E-Kombis?!Mein Diesel-Kombi ist das einzige Auto, mit dem ich bisher vollends zufrieden war. Egal, was war, damit war es möglich. Urlaub an der See? Ankunft mit halbvollem Tank, kein Gedanke an Tanken. Das wurde auf der Rückfahrt erledigt. Einkauf im Baumarkt? Länge ist wichtig und niedrige Ladekante!
Ich schätze, 2 Jahre wird es noch dauern. Es macht für die Hersteller wahrscheinlich keinen Sinn, einem Diesel-Passat mit 800..1000km Reichweite ein E-Modell entgegenzusetzen, was mit Ach und Krach 500km bei Schleichfahrt schafft. 100..150kWh, ab da wird das Thema Reichweite in den Hintergrund treten.
So oder so ähnlich wird es kommen, wenn man den (seriösen) Berichten zu Feststoffakkus lauscht. Diese sind zwar ebenfalls hauptsächlich aus Lithium, aber ohne Einsatz von Elektrolyt und Kobalt & Co. Halbes Gewicht und halbe Größe bei doppelter Kapazität und erhöhtem Ladespeed. Zudem bei Serienreife günstiger in der Produktion und das Brandrisiko, das aus dem Elektrolyt herrührt, wäre gänzlich ausgeschlossen.
Somit wären in wenigen Jahren auch höhere Kapazitäten unter Einsatz von weniger Rohstoff möglich. Die zeit wird es zeigen.
Einzig verstehe ich den Aufschrei gegen die SUV's nicht. Keiner meckert, wenn die Frau mit dem Kleinbus zum Einkaufen fährt, aber wehe, sie kommt im ML.
MfG Paule
Ein rollendes Chemie-Klo? Nein danke, ich setze meine Anhänger überwiegend auf Kurzstrecke ein und das geht mit dem E komplett problemlos
Auch wenn ich den Enthusiasmus zu den Feststoffakkus teile, fürchte ich aber, dass das zumindest in 2-3 Jahren noch nicht serienreif ist.