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Wie fahren, damit DPF sich nie reinigen muss?

Themenstarteram 5. September 2011 um 12:02

Hallo Leute!

Vorweg: Dies ist eine rein technische Frage als interessierter Laie. Also bitte keine Diskussion um Sinnhaftigkeit einer solchen Fahrweise.

Jetzt die Frage:

Wie müsste man fahren, damit der DPF nie ins Reinigungsprogramm wechseln muss?

Reicht alle 50km für 2 Minuten mehr sl 3.000 U/min? Oder braucht es 20 min? Reichen täglich 30 km Autobahn mit Tempo 130?

Ist das bei allen Dieseln gleich oder gibt es da größere Unterschiede?

 

Beste Antwort im Thema

Du musst den Motor auslassen, dann muss sich der DPF nie reinigen!

Bei allen anderen Betriebsarten des Motor fällt immer Ruß an der später nachoxidiert werden muss.

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Themenstarteram 6. September 2011 um 16:05

Ja gut. Also kann man DOCH so fahren, dass der Filter nie regeneriert. Meine Frage wäre jetzt: Wie?

Ich weiß ja nicht, wie heiß mein Abgas ist. Hat das bei 130 km/h schon 600° oder muss ich dafür 225 km/h fahren? Wie heiß wird es bei schwerem Hängerbetrieb aber nur 90 km/h?

Es reichen definitiv 130 kmh. Das ist auch in etwa die Geschwindigkeit, die ich häufiger auf Autobahen fahre und hinterher feststelle, dass der Partikelfilter frei ist, was sich in einem reduzierten Verbrauch niederschlägt.

Fahre ich nur Kurzstrecken (bei mir immer 9km) regeneriert sich der DPF alle 400km.

3000 U/min sind zum passiven Reinigen noch nicht einmal notwenfig (zum aktiven Reinigen sowieso nicht, aber darum geht es ja nicht). Etwa 2000 dürften da schon reichen. Die besagten 130kmh könnten da in etwa hinkommen.

Allerdings dauert das Ganze schon deutliche länger als 2 min. So schnell heizt sich das ganze Abgassystem nicht auf. Ich schätze, um einen ziemlich vollen DPF, der kurz vor der aktiven Reinigung steht, passiv komplett leer zu brennen wird es in etwa 1 bis 2 Stunden dauern. Das Ganze dann eben mindestens alle 400km.

Mag sein, dass es auch mit etwas kürzeren Zeiten und kürzeren Intervallen geht, also z.B. nur 20min, aber dafür alle 50km. Die erstgennanten Werte habe ich bei meinem persönlichen Fahrprofil festgestellt.

Übrigens rußen Benziner sehr wohl. Die Rußpartikelobergrenze gilt soweit ich weiß nicht für Euro5-Benziner, sondern nur für Euro 5/6-Diesel und Euro6-Benziner. Daher überschreiten aktuelle Direkteinspritzer wie der 1.2TSI von VW auch die Diesel-Obergrenze bei weitem, aber das dürfen sie halt.

Mit der Einführung von Euro6 könnten Benziner evtl. auch Partieklfilter bekommen, sofern man das Problem nicht durch andere Maßnahmen lösen kann.

Siehe dazu z.B. diesen Artikel der Zeit

oder (wer es lieber in bewegten Bildern mag) diesen Beitrag vom SWR .

Zitat:

Original geschrieben von Luke1973

Ja gut. Also kann man DOCH so fahren, dass der Filter nie regeneriert. Meine Frage wäre jetzt: Wie?

Ich weiß ja nicht, wie heiß mein Abgas ist. Hat das bei 130 km/h schon 600° oder muss ich dafür 225 km/h fahren? Wie heiß wird es bei schwerem Hängerbetrieb aber nur 90 km/h?

Vergiss es! Du kannst ein Fahrmuster an den Tag legen wie du möchstest, es entsteht immer Ruß und der lagert sich ab und wird von der Motorelektronik nach bestimmten Kriterien abgebrannt.

Zitat:

Original geschrieben von wiri

Vergiss es! Du kannst ein Fahrmuster an den Tag legen wie du möchstest, es entsteht immer Ruß und der lagert sich ab und wird von der Motorelektronik nach bestimmten Kriterien abgebrannt.

Eben nicht.

Wenn die passive Regeneration ausreicht, tritt die aktive Regeneration nie ein.

Angenommen du fährts ständig nur 130kmh über mehrere Stunden, wird die Abgastemperatur hoch genug sein, um die Partikel im Filter zu verbrennen. Und das auch ohne aktives Eingreifen der Motorsteuerungslektronik.

Dummerweise ist das stark von der Verfassung des in den DPF integrierten NOx Katalysators abhängig und der Edelmetallbeladung, die in der Filterzone noch vorhanden ist. Weil erst NO2 plus Edelmetall so richtig "Ruß wegbrennt". Zudem wirst du deutliche technische Unterschiede zwischen den Euro-3, Euro-4 und Euro-5 DPF Konstruktionen haben. Letzte sind garantiert mit einer NO-Aktivierungs- und einer Rußfilterzone bestückt.

Wer am Edelmetall spart, der muss höhere Temperaturen fahren. Wird also nicht mal bei einem Hersteller bzw. Motortyp der selbe Quatsch in Grün sein. Dieses "freibrennen mittels NO2" ist ein hässliches Thema mit einigen Variablen.

Zitat:

Original geschrieben von ehochx

[Eben nicht.

Wenn die passive Regeneration ausreicht, tritt die aktive Regeneration nie ein.

Angenommen du fährts ständig nur 130kmh über mehrere Stunden, wird die Abgastemperatur hoch genug sein, um die Partikel im Filter zu verbrennen. Und das auch ohne aktives Eingreifen der Motorsteuerungslektronik.

sorry, wer fährt denn stundenlang nur 130, doch nur wenn er auf der Autobahn ist. Dummerweise muss man auch mal runter von der Autobahn und rein in den Stadtverkehr und was dann? Dann greift die Elektronik ein. Der Tipp ist von schlechten Eltern, schließlich hupe ich ja auch nicht wenn ich in die Garage fahre!

Eine gewisse Kapazität besitzt der Filter ja. Nur weil man ein paar km in der Stadt fährt, greift nicht direkt die aktive Regeneration ein.

Es kommt halt darauf an, wie lange man durchgängig Kurzstrecken fährt. Ist man z.B. 10 mal je 10km Strecke gefahren, hat sich schon etwas Ruß gesammelt, aber wahrscheinlich noch nicht so viel, dass aktiv verbrannt wird.

Kommt dann wieder ein längerer Autobahnanteil, wird alles wieder freigebrannt.

Wichtig ist eben, dass man regelmäßig diese Längeren Strecken hat. Ansonsten greift eben die aktive Regeneration.

Ich denke, der entscheidendere Tipp ist der von GarryK. Es kommt halt auf das jeweilige Modell an. Ich habe natürlich nur von meinen persönlichen Erfahrungen im Polo 6R mit 1.6tdi gesprochen, das mag bei anderen Modellen etwas anders sein. Auch mit Älterwerden und der einhergehenden Verringerung des Metalls im Filter wird sich das Verhalten noch etwas ändern.

Das mit dem Hupen beim Fahren in die Garage hab ich jetzt nicht verstanden.

Zitat:

Original geschrieben von ehochx

Übrigens rußen Benziner sehr wohl. Die Rußpartikelobergrenze gilt soweit ich weiß nicht für Euro5-Benziner, sondern nur für Euro 5/6-Diesel und Euro6-Benziner. Daher überschreiten aktuelle Direkteinspritzer wie der 1.2TSI von VW auch die Diesel-Obergrenze bei weitem, aber das dürfen sie halt.

Die Rußpartikelobergrenzen nach Euro5 und Euro6 sind für Diesel und Benziner gleich:

http://de.wikipedia.org/wiki/Abgasnorm

Zitat:

Original geschrieben von Noris123

Die Rußpartikelobergrenzen nach Euro5 und Euro6 sind für Diesel und Benziner gleich:

http://de.wikipedia.org/wiki/Abgasnorm

OK, dann war es von mir etwas unpräzise ausgedrückt.

Die Obergrenze für die Anzahl von Rußpartikeln liegt für Diesel seit dem 1.9. bei 600 Milliarden Teilchen pro km, für Benziner gilt dieser Grenzwert jedoch nicht, obwohl Direkteinsritzer ihn regelmäßig überschreiten.

Quelle: Der zitierte Artikel aus der Zeit.

Ich dachte halt, das wäre innerhalb der Euro-Normen so vorgeschrieben, vllt irre ich mich da auch und das ist eine zusätzliche Vorschrift. Das ändert jedoch nichts an der Sache an sich.

Aktuell misst man die Partikelmasse. Das Problem ist aber das ist ein Verfahren was starken Schwankungen unterworfen ist weil die Verfahrensschritte nicht automatisiert sind sonder zu großen Teilen von Menschen vorgenommen werden, dazu kommt noch das die Partikelmasse stark abgenommen hat. Aus den Autos mit DPF kommt so fast nichts mehr raus was der Taschentuchtest ja zeigt.

Das nennt man PM. Die wurde in Euro 5 und 6 für beide Antriebskonzepte festgelegt mit identischen Grenzwerten.

Nun hat man festegestellt das man eigentlich nichts mehr verschärfen kann weil die Messtechnik und Verfahrensschritte das nicht zulassen.

Also musste man sich was neues einfallen lassen. Jetzt fängt man an die Rußteilchen zu zählen, die Masse ist dabei erst mal egal, solange sie im gesamten nicht über die PM-Grenze kommen. Der Gedanke dahinter ist das man sich sorgen macht das die Partikel im kleiner werden und somit immer Lungengängiger. Keiner kann so 100% wie schädlich sind die nun wirklich.

Bei den Ottomotoren hat man aktuell das Problem das doch es früher kein Ruß/Partikelproblem gab, das ist ein neues Problem.

Der Gesetzgeber kann aber immer nur Grenzwerte vorgeben, die man auch Einhalten kann. Wenn man aber keine Datenbasis hat, wie soll man dann Grenzwerte festlegen. Deshalb ist man dabei sich eine Datenbasis zu erarbeiten in dem man die Anzahl der Partikel bei DI-Otto Motoren misst, sie dem Gesetztgeber meldet, es aber noch keinen festgelegten Grenzwert gibt. Dieser wird aber kommen sobald genügend Daten vorhanden sind und der Gesetztgeber es für nötig hält zu handeln. Evtl gibt es dann nur ein Update, was bedeuten das Fahrzeuge die nach einem bestimmten Stichtag Typisiert werden nach Euro6 müssen dann den Grenzwert für die Partikelanzahl einhalten, wer davor Typisiert wurde nicht.

Themenstarteram 8. September 2011 um 10:29

Also ich fahre täglich 65km zur Arbeit und zurück. Davon ca. 50km BAB@150km/h. Stadtverkehr fast null. Also habe ich gute Chancen, dass der Russ ganz von alleine abbrennt, richtig? Und überhaupt werde ich dann wohl nicht allzuviel Russ/km haben, sodass der Filter lange braucht, bis er voller Asche ist.

Merke ich eigentlich wenn die Regeneration startet? Und wenn ja, woran?

Findet die nur bei bestimmten Fahrzuständen statt? Kann die auch bei Vollgas stattfinden oder nur bei gemütlicher Fahrt?

Die Regeneration merkt man am höheren Momentanverbrauch, am etwas unrunden Leerlauf, am etwas veränderten Ansprechverhalten bei niedrigen Drehzahlen, sonst eigentlich nicht. Nachdem die Regeneration einige Zeit benötigt, sollte sie eigentlich bei allen Fahrzuständen funktionieren, außer vielleicht bei Dauervollgas.

Wenn Dir soviel daran liegt, dann solltest Du aber nicht so schnell fahren. Mehr Spritverbrauch heißt auch mehr Ruß! Die Drehzahl ist nicht wichtig, solange der Motor unter Last steht und der Turbo läuft.

Themenstarteram 8. September 2011 um 10:52

Momentanverbrauch zeigt meiner leider nicht an. Muss ich auf die anderen Anzeichen mal genauer achten. Doof, dass das nicht durch ein Lämpchen angezeigt wird.

So richtig viel liegt mir nicht daran. Es interessiert mich einfach. Ich interessiere mich immer für so Sachen, die dann keine Relevanz für die Praxis haben. :D

Bei einer gleichmäßigen Autobahnfahrt mit mittlerer Last und ohne viel Lastwechsel hat man gute Chancen, dass sich der Ruß selber wegbrennt. Zum einen, weil dann die Rußrohemission und somit der Rußeintrag schon vor dem Filter gering ist (wer Diesel ohne DPF beobachtet, sieht, dass der meiste Ruß bei niedriger Drehzahl und hoher Last vor dem Einsetzen des Turboladers und bei Vollgas entsteht) und zum anderen, weil die Abgastemperatur konstant hoch ist. Eine solche Fahrweise fördert auch die Lebensdauer des DFP deutlich, im BMW 5er Forum gibt es einen, der mit seinem Diesel über 500 tkm gefahren ist und noch den 1. Filter drinnen hat.

Hallo,

ich lese immer wieder, dass zum Abbrennen des DPF eine Temperatur von ca 600°C notwendig sind. Ich habe seit einem Jahr eine digitale Temperaturanzeige mit Fühler außen am DPF angebracht, um den Start des Abbrennvorgangs sowie das Ende kontrollieren zu können. In dieser Zeit habe ich festgestellt, dass bei normaler Fahrt die Temperatur zwischen 107°C - 110°C beträgt, steigt die Temperatur darüber hinaus, beginnt der Abbrennvorgang, die Temperatur steigt dann bis höchstens 275°C an, um dann wieder auf normal abzufallen, gleich darauf wiederholt sich dieser Vorgang bis zu 3mal. Auch wenn die Temperatur außen am DPF gemessen wird, kann die Innentempereatur niemals um die 600°C betragen.

Da ich meist Kurzstreckenverkehr fahre, ist der Beginn des Abbrennvorgangs sehr unterschiedlich, meist liegt er zwischen 120 - 150 km Laufzeit.

Gruß

hanblank

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