Wie umgeht ihr das Turboloch beim C 200 CDI?
Nach einigen Tagen mit unserem neuen Schatz (S204 C 200 CDI, Automatik, OM651) sind wir sehr glücklich. War auf jeden Fall die richtige Entscheidung, der Wagen fährt sich wie ein sportliches Himmelbett. Einzig Bauchschmerzen bereitet mir noch das "Turboloch". Ich bezeichne das nun mal so, gehe jedoch davon aus, dass der Begriff nicht ganz korrekt ist, da der Turbo vielleicht gar nichts dafür kann, sondern eher die 7G-Automatik.
Es geht um das wohl altbekannte Problem, dass die durchaus vorhandene Leistung nicht gleich abgerufen werden kann, wenn man so gemütlich im unteren Drehzahlbereich durch den Verkehr pendelt. Es geht um das schnelle Beschleunigen, um mal noch eben die orange-Phase mitzunehmen, einen zügigen Überholvorgang zu starten oder einen flinken Spurwechseln vorzunehmen. Gerade im Stadtverkehr brauche ich das häufiger aber auch ein rasches Anfahren an Kreuzungen oder aus der Parkstellung ist ja manchmal erforderlich (wenn man etwa aus dem Stand zwei Spuren kreuzen muss).
Beim C 200 CDI habe ich das Problem, dass es in den genannten Stadtverkehrsituationen immer 1-2 Sekunden dauert, bis die Möhre Leistung freigibt (ich versuche das über den Kick-Down). Ich bin nicht sicher, ob es an dem ausstehenden Schaltvorgang oder dem Turbo liegt. Aber jedenfalls sind das häufig schon 1,5 Sekunden zu viel, um die Situation sicher zu meistern. Wenn die Leistung dann mal abgerufen wird, ist sie dafür umso stärker und man schnellt häufig wie ein Irrer davon, was auch wieder verkehrsunangemessen ist.
Dasselbe beim Anfahren: Erstmal geht gar nichts, nach (hier geht es schneller) ca. 1 Sekunde schnellt man davon. Mein Vater hat einen Caddy TDI mit deutlich weniger Nm (250). Dort besteht das Problem nicht, der ist gleich "da", wenn man ihn braucht (allerdings Handschaltung).
Nun meine Frage: Wie umgeht ihr das Problem im Stadtverkehr? Eine "M" Stellung habe ich in meiner Automatik nicht. Ich kann aber durch Kippen des Schalthebels eine Gang-Begrenzung auswählen. Das ist möglicherweise schneller als der Kickdown. Problem: Wenn ich nach links kippe, lande ich direkt in Schaltbegrenzung 1, die ja meines Wissens nur für geringe Geschwindigkeiten gedacht ist (entspricht das dem 1. Gang?).
Hilft es vielleicht etwas, wenn man im Stadtverkehr immer mit der Schaltbereichsbegrenzung 4 oder 5 (also 4 oder 5 Gänge?) fährt? Dann ist die Drehzahl ja von vornherein immer schon etwas höher und die Leistung vielleicht leichter abrufbar? Oder ist das nicht zu empfehlen? Lieber im S-Modus fahren?
Hättet ihr vielleicht einen hilfreichen Tipp? Finde es nämlich sehr schade, theoretisch 360 Nm zu haben, davon aber kaum etwas zu spüren, wenn ich sie mal brauche. (Die Situationen, in denen ich schon 1-2 Sek. vorher weiß, dass ich gleich den Kickdown brauche, sind selten...).
Oder ist das gar nicht normal und es stimmt etwas mit meinem Motor nicht? Ich lese nämlich häufig, dass viele den Kick-Down nie benutzen. Wenn ich aber nur ohne den Kick-Down einfach Gas gebe, dauert es noch länger, bis die Leistung da ist.
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Mr. Knilch
Dass das auch aus dem Stand ein Problem ist, spricht natürlich gegen die Automatik. Also doch ein Turboloch? Oder ich muss mir mal angewöhnen, gleich vom Start weg mehr aufs Pedal zu drücken, vielleicht bin ich da auch zu zögerlich. Erscheint mir aber komisch, mit Bleifuß loszusausen...Zitat:
Original geschrieben von benello
Die Schaltbegrenzung ändert m.W. nichts, weder an den Schaltpunkten noch am Anfahren. Wie die Bezeichung schon sagt, wird nur das Hochschalten bis zum vorgewählten Gang begrenzt . Anwenden kann man das bspw., wenn man in zäh fliessendem Verkehr ein dauerndes Hin- und Herschalten der Automatik vermeiden möchte. Wenn man im Stadtverkehr schneller Leistung braucht, müsstest Du m.E. auf 3 begrenzen. So bleibt der Motor in einer höheren Drehzahl. Die Anfahrschwäche aus dem Stand heraus umgeht man aber auch so nicht. Dafür gibt es m.M.n kein probates Mittel, ausser auf N zu schalten, die Drehzahl per Pedal zu erhöhen und dann auf D zu stellen. Das würde ich aber unter keinen Umständen empfehlen, weil es der Automatik sicherlich nicht gut tut.
Versuchs halt mal. Beim Schalter kann man halt mehr Gas geben beim Anfahren und den Motor so in die beste Drehzahl bringen.
Alternative: alles gemächlicher angehen.😉
69 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von sssternsssammler
Wenn es an der Automatik liegt müsste es bei den benzinern auch eine "Gedenksekunde" geben. Ist aber nicht so.Zitat:
Original geschrieben von hardy_G4
Dein beschriebenes "Turboloch" ist die Trägheit der 7G+. Es dauert einfach ne halbe Sekunde, bis die Steuerung checkt, was du willst.Gruß
Starten wir doch eine Umfrage 😁
Zitat:
Original geschrieben von Mr. Knilch
Ja, kann durchaus sein, dass ich mich erstmal an die Automatik gewöhnen muss. Aber das Problem mit dem Stadtverkehr bleibt leider... Das geht nicht nur mir so? (Werde heute Abend nochmal die Zeit stoppen)
Korrekt. Latsch mal ordentlich rein!! Dann fährts auch schneller...! Und das Lückenspringen kannste mit Automatik wirklich größtenteils knicken, wenn Du nicht manuell schalten kannst. Mich nervt das auch z.B. beim Überholen, weil der Kickdown ne halbe Woche dauert. Also wähle ich den Gang zum Lückenspringen auf der Landstraße mit der Gangbegrenzung vor. Aber halt nur in dieser Situation und nicht ständig.
Zitat:
Original geschrieben von Nessumsa
Meinst Du wirklich Kick Down Schade dem Getriebe ?
Nein, tut es nicht. Zum schonen des Fahrzeugs dieses am besten in der beheizten und gut belüfteten Garage lassen. 😁
Hallo.
Das Problem mit dem mäßigen, bzw. langsamen anfahren, hatte ich bei meinem alten Auto (A 6 Allroad, Automatik) auch. Das war in den Wintermonaten, wenn es richtig kalt war auch schlimmer. Wenn man z. B. in den Kreisverkehr einfahren wollte, mußte die Lücke schon RIESIG sein, damit es auch ohne Schäden klappte.
Dieses Problem hatte man einfach nicht in den Griff bekommen. Deshalb wollte ich jetzt auch einen Schalter.
Meiner Meinung nach, könnte ein anderes Getriebeöl helfen, evtl. auch eine Getriebespülung. Wird doch von mehreren Taxi-Unternehmen durchgeführt. Bei uns hier in Neu-Ulm, macht das auch die Mercedes - Werkstatt. Nennt sich Tim Eckart Methode. Könnte schon sein, daß dein Getriebe dann wieder besser anspricht. Mußte Dich mal im Inet schlau machen, nach der Tim Eckart Methode. Hatte ich bei meim Audi auch vor, aber die Mercedes Niederlassung hatte die passenden Adapter für Audi nicht (wollten die auch nicht), und dann hat sich das auch erledigt.
Wieviel km hat dein Getriebe drauf?
Grüße und viel Erfolg, sendet aus Bayern, MMEB
Schau mal auf YouTube nach der Methode
Zitat:
Original geschrieben von MMEB
Wieviel km hat dein Getriebe drauf?
Grüße und viel Erfolg, sendet aus Bayern, MMEBSchau mal auf YouTube nach der Methode
Danke dir für den Tipp! Aber das getriebe hat erst 3.000 km drauf, da kann doch eigtl. noch keine Spülung erforderlich sein...? Und das getriebeöl kann es ja eigtl. auch nicht sein. Was mich immer etwas vom Getriebe ablenkt: Morgens, wenn der Wagen die Nacht über draußen stand und es kalt ist, habe ich das Problem ja auch aus dem Stand. Da dürfte er ja aber im ersten Gang sein, was wieder mehr für den Turbo spricht. Aber viell. bin ich da einfach noch zu neu und muss mir mehr Bleifuß angewöhnen. Wie oben schon zurecht gesagt wurde: Beim Handschalter bringt man die Drehzahl ja vor dem Loslassen der Kupplung schon selbst in Stimmung, deshalb ist das neu für mich.
Melde mich nach ausführlichen tests wieder und freue mich schon auf die Heimfahrt nachher 😁😎
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Zitat:
Original geschrieben von Powermikey
Korrekt. Latsch mal ordentlich rein!! Dann fährts auch schneller...! Und das Lückenspringen kannste mit Automatik wirklich größtenteils knicken, wenn Du nicht manuell schalten kannst. Mich nervt das auch z.B. beim Überholen, weil der Kickdown ne halbe Woche dauert. Also wähle ich den Gang zum Lückenspringen auf der Landstraße mit der Gangbegrenzung vor. Aber halt nur in dieser Situation und nicht ständig.
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Lückenspringen ist nicht mein Ding.
Fahr mal einen C30 mit richtig adaptiertem Automat. 😁
Zitat:
Original geschrieben von Mr. Knilch
Melde mich nach ausführlichen tests wieder und freue mich schon auf die Heimfahrt nachher 😁😎
Und nimm mal das S-Programm. In C ist das eh träge...
Zitat:
Original geschrieben von Nessumsa
Meinst Du wirklich Kick Down Schade dem Getriebe ?
Nein, tut es nicht. Zum schonen des Fahrzeugs dieses am besten in der beheizten und gut belüfteten Garage lassen. 😁Das es dem Getriebe nichts ausmacht ist mir schon klar, wollte nur wissen worauf diese These basiert. Die Aussage an sich war ein wenig seltsam.
Zur Verzögerung. Ich konnte bisher noch keine Verzögerung bei einer Mercedes Automatik feststellen, egal welches Baujahr. Wenn der Fuß von der Bremse gehtzieht der Wagen ja schon an und ein Kraftschluss ist vorhanden. Wenn man nun Gas gibt wird umgehend die Beschleunigung umgesetzt. Warum sollte es auch eine Pause oder Gedenkminute geben ?
Eine Getriebespülung sollte man sich schon mal überlegen, wenn man den Verdacht hat das da irgendwas nicht mehr so schaltet oder zieht wie es eigentlich sollte. Das hab ich bei älteren Fahrzeugen auch schon machen lassen und hatte jedesmal ein positives aha Erlebnis...
Zitat:
Original geschrieben von Nessumsa
Eine Getriebespülung sollte man sich schon mal überlegen, wenn man den Verdacht hat das da irgendwas nicht mehr so schaltet oder zieht wie es eigentlich sollte. Das hab ich bei älteren Fahrzeugen auch schon machen lassen und hatte jedesmal ein positives aha Erlebnis...
Da liegt aber wohl der Knackpunkt: Das Fahrzeug ist ja noch ganz neu und hat erst 3.000 km auf dem Buckel. Da kann doch das Getriebe nicht schon ne Spülung brauchen müssen?
Dass deine Mercedes Fahrzeuge direkt wegziehen, mag aber vielleicht auch an deren "leicht" stärkerer Motorisierung liegen...? 😉 😁
Kickdown wird dem Getriebe nicht schaden. Wer aber aus purer Langeweile den Motor mit Kickdowns quält der könnte dann irgendwann Probleme damit bekommen.
Der 200CDI hat "nur" einen Turbolader, daher das Turboloch.
Da machste nix. Das Getriebe schaltet sehr verzögert, wenn mehrere Gänge runtergeschaltet werden sollen. Daher ist es manchmal besser, nur halb Gas zu geben statt Kickdown.
An der Aussage war nichts "seltsam". Und es macht dem Getriebe etwas aus. Es erhöht dessen Verschleiß, wie wir der Aussage der Fachleute entnehmen konnten.
Hi,
ich kann das Problem auch nachvollziehen, mittlerweile beim 2. W204 Mopf mit 7G+ Getriebe, auch Frau und Kinder bestätigen dieses
"Anfahrloch". Leider kenne ich keine Abhilfe, außer eben das daran Gewöhnen. Im direkten Vergleich haben wir einen Bi-Turbo Diesel von den weißblauen mit 6-Gang Automatik. Bei dem ist dann absolut nix mit Warten, speziell im SD Modus geht es ohne Verzögerung locker davon. OK - die Leistung ist auch nicht vergleichbar, aber hier geht es ja nur ums Ansprechen.
Vielleicht können ja die User mit den höheren Motorisierungen etwas dazu sagen ?
Zitat:
Original geschrieben von XV1600A
An der Aussage war nichts "seltsam". Und es macht dem Getriebe etwas aus. Es erhöht dessen Verschleiß, wie wir der Aussage der Fachleute entnehmen konnten.
Welcher Fachleute? Aus welchem Jahrhundert bzw. Jahrzehnt stammt diese Aussage?
Zitat:
Original geschrieben von Powermikey
Welcher Fachleute? Aus welchem Jahrhundert bzw. Jahrzehnt stammt diese Aussage?
Hab ich gerade verlinkt. Aber hier noch mal extra für Dich. 🙂
http://www.swissmotor.com/20_artikel/151_199/0155.htm
@Mr. Knilch: Sorry, hab ich überlesen. Nein da ist eine Spülung sich nicht nötig. Eine Verzögerung beim Anfahren die durch das Getriebe verursacht wird ist aber ganz sicher nicht normal. Ich habe hier auch alte Autos mit weniger Leistung und da ist immer zug da. Während andere noch mit der Kupplung spielen bin ich schon längst abgebogen. Die eine Automatik kämpft im S123 mit 109 PS und ist 34 Jahre alt, die andere im W113 mit 170 PS und ist 45 Jahre alt. Beide Auto sprechen umgehend an. Mein S204 mit der alten 5G Automatik sowieso...