Wie lange kann man ein Auto noch sinnvoll nutzen? (Lebensdauer)

Hallo zusammen,
ich erinnere mich noch dass unsere Autos in den 70ern-90ern meistens nach ein paar Jahren durch (gerostet...) waren. Seit den Baujahren > 2000 haben sie im allgemeinen 10+ Jahre (mit wenigen Kilometern) ohne größere Macken gehalten.

Wenn man es nicht darauf anlegt um jeden Preis einen Oldertimer zu fahren und nicht selbst der großartige Schrauber ist, sondern einfach ein günstiges noch relativ zuverlässiges Auto sucht - wie lange kann man dann die Autos der letzten Jahre im allgemeinen noch ökonomisch sinnvoll fahren?

Beispielsweise einen VW UP von 2014 mit 60ps Benziner und 100.000 km auf der Uhr. (wie wahrscheinlich) Schafft der weitere 10 Jahre und noch 100.000 km?

danke,
Andy

70 Antworten

Um mal auf die Überschrift zurück zu kommen:

Bis es kaputt ist. 🙂

schonmal von dual use gehört?

da geht natürlich noch vieles mehr

Na da möchte ich aber Mal ne Lanze brechen für die Autos der 70-80er. Die Außerbetriebname der Fahrzeuge ging aber sehr viel auf die in den 90ern eingeführte Abwrackprämie zurück. Mein Granada BJ. 82 hätte sicher die 20 Jahre geschafft. Aber Mal fix 3000 DM wäre als Gebrauchtwagen nicht drin gewesen. So ging der mit einem lachenden und einem weinenden Auge über den Tresen. Und zu der Zeit wurden viele fahrbereite, reperaturfähige Autos künstliche getötet! Trauriges Jahrzehnt für Kultautos wie den Strich 8, Granada, Manta, W123, Taunus, nullzwoer BMW, Commodore, Ascona, Kadett usw!
Mir ist ein Fall bekannt, wo ein Ford-Händler einem älteren Herrn sein Ford P7 20M für die Abwrackprämie aus den Rippen leierte für so ein hässlichen Ka. Da der P7 nur bis 72 gebaut wurde, war der dann mindestens 25 Jahre alt.
Grüßle Horni

Ähnliche Themen

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 11. März 2024 um 19:47:11 Uhr:


Um mal auf die Überschrift zurück zu kommen:

Bis es kaputt ist. 🙂

Wenn es kaputt ist, kann man es reparieren.
Die Überschrift enthält das Adjektiv "sinnvoll". Das ist dann vor allem eine Preisfrage. Kostet die aktuelle Reparatur mehr als das Auto danach wert ist, und welche Reparaturen sind demnächst zu erwarten.

Zitat:

@T5Horni schrieb am 11. März 2024 um 23:49:54 Uhr:


Na da möchte ich aber Mal ne Lanze brechen für die Autos der 70-80er. [...] Mein Granada BJ. 82 hätte sicher die 20 Jahre geschafft.

Je nach Provenienz der Automobilmarke. Dem '79er

Chrysler Simca 1308 S Jubilé

meines Vaters konnten wir ab Neufahrzeug beim Korrodieren beinahe zusehen; - im zarten Alter von sieben Jahren war das Karosserieblech des Franzosen rundum fix & fertig.

Infolge sattelte der Herr Papa 1986 auf einen gebrauchten, ebenfalls siebenjährigen

Volvo 244 GL

um. Der Skandinavier wirkte in dem Alter noch wie frisch vom Band.

Ich verstehe die Angst vor defekten Steuergeräten nicht. Zum einen gehen die eher selten defekt, dann gibt es Gebrauchtteile und jede Menge spezialisierte Firmen, die Steuergeräte reparieren. Da kann man sogar vorort warten...

Reparieren lohnt sich viel öfter, als manche glauben. Da wird der Wunsch nach was Neuen damit gerechtfertigt.

Gerade hier in der Kaufberatung. Ein Madza da wäre für um 2 Mille reparabel, aber man sucht für 3 Mille die zuverlässige neue Wundertüte... Klar tut ein höherer Betrag weh, aber man weiß was man hat. In der Preisklasse fängt man doch immer wieder an zu reaparieren und hat Roulette. Dann lieber den alten behalten und immer das machen, was gerade anfällt.

Das Problem war nicht immer das Blech,sondern die Nutzung der eigentlich vorgesehenen Hohlraumversiegelung der Hersteller.
Mein erster BMW E21 hatte nach 10 Jahren die Schweller durch,der jetzige E21 mit 42 Jahren hat da nichts.
Ist also auch damals schon eine Sache der Vorsorge gewesen,BMW sah damals schon 3 Behandlungen mit Hohlraumwachs vor,muss man aber gewollt haben und bezahlen.
Mein BMW E46 ist auch schon 24 Jahre alt,da gab es die Vorsorge wohl schon vom Band.
Am Ende ist es eine Sache der Pflege und des Umgangs mit dem Fahrzeug,dann können die auch lange halten und gefahren werden.
Den E21 hab ich alleine die letzten 2 Wochen mehr Vollgas bewegt als den E46 in den letzten 5 Jahren.

Fast niemand kümmert sich um Rostvorsorge. Im Prinzip kann jeder den Teppich wegklappen, Einstiegsleiste abziehen und alle 2 Jahre eine Dose Hohraumschutz reinsprühen. Ebenso durch die Ablauflöcher der Türen. Sollte niemanden überfordern. Und vorallem im Winter durch die Waschanlage und nicht immer meinen nützt nichts, lohnt nicht.

Zitat:

@T5Horni schrieb am 11. März 2024 um 23:49:54 Uhr:


Na da möchte ich aber Mal ne Lanze brechen für die Autos der 70-80er. Die Außerbetriebname der Fahrzeuge ging aber sehr viel auf die in den 90ern eingeführte Abwrackprämie zurück. ...

Die von dir beschriebenen Fälle hat es sicher gegeben. Auch ich erwarb einst einen 13 Jahre alten Renault 16, der wegen eines eher kleinen Unfallschadens aus dem Verkehr gezogen wurde, da es laut Renault-betrieb "keine Teile mehr" gab. Das stimmte 1991 natürlich nicht und der Wagen blieb noch 10 Jahre bei mir und ging dann an einen anderen Liebhaber.

Allerdings kann man nicht verleugnen, dass viele Modelle der 60er und 70er Jahre lausig zusammengelötet waren und dass viele Exemplare im Vergleich zu heute eine sehr kurze Lebensdauer hatten, weil ein längerer Erhalt dem jeweiligen Eigner viel Mühe gekostet hätte. Das mit regelmäßiger Hohlraumversiegelung usw. ist sicherlich richtig, da kann man die Lebensdauer schon verlängern, allerdings gab es einfach zu viele von sich aus schlechte Lösungen, die dem entgegenstanden. Zum Beispiel das in den 70ern sehr beliebte Ausschäumen mancher Hohlräume - sitzt da erstmal das Wasser drin, ist es zu spät, und da hilft auch dann kein Hohlraumschutz. Du kommst nicht ans Blech. Und Anbauteile mit jämmerlichem Korrosionsschutz, die im Winterbetrieb im Zeitraffer dahin gammeln. Schlecht geschützte elektrische Steckverbinder, die nach 10 oder 12 Jahren einfach nur noch gammeln und für Fehlfunktionen sorgen. All das liegt zum Glück lange hinter uns.

Und dann war da ja auch noch das teils wirklich miese Blech, das in ganz Europa verbaut wurde. Das rostete selbst im sonnigen Südfrankreich. Kann man verlangsamen, aber viele wussten das nicht und waren dann enttäuscht, dass der schöne neue 1974er Golf nach 3 Jahren den ersten TÜV nicht schaffte. Nein, da war viel Grobmüll auf den Straßen unterwegs.

Zitat:

@Bloetschkopf schrieb am 12. März 2024 um 09:26:56 Uhr:


Das Problem war nicht immer das Blech,sondern die Nutzung der eigentlich vorgesehenen Hohlraumversiegelung der Hersteller.
Mein erster BMW E21 hatte nach 10 Jahren die Schweller durch,der jetzige E21 mit 42 Jahren hat da nichts.
Ist also auch damals schon eine Sache der Vorsorge gewesen,BMW sah damals schon 3 Behandlungen mit Hohlraumwachs vor,muss man aber gewollt haben und bezahlen.
Mein BMW E46 ist auch schon 24 Jahre alt,da gab es die Vorsorge wohl schon vom Band.
Am Ende ist es eine Sache der Pflege und des Umgangs mit dem Fahrzeug,dann können die auch lange halten und gefahren werden.
Den E21 hab ich alleine die letzten 2 Wochen mehr Vollgas bewegt als den E46 in den letzten 5 Jahren.

Bei meinem E21 323i war nach einem guten Jahr schon massiver Rost an der B-Säule. Das hatten eigentlich alle E21, das gab es aber auch bei Zweitüreren anderer Hersteller. Das kam durch Verwindungen der Karosserie.
Damals gab es nur ein Jahr Garantie und keinerlei Kulanz.

Zitat:

@benprettig schrieb am 12. März 2024 um 09:26:08 Uhr:


Ich verstehe die Angst vor defekten Steuergeräten nicht. Zum einen gehen die eher selten defekt, dann gibt es Gebrauchtteile und jede Menge spezialisierte Firmen, die Steuergeräte reparieren. Da kann man sogar vorort warten...

Der Spaß hört auf wenn STG noch zus. von innen vergossen sind oder wenn es gewisse E-Bauteile einfach nicht mehr am Markt gibt oder ein defekter Speicherbaustein nicht neu beschrieben werden kann.

Pauschal kann man das sicherlich ganz schwer beantworten. Neben der persönlichen Bereitschaft mehr oder weniger zu investieren, kommt es auf auch auf Marke, Modell, Technik, Klasse, ... an
Hatte z.B. einen Audi 80 aus der Mitte der 90er und einen VW Passat MJ2010. Beide annähernd gleiche Leistung, ähnliche Laufleistung und nahezu identische Haltedauer von ca. 13 Jahren.
Der alte Audi war in meinen Augen in vielerlei Hinsicht haushoch überlegen.

Zitat:

@benprettig schrieb am 12. März 2024 um 11:00:37 Uhr:


Fast niemand kümmert sich um Rostvorsorge. Im Prinzip kann jeder den Teppich wegklappen, Einstiegsleiste abziehen und alle 2 Jahre eine Dose Hohraumschutz reinsprühen. Ebenso durch die Ablauflöcher der Türen.

Ich habe unseren E 39 vergangenes Jahr im August mit Seilfett behandelt. Seit dem rund 10.000 Kilometer gefahren. Zustand des Unterbodens, Achsaufnahmen etc. unverändert (!). Ich bin nicht leicht zu begeistern aber das Zeug ist mega! 😎

Zitat:

Sollte niemanden überfordern.

Wachs nicht. Fett leider schon. 🙁

Zitat:

Und vorallem im Winter durch die Waschanlage und nicht immer meinen nützt nichts, lohnt nicht.

So ist es. Wenn man die Leute fragt, warum sie im Winter nicht waschen, kommt immer die gleiche Antwort: "der ist eh gleich wieder dreckig" 🙄. Wir fahren bei Salz 1 x die Woche in die Waschbox. Für die Bürsten gibt's günstige Überzieher. 6 - 7 Euro und der E 39 Touring ist Salzfrei. Das ist weniger als die Hälfte einer Waschsstraße. Gut, ich habe Übung und wir sind zu zweit. Einstiegen, Türrahmen etc. trocknen wir im Anschluss mit Microfasertüchern. Der Wagen ist nach diesem Winter in exakt dem gleichen Zustand, wie wir ihn übernommen haben. Felgen putze ich 1 x die Woche. Egal ob Sommer oder Winter. Auch hier: wie aus dem Laden, keinerlei Anhaftungen

Als Selbstschrauber: solange, bis es mir jemand zu Klump fährt, oder ich keine Lust mehr darauf habe. Ansonsten sind Ersatzteile viel zu spottbillig, um deshalb ein funktionierendes Auto abzustoßen. Zuletzt stand z.B. mal so ein berüchtigtes Steuergerät an - neu mit 'anlernen' vierstellig, gebraucht vom Schlachter und plug&play funktionstüchtig 70€.

Ähnliche Themen