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Wie könnte ein Zukunftskonzept für GM aussehen?

Themenstarteram 21. Dezember 2008 um 13:35

Hallo zusammen,

nachdem die US-Regierung GM bis März 2009 gerettet hat, hängt ja das weitere Überleben auch von einem tragfähigen Zukunftskonzept ab.

Wie könnte ein einigermaßen realistisches zukunftsfähiges Konzept für GM aussehen? Was könnte man aus GM machen? Hier mal meine Gedanken (bezogen auf den US-Markt):

Zunächst glaube ich, dass GM doch eine Überlebenschance hat, soweit sie die aktuelle Krise bis 2010 überstehen. Soweit ich mich erinnern kann, wird 2010 eine Vereinbarung mit den Gewerkschaften in Kraft treten, die die Lohnkosten auf das Maß der europäischen und japanischen Konkurrenten, die in den USA produzieren, reduzieren. Damit würde GM jährlich einige Milliarden Dollar ab 2010 einsparen und die heutigen Verlustbeträge wären schon durch diese einzelne Maßnahme erheblich produziert. Damit wäre auch eine Restrukturierung einfacher zu gestalten. Trotzdem muß sich GM konzentrieren, aus jedem produziertem Fahrzeug einen sinnvollen Gewinn zu holen und nicht mehr einfach Masse auf den Markt zu werfen. Es hilft nicht, im Kampf mit Toyota die meisten Autos zu bauen. Lieber Nummer 2 oder 3 mit anständigem Gewinn.

Wenn man sich die japanischen Fahrzeuge in den USA ansieht, dann stellt man fest, dass sie sich gar nicht so stark von den amerikanischen Fahrzeugen unterscheiden. Warum wird dann Toyota gekauft? Toyota hat es geschafft, sich mit dem Prius ein umweltfreundliches Image zu verpassen. Die Masse der verkauften Toyotas sind aber gar keine umweltfreundlichen Fahrzeuge. Es handelt sich um biedere und spritschluckende Limousinen und Geländewagen. Überraschenderweise hat Toyota sehr viele SUVs in den USA im Programm. Auch hat Toyota riesigen Erfolg mit der Edelmarke Lexus und der Trendmarke Scion. Eigentlich handelt es sich mit Ausnahme des Umweltimage um fast immer ähnliche Modelle wie bei GM: Recht bieder und ohne besondere technischen Highlights. Allerdings verfügt Toyota um eine deutlich bessere Produktqualität. Dies ist dem amerikanischen Verbraucher bekannt.

 

Im Gegensatz zu anderen (auch dem US Kongress) finde ich nicht, dass GM zu viele Marken hat. In Zukunft wird die Welt wie bisher schon noch individueller werden. Daher kann man mit einer Marke nicht alle Zielgruppen bedienen. Daher sollte man die vorhanden Marken weiter ausdifferenzieren und trotzdem unter dem Blech möglichst viele Gleichteile zu verwenden.

Saab: Saab sollte echter Gegenspieler von BMW/Audi werden. In den USA wäre Saab dann eine europäische Topmarke. Hier sollte man das Modellprogramm auf 4 Baureihen (9-5, 9-4X, 9-3, 9-1) mit entsprechenden Modellvarianten ausweiten. Davon ist man eigentlich gar nicht so weit entfernt. Gleichzeitig müßte man in den Hauptmärkten mal richtig Werbung machen. Die Idee mit den Anklängen aus dem Flugzeugbau finde ich gar nicht schlecht (auch wenn Saab Automobile heute mit dem Flugzeugbau nichts mehr zu tun hat). Wenn man die Idee vom Flugzeucockpit konsequent umsetzt, könnte man damit auch die „Flugzeugwerbung“ glaubwürdiger machen.

Wahrscheinlich wäre es nur notwendig, einmal richtig Geld in die Hand zu nehmen, damit der 9-5II und der nächste 9-3 top werden. Wenn man bedenkt, dass GM im Quartal 4 Milliarden Dollar verbrennt, dann wäre Saab mit einem Quartal schon geholfen! Allerdings muß man am Ball bleiben. Audi hat auch ca. 10 bis 15 Jahre gebraucht, um „ganz oben“ mitzuspielen.

Cadillac: Die US-Luxusmarke. Der kostspielige und erfolglose europäische Ausflug sollte beendet werden. Cadillac ist in den USA relativ erfolgreich und sollte dort auch noch stärker gefördert werden. Saab und Cadillac wären Premium, würden sich aber nicht stören (USA: traditionelles US-Premium gegen innovatives Europa-Premium), sondern in den USA unterschiedliche Zielgruppen ansprechen.

Saturn/Opel: Hier gibt es in den USA mehrere Möglichkeiten. Opel könnte seine Modelle selbst in die USA importieren. Dadurch könnten die Opel-Modelle zu „coolen europäischen Modellen“ werden. Allerdings müßte man dann u.U. Viel Geld in die Hand nehmen, um eine neue Marke in den USA zu etablieren. Die andere Möglichkeit wäre, die Opel-Modelle weiterhin unter dem Saturn-Label laufen zu lassen. Dann müßte man Saturn weiter in die „Trendecke“ bringen, die zur Zeit z.B. von Scion genutzt wird. Saturn könnte zusätzlich zu den Saturn-Opels trendige Kleinwagen a la Scion herausbringen.

Chevrolet: Massenmarke (was ja nicht schlecht sein muss). Günstige Einsteigermarke mit hoher Qualität. Dazu sollte Chevy Vorreiter in umweltfreundlichen Fahrzeugen werden. Der Chevrolet Volt ist sicher ein guter Einstieg, allerdings ist er eher ein Imageträger. Fraglich ist, wie dann die Corvette in das Programm paßt.

GMC: Die Grabowski Motor Company ist eigentlich recht erfolgreich und insbesondere bei Gewerbetreibenden in den USA sehr beliebt. Daher kann man für die Privatmarkt durchaus wie bisher auf Chevy-SUVs setzen.

Hummer: Für Hummer sieht es schlecht aus. Falls ein Verkauf nicht möglich ist, sollte man die Marke auf das Ur-Modell reduzieren und mit umweltfreundlichen Antrieben kombinieren. Ob sich das aber wirtschaftlich trägt?

Buick: Die Aufsteigermarke, zwischen Chevrolet und Cadillac angesiedelt. Das allerdings trägt nicht alleine, da man damit leicht zur Opa-Marke verkommt. Hier fehlt mir noch eine zwingende Idee, wie man Buick aufwerten könnte.

Pontiac: Sollte zum amerikanischen BMW werden. Dabei könnte Pontiac auch auf sportliche Opel- und Holden-Modelle (z.B. Insignia OPC) als Basis zurückgreifen.

Wichtig bei Buick und Pontiac ist, dass sie keine badge-engineering Marken werden, sondern sehr eigenständig rüberkommen.

Erfolg kann das alles aber nur haben, wenn man jeder Marke auch jeweils ein „Schmankerl“ gibt. D.h. Jede Marke muß etwas besonderes haben und darf nicht nur ein Abklatsch einer anderen sein (Buick muß mehr sein als ein Chevy mit Holzleisten). Wichtig ist eine hohe Produktqualität. Auch sollte jede Marke Zugang zu umweltfreundlicher Technik haben. Neue Innovationen sollten von der Marke zuerst eingeführt werden, die zu der Marke am besten passen. Z.B. sollten Sicherheitsinnovationen immer zuerst von Saab eingeführt werden und dann erst von anderen Marken.

Was vielleicht noch global und insbesondere in Deutschland wichtig ist: Eine Stärkung der Händler. Hier muß dem einzelnen Vertragshändler die Möglichkeit gegeben werden, auch mit dem Neuwagenverkauf wieder akzeptable Gewinn machen zu können.

Gleichzeitig muß aber der Service bei den Händlern drastisch verbessert werden. Bei 95% aller Händler ist der Kundenservice, die Kundenansprache und das Ambiente einfach unterirdisch. Ein Händler sollte beim potentiellen Kunden auch die Lust erwecken, den Verkaufsraum aufzusuchen, wenn man auch nicht ein Auto kaufen will. Dafür reicht es aber nicht aus, einfach ein paar Autos in den Verkaufsraum zu stellen.

Interssant fand ich einen Artikel über einen russischen Autohändler in Moskau, der in einer eigenen City (Verkauf und Wartung!) ca. 5 Neuwagen in der Stunden (von ca. 15 Marken) verkauft. Da gibt es kostenlose Kinos, Playstations und Internetzugang, um die Wartezeit z.B. beim Reifenwechsel zu verschönern. Da zahlt man vielleicht auch mal etwas mehr für den Reifenwechsel. Das kann natürlich ein kleiner Händler nicht, aber auch ein kleiner Händler sollte sich was einfallen lassen können.

Viele Grüße

Celeste

 

Beste Antwort im Thema

Moin,

hat sich eigentlich jemand mal Gedanken über die weitere Zukunft von Saabs bisherigen / zukünftigen (?) Teilespender Opel gemacht?

(Könnte ja sein, dass man sich doch nicht von Saab trennt.....:rolleyes::p)

Ist denn Opel auf lange Sicht gesehen wirklich überlebensfähig?

Ich glaube nicht!

Opel baut Autos, die nicht wesentlich besser oder billiger sind als die vielen Importfahrzeuge und andererseits weit entfernt vom Prestige der Premiumhersteller.

In der Vergangenheit übten sich viele Käufer aufgrund dieses Produktimages der Marke Opel in wachsender Kaufzurückhaltung.

Keine Frage: Opel baut keine schlechten Autos aber sie werden nicht gekauft.

Wird sich dieser Trend in Zukunft ändern? Ich glaube nicht.

Der Markt spaltet sich seit längerem in zwei Käufergruppen auf: diejenigen, die das beste Preis-Leistungs-Verhältnis suchen und die zweite Gruppe, die sich mehr am Produktimage orientiert und bereit sind, dafür auch tiefer in die Tasche zu greifen.

Somit könnte sich die Marke Saab mal als ein Gewinner in der Konstellation Opel/GM erweisen!

Premiummarken und günstige, also gute Importeure gehören zweifelsohne zu den Gewinnern der vergangenen Jahre und wohl auch der Zukunft. Die Zulassungszahlen der Asiaten, ebenso wie z.B. die von Audi, belegen diesen Trend.

Hersteller ohne besonderes Image – Opel oder auch Ford – waren die klaren Verlierer.

Opel und Ford haben jahrelang die graue Mitte bedient, eben kein Premium aber auch nicht wirklich billig. Und genau diese Mitte schrumpft kontinuierlich, zugunsten der zwei „Randgruppen“.

Wenn wir jetzt mal in die Zukunft schauen, werden sich einige Europäerische Hersteller sicherlich im Premiumsegment halten können und ein Großteil bedienen die Asiaten.

Und GM/Opel?

Ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen. Evtl. wäre man bei GM dann froh, noch ein Produkt ähnlich Saab im Konzern zu haben....

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Also ich finde marketingmässig müsste Saab vom Flugzeugbau weg gehen, das ist nun wirklich ausgelutscht und die Produkte entsprechen überhaupt nicht einem Flugzeug für die Strasse (Flugzeuge sind leicht, aerodynamisch ausgereift, innovative Technologie, robust konstruiert). Und den Turbo-Schub bietet heute praktisch jeder Hersteller irgendwie an, dieses Merkmal zu bewerben ist praktisch sinnlos da es nicht mehr ein Alleinstellungsfaktor ist...

Anonsten ein guter Beitrag, die Modellplanung bei Saab dürfte zwar noch etwas grosszügiger sein aber für den Anfang ist schon mal das gut... :D

Grüsse

Cyberax

Themenstarteram 21. Dezember 2008 um 15:50

Nun ja, ich finde das Flugzeug-Thema an sich nicht schlecht, da man sich schon von den anderen Mitbewerbern absetzen kann. Allerdings müßte dann das Thema auch ausgefüllt werden. Z.B. mit Cockpit im Designstil einer Flugzeugkanzel und einer um die A-Säule gezogenen Windschutzscheibe. Auch sollten dann sinnvolle Elemente aus dem Flugzeugbau serienmäßig in den Fahrzeugen enthalten sein, z.B. Head-up-Display. Gerade im Premium-Segment kommt es auch auf Gimmicks an, für die die Leute dann auch bereit sind, mehr Geld auszugeben.

Also egal, welche Werbestrategie gemacht wird, man muß sie eben mit Leben ausfüllen, damit sie auch glaubwürdig ist. Das ist zur Zeit sicher verbesserungswürdig. Aber wichtig wäre zumindest mal, überhaupt zu werben. Und da reichen in Deutschland z.B. nicht nur ein paar Zeitschriftenseiten aus. Wenn, dann müßte man mit den neuen Modellen 9-5II und 9-4X sofort massiv auch im Fernsehen werben, insbesondere mit den umweltfreundlichen Varianten. Vielleicht könnte man sich auch mal ein intelligentes Flottenmanagement für Gewerbetreibende überlegen. Dieses Geschäft ist bei Saab absolut tot, obwohl es über 70% der Zulassungen ausmachen kann. Problem für Saab zur Zeit: Aufgrund der hohen Wertverluste von Saabs kann man im Leasinggeschäft nicht mit anderen preislich konkurrieren. Hier müßte man mal neue Wege abseits des althergebrachten Leasings sich überlegen.

Viele Grüße

Celeste

Wenn ich ehrlich bin, dann kann GM nur mit einem neuen Führungsteam das Ruder herumreissen - und neuem Spirit.

Und wenn ich noch ehrlicher bin, dann interessiert mich eher die Zukunft von Saab (ob gekoppelt oder entkoppelt an/von GM). Die Situation bei GM ist zu sehr verfahren. Da werden wir wohl in 2009 keine bahnbrechenden Änderungen erleben können. Ohne neue Zugeständnisse von den Gewerkschaften kann GM keine Zwischenschritte vornehmen. Böse Zungen sprechen von einer geplanten Insolvenz und Anfang auf der "grünen Wiese" ohne Gewerkschaften. Sind wir ehrlich, ohne einschneidende Massnahmen braucht GM ziemlich viel Überbrückungskapital.

Zitat:

Original geschrieben von Celeste

Im Gegensatz zu anderen (auch dem US Kongress) finde ich nicht, dass GM zu viele Marken hat.

Ich sehe es ein bisschen anders.

GM muss deutlichst schrumpfen und sein Angebot straffen und modernisieren. In der jetzigen Situation ist es Schwachsinn, sich in verschieden Segmenten selber Konkurrenz zu machen.

Dann noch jeder einzelnen Marke ein eigenes Image verpassen zu wollen, dass wird auf Dauer zu viel Geld verschlingen.

In Punkto Qualität und Umweltbewußtsein gilt es erstmal den Vorsprung gegenüber den Japanern und Europäern aufzuholen.

Da reicht es nicht, in Europa produzierte Saab zu importieren oder Opel umzulabeln und nach Amerika zu verschiffen, ist auf Dauer unwirtschaftlich.

Weiteres Problem: bis die Amis sich mal neu sortiert haben, ist die Konkurrenz schon wieder ein gutes Stück weiter. Wenn jetzt schon wichtigste Projekt aus Geldmangel gestoppt werden müssen.....

Insgesamt also kein leichtes Unterfangen für GM & Co.

Zum Thema Saab: Sie werden es extrem schwer haben. Sollte Saab jetzt ausgliedern oder verkauft werden, wird die Marke wohl über kurz oder lang Rover folgen.

Saab muss jetzt in unmittelbarer Nähe zu Opel bleiben und Opel braucht weiterhin einen großen Hersteller im Rücken, wenn auch immer.....

Als Imageträger für modernste umweltfreundlich Technologien wäre Saab natürlich ideal, z.Zt braucht aber fast jede Marke von GM einen Imageschub.

Da wird man Saab kaum den Vortritt lassen.

Hallo

 

Ich halte es auch für wichtig das GM seinen Mix an unterschiedlichsten Plattformen entflechtet und die Produktion dahingehend optimiert wird, daß Fahrzeugpaletten die auf zwei oder drei verschiedenen Plattformen aufbauen vollständig in einem Werk gebaut werden können. Notwendig dürfte auch die Übernahme der schon seit längeren üblichen Qualitätsstandards der europäischen Werke in den amerikanischen sein und eine entsprechende Schulung der amerikanischen Arbeiter durch Kollegen aus Europa.

Bei den Motoren sollte GM sich auch auf einige moderne Aggregate konzentrieren und diese konsequent weiterentwickeln und sich von einigen technisch überholten Motoren trennen.

Weil in vielen Baureihen von der Kundschaft moderne Achtzylinder erwartet werden und hier mittlerweile die Konkurrenz mehr und mehr die Nase vorn hat, würde ich die Entwicklungen einer neuen kompakteren und effizienteren Motorenfamilie befürworten, die sich falls notwendig auch für den Quereinbau eignet. Diese neue Motorenbaureihe könnte dann die exestierenden Motoren der Vortec, Northstar und LS-Baureihe ablösen.

Sinnvoll dürfte auch eine weitgehende Eigenständigkeit der US-Marken, als Tochterfirmen sein. Dadurch kann ermöglicht werden das die GM-Marken sich wirklich wieder eigenständig entwickeln und nicht mehr das gleiche Auto unter fünf verschieden Markenlogos (z.B. Chevrolet Venture/Uplander, Pontiac Montana/SV6, Oldsmobile Silhouette, Saturn Relay, Buick Terraza) angeboten wird.

 

Gruß Oli

am 22. Dezember 2008 um 10:18

Hallo zusammen...

 

 

also ich denke es wird schwer sein , alle Marken so zu "bewirten", dass alle ein absolut unabhängiges Image haben . Es kostet einfach zu viel Geld, ohne das es etwas bringt.

Ich würde mich natürlich auch freuen, wenn es alle Marken schaffen würden, denn mich persönlich haben alle Marken lange Zeit in meinem täglichen Umfeld begleitet.

 

Widersprechen möchte ich den Beitragsstellern, die grundsätzlich die Qualität amerikanischer Autos anzweifeln. Das ist ein großer Trugschluss.

Ich denke wirklich gut kann man das nur beurteilen, wenn man entweder selbst einmal einen "Amerikaner" besessen oder zumindest für lange Zeit gefahren hat.

erst dann lernt man auch die Unterschiede kennen.

 

Die Technik ist natürlich nicht so filigran wie bei den Europäern, die Spaltmaße etwas größer , das Plastik etwas härter.

Technisch ( umwelttechnisch ) ist noch sehr viel Luft nach oben und ich denke das wird auch in der Zukunft angegangen.

 

Unser Ford Taurus z.B. ist eines der zuverlässigsten Autos, das wir jemals besessen haben. Und obendrein eines der komfortabelsten.

Also die Qualität ist gut.

 

Acura , Infiniti und Lexus sind die einzigen US / Japaner, die eine überdurchschnittliche Qualität abliefern . Toyota, Nissan , Mazda u.a. liegen auf US-Niveau...gerade auch die, die dort gefertigt werden. Selbst importierte Modelle aus Japan und auch Europa sind da nicht viel besser.

 

 

Das größte Einsparpotential bei GM dürfte allerdings wirklich bei einer Neuauslotung der ganzen Gewerkschaftsangelegenheiten liegen.

Wie sagte mein amerikanischer Freund, als ich ihn auf die amerikanische Autokrise ansprach ?

 

Damn greedy union bastards....was ja wohl recht eindeutig und unmissverständlich ist.

 

 

Mein bescheidener Tip an GM...

 

Hummer sollte mehr Militäraufträge an Land ziehen, dann brauch man solche Modelle auch nicht mehr an Schwarzenegger und Co zu verkaufen.

 

Globale Einkaufspolitik unter stärkerer Abgrenzung der Marken. Stärkere Markenprofile ....Einsicht, dass gute Modelle, die im Premium Segment auf Kundenfang gehen sollen , zuerst einmal ein paar Milliarden in der Entwicklung verschlingen ( SAAB ? ) .

 

Cadillac lassen wir in Nord-u. Südamerika, damit sich SAAB in Europa und Holden in Australien / Asien entfalten können. SAAB hat im Gegensatz zu Holden oder Cadillac als einzige Marke das Potential, global aufzutreten.

 

 

Chevrolet Einstiegsmarke , Saturn Trendmarke für junge Leute ( weg mit Mittelklasse und SUV ). Buick als edlere und klassische Oberklasse , Cadillac als sportlichere Oberklasse ( oberhalb von Buick ).

 

GMC braucht man denke ich nicht...die sollen LKW's bauen.

 

 

Grüße

 

 

The Moose

am 22. Dezember 2008 um 11:29

Ich schließe mich dem Vorposter an und gebe zu bedenken, dass man ohne Plattformstrategie heute nicht weit kommt und daher eine Abkehr davon nicht wirtschaftlich ist.

Das bedeutet aber auch viele Gleichteile. Das machen andere Hersteller aber genauso.

Gerade der VW-Konzern ist Meister darin, den Leuten das gleiche Auto unter vier Marken zu verkaufen, ohne dass die Kunden jammern. Es heisst aber auch, Schuster bleib bei deinen Leisten, so dass Experimente wie der VW Phaeton, wegen des Markenprofils keinen Erfolg haben.

Für Europa sehe ich das so:

Chevrolet als Billigheimer mit Einstiegsfahrzeugen, ähnlich den Skodas, die allerdings noch hochwertiger wirken.

Opel bleibt VW Konkurrent und produziert bis in die Mittelklasse (Insignia/Passat/Mondeo)

Saab bleibt Premiumhersteller, sollte bei einem 9-1, ähnlich 1er BMW und Audi A3 starten und über einen SUV bis zur Oberklasselimousine bauen.

Dazu gehört allerdings auch die Abkehr von Saabillacs und ähnlichen Versuchen, das offensichtlich gleiche Auto unter 2 Marken zu bauen und im selben Markt vertreiben zu wollen.

Die Überseestrategie kann dann ja ruhig mit unter Saturn und Holden produzierten Opels laufen. Premiummarken sollten jedoch, das wird ja auch derzeit getan, Premium bleiben und nur unter dieser Marke vertrieben werden.

Ergänzend muss das bei allen anderen Herstellern gepflegte Neueinbringen von technischem Fortschritt auch immer über die Premiummarken erfolgen. Bsp. zuerst kriegt der 7er BMW das neue "Es-parkt-selber-ein-und-klappt-sich-auf-Koffergröße-zusammen-System", danach bekommen es die anderen.

Ich glaube, dass Saab als weltweite Marke nicht untergehen wird und sehe auch für die Zukunft weiterhin Saabs in allen Märkten dieser Welt fahren.

schliesse mich auch deiner Meinung an

Moin,

hat sich eigentlich jemand mal Gedanken über die weitere Zukunft von Saabs bisherigen / zukünftigen (?) Teilespender Opel gemacht?

(Könnte ja sein, dass man sich doch nicht von Saab trennt.....:rolleyes::p)

Ist denn Opel auf lange Sicht gesehen wirklich überlebensfähig?

Ich glaube nicht!

Opel baut Autos, die nicht wesentlich besser oder billiger sind als die vielen Importfahrzeuge und andererseits weit entfernt vom Prestige der Premiumhersteller.

In der Vergangenheit übten sich viele Käufer aufgrund dieses Produktimages der Marke Opel in wachsender Kaufzurückhaltung.

Keine Frage: Opel baut keine schlechten Autos aber sie werden nicht gekauft.

Wird sich dieser Trend in Zukunft ändern? Ich glaube nicht.

Der Markt spaltet sich seit längerem in zwei Käufergruppen auf: diejenigen, die das beste Preis-Leistungs-Verhältnis suchen und die zweite Gruppe, die sich mehr am Produktimage orientiert und bereit sind, dafür auch tiefer in die Tasche zu greifen.

Somit könnte sich die Marke Saab mal als ein Gewinner in der Konstellation Opel/GM erweisen!

Premiummarken und günstige, also gute Importeure gehören zweifelsohne zu den Gewinnern der vergangenen Jahre und wohl auch der Zukunft. Die Zulassungszahlen der Asiaten, ebenso wie z.B. die von Audi, belegen diesen Trend.

Hersteller ohne besonderes Image – Opel oder auch Ford – waren die klaren Verlierer.

Opel und Ford haben jahrelang die graue Mitte bedient, eben kein Premium aber auch nicht wirklich billig. Und genau diese Mitte schrumpft kontinuierlich, zugunsten der zwei „Randgruppen“.

Wenn wir jetzt mal in die Zukunft schauen, werden sich einige Europäerische Hersteller sicherlich im Premiumsegment halten können und ein Großteil bedienen die Asiaten.

Und GM/Opel?

Ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen. Evtl. wäre man bei GM dann froh, noch ein Produkt ähnlich Saab im Konzern zu haben....

am 6. Januar 2009 um 14:51

und hier die Prognose für 2009 von Financial Times D zur US Autoindustrie :

 

US-Autoindustrie: Werden die Big Three überleben? Nein. Aus den Big Three werden die Big Two. Die von der US-Regierung beschlossene Soforthilfe reicht nur wenige Wochen, die Absatzzahlen bleiben 2009 katastrophal. Nach einer zweiten wirkungslosen Finanzspritze im Frühjahr opfert Präsident Barack Obama Chrysler, um General Motors zu retten. Die Marke Jeep wird an Renault, Honda oder Toyota verkauft, Chrysler und Dodge sterben.

Für GM wird die Rettung schmerzhaft: Zehntausende verlieren ihre Jobs, die Marken Saab und Pontiac werden eingestellt. Auch Ford schrumpft, trennt sich von Lincoln, Mercury und Volvo.

 

http://www.ftd.de/.../455343.html?p=2

 

So, nun senkt Opel auch noch die Preise um bis zu 10%

Was halte ich von der ganzen Aktion: N I C H T S.

Warum:

Es trägt mal wieder die deutliche Handschrift von GM.

In Amerika wurde vor Jahren genau der selbe Fehler gemacht. Hat man denn nichts gelernt?

Es wurde mit genau solchen Aktionen eine Rabattschlacht ohne gleichen ausgelöst und der Untergang nur beschleunigt.

Die Autos wurden regelrecht verramscht und im Endeffekt nichts mehr dran verdient, mit ein Grund für die irrsinnigen Verluste.

Das nächste Problem folgt umgehend: ist der Preis erstmal unten, kann man ihn in einem halben Jahr nicht mal eben wieder um 10% anheben. Man setzt hier eine Spirale in Gang, die Opel auf längere Sicht gesehen mehr Schaden als Erfolg bringt.

Evtl. werden jetzt einige Leute ihren Kauf vorziehen. Diese Umsätze fehlen dann aber zu einem späteren Zeitpunkt + den Verlust von bis zu 10% Gewinn.

Ist das jetzt schon der Anfang vom Ende?

SAAB hatte bisher seinen Haupt-Markt in den USA.

Und dort wird SAAB auch weiterhin die meisten Fahrzeuge verkaufen.:)

Ob GM dann noch Mutter, oder Stiefmutter ist...ist total egal.

GM-Europe könnte selber leben, ohne Mutter in USA.

Und das wäre der einzige Weg um die europäischen Werke zu retten.

Ob nun Opel oder SAAB...oder Beide.

Und wenn GM-USA 17 Milliarden Dollar in den Hintern geblasen bekommt...da hat Opel-Rüsselsheim nix von.

Und wenn die Bänder in Rüsselsheim SAAB bauen...da hat Schweden nix von.

Und wenn weiterhin Cadilac in Schweden gebaut werden...für wen???...kauft doch kaum eine Sau in Europa!!!

Bisher war ich immer pro SAAB...und dementsprechend auch pro GM.

Aber jetzt ist der Punkt gekommen, wo nix mehr packen kann..."the point of no return".

In 10 Wochen sollen die Herren ein Paket vorstellen, womit sie ihren 17 Milliarden-Kredit rechtfertigen wollen.

Und in der Zwischenzeit werden weiterhin unverkäufliche Pick-Ups produziert???

Da werden Millionen auf Halde gekippt, die kein Mensch kaufen will...aber alles ist toll.:(

Das kann man jemandem erzählen, der sich die Hose mit der Kneifzange zumacht.

Wenn Opel dicht macht...gehen rund 120.000 Leute zum Arbeitsamt.

Ja, und?

Das Sozialsystem in Deutschland verpackt das ohne Probleme.:)

Es wurden im letzten Jahr sogar Gewinne bei der Arbeitslosenversicherung erwirtschaftet!!!

Da kann man auch mal auf die Kacke hauen, oder?

Für mich ist GM in USA/Europe am Ende.

Entweder Opel und SAAB werden ausgesondert und in GM/Europe zusammengefasst und die Staaten kümmern sich um die Finanzierung...ein anderer Finanzier ist nicht in Sicht...oder es ist ganz schnell Schicht im Schacht.

Zitat:

Original geschrieben von Celeste

Hallo zusammen,

nachdem die US-Regierung GM bis März 2009 gerettet hat, hängt ja das weitere Überleben auch von einem tragfähigen Zukunftskonzept ab.

Wie könnte ein einigermaßen realistisches zukunftsfähiges Konzept für GM aussehen? Was könnte man aus GM machen? Hier mal meine Gedanken (bezogen auf den US-Markt):

Zunächst glaube ich, dass GM doch eine Überlebenschance hat, soweit sie die aktuelle Krise bis 2010 überstehen. Soweit ich mich erinnern kann, wird 2010 eine Vereinbarung mit den Gewerkschaften in Kraft treten, die die Lohnkosten auf das Maß der europäischen und japanischen Konkurrenten, die in den USA produzieren, reduzieren. Damit würde GM jährlich einige Milliarden Dollar ab 2010 einsparen und die heutigen Verlustbeträge wären schon durch diese einzelne Maßnahme erheblich produziert. Damit wäre auch eine Restrukturierung einfacher zu gestalten. Trotzdem muß sich GM konzentrieren, aus jedem produziertem Fahrzeug einen sinnvollen Gewinn zu holen und nicht mehr einfach Masse auf den Markt zu werfen. Es hilft nicht, im Kampf mit Toyota die meisten Autos zu bauen. Lieber Nummer 2 oder 3 mit anständigem Gewinn.

Wenn man sich die japanischen Fahrzeuge in den USA ansieht, dann stellt man fest, dass sie sich gar nicht so stark von den amerikanischen Fahrzeugen unterscheiden. Warum wird dann Toyota gekauft? Toyota hat es geschafft, sich mit dem Prius ein umweltfreundliches Image zu verpassen. Die Masse der verkauften Toyotas sind aber gar keine umweltfreundlichen Fahrzeuge. Es handelt sich um biedere und spritschluckende Limousinen und Geländewagen. Überraschenderweise hat Toyota sehr viele SUVs in den USA im Programm. Auch hat Toyota riesigen Erfolg mit der Edelmarke Lexus und der Trendmarke Scion. Eigentlich handelt es sich mit Ausnahme des Umweltimage um fast immer ähnliche Modelle wie bei GM: Recht bieder und ohne besondere technischen Highlights. Allerdings verfügt Toyota um eine deutlich bessere Produktqualität. Dies ist dem amerikanischen Verbraucher bekannt.

 

Im Gegensatz zu anderen (auch dem US Kongress) finde ich nicht, dass GM zu viele Marken hat. In Zukunft wird die Welt wie bisher schon noch individueller werden. Daher kann man mit einer Marke nicht alle Zielgruppen bedienen. Daher sollte man die vorhanden Marken weiter ausdifferenzieren und trotzdem unter dem Blech möglichst viele Gleichteile zu verwenden.

Saab: Saab sollte echter Gegenspieler von BMW/Audi werden. In den USA wäre Saab dann eine europäische Topmarke. Hier sollte man das Modellprogramm auf 4 Baureihen (9-5, 9-4X, 9-3, 9-1) mit entsprechenden Modellvarianten ausweiten. Davon ist man eigentlich gar nicht so weit entfernt. Gleichzeitig müßte man in den Hauptmärkten mal richtig Werbung machen. Die Idee mit den Anklängen aus dem Flugzeugbau finde ich gar nicht schlecht (auch wenn Saab Automobile heute mit dem Flugzeugbau nichts mehr zu tun hat). Wenn man die Idee vom Flugzeucockpit konsequent umsetzt, könnte man damit auch die „Flugzeugwerbung“ glaubwürdiger machen.

Wahrscheinlich wäre es nur notwendig, einmal richtig Geld in die Hand zu nehmen, damit der 9-5II und der nächste 9-3 top werden. Wenn man bedenkt, dass GM im Quartal 4 Milliarden Dollar verbrennt, dann wäre Saab mit einem Quartal schon geholfen! Allerdings muß man am Ball bleiben. Audi hat auch ca. 10 bis 15 Jahre gebraucht, um „ganz oben“ mitzuspielen.

Cadillac: Die US-Luxusmarke. Der kostspielige und erfolglose europäische Ausflug sollte beendet werden. Cadillac ist in den USA relativ erfolgreich und sollte dort auch noch stärker gefördert werden. Saab und Cadillac wären Premium, würden sich aber nicht stören (USA: traditionelles US-Premium gegen innovatives Europa-Premium), sondern in den USA unterschiedliche Zielgruppen ansprechen.

Saturn/Opel: Hier gibt es in den USA mehrere Möglichkeiten. Opel könnte seine Modelle selbst in die USA importieren. Dadurch könnten die Opel-Modelle zu „coolen europäischen Modellen“ werden. Allerdings müßte man dann u.U. Viel Geld in die Hand nehmen, um eine neue Marke in den USA zu etablieren. Die andere Möglichkeit wäre, die Opel-Modelle weiterhin unter dem Saturn-Label laufen zu lassen. Dann müßte man Saturn weiter in die „Trendecke“ bringen, die zur Zeit z.B. von Scion genutzt wird. Saturn könnte zusätzlich zu den Saturn-Opels trendige Kleinwagen a la Scion herausbringen.

Chevrolet: Massenmarke (was ja nicht schlecht sein muss). Günstige Einsteigermarke mit hoher Qualität. Dazu sollte Chevy Vorreiter in umweltfreundlichen Fahrzeugen werden. Der Chevrolet Volt ist sicher ein guter Einstieg, allerdings ist er eher ein Imageträger. Fraglich ist, wie dann die Corvette in das Programm paßt.

GMC: Die Grabowski Motor Company ist eigentlich recht erfolgreich und insbesondere bei Gewerbetreibenden in den USA sehr beliebt. Daher kann man für die Privatmarkt durchaus wie bisher auf Chevy-SUVs setzen.

Hummer: Für Hummer sieht es schlecht aus. Falls ein Verkauf nicht möglich ist, sollte man die Marke auf das Ur-Modell reduzieren und mit umweltfreundlichen Antrieben kombinieren. Ob sich das aber wirtschaftlich trägt?

Buick: Die Aufsteigermarke, zwischen Chevrolet und Cadillac angesiedelt. Das allerdings trägt nicht alleine, da man damit leicht zur Opa-Marke verkommt. Hier fehlt mir noch eine zwingende Idee, wie man Buick aufwerten könnte.

Pontiac: Sollte zum amerikanischen BMW werden. Dabei könnte Pontiac auch auf sportliche Opel- und Holden-Modelle (z.B. Insignia OPC) als Basis zurückgreifen.

Wichtig bei Buick und Pontiac ist, dass sie keine badge-engineering Marken werden, sondern sehr eigenständig rüberkommen.

Erfolg kann das alles aber nur haben, wenn man jeder Marke auch jeweils ein „Schmankerl“ gibt. D.h. Jede Marke muß etwas besonderes haben und darf nicht nur ein Abklatsch einer anderen sein (Buick muß mehr sein als ein Chevy mit Holzleisten). Wichtig ist eine hohe Produktqualität. Auch sollte jede Marke Zugang zu umweltfreundlicher Technik haben. Neue Innovationen sollten von der Marke zuerst eingeführt werden, die zu der Marke am besten passen. Z.B. sollten Sicherheitsinnovationen immer zuerst von Saab eingeführt werden und dann erst von anderen Marken.

Was vielleicht noch global und insbesondere in Deutschland wichtig ist: Eine Stärkung der Händler. Hier muß dem einzelnen Vertragshändler die Möglichkeit gegeben werden, auch mit dem Neuwagenverkauf wieder akzeptable Gewinn machen zu können.

Gleichzeitig muß aber der Service bei den Händlern drastisch verbessert werden. Bei 95% aller Händler ist der Kundenservice, die Kundenansprache und das Ambiente einfach unterirdisch. Ein Händler sollte beim potentiellen Kunden auch die Lust erwecken, den Verkaufsraum aufzusuchen, wenn man auch nicht ein Auto kaufen will. Dafür reicht es aber nicht aus, einfach ein paar Autos in den Verkaufsraum zu stellen.

Interssant fand ich einen Artikel über einen russischen Autohändler in Moskau, der in einer eigenen City (Verkauf und Wartung!) ca. 5 Neuwagen in der Stunden (von ca. 15 Marken) verkauft. Da gibt es kostenlose Kinos, Playstations und Internetzugang, um die Wartezeit z.B. beim Reifenwechsel zu verschönern. Da zahlt man vielleicht auch mal etwas mehr für den Reifenwechsel. Das kann natürlich ein kleiner Händler nicht, aber auch ein kleiner Händler sollte sich was einfallen lassen können.

Viele Grüße

Celeste

Zitat:

Original geschrieben von Celeste

Hallo zusammen,

nachdem die US-Regierung GM bis März 2009 gerettet hat, hängt ja das weitere Überleben auch von einem tragfähigen Zukunftskonzept ab.

Wie könnte ein einigermaßen realistisches zukunftsfähiges Konzept für GM aussehen? Was könnte man aus GM machen? Hier mal meine Gedanken (bezogen auf den US-Markt):

Zunächst glaube ich, dass GM doch eine Überlebenschance hat, soweit sie die aktuelle Krise bis 2010 überstehen. Soweit ich mich erinnern kann, wird 2010 eine Vereinbarung mit den Gewerkschaften in Kraft treten, die die Lohnkosten auf das Maß der europäischen und japanischen Konkurrenten, die in den USA produzieren, reduzieren. Damit würde GM jährlich einige Milliarden Dollar ab 2010 einsparen und die heutigen Verlustbeträge wären schon durch diese einzelne Maßnahme erheblich produziert. Damit wäre auch eine Restrukturierung einfacher zu gestalten. Trotzdem muß sich GM konzentrieren, aus jedem produziertem Fahrzeug einen sinnvollen Gewinn zu holen und nicht mehr einfach Masse auf den Markt zu werfen. Es hilft nicht, im Kampf mit Toyota die meisten Autos zu bauen. Lieber Nummer 2 oder 3 mit anständigem Gewinn.

Wenn man sich die japanischen Fahrzeuge in den USA ansieht, dann stellt man fest, dass sie sich gar nicht so stark von den amerikanischen Fahrzeugen unterscheiden. Warum wird dann Toyota gekauft? Toyota hat es geschafft, sich mit dem Prius ein umweltfreundliches Image zu verpassen. Die Masse der verkauften Toyotas sind aber gar keine umweltfreundlichen Fahrzeuge. Es handelt sich um biedere und spritschluckende Limousinen und Geländewagen. Überraschenderweise hat Toyota sehr viele SUVs in den USA im Programm. Auch hat Toyota riesigen Erfolg mit der Edelmarke Lexus und der Trendmarke Scion. Eigentlich handelt es sich mit Ausnahme des Umweltimage um fast immer ähnliche Modelle wie bei GM: Recht bieder und ohne besondere technischen Highlights. Allerdings verfügt Toyota um eine deutlich bessere Produktqualität. Dies ist dem amerikanischen Verbraucher bekannt.

 

Im Gegensatz zu anderen (auch dem US Kongress) finde ich nicht, dass GM zu viele Marken hat. In Zukunft wird die Welt wie bisher schon noch individueller werden. Daher kann man mit einer Marke nicht alle Zielgruppen bedienen. Daher sollte man die vorhanden Marken weiter ausdifferenzieren und trotzdem unter dem Blech möglichst viele Gleichteile zu verwenden.

Saab: Saab sollte echter Gegenspieler von BMW/Audi werden. In den USA wäre Saab dann eine europäische Topmarke. Hier sollte man das Modellprogramm auf 4 Baureihen (9-5, 9-4X, 9-3, 9-1) mit entsprechenden Modellvarianten ausweiten. Davon ist man eigentlich gar nicht so weit entfernt. Gleichzeitig müßte man in den Hauptmärkten mal richtig Werbung machen. Die Idee mit den Anklängen aus dem Flugzeugbau finde ich gar nicht schlecht (auch wenn Saab Automobile heute mit dem Flugzeugbau nichts mehr zu tun hat). Wenn man die Idee vom Flugzeucockpit konsequent umsetzt, könnte man damit auch die „Flugzeugwerbung“ glaubwürdiger machen.

Wahrscheinlich wäre es nur notwendig, einmal richtig Geld in die Hand zu nehmen, damit der 9-5II und der nächste 9-3 top werden. Wenn man bedenkt, dass GM im Quartal 4 Milliarden Dollar verbrennt, dann wäre Saab mit einem Quartal schon geholfen! Allerdings muß man am Ball bleiben. Audi hat auch ca. 10 bis 15 Jahre gebraucht, um „ganz oben“ mitzuspielen.

Cadillac: Die US-Luxusmarke. Der kostspielige und erfolglose europäische Ausflug sollte beendet werden. Cadillac ist in den USA relativ erfolgreich und sollte dort auch noch stärker gefördert werden. Saab und Cadillac wären Premium, würden sich aber nicht stören (USA: traditionelles US-Premium gegen innovatives Europa-Premium), sondern in den USA unterschiedliche Zielgruppen ansprechen.

Saturn/Opel: Hier gibt es in den USA mehrere Möglichkeiten. Opel könnte seine Modelle selbst in die USA importieren. Dadurch könnten die Opel-Modelle zu „coolen europäischen Modellen“ werden. Allerdings müßte man dann u.U. Viel Geld in die Hand nehmen, um eine neue Marke in den USA zu etablieren. Die andere Möglichkeit wäre, die Opel-Modelle weiterhin unter dem Saturn-Label laufen zu lassen. Dann müßte man Saturn weiter in die „Trendecke“ bringen, die zur Zeit z.B. von Scion genutzt wird. Saturn könnte zusätzlich zu den Saturn-Opels trendige Kleinwagen a la Scion herausbringen.

Chevrolet: Massenmarke (was ja nicht schlecht sein muss). Günstige Einsteigermarke mit hoher Qualität. Dazu sollte Chevy Vorreiter in umweltfreundlichen Fahrzeugen werden. Der Chevrolet Volt ist sicher ein guter Einstieg, allerdings ist er eher ein Imageträger. Fraglich ist, wie dann die Corvette in das Programm paßt.

GMC: Die Grabowski Motor Company ist eigentlich recht erfolgreich und insbesondere bei Gewerbetreibenden in den USA sehr beliebt. Daher kann man für die Privatmarkt durchaus wie bisher auf Chevy-SUVs setzen.

Hummer: Für Hummer sieht es schlecht aus. Falls ein Verkauf nicht möglich ist, sollte man die Marke auf das Ur-Modell reduzieren und mit umweltfreundlichen Antrieben kombinieren. Ob sich das aber wirtschaftlich trägt?

Buick: Die Aufsteigermarke, zwischen Chevrolet und Cadillac angesiedelt. Das allerdings trägt nicht alleine, da man damit leicht zur Opa-Marke verkommt. Hier fehlt mir noch eine zwingende Idee, wie man Buick aufwerten könnte.

Pontiac: Sollte zum amerikanischen BMW werden. Dabei könnte Pontiac auch auf sportliche Opel- und Holden-Modelle (z.B. Insignia OPC) als Basis zurückgreifen.

Wichtig bei Buick und Pontiac ist, dass sie keine badge-engineering Marken werden, sondern sehr eigenständig rüberkommen.

Erfolg kann das alles aber nur haben, wenn man jeder Marke auch jeweils ein „Schmankerl“ gibt. D.h. Jede Marke muß etwas besonderes haben und darf nicht nur ein Abklatsch einer anderen sein (Buick muß mehr sein als ein Chevy mit Holzleisten). Wichtig ist eine hohe Produktqualität. Auch sollte jede Marke Zugang zu umweltfreundlicher Technik haben. Neue Innovationen sollten von der Marke zuerst eingeführt werden, die zu der Marke am besten passen. Z.B. sollten Sicherheitsinnovationen immer zuerst von Saab eingeführt werden und dann erst von anderen Marken.

Was vielleicht noch global und insbesondere in Deutschland wichtig ist: Eine Stärkung der Händler. Hier muß dem einzelnen Vertragshändler die Möglichkeit gegeben werden, auch mit dem Neuwagenverkauf wieder akzeptable Gewinn machen zu können.

Gleichzeitig muß aber der Service bei den Händlern drastisch verbessert werden. Bei 95% aller Händler ist der Kundenservice, die Kundenansprache und das Ambiente einfach unterirdisch. Ein Händler sollte beim potentiellen Kunden auch die Lust erwecken, den Verkaufsraum aufzusuchen, wenn man auch nicht ein Auto kaufen will. Dafür reicht es aber nicht aus, einfach ein paar Autos in den Verkaufsraum zu stellen.

Interssant fand ich einen Artikel über einen russischen Autohändler in Moskau, der in einer eigenen City (Verkauf und Wartung!) ca. 5 Neuwagen in der Stunden (von ca. 15 Marken) verkauft. Da gibt es kostenlose Kinos, Playstations und Internetzugang, um die Wartezeit z.B. beim Reifenwechsel zu verschönern. Da zahlt man vielleicht auch mal etwas mehr für den Reifenwechsel. Das kann natürlich ein kleiner Händler nicht, aber auch ein kleiner Händler sollte sich was einfallen lassen können.

Viele Grüße

Celeste

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Das ist ja ein richtig schönes Märchenland-Marketing. Da wird einem ganz warm ums Herz. Saab hat darin ein kuscheliges warmes Nest und darf mal so richtig BMW attackieren. Oldsmobile fehlt noch, wiederbelebt, als Marke für die Grufties (Zielgruppe > 80 J.), praktisch die Seniorenmarke. Opel als 'die coole europäische Marke' finde ich besonders erheiternd.

Schick' das mal dem Lutz und dem Wagoner, die brauchen vielleicht ein paar kreative Ideen.

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