Wie wird aus weniger mehr?

Porsche

Wenn man heute in der "Automobilwoche" den Situationsbericht zur bevorstehenden IAA liest, und auch sonst die Stimmung bei den Herstellern filtert,dann dämmert es besonders den Verantwortlichen bei den Premiummarken,daß das Jahr 2007 eine Zeitenwende in ihrer bisherigen Strategie bedeutet.

Blicken wir zurück in die 2.Hälfte der 90 ziger.
Der europäische Markt zeigte erste Sättigungstendenzen.Die Strategie wurde von Stückzahlen auf Wertschöpfung pro Stück umgestellt.Jedes neue Modell sollte größer, leistungsstärker und mit mehr Features abgeboten werden.Technische Innovationen,Individualisierung,mehr Performance waren die Premiumtreiber.Durch das Bedienen von Nischen entstanden neue Segmente mit hohen Deckungsbeiträgen.Jedes neue Modell hat auch heute noch mehr Leistung,High-Tech,größere Abmessungen,höheres Gewicht und mehr Individualisierungsmöglichkeiten.Natürlich kostet es auch mehr.Obwohl die verbesserte Produktivität zu Kosteneinsparungen von über 20 % bei jedem Modellwechsel führt.

Nun steht man vor dem Problem,daß Kunden und staatliche Organe das "Mehr" mit seinen Auswirkungen nicht mehr uneingeschränkt akzeptieren.Um den Anforderungen an Effizienz und Umweltkonformität gerecht zu werden,reichen ein paar Hybridkomponenten nicht.

Zumindest in Europa,wahrscheinlich auch in USA kristallisiert sich dabei ein "unschöner Trend zu kleineren Autos" heraus.
Dafür sorgen schon allein die in etlichen EU-Staaten aufgelegten Förderprogramme zum Kauf umweltentlastender Fahrzeuge und die scheinbar auf Dauer steigenden Spritpreise.In Deutschland steht zudem in den nächsten Jahren eine höhere Belastung von Fa.-Wagen im Raum.Ein Albtraum für die Branche.Ab 2008 geht es mit verschlechterten Abschreibungen und der Zinsschranke für Leasinggesellschaften los.Gibt es 2009 eine andere Regierungskonstellation,droht Ungemach. Ampel ist genauso aktuell wie Schwarz/Gelb. Ampel birgt aber die Gefahr,auf rot gestellt zu werden.

Man träumte schon von 700-800 PS-Autos im Jahre 2009/2010 und war sich sicher, Piechs-PS-Monster mit einer höchst ertragreichen Salami-Taktik etwa 2012 einholen zu können.

All diese Planungen sind nun Makkulatur. Viel schlimmer,die jetzigen Herausforderungen kosten den Premiumherstellern trotz Kooperationen und kostengünstigerer Fremdvergabe viel mehr Geld als sie eingeplant hatten.Denn sie kommen nicht umhin, ihre neuen Modelle kostenaufwändig abzuspecken.Mit Entsetzen stellen sie (Marktforschung)fest,daß die Kunden auch in den mittleren und höheren Preisklassen keine wesentlich höheren Umweltaufschläge zahlen wollen.Ein Benzinhybrid darf nicht viel mehr kosten,als ein gleichwertiger Diesel.

Der Spagat lautet also:
Wie schafft man es,den Kunden für weniger Verbrauch,weniger Gewicht und kompaktere Dimensionen
mehr Geld zu entlocken?
Oder wie es ein Vorstandsmitglied von BMW ausdrückte:
Wir müssen "Effizienz und umweltgerechte Technik" emotional soweit aufladen,daß die Kunden mehr bezahlen als für PS,Fahrleistungen und Fahrzeuggröße.Darauf haben scheinbar die teuer bezahlten McKinsey und Co. keine Antwort.

Einer meiner Freunde,der bei einem Premiumhersteller
(Baden-Würrthemberg) in gehobener Funktion tätig ist, erzählte mir, eine Option sei die Kürzung der Haltbarkeit auf Kilometerbasis." Wir mußten leider die Erfahrung machen, je besser die Autos in den letzten 10-15 Jahren wurden,umso länger fährt man sie.Jetzt gehören bisherige Prioritäten auf den Prüfstand."(Zumal auch das Teile-und Service-Geschäft darunter leidet).

Können Premiummarken u.a.auch Porsche für mehr Oekonomie und Ökologie höhere Wertschöpfung als bisher erlösen oder ist das ein aussichtsloses Unterfangen?

Gruß Kühli

17 Antworten

Wenn die mit " eingebauten Sollbruchstellen " anfangen
wie Braun Rasierer und TV Geräte es haben sollen,
dann ist es das Ende solcher Premiumwagen .... dann kann man auch gleich ne Reisschüssel für die Hälfte kaufen, hugh

Moin,

Der obere Luxusmarkt, also der den Porsche bedient oder der mit der S-Klasse, dem 7er und Co. oder gar noch höher bedient wird ... der ist nicht in Gefahr. Dieser Markt war noch NIE in Gefahr, egal wie schlecht die Wirtschaft lief, egal wie schlecht die Prognosen waren ... Der Verkauf von Luxusfahrzeugen dieser und höherer Kategorien war noch nie gefährdet, im Gegenteil ... paradoxerweise sind die "Überfahrzeuge", so wie jedes highend Luxusgut ziemlich Krisenfest und laufen in Krisenzeiten sogar sehr oft besser, als in guten Wirtschaftszweigen, denn gerade in wirtschaftlich schwachen Zeiten gibt es immer Tendenzen dazu, das sich Geld in wenigen Händen akkumuliert. Wirtschaftliche Probleme von Marken wie Lamborghini, Ferrari, Bentley und Co. resultieren eher aus internen Problemen, als daraus, das man diese Fahrzeuge nicht verkaufen könnte.

Ein Problem bekommen die sogenannten Premiumhersteller also weniger in diesem Bereich, als vielmehr im Massenmarkt. Die Akzeptanz für einen Golf 5000 Euro MEHR zu bezahlen als für einen Toyota, der aber genau das gleiche kann ... nimmt ab. Denn habe Ich ANGST um meinen Job, habe Ich andere wirtschaftliche Bedenken, steigen meine Lebenshaltungskosten überproportional an, dann bin Ich ja, sofern mein Einkommen nicht mitzieht im ZWANG meine Lebenssituationskosten zu reduzieren. Dies kann geschehen indem Ich meine Fahrzeugkosten reduziere, ein Punkt der in der Regel relativ einfach zu bewerkstelligen ist. Ist auch in den letzten Jahren klar zu erkennen. Da wir mit dem Dieselmotor heutzutage keine Gebrauchseinschränkungen mehr hernehmen, die Mobilität aber wichtig ist (laut Versicherungswirtscahftsverband ist die durchschnittliche jährliche km-Strecke in den letzten 5 Jahren um 4000 km angestiegen) sind viele Fahrzeugkäufer eben zum Diesel HINGEFLÜCHTET, damit die Betriebskosten absinken. Reicht das nicht mehr aus, werden viele Kunden von z.B. C-Klasse auf B-Klasse oder gar Polo wechseln. Denn Komforteinbußen sind bei einem solchen Klassenabstieg verschmerzbar, aber der Verbrauchsvorteil von 3-4 Litern je 100 km und die sonstigen Kosten, die niedriger ausfallen ... machen sich dann schon bemerkbar.

Hinzu kommt, das die Konkurenzsituation sich in diesen Schlüsselmärkten massiv geändert hat. Hatten wir 1990 in der Kompaktklasse die Wahl zwischen Golf, Astra, Escort, 3 Japanern, 2 Franzosen und 2 Italienern ... bieten heute von Alfa bis Volvo alle NAMHAFTEN Hersteller und eine Menge Exoten vergleichbare Fahrzeuge an, ein Golf konkuriert heute mit 24 verschiedenen Konkurenzmodellen und nicht mehr mit 8 oder 9.

Die Hersteller werden sich also bemühen müssen, und sich entweder über Marketing und Fahrzeuglayout so vom Markt absetzen zu müssen, das die Kunden weiterhin bereit sind entsprechendes Geld zu zahlen, oder aber sie müssen ihre Modellpaletten anpassen. Vermutlich wird es, ähnlich wie bei BMW auf eine Kombination beider Alternativen hinnauslaufen. So zeigt sich, das der 1er marketingtechnisch gut eingebaut wurde, und zusätzlich wird ihm über die neuen Spritspartechniken auch zusätzlich ein Ökoimage verpasst. VW reagiert hier derzeit ebenfalls mit den Bluemotionmodellen, die allerdings in meinen Augen zu teuer sind. Wer hier momentan etwas zu pennen scheint ist Mercedes-Benz, bei der neuen C-Klasse hat man auf den neuen Trend noch nicht reagiert oder nicht reagieren können. Opel ist, so denke Ich im Moment gut aufgestellt, einfach auch, weil sie den Premiumirrsinn nicht mitgehen konnten, Opel liegt preislich meist im Bereich der Koreaner und Japaner. Ford beginnt sich über seine FFV Fahrzeuge ökologisch aufzustellen und Porsche ... steht eben ein wenig ausserhalb dieses Marktgeschehens. Sofern Porsche nicht gezwungen wird ... sehe Ich wenig Punkte, wo Porsche derzeit handeln müßte. Für das Image der Cayennebaureihe ... wäre m.E. aber etwas sparsameres als Gegenpol zum Turbo wünschenswert.

MFG Kester

Zitat:

Original geschrieben von rainer-wiesbade


Wenn die mit " eingebauten Sollbruchstellen " anfangen
wie Braun Rasierer und TV Geräte es haben sollen,
dann ist es das Ende solcher Premiumwagen .... dann kann man auch gleich ne Reisschüssel für die Hälfte kaufen, hugh

100% Zustimmung, wenn zukünftig "Deutsche" Motoren nur noch für 150 TKM gut sein sollen - weil sonst alle Lager uvm ausgeschlagen sind - werde ich mir kein " Deutsches" Auto mehr kaufen. Die Höheren Autopreise für deutsche Modelle werden durch die angebliche bessere Qualität - gerechtfertigt - Dann erwarte ich die aber auch! Ein Automotor( 2L Motor ) muss min 200 TKM ausshalten, ein kleiner 1.0 45 PS Polomotor sollte für min 150 TKM gut sein, entsprechende Wartung vorausgesetzt. Zudem muss ein Auto min 15 Jahre - bei guter Wartung - fahrbar sein. Trifft dies für deutsche Auto´s nicht mehr zu, so werde ich mir auch keine mehr kaufen. Das habe ich auf alle Deutschen Hersteller/Marken bezogen. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.

Zitat:

Original geschrieben von Der Lustige Alt


Ein Automotor( 2L Motor ) muss min 200 TKM ausshalten, ein kleiner 1.0 45 PS Polomotor sollte für min 150 TKM gut sein, entsprechende Wartung vorausgesetzt.

Derart geringe Laufleistungen halte ich für vollkommen inakzeptabel.

Bei meiner Jahresfahrleistung von ca. 50.000 km würde dies ja bedeuten, daß bei einem 2-Liter-Wagen der Motor bereits nach 4 Jahren hinüber ist.

Bei den hierzulande geforderten Preisen sind die zu erwartenden Laufleistungen mindestens zu verdoppeln.

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Kühli,

Du hast genau die richtige Frage gestellt. Wie wird aus weniger mehr?

Ich sehe den europaeischen Automarkt, insbesondere die Segemente die von den deutschen "Premium-Herstellern" bedient werden, vor einem Umbruch. Für mich hat der großartige Bugatti Veyron symbolisch den Abschluss einer Ära eingeläutet.

Folgende - absolut vorhersehbare - Trends werden für eine ganz erhebliche Verschärfung der Umweltthematik sorgen:

- weiterhin steigende Ölpreise,
- Klimaschutzbemühungen,
- zunehmender Einfluss der EU auf die nationalen Regierungen der europäischen Länder.

Anders ausgedrueckt: wenn also beispielsweise in Deutschland

- der Liter Sprit mal 2 bis 3 Euro kostet,
- die steuerliche Abzugsfaehigkeit der Kosten für leistungsstarke Firmenwagen eingeschränkt wird (beispielsweise auf die Kosten eines Referenzfahrzeugs der Golfklasse),
- die KfZ-Steuer einen CO2-Faktor und /-oder Zusatzstrafssteuern beim Kauf leistungsstarker Fahrzeuge bezahlt werden müssen,
- ein generelles Tempolimit eingeführt wird,
- vor diesem Hintergrund die soziale Akzeptanz starker / großer Fahrzeuge weiter sinkt,

werden sich viele potenzielle und bisheriger Käufer ernsthaft fragen ob der überproportional steigende finanzielle Aufwand den immer stärker regelmentierten Fahrspass noch rechtfertigt.

Vor diesen Rahmenbedingungen, ist die beschriebene Strategie der deutschen Hersteller "größer, stärker, schneller (und schwerer)", mal abgesehen vom absoluten Topsegement, nicht mehr die erfolgsversprechende Ausrichtung um die anvisierten Stückzahlen zu erreichen.

Klar sind die Motoren effizienter geworden, aber die Effizienzsteigerung hat man doch in vielen Fällen genutzt um höhere Leistung bei gleichem Verbrauch zu erzeugen, was vielerorts auch notwendig war, um wesentlich noch etwas bessere Fahrleistungen bei gestiegenem Fahrzeuggewicht zu realisieren.

Ich kann ehrlich gesagt nicht so ganz verstehen, wie man mit Vollgas in diese Sackgasse reinsteuert. Die deutsche Automobilindustrie, allen voran Mercedes, Audi, BMW, VW die zusammen sicherlich über die größte Entwicklungspower weltweit verfügen, scheinen die Zeichen der Zeit verschlafen zu haben. Offenbar hat man die Geschwindigkeit der Veränderungsprozesse unter- und die eigene Einflussmöglichkeiten auf die Politik überschätzt. Dazu passt ganz gut, dass Oberlobbyist Gottschalk hastig abgesetzt wurde...

Bereits die Episode mit den Diesel-Partikelfiltern hat die etwas arrogante und passive Einstellung der deutschen Hersteller gezeigt, dass man eben nur macht was absolut notwendig ist, anstatt den Veränderungsprozess positiv und offensiv anzugehen und zu gestalten. Der Markt wollte z.B. diese Partikelfilter, egal ob man die aktuellen Grenzwerte auch ohne sie einhalten kann. Der Markt hat sie bekommen - von Peugeot, Renault und Co.

Der Cayenne kam zu einer Zeit auf den Markt, als bereits viele Leute das Gefühl hatten, dass so ein Auto nicht mehr zeitgemäss ist. Hätte man die Zeichen der Zeit richtig erkannt, müsste Porsche jetzt z.B. den Hybrid-Cayenne PRÄSENTIEREN und nicht für irgendwann ankündigen. VW müsste ein Modell wie den Prius jetzt flächendeckend auf den Markt haben. Der Polo 3L war einfach, klein, unpraktisch, unattraktiv und auch noch sauteuer. Ein Flop mit Ansage!

Also nun die Frage, wie die deutschen Hersteller weiterhin ihre Position behaupten können. Ganz einfach: WENN die deutschen Hersteller weiterhin einen technischen Vorsprung haben, können sie auch einen Mehrwert anbieten und realisieren. Dieser Vorsprung sollte aber nicht nur auf den Gebieten Fahrleistungen, Luxus, Elektonikschnickschnack, Komfort sondern gerade auch bei den vom Markt zukünftig geforderten Thema Ökologie / Effizienz liegen!

Leichtbau, neue Antriebstechnologien, Recycling, Telematik usw. sind die Stichwörter. Dazu braucht es u.U. neue mutige Kooperationen, neue Ansätze, echte Innovationen, teilweise sogar völlig neue Geschäftsmodelle. (Hat hier jemand die CEO-Studie von IBM gelesen?).

Positivbeispiele:

Toyota:

- Prius: das Auto hat hier in den USA schon einen gewissen Kultstatus erreicht. Es demonstriert einen technologischen Vorsprung. Und das Design ist nicht mal so unelegant. Ich sage nochmal: VW müsste sowas auf dem Markt haben. Hätte man die Entwicklungskosten für den Phaeton mal lieber hier investiert!

- Lexus: Hybridtechnologie im Premiumsegment! Mit einem fein abgestimmten Marketing, elegantem Design sexy und attraktiv vermarktet! In vielen Märkten imagemäßig mindestens auf Augenhöhe mit den deutschen Premiummarken.

BMW scheint mir von den deutschen Herstellern derzeit noch am ehesten auf dem richtigen Weg zu sein. Man hat mit die besten, effizientesten Motoren weltweit. Auch hat BMW das Thema Leichtbau schon immer im Auge gehabt, weil man das markentypische agile Handling vermitteln wollte. Darüber hinaus hat man bereits einige Energiespartechniken im Einsatz und vermarktet diese wenigstens auch als "Efficient Dynamics". Auch wenn ich diese BMW-Anglizismen sprachlich nicht besonders schätze, ist wenigstens der gedankliche Ansatz erkennbar, Effizienz attraktiv zu machen.

Und Porsche kann eigentlich auch effiziente Autos bauen... Ich warte immer noch auf eine echte Fahrmaschine im Bereich Boxster / Cayman, ohne Luxusfeatures. Leicht, unkomfortabel, ohne Luxus, agil - schnell und effizient. 1000kg. Dem Porsche-Image würde so eine Fahrmaschine sicherlich gut tun. Ein Verbrauch unter 10 Litern wäre möglich. Threads wie den hier im Porsche-Forum zum GT-2 würde es zu einem solchen Auto sicherlich nicht geben.

Mein persönliches Fazit sind ein paar zukünfitge Kernthemen, mit denen sich die Hersteller intensivst auseinandersetzen sollten:

- Innovation - neue Wege beschreiten, alles in Frage stellen!
- Kooperationen - wer die Technologie nicht im Hause hat, sollte sie sich strategisch einkaufen!
- Effizienz
- Marketing - jeden Wettbewerbsvorteil - und sei er noch so klein - zielgruppengerecht rausarbeiten.
- die Sackgasse der eierlegenden Wollmilchsau oder dem Versprechen, dass ein Auto mit Supersportwagenfahrleistungen und dem Raumangebot eines Kombis möglich ist.

Schwachmaat Gabriel hat den Gesetzentwurf schon fertig !
Nur noch Autos mit Schadstoff Ausstoß unter 130 sollen
steuerlich abschreibungsfähig sein.

So bescheuert können nur Deutsche sein, den eigenen Ast abzusägen oder sagen wir so , er bringt den europäischen " Freunden " die Säge auch noch mit ....

Zitat:

Original geschrieben von rainer-wiesbade


Schwachmaat Gabriel hat den Gesetzentwurf schon fertig !
Nur noch Autos mit Schadstoff Ausstoß unter 130 sollen
steuerlich abschreibungsfähig sein.

So bescheuert können nur Deutsche sein, den eigenen Ast abzusägen oder sagen wir so , er bringt den europäischen " Freunden " die Säge auch noch mit ....

Kennst Du einen Profilneurotiker mit Weitblick? Mir ist bis dato noch keiner untergekommen.

@ manolo22

Selten habe ich einen so gut formulierten und inhaltlich zutreffenden Beitrag wie den von manolo22 gelesen.
Die beiden darauf folgenden Beiträge hatten nicht ganz dieses
hohe Niveau...

Re: @ manolo22

Zitat:

Original geschrieben von HansKnut


Selten habe ich einen so gut formulierten und inhaltlich zutreffenden Beitrag wie den von manolo22 gelesen.
Die beiden darauf folgenden Beiträge hatten nicht ganz dieses
hohe Niveau...

Trotzdem sind die Beiträge zutreffend!

wie heißt es:
das deutsche produkt muss um soviel besser sein um soviel teurer es ist. stimmt natürlich auch für die autos.
ich glaube nicht, dass man in 20-30 jahren nach afrika oder so reisen kann und dann dort unsere jetzigen mercedese rumfahren sehen wird, eben wie es heute ist.

Moin,

Du wirst da auch nur sehr vereinzelnd die modernen Toyotas, Mazdas, Fords oder sonstwas sehen. Da diese Fahrzeuge von ihrem technischen Aufwand her, einfach nicht geeignet sind für diese Märkte. In diesen Märkten wirst du dagegen verstärkt den Dacia Logan und vergleichbare Fahrzeuge und ggf. viele der hier verteufelten chinesischen und auch eine Menge indischer Fahrzeuge sehen. Denn für die dortigen Märkte ist es vorallem wichtig ... wie LEICHT die Fahrzeuge mit minimalem Aufwand zu reparieren sind.

MFG Kester

Ebenfalls Kompliment für "manollo22": giut auf den Punkt geschrieben!

Liegt hier nicht aber die Chance für Porsche, nämlich in Effizienz? Ich sehe Porsche als effiziente Sportwagen (war für mich mit kaufentscheidend); man findet heute viele Fahrzeuge die schneller sind - und das für viel weniger Geld oder/und technisch "innovativer". Aber kaum Eines welches mehr gewünschtes Zielergebniss vermittelt.

Die Chance für Porsche (und andere Premiumhersteller) sehe ich darin, dem ursprünglichen "Porsche Geist" zu folgen den ich darin sehe mit einem integral betrachtet vernünftigen Aufwand auf Basis ingenieurorientierten Nachdenkens ein Maximum an anforderungsorientiertem Ergebniss zu erreichen.

Ein praktisches Beispiel? Ganz einfach: z.B. mit einem relativ einfachen Motor mit bescheidenem Hubraum Fahrspass zu erzeugen - und dieser vermittelt sich eben nicht via Sekunden auf x km/h sondern WIE Beschleunigung zustande kommt. Und das kann doch Porsche ganz gut! Wo liegt der Reiz mit 7 L Hubraum oder/und anfälligen, teuren Standart-Turboladern PS zu erzeugen, mit Technologie die entweder jede Menge Sprit verbraucht oder zu teuren Ausfällen tendiert?

Anderes Beispiel: Audi setzt beim aktuellen TT oder R8 massenweise teures und eher umweltfeindliches Aluminium ein um im Ergebniss (TT) ein Auto zu bauen, das 17 cm kürzer als ein Boxster ist - und gerade mal 50-80 kg leichter, dafür aber mit 20% weniger Kofferraumvolumen; das ist doch eine Lachnummer und hat mit "Premium" nun wirklich nichts zu tun. Im Falle R8: ein Rahmen der komplett 250 kg wiegt und dennoch ein irrwitziges Gesamtgewicht nicht verhindern kann und seine Fahrer zwingt mit einer Handtasche zu reisen -> das ist NICHT intelligent entwickeln!

Porsche ist aus der Idee entstanden mit vergleichsweise einfachen Basismitteln Fahrzeuge zu konzipieren die ihren Fahrern Spaß bereiten. Dieses Konzept konsequent zeitgemäß umgesetzt würde heute bedeuten: leichte und haltbare PKWs mit durchdachter und in der GESAMTbetrachtung ökologisch sinnvoller Antriebstechnik zu bauen die ihren Fahrern dennoch Fahrspaß vermitteln und die es zulassen, dass man sozusagen mit gutem Gewissen / politisch korrekt seine niedrigen Instinkte ausleben kann! ;-))

Die Politik kann in globalen Zusammenhängen nicht wirklich weiterhelfen, bestenfalls Rahmenbedingungen für die Akteure schaffen, diese müssen aber schon selber Antworten auf die Anforderungen und Konzepte entwickeln!

Es ist wohl höchste Zeit für eine Trendwende weg von der bisherigen Strategie "wir erklären den Kunden was sie zu brauchen haben" hin zu "wir bemühen uns um ein Gesamt-Verständniss der Herausforderungen - und liefern sehr gute (Produkt-) Antworten". Ich denke diese wäre eine Strategie der China und Indien (und die meisten Großserienhersteller) auf lange Zeit nichts entgegenzusetzen hätten.

VG
klaus1ladu

@HansKnut: Danke.

@klaus: ich denke das Kompliment kann ich zurueckgeben!

Ich sehe hier auch eine Chance fuer Porsche. JA, Porsche kann sehr effiziente Autos bauen. Schon immer waren die Elfer-Modelle mit vergleichsweise bescheidenen Motorleistungen sehr sportlich unterwegs. Ein im eigentlichen Sinne sportliches Auto zu bauen, faengt halt schon beim Grundkonzept an. Und da hat Porsche Vorteile, denn sie muessen nicht irgendeine Konzern-Plattform mit Frontquermotor und Vorderradantrieb nehmen.

Du hast es brilliant ausgedrueckt: Fahrspass vermitteln und mit gutem Gewissen politisch korrekt seine niedrigen Instinkte ausleben... Den Bezug zur Politk wuerde ich folgendermassen herstellen: wenn die Akteure das nicht schaffen, wird die Politik - schon allein aus Opportunismus und Populismus - die Rahmenbedingen derart erschweren, dass sportliches Fahren immens erschwert wird. Und das ist eben was ich befuerchte. Fuer einen Sportwagenhersteller muesste es doch jetzt darum gehen der Oeffentlichkeit (denn die bestimmt letztlich die Politk) klarzumachen, dass man durchaus Fahrspass mit halbwegs normalen Verbrauchswerten vereinbaren kann.

Fuer mich ist ebenfalls Effizienz das Schluesselwort. Und da Effizienz eine relative Groesse ist, hat sie auch Variablen an denen man drehen kann. Eine solche mit einem grossen Hebel ist eben Leichtbau. Gewicht macht ein Auto immer ineffizient, denn es muss beschleunigt werden, abgebremst werden, erfordert sehr starke Motoren, die wiederum massive Kraftuebertragungen verlangen. Wie also kann man leichte Autos realisieren? Klar, die Werkstoffe stehen an erster Stelle, Zauberwort Carbon. Ich hoere ueberall nur Geheule, Carbon sei so teuer da viel Handarbeit, Carbonfasern muessten in Handarbeit in Formen laminiert werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es nicht moeglich sein soll, eine entsprechende maschinelle Fertigungstechnologie in naher Zukunft zu entwickeln. Koennte man sogar patentieren und damit eine Menge Geld verdienen... Ich habe gelesen mit Einsatz von Carbon koennte man ein Auto um 20% leichter machen. Das ist schonmal eine Menge. Waeren bei einem schmerbaeuchigen 1.500kg-Carrera S schon mal 300kg weg!

Und bei einem echten Sportwagen wuerde ich persoenlich noch weiter gehen. Muss ein Sportwagen wirklich elektrisch verstellbare adaptive Sportsitze haben? Muessen da elektrische Fensterheber drin sein? Muss auch das Lueftungsgitter mit Leder bezogen sein? Koennte man am Daemmmaterial sparen? Koennte man den Elektronikschnickschnack etwas abspecken? Braucht der ein super Soundsystem mit 82 Lautsprechern oder wuerde der Motorsound nicht ausreichen? Ja, ich weiss, ich bin kompromisslos und mein Geschmack ist nicht massenkompatibel... Aber das soll ja nur ein Beispiel fuer einen echten Sportwagen sein 🙂

LG

M.

Zitat:

Original geschrieben von Manolo22


Ich habe gelesen mit Einsatz von Carbon koennte man ein Auto um 20% leichter machen. Das ist schonmal eine Menge. Waeren bei einem schmerbaeuchigen 1.500kg-Carrera S schon mal 300kg weg!

Hallo Manolo,

Dann mußt Du den aber in Vollkarbon bauen : - )

Karbonfelgen gibt's wohl schon, wer soll das bezahlen, wer hat soviel Geld ?

Gruß

Rolf

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