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Wiederstand Zündkabel

VW Golf 3 (1H)

Hi ich brauch mal n auskunft zum besseren verständniss .... ist es möglich ....

1) das wenn der wiederstand der Zündkabel zu hoch ist der Zündfunke zu kurz bzw zu klein oder schwach ist, der Motor dadurch nicht richtig verbrennt ????

und das dadurch ....

2) die lambda sonde event nicht verbranten spritt erkennt und deshalb versucht die verbrennung neu zu regeln und das gemisch deshalb zu mager wird ????

kurz gesagt wie genau wirkt sich im allg ein zu hoher wiederstand in den Zündkabeln aus ??? ....

und ab wann ist der wiederstand zu hoch ????

Beste Antwort im Thema

Ein Funke ist auch nichts anderes als ein Strom durch Ionisierte Luft in einer gewissen Zeit. => U=RI
Wird der Widerstand Null, so steigt der Strom auf sein Maximum dQ/dt, dass durch die Gesamtladung Q in der Zündspule gegeben ist.

Das heißt: Zündkabel mit geringem Widerstand erzeugen "zuverlässiger" einen Funken, der dann auch noch sehr stark ist.
Steigt der Widerstand an, sinkt natürlich die Funkenstärke.
Ist ein bestimmter Widerstand erreicht, reicht der Zündstrom eventuell nicht mehr aus, um einen ausreichend starken Funken zu erzeugen - der Funke enthält einfach weniger Energie pro Zeit und kann daher vielleicht nicht mehr Zünden.

Gleichzeitig verursacht ein Funke aber auch immer eine E-M-Austrahlung über das gesamte Band und sorgt daher für Störungen in der Elektronik (im Radio hört man es knistern). Daher und nur daher, wird der Funke reduziert.

Grüße

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Zu 1. Erhöhte Widerstände, hervorgerufen durch Grünspan oder andere schlecht Kontaktstellen führen eher weniger zu einer Verringerung der Zündenergie, sondern zu Hochspannungsdurchschlägen an anderen,vielleicht fehlerhaften Stellen, als dort, wo man sie haben will , also an der Zündkerze.
Fehler kann man meistens eher sehen, als messen. (im Dunklen "weisse" Leitungen, Funken, Durchschlagskmarken usw.).Die  Ausnahme ist, man nimmt ein Zündoszilloskop
Die normalen Widerstände liegen bei: Kerzenstecker: ca. 5kOhm,
Entstörstecker (Verteilerkappe, Zündspule) ca. 1 kOhm,
Leitung ca. 0 Ohm.
Im Zweifelsfall besser die Leitungen komplett wechseln.

Zu 2. Die Lambdasonde reagiert auf den Restsauerstoff im Abgas. Verbrennt ein Zylinder nicht richtig, misst die Sonde mehr Sauerstoff, also mager und sorgt für ein Anfetten des Gemisches.

Der W_i_derstand darf überigens auch nicht zu klein werden - bevor jetzt jemand auf die Idee kommt und z.B. "Wunderzündkabel" einbaut 😉

das ganze war eigentlich nur als rein theoretische frage gedacht um mal n paar gedankenspiele zu überprüfen aber wo ich da jetzt so drüber nach grübel hab ich mir meine mal genau angeschaut .... beim messen hatte ich an 3 Kabeln 5,88 KOhm und an einem 6,02 KOhm ... hab mir das ganze auch mal im dunkeln angeschaut aber sind keine funken oder ähnliches zu sehen allerdings hab ich beim betrachten gesehen das zwei kabel an einigen stellen risse in der "Gummiisolierung" haben ... ich werd die glaub ich vorsichtshalber einfach mal alle vier Tauschen.

Ein Funke ist auch nichts anderes als ein Strom durch Ionisierte Luft in einer gewissen Zeit. => U=RI
Wird der Widerstand Null, so steigt der Strom auf sein Maximum dQ/dt, dass durch die Gesamtladung Q in der Zündspule gegeben ist.

Das heißt: Zündkabel mit geringem Widerstand erzeugen "zuverlässiger" einen Funken, der dann auch noch sehr stark ist.
Steigt der Widerstand an, sinkt natürlich die Funkenstärke.
Ist ein bestimmter Widerstand erreicht, reicht der Zündstrom eventuell nicht mehr aus, um einen ausreichend starken Funken zu erzeugen - der Funke enthält einfach weniger Energie pro Zeit und kann daher vielleicht nicht mehr Zünden.

Gleichzeitig verursacht ein Funke aber auch immer eine E-M-Austrahlung über das gesamte Band und sorgt daher für Störungen in der Elektronik (im Radio hört man es knistern). Daher und nur daher, wird der Funke reduziert.

Grüße

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Zitat:

Original geschrieben von ovaskerri


Ein Funke ist auch nichts anderes als ein Strom durch Ionisierte Luft in einer gewissen Zeit. => U=RI
Wird der Widerstand Null, so steigt der Strom auf sein Maximum dQ/dt, dass durch die Gesamtladung Q in der Zündspule gegeben ist.

Das heißt: Zündkabel mit geringem Widerstand erzeugen "zuverlässiger" einen Funken, der dann auch noch sehr stark ist.
Steigt der Widerstand an, sinkt natürlich die Funkenstärke.
Ist ein bestimmter Widerstand erreicht, reicht der Zündstrom eventuell nicht mehr aus, um einen ausreichend starken Funken zu erzeugen - der Funke enthält einfach weniger Energie pro Zeit und kann daher vielleicht nicht mehr Zünden.

Gleichzeitig verursacht ein Funke aber auch immer eine E-M-Austrahlung über das gesamte Band und sorgt daher für Störungen in der Elektronik (im Radio hört man es knistern). Daher und nur daher, wird der Funke reduziert.

Grüße

da hat aber einer in physik gut aufgepasst 😉

Was sach ich immer: Ohne Ohm, kein Strom 😁

Wenn man das hier vertiefen möchte...

Die Entladung an der Kerze wird in drei Phasen eingeteilt, Durchbruch, Bogenentladung und Glimmentladung. Man ist bestrebt letztere etwas in die Länge zu ziehen da sich dadurch die Entflammung verbessert. In der Glimmentladung wird die induktiv in der Spule gespeicherte Energie umgesetzt (unter *1 nachgelesen, wer hat sowas schon im Kopf).

Ich würde aber sagen, da die Spule aber auch einen ganz normalen ohmschen Widerstand hat (dQ/dt wo ist R?) ist es erforderlich das ganze etwas anzupassen damit die maximale Energie umgesetzt werden kann. Gleichzeitig ist also der ohmsche Widerstand ganz praktisch da man einmal langsamer entladen und schneller aufladen kann (da die Gegeninduktion kleiner wird) und die schon angesprochene Funkenstörung ist auch ein guter Nebeneffekt.

Das sich an der Zündkerze während der Entladung kein Widerstand von 0 Ohm einstellt dürfte klar sein (das wäre ein Kurzschluß) und das dieser auch nicht unendlich hoch sein kann sicher auch, sonst wäre das ja ein unüberwindbares Hindernis für den Funken, es wird also irgendwas dazwischen sein.

Wenn ich mich recht entsinne hat die Spule sek. etwa 3KOhm, das Verteilerkabel 1KOhm, der Finger 1KOhm, das Kerzenkabel 5KOhm. Das sind zusammen 10KOhm wenn ich das alles zusammen als Innenwiderstand betrachte, sollte die Kerze also 10KOhm während der Glimmentladung haben damit die maximale Energie übertagen wird (vergl. Leistungsanpassung).

Wenn man sich mal dieses Bild anschaut:

http://www.sfb224.rwth-aachen.de/Abbildungen/3_2/Abb_3_2-1.jpg

und dann in der Phase der Glimmentladung mal ausrechnet wie hoch der Widerstand wäre dann kommt man auf 500V/50mA=10KOhm... Zufall ?!

*1) http://www.sfb224.rwth-aachen.de/bericht.htm

L mal di nach dt, bzw. N mal d phi nach dt.🙂😉🙄

dQ / dt, weil ich darauf hinweisen wollte, dass wir eine geladene Spule haben, die maximal Q Ladungen zur Verfügung stellt - nicht unendlich. Es würde also garnichts nützen, den Widerstand immer kleiner zu machen, die Energie würde in einem kleineren Zeitfenster übertragen. Den ohm'schen Innenwiderstand der Spule hab ich der Argumentation willen erst einmal ignoriert - 3kOhm sollten aber passen.

Interessant ist die Schlußfolgerung des SFBs:

Zitat:

Sehr hohe Wirkungsgrade bis ca. 90 % können erreicht werden, wenn die elektrisch gespeicherte Energie sehr klein und der gesamte Energiebetrag nahezu ausschließlich in der Durchbruchsphase umgesetzt wird. Mit zunehmender Entladungszeit, d.h. Zündenergieübertragung in der Bogen- und Glimmphase sowie mit zunehmender elektrisch gespeicherter Energie nimmt der Wirkungsgrad der an das Gemisch thermisch übertragenen Energie deutlich ab.

Kap. 3.2-1

Mal sehen, wann die Plasmazündung kommt 🙂 Vielleicht noch vor der Elektromobilität 🙂😁

Okayyyyyy..... das war jetzt ausführlicher als ich es erwartet hätte und ich muss zugeben beim ersten lesen hab ich praktisch null davon kapiert aber ich werde mir das alles noch mal ganz in ruhe durchlesen ... ich danke euch auf jedenfall schonmal für die sehr ausführlichen antworten.

Zitat:

Original geschrieben von Tomcat09


Okayyyyyy..... das war jetzt ausführlicher als ich es erwartet hätte und ich muss zugeben beim ersten lesen hab ich praktisch null davon kapiert aber ich werde mir das alles noch mal ganz in ruhe durchlesen ... ich danke euch auf jedenfall schonmal für die sehr ausführlichen antworten.

Da kann man nur sagen:" Bei Motor-talk werden Sie geholfen"

Zitat:

Original geschrieben von ovaskerri


Interessant ist die Schlußfolgerung des SFBs:

😉

Ja, da bin ich auch drüber gestolpert. Ich verstehe das so das man es mit dem "System Spule" es nicht schafft die Energie in der Durchbruchsphase dort hineinzuschieben (eben wegen dem R der Spule den man vielleicht verringern aber nicht verschwinden lassen kann). Mit einer Kondensatorzündanlage wird es dann anscheinend besser, noch besser mit Plasmazündung. Letztenendes entscheiden aber eher Umweltbestimmungen, Kaftstoffpreise und der Preis der Technik darüber ob Hersteller neue Technik einsetzen. Und warscheinlich ist das bisherige System einfach unter dem Strich ausreichend, günstig und robust. Und Zulieferer verdienen ja auch Geld damit neue Zündkerzen zu verkaufen.😁

Es gab überigens auch schon Versuche mit Laserbasierten Zündanlagen - Luke Skywalker lässt grüßen.

Zitat:

Original geschrieben von alex1234567890



Zitat:

Original geschrieben von ovaskerri


Interessant ist die Schlußfolgerung des SFBs:
......

Es gab überigens auch schon Versuche mit Laserbasierten Zündanlagen - Luke Skywalker lässt grüßen.

....dazu hab ich was gefunden

http://mitglied.multimania.de/autoelektrik/Ecg.htm

Zitat:

Ich verstehe das so das man es mit dem "System Spule" es nicht schafft die Energie in der Durchbruchsphase dort hineinzuschieben

Das hat man unter anderem ja auch damit versucht, dass man Kerzenzündspulen gebaut hat, also nicht mehr eine Zentrale, sondern je Zylinder eine eigene Spule. Abgesehen natürlich von vielen anderen Faktoren, wie Reduzierung der Anfälligkeit etc.

Zur Laserzündung hab ich noch nichts gelesen, das würde mich ja mal interessieren, wie die den Strahl in den Brennraum einkoppeln. Hätte ich gut für mein Experiment nutzen können...

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