Wieviel Reichweite werden wir allgemein maximal sehen?
Momentan sind sich alle einig, dass die derzeitigen realen E-Reichweiten allesamt zu gering sind. Nur, wohin wird die Reise gehen? Werden wir >1000km oder noch mehr sehen wie beim Diesel-PKW (was auch schon wieder zurückgeht mit schrumpfenden Tanks) oder werden die Hersteller vorher das Ganze abwürgen und eher die Akkus abspecken, wenn die Energiedichte steigt? Wird die neue Lobby der Ladeparkbetreiber auf nicht zu hohe Reichweiten drängen, damit sich ihre Investitionen rentieren? Jeder km mehr senkt schliesslich die Wahrscheinlichkeit, dass man ausserhalb laden muss. Und billiger und bequemer als zu Hause zu laden wird es nirgends sein.
Meine Vermutung ist momentan, dass wir max. 700..800km für "Premium" Fahrzeuge und nicht mehr als 500km für einfachere Autos sehen werden, egal, wie die Technik sich weiterentwickelt.
Bei Benzinern sah ich ein, dass die Tanks aus Brandschutz-Gründen eine bestimmte Grösse nicht überschritten haben. Aber bei Diesel? Mit einigen wenigen kg hätte man da bedeutende Zusatzreichweiten realisieren können (viellleicht 50kg Zusatzgewicht für 30l zuätzlich Sprit). Stattdessen wurden die Tanks schneller kleiner als der Verbrauch sank. Nur 50l Tankinhalt für Autos im Passat-Format, dafür besteht technisch keinerlei Notwendigkeit, kein Kunde hatte da Vorteile von. Trotzdem wurde es durchgesetzt.
192 Antworten
Zitat:
@kabubasa schrieb am 7. Mai 2021 um 18:24:34 Uhr:
Zitat:
@holgor2000 schrieb am 7. Mai 2021 um 17:51:45 Uhr:
Kannst Du dieses Horrorszenario inhaltlich begründen? Sämtliche Forscher und Hersteller sagen nämlich das genaue Gegenteil.
Die einen sagen so, die anderen so.
Es ist kein Horrorszenario, sondern im gesunden Menschenverstand begründete Normalität.
"Gesunder Menschenverstand" ist leider kein Sachgrund. Wenn dem so wäre, dann würde heute niemand mehr in Deutschland seinen PKW mit Benzin oder Diesel betanken, sondern elektrisch fahren. Das ist nach dem gesunden Menschenverstand besser für alle.
Zitat:
@CruiserX schrieb am 7. Mai 2021 um 17:14:45 Uhr:
Zitat:
Ich will nicht für einen
VerbrennerAkku und dessen Wartung bezahlen, wenn ich ihn fast nie brauche. Ganz einfach.Eben, dann lieber den Akku größer.
Inwiefern ist es besser, für eine Akkukapazität zu bezahlen, die man fast nie braucht?
Vor allem was kostet die größere Kapazität im Verhältnis zum Verbrenner?
Ich habe das Zitat mal entsprechend angepasst.
Das Kernproblem ist dabei natürlich klar: Es geht nicht darum, ob es sinnvoll ist und funktioniert, sondern darum, dass man es selber nicht will, weshalb es dann auch automatisch schlecht zu sein hat.
Wenn ich die Wahl habe zwischen 35 kWh-Akkukapazität und 35l Ethanol oder 70 kWh Akkukapazität, ist es zumindestens für mich klar, was ich wählen würde und zwar gerade wenn es um finanzielle Gesichtspunkte geht. Für die längeren Fahrten alle paar Wochen/ Monate bezahle ich doch keinen Akku, der mir für den Aufpreis dann trotzdem nur eingeschränkt Vorteile bringt.
Zitat:
@draine schrieb am 3. Mai 2021 um 20:52:10 Uhr:
Meiner Meinung nach wird sich die Reichweite bei Fahrzeugen bis zur Kompaktklasse bei ca. 300 km einpendeln, gegen Aufpreis ggf. mehr. Es macht einfach keinen Sinn einen riesigen teuren Akku in ein Auto zu packen, was nur 300 km in der ganzen Woche fährt (wäre so die Durchschnitts-Fahrleistung). Es macht preislich keinen Sinn und vor allem auch nicht umwelttechnisch, das Auto wird dann auch sinnlos schwer. Viele kritisieren z.B. meinen MX-30 für die miese Reichweite (real knapp über 150 km im Mix-Betrieb, nur Stadt über 200 km) aber im Grunde ist das kein Problem, sondern ein Problem ist nur miese Reichweite in Verbindung mit mieser Ladeleistung. Ich muss schon lange zurückdenken, als ich mal 160 km am Stück gefahren bin. Am Wochenende bin ich 120 km am Stück gefahren - nur zum Spaß, um zu schauen ob meine neue Ladekarte funktioniert (ich habe noch nie außerhalb des Grundstücks geladen). Hat alles top funktioniert. Mit 90% los gefahren, mit 60% (inkl. 30 min Beine-Vertreten-Nachlade-Pause) wieder zuhause angekommen.
Naja, wenn ich meine 2x450 km die Woche absolviere, möchte ich nicht jedesmal eine 30 min Pause machen müssen. Aktuell schafft meine Blase das noch, also halte ich überhaupt nicht an. Gestern Abend dann eben auch nur 3:15h gebraucht.
So muss das sein und so etwas muss mir ein E Auto bieten. Da ist für mich die Ladeleistung absolut zweitrangig, denn danach kann es gerne die ganze Nacht an irgend einer Dose hängen.
Wenn ich immer wieder lese und höre, wie die geneigte E Kundschaft ihre eigenen Lebensumstände für alle ansetzt, könnte ich nur kotzen. Die E Mobilität ist ja so einfach, aber eben auch nur, wenn der eigene Horizont bis zur Nasenspitze reicht.
Zitat:
@Gurkengraeber schrieb am 8. Mai 2021 um 08:46:17 Uhr:
Zitat:
@draine schrieb am 3. Mai 2021 um 20:52:10 Uhr:
Meiner Meinung nach wird sich die Reichweite bei Fahrzeugen bis zur Kompaktklasse bei ca. 300 km einpendeln, gegen Aufpreis ggf. mehr. Es macht einfach keinen Sinn einen riesigen teuren Akku in ein Auto zu packen, was nur 300 km in der ganzen Woche fährt (wäre so die Durchschnitts-Fahrleistung). Es macht preislich keinen Sinn und vor allem auch nicht umwelttechnisch, das Auto wird dann auch sinnlos schwer. Viele kritisieren z.B. meinen MX-30 für die miese Reichweite (real knapp über 150 km im Mix-Betrieb, nur Stadt über 200 km) aber im Grunde ist das kein Problem, sondern ein Problem ist nur miese Reichweite in Verbindung mit mieser Ladeleistung. Ich muss schon lange zurückdenken, als ich mal 160 km am Stück gefahren bin. Am Wochenende bin ich 120 km am Stück gefahren - nur zum Spaß, um zu schauen ob meine neue Ladekarte funktioniert (ich habe noch nie außerhalb des Grundstücks geladen). Hat alles top funktioniert. Mit 90% los gefahren, mit 60% (inkl. 30 min Beine-Vertreten-Nachlade-Pause) wieder zuhause angekommen.Naja, wenn ich meine 2x450 km die Woche absolviere, möchte ich nicht jedesmal eine 30 min Pause machen müssen. Aktuell schafft meine Blase das noch, also halte ich überhaupt nicht an. Gestern Abend dann eben auch nur 3:15h gebraucht.
So muss das sein und so etwas muss mir ein E Auto bieten. Da ist für mich die Ladeleistung absolut zweitrangig, denn danach kann es gerne die ganze Nacht an irgend einer Dose hängen.
Wenn ich immer wieder lese und höre, wie die geneigte E Kundschaft ihre eigenen Lebensumstände für alle ansetzt, könnte ich nur kotzen. Die E Mobilität ist ja so einfach, aber eben auch nur, wenn der eigene Horizont bis zur Nasenspitze reicht.
Ernstgemeinte Frage: Welche schlimmen Dinge würden denn in Deinem Leben passieren, wenn Du bei den 450km eine 30 minütige Pause einlegen würdest?
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Ich fahre jede Woche 2 x 390km und oft noch 680km an einem Tag zusätzlich. Geht mit einem E-Auto völlig easy, wenn man einen persönlichen Horizont hat, der über die eigene Nasenspitze hinweggeht
Zitat:
@Gurkengraeber schrieb am 08. Mai 2021 um 08:46:17 Uhr:
Naja, wenn ich meine 2x450 km die Woche absolviere, möchte ich nicht jedesmal eine 30 min Pause machen müssen. Aktuell schafft meine Blase das noch, also halte ich überhaupt nicht an. Gestern Abend dann eben auch nur 3:15h gebraucht.
ID.3 bzw. ID.4 mit großem Akku, Tesla M3 LR etc. dürften das schaffen.
Aber gleich kommt der Einwand "ich will aber meinen Schnitt von 160 halten"...
Wir werden uns in Zukunft alle einschränken müssen, ob wir wollen oder nicht. Ich will es auch nicht. Aber so ist es nun mal. Anfang Mai war Deutschlands World Overshoot Day - wir leben bereits jetzt auf Kosten zukünftiger Jahrgänge.
Zitat:
@draine schrieb am 8. Mai 2021 um 11:11:38 Uhr:
Wir werden uns in Zukunft alle einschränken müssen, ob wir wollen oder nicht. Ich will es auch nicht. Aber so ist es nun mal. Anfang Mai war Deutschlands World Overshoot Day - wir leben bereits jetzt auf Kosten zukünftiger Jahrgänge.
So ist es.
Lustigerweise empfinde ich einen Verbrenner als Einschränkung ggü. einem Elektroauto. Alleine diese Tankstellen, das ruckeln und tuckern des Motors, die schlechte Heizung und Klimaanlage, das langsame Beschleunigen und dazu noch die jährliche Wartung in einer Werkstatt. Da fahre ich lieber Elektroauto und habe meine Freiheit mich um so etwas nicht kümmern zu müssen.
Das ist aber meine persönliche Meinung.
Und ja, auf der Langstrecke muss ich oder jemand anderes im Auto eh alle 300km pinkeln. Ob das nun 10 Minuten oder 25 Minuten dauert ist mir egal. Ich bin doch nicht auf der Flucht.
Zitat:
Wenn es irgendwann keine Verbrenner mehr gibt, verdient der Staat kein steuern mehr durch den Sprit. Allein da wird früher oder später eine Autostrom Steuer kommen!
Darüber habe ich mir auch schon diverse Gedanken gemacht. Ich glaube aber, es wird eher eine km-basierte MAUT für jede Fahrt kommen. Da wird dann die sowieso schon obligatorische Notfall-Online-Verbindung etwas erweitert um die Meldung jeder Bewegung des Fahrzeuges, die Fahrzeug-ID ist mit den Halter-Daten verbunden. Auf diese Weise können auch unterschiedliche Strassen-Kategorien sowie Tages- und Jahreszeiten und was weiss ich sonst noch verschieden abgerechnet werden. Und prinzipiell kennt das System dann den Aufenthaltspunkt jedes Fahrzeuges in Echtzeit. So, wie das die Hersteller jetzt schon wissen (neben allen möglichen anderen Daten). Ohne die Freigabe dieser Daten ist halt kein eigenes Kfz mehr zu haben. Klingt momentan vielleicht undenkbar, aber in 10..20 Jahren?
Zitat:
Naja, wenn ich meine 2x450 km die Woche absolviere, möchte ich nicht jedesmal eine 30 min Pause machen müssen. Aktuell schafft meine Blase das noch, also halte ich überhaupt nicht an. Gestern Abend dann eben auch nur 3:15h gebraucht.
So muss das sein und so etwas muss mir ein E Auto bieten. Da ist für mich die Ladeleistung absolut zweitrangig, denn danach kann es gerne die ganze Nacht an irgend einer Dose hängen.
Zustimmung! Genügend Reserven im Akku machen auch absurde Ladeleistungen unnötig. Zumindest für die, welche über Nacht laden können. Auch mit 11kW ist dann früh immer genug drin. Unterwegs laden muss die Ausnahme bleiben. Spart Zeit und Geld.
Komisch das solche Sprüche immer nur von Verbrennerfahrern kommen. Pausen gehören auf solchen Strecken einfach dazu und tun auch nicht weh. Mit (zu Nicht-coronazeiten) 80.ooo km / Jahr weiß ich schon grob wovon ich rede.
Zitat:
@draine schrieb am 8. Mai 2021 um 11:11:38 Uhr:
Wir werden uns in Zukunft alle einschränken müssen, ob wir wollen oder nicht. Ich will es auch nicht. Aber so ist es nun mal. Anfang Mai war Deutschlands World Overshoot Day - wir leben bereits jetzt auf Kosten zukünftiger Jahrgänge.
Und da wird das Thema Reichweite sehr weit in den Hintergrund wandern. Viele werden froh sein, wenn sie sich Individualmobilität in Form eines Autos überhaupt noch leisten können.
Zitat:
@BurkhardR schrieb am 7. Mai 2021 um 18:01:06 Uhr:
Gibt es eine Studie darüber, wie viele Stunden im Schnitt beim BMW I3 REX der Rex pro Jahr gelaufen ist. Ich habe hier nur immer gelesen, der sei für die Psyche gut, jedoch nie benutzt worde. Und das war in einem Schnarchlader, zu Zeiten eines dünnen Netzes von Ladesäulen.
Moin,
mit Studien kann ich dir auch nicht dienen, Aber der i3 macht seine eigene, indirekte Aufzeichnung, allerdings nur kilometerbezogen.
Seit September 2018 und über 130.000 km ist der REX bei mir gut 1800 km mitgelaufen.
Ich würde schätzen, dass gut 3/4 davon rein aus Komfortgründen angefallen sind, nicht aus Notwendigkeit heraus.
Komfortgrund: Lange Autobahnstrecke, ohne REX Einsatz Ladepause aller 130 bis 140 km, mit REX Einsatz aller 250 bis 270 km.
@stelen du bist ja auch Anhängerverbrauchs/Reichweitentester?!
Kannst du bitte mal einschätzen, wieviel Kapazität dein E-Tron bräuchte um damit auch vernünftig einen Durchschnitts-Wohnwagen mal quer durch Europa schippern zu können???!!
Natürlich wird das nur wenige % der Masse betreffen, letztendlich muss dieser Klienteil auch bedient werden (genau so wie alle anderen Campingmobile auch)!!
Mit aktueller Technik sehe ich die Reichweite, je nach Fahrzeuggröße Kleinwagen bis Oberklasse/Dickschiff-Suff, bei 450-700km (bei den Stadt-Kleinstwagen werden ville. eher so 300km die Regel sein)...
Parallel dazu wird wohl ersteinmal die Umweltfreundlichkeit (seltene Rohstoffe/Recyclbarkeit?), sowie Akkuhaltbarkeit + Ladegeschwindigkeit vorangetrieben (letzteres sieht man ja am neuen Ioniq 5.wie das geht...)!
Wenn aber in ~7 Jahren? Endlich neue Technologien Einzug erhalten, Feststoff/Superkondensatoren oder was auch immer, denke ich wird, es auch mal doppelte Reichweiten geben, bei gleicher Akkugröße...
Womit vlt. auch dann der schon erwähnte Trailer-Transporterklientel bedient werden kann!
Letztendlich muss man auch bedenken, um so kürzer die Reichweite der Fahrzeuge, um so öfter stehen sie an Schnelladern, um so mehr wird das Netz (tagsüber) belastet, vor allem wenn jetzt ~300kw i-wann Standard werden sollen??
D.h. das man erreicht sehr schnell die Grenzen der Netzkapazitäten, also entweder baut man das ganze, natürlich mit nachhaltigen erneuerbaren Energien aus, was auch wieder erstmal umweltschädlich ist...
Leider sieht man generell viel zu wenig Solardächer -,-
Grüßle Mopedcruiser
Ein Auto mit niedrigerer Kapazität hat aber auch meist geringere Ladegeschwindigkeiten. Ich wette mein MX-30 mit seinen max. 37 kW Ladeleistung stresst das Ladenetz weniger als ein Porsche Taycan mit 300 kW.
Realistisch bleiben muss man auch. Das RealLife ist kein Rollenspiel wo man nach und nach Perks freispielt. Es wird noch Entwicklungen geben aber basierend auf den aktuellen Erkenntnissen wird es die nächsten 10 Jahre keinen marktreifen Superakku geben, der die doppelte Kapazität bei gleicher Größe hat.