wieviel ist ein alter Daihatsu wert?
Hallo Forum,
ich bräuchte euren Rat für einen Autokauf.
Ich will meiner Tochter ein gebrauchtes Auto kaufen, mit dem sie als Anfängerin auch mal was anschrammen kann.
Und da habe ich jetzt von einem älteren Bekannten, der nicht mehr fahren kann (Altersgründe, sehr vernünftig!) das Angebot eines 20 Jahre alten Daihatsu Applause mit 99 PS und Klimaelektronik. An dem Wagen funktioniert absolut alles, ich habe es von einem (anderen) Bekannten ansehen und probefahren lassen. Das Auto hat keinen Rost, lediglich äußere Gebrauchsspuren entsprechend seinem Alter, es hat ein dreiviertel Jahr TÜV und gerade mal (echte) 50.000 km. Da tropft nichts und verliert auch sonst keine autolebenswichtigen Flüssigkeiten, der Motorraum ist sauber, kein Öldreck oder ähnliches.
Das typische Rentner-Auto eben. Der Verkäufer möchte dafür 3000,-- EURO. Ist das der Wagen wert?
Für Tips wäre ich sehr dankbar.
Gruß Veo...
Beste Antwort im Thema
Moin,
Wenn du ein Fan der Marke bist und ihn die nächsten 20 Jahre erhalten möchtest, der Zustand entsprechend ist - dann ja.
Als Anfängerauto für deine Tochter ist er das jedoch NICHT wert. Nicht, weil der Wagen 3000€ kosten soll und Anfänger was billiges fahren sollen - sonderm ganz einfach ais folgenden Gründen:
- er fährt nicht wie ein modernes Auto, dass deine Tochter kennt
- die Bremsen sind schlecht
- Das Fahrwerk ist extrem untersteuernd
- die Crashsicherheit ist deutlich schlechter, als das was du Alternativ für 3000€ bekommen kannst. Selbst 2 Airbags änden nicht viel daran, dass der Wagen bereits bei 30/35 km/h im Falle des Falles kaum schwere Verletzungen vermeiden wird können.
- der Aufwand das Auto im Bereich Korrosion weiterhin zu schützen ist groß. Ihn jetzt z.B. intensiv im Winter zu nutzen, wird innerhalb von 3-5 Jahren entsprechende Folgen haben.
Für 3000€ bekommst du ordentliche Golf, Astra, Corollo, Focus, Twingo, Fiesta, Corsa, Ceeds, i10, i20, Picantos, Yaris etc.pp. damit machst du deiner Tochter sicherlich eine größere Freude - in vielfacher Hinsicht.
LG Kester
39 Antworten
3000€ ist völlig überteuert. Ich habe meinen Corsa C für 1500€ inseriert und bin den nicht losgeworden. Zudem ist Daihatsu eine der unbeliebtesten Marken mit dem höchsten Wertverfall. 1000€ maximal sollte der Preis dafür betragen.
Wobei der Applause in Limousinenform ganz nice aussieht. Aber deine arme Tochter, wegen soetwas wird man doch noch gemobbt...
Oder ihr holt es euch und tuned es gemeinsam auf...so Vater-Tochter Projekt...Applause auf Stage2 mit 130-140ps, dicken Reifen, tiefer gelegt und ne Hammer Anlage 🙂🙂
Moin,
Eure Preisbewertungen sind meist daneben. Einem wird nach - ich mag das Auto nicht bewertet und dann werden Vergleiche mit zear nutzbaren - aber dennoch End of Life Fahrzeugen getroffen. Das passt hier aber nicht. Das Auto ist eine Rarität in möglicherweise herausragendem Zustand, zudem offenbar überdurchschnittlich ausgestattet und dad Topmodell def Baureihe. Wäre es z.b. ein später Golf III mit vergleichbaren Rahmenbedingungen würden wir auch von 3000 oder gar mehr reden. Wäre es.ne C-Klasse oder nen BMW wären wir sicherlich schon fast bei einer 5stelligen Zahl - der Unterschied, diese Marken sind euch positiver konnotiert.
Das ist kein Auto für den jeden Tag Fahrer - das ist ein Liebhaberstück. Ein entsprechender Preis ist gerechtfertigt. Klar wird es schwer einen Fan dafür zu finden, aber es wird sie geben. Nur mal angemerkt - für einen vergleichbaren Charade GTTI werden ganz entspannt bis zu 10.000€ erzielt. Sprich - nur weil das nicht euer Auto ist - ist der Preis nicht komplett irrational.
Das finden der Person, die bereit ist den Preis zu zahlen ist nur schwerer, da kaum jemand gezielt danach suchen wird.
LG Kester
Die Nachfrage nach diesem Modell ist gering bis nicht vorhanden. Da kann man sich den Wert schönrechnen. Eine Relevanz als Youngtimer ist damit nicht vorhanden und der Preis von 3000€ vollkommen unrealistisch. Das Ding war schon in den 90ern eine Rarität, weil es in Europa niemand haben wollte.
Dem TE nun weißmachen zu wollen, dass der Preis angemessen ist, finde ich ziemlich daneben von dir.
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Moin,
Für DICH nicht. Das ist das entscheidende. Der Punkt, weshalb der Preisaufruf schlecht geredet wird ist eben - IHR wollt das Ding nicht. Deshalb ist es für EUCH nix wert. Wenn du meine Beiträge komplett liest und in den Zusammenhang setzt - siehst du ganz klar, dass ich schon am Anfang gesagt habe, der Preis ist für einen Fan gerechtfertigt, für die allermeisten Alltagsnutzer hingegen nicht. Und genau da spielt der Faktor Liebhaberstück rein - das sind dann eben Fans.
Der Preis ist - sofern alles stimmt was gesagt wird - gerechtfertigt, dem stehen schließlich entsprechende Gegeninvestitionen entgegen. Ob du wen findest - das ist ein ganz anderes Thema. Das Thema kenne ich übrigens vom Porsche 924 - da wurde genau das gleiche gesagt. Den will niemals jemand haben ... Bis sich dann genau die gefunden haben, die es eben doch mochten. Und die Japanfanszene wächst ...
LG Kester
Leider kann niemand sagen, wohin sich die Preise für sogenannte Exoten oder Massenvolumen-Modelle entwickeln. Ich habe ein ähnliches Problem. Seit geraumer Zeit bin ich auf der Suche nach einem bezahlbaren Citroen GS GSA. Von diesem Typ wurden ca. 2,5 Millionen Stück produziert - also ein Massenmodell. Vor ca. 15 Jahren wollte den kaum jemand haben und man bekam ihn für ein Handgeld. Das sieht heute anders aus, falls man einen vernünftigen findet. Vielleicht liegt es daran, dass dieser Wagen etwas hat, was ihn aussergewöhnlich macht. Ob der Daihatsu so etwas hat, was ihn irgendwann "begehrlich" macht, wer weiß? Zum jetzigen Zeitpunkt sehe ich persönlich das nicht so, wo ich zum aufgerufenen Preis komme. Dieser wäre mir im Moment zu hoch. Aber wie Kester es mit seinem 924 beschrieben hat, kann sich das (muss aber nicht) ändern. Meiner Meinung nach wird sich dieser doch eher konservativer Wagen preislich kaum entwickeln. Andersrum muss man für das Budget erst einmal ein Fahrzeug in hervorragendem Zustand finden.
Ich finde den Preis auch recht selbstbewußt. Mag sein, dass sich irgendwo ein Liebhaber der Marke findet, der das bezahlt, weil es einfach keine Alternativen gibt, aber grundsätzlich ist das nie das gefragteste Modell gewesen. Man könnte auch sagen: Auf dem deutschen Markt ein klarer Misserfolg vor dem Herrn. Was natürlich einen der letzten Überlebenden im guten Zustand erhaltenswert macht. Schon deshalb kein Anfängerauto. Gibt es dafür überhaupt noch Teile? Der gehört bei einem Sammler in die Vitrine und nicht in ein paar Jahren aufgebraucht.
Moin,
Technik ist weitgehend verfügbar - Blech wird wohl über Kurz oder Lang ein massives Problem werden.
LG Kester
Alleine in der Praxis wird der Wagen beizeiten Probleme bereiten ... Ersatzteilversorgung ist kompliziert, eine Werkstatt dafür gibts auch nicht an jeder Straßenecke. Die Basis mag ja gut sein, die anderen Bedingungen bspw. bei einer Reparatur oder schon einem simplen Ölwechsel nicht. Für Massenware wie den Golf 4 findet man Werkstätten und Teile an jeder Straßenecke. Geh mit diesem Exot mal zur freien Werke, der wird den entweder nicht annehmen oder einen nicht geringen Aufpreis dafür verlangen ...
Die Bewertung und Fragestellung bezog sich auf eine Nutzung durch die Tochter des TE, als Fahranfängerin.
Für diese Nutzung wäre mir der Wagen für3000.- € definitiv zu teuer, bzw. halte ich den Daihatsu nicht unbedingt für die beste Wahl.
Für einen Sammler, oder Liebhaber älterer Fahrzeuge mag dies anders aussehen, zumal dieser vielleicht auch über eine eigene Werkstatt verfügt, oder Ersatzteile zu besseren Konditionen beschaffen kann.
Also entweder in den gängigen Börsen als Liebhaber-Auto einstellen, oder einmotten und hoffen, daß es mal ein gesuchter Young- oder Oldtimer wird. Für eine Fahranfängerin würde ich was moderneres nehmen (der Sicherheit zuliebe).
Nur - WIE sich der Markt entwickelt, ist schlecht vorhersehbar. Ein Toyota Carina z.B. ist auch ein gutes Auto (nicht nur der E, sondern auch der Vorgänger II), oder ein Corolla, oder ein alter Mitsubishi Lancer oder Colt - wüßte aber nicht, daß es gesuchte Oldtimer sind. Oder der Golf I und II, Jetta I und II, Derby, Polo I und II, Passat. Nach denen leckt sich auch keiner die Finger... Dafür seltsamerweise nach dem Käfer...
Gerade bei Fahranfängern darf man meiner Meinung nicht sparen, der Ansatz hauptsache billig weil die Chance hoch ist das es einen Unfall geben wird, die Einstellung kann schnell im Zinksarg enden. Lieber was vernünftiges was man ja auch entsprechend versichern kann.
Eure Antworten haben mich umdenken lassen.
DAS Daihatsu habe ich jetzt für mich gekauft - für 2350 Euro. Und ich bekomme einen neuen TÜV.
Heißt also, ich muß meinen "alten" loswerden. Und dafür bräuchte ich vielleicht nochmal Tipps zum Verkauf. Kann ich das in diesem Beitrag stehen lassen?!? Geht ja jetzt um einen Verkauf...
Was meint ihr? Sollte ich Interessenten zeitgleich zu einem Termin bestellen oder alle einzeln. Und wie sollte ich vorgehen, wenn mir jemand ein Angebot macht, ich aber noch andere Interessenten habe? Hinhalten und sagen, es kommen noch andere, die das Fahrzeug evtl. kaufen wollen und ich melde mich nochmal?
Hmmm, ich habe trotz meiner Fahrpraxis (s. o.) noch nie ein Auto verkauft. Daher wäre ich für ein paar Tipps recht dankbar.
Gruß Veo
PS: sollte ich einen neuen Thread aufmachen?
Zitat:
@Veonika schrieb am 19. Sep. 2018 um 06:35:43 Uhr:
Was meint ihr? Sollte ich Interessenten zeitgleich zu einem Termin bestellen oder alle einzeln. Und wie sollte ich vorgehen, wenn mir jemand ein Angebot macht, ich aber noch andere Interessenten habe? Hinhalten und sagen, es kommen noch andere, die das Fahrzeug evtl. kaufen wollen und ich melde mich nochmal?
Mehrere Interessenten auf einmal klappt wunderbar ... Im Fernsehen. Jeder normale potentielle Käufer würde sich da hinreichemd verarscht vorkommen und vermutlich gleich kehrt machen.
Zum Thema hinhalten. Das kann man machen, ist dann natürlich etwas "pokern". Der Käufer schaut sich idR auch nicht nur ein Auto an, sondern ebenfalls mehrere. Vielleicht verzockst du dich also, und der Käufer springt ab, wenn du dich dann endlich mal entschieden hast.
Bei einem Exoten, wo das Angebot eher begrenzt ist, mag das funktiinieren. Da ist dann idR aber auch die Nachfrage so gering, dass du gar nicht erst in die Versuchung kämst.
Sinnvoller ist da eher, gleich einen realistischen Preis anzusetzen und an den "Erstbesten" zu zufriedenstellenden Konditionen zu verkaufen.
Moin,
Das ist Philosophie - es funktioniert in alle Richtungen, ist aber z.B. vom Auto, der Marktlage und den potentiellen Käufern abhängig.
Als erstes lass das Auto durchsehen, Kleinkrams lass machen, genauso lohnt eine Aufbereitung (wenn du das gut selbst kannst - spricht da auch nichts gegen). Dann machst du gute Fotos mit einer guten Kamera (Handyfotos sind meistens doof). Dann vergleiche den Markt, damit du eineb realistischen Preis findest, berücksichtige dabei deine bekannten Mängel.
Bereite den Kaufvertrag vor - notiere alle dir bekannten Mängel, nicht dass du einen vergisst.
Welchen Modus du für Besichtigungen wählst, bleibt dir überlassen, jeder hat Vorteile und Nachteile. Meistens ist allerdings der Einzeltermin realistischer, da selten 50 Leute auftauchen werden.
LG Kester