Wer hat Ahnung von Material- bzw. Werkstoffkunde?
Hallo,
ich habe folgend beschriebenes Problem und liege gerade mit dem Vertragshändler total "über Kreuz" :-(
Hatte meinen XC60 nach der Winterperiode beim Händler zum Pflegeprogramm. Später habe ich dann auf So-Räder gewechselt
und die Wi-Räder gereinigt (ohne aggressiven Felgenreiniger!) und in der Garage gelagert.
Wollte nun die Aktion abschliessen, etwas mehr Luft nachfüllen und bekomme nun die Ventilkappen nicht mehr runter.
Mit dem Einsatz einer Kombizange erreichte ich nur, das ich das Ventil vom Sensor abgerissen habe und nun alles
im A.... ist!
Vorher kamen aber Eisspray, WD-40 und auch Erwärmung zum Einsatz - alles ohne den geringsten Erfolg.
Es rührte sich nichts, nicht mal einen Millimeter.
Die Ventilkappen sind:
- aus Edelstahl und ohne Beschädigung
- gekauft im Jahre 2000, also schon 15 Winter im Einsatz
- bisher an verschiedensten eigenen Autos montiert ohne die jeglichste Störung
- immer nur Zwei-Fingerfest angeschraubt
- ließen sich stets mit zwei Fingern wieder lösen, denn ich kontrolliere die Luft mindestens 2x pro Monat und im konkreten Fall einen Tag vorher
Ich vermute, das hier mal ganz unprofessionell mit einem total aggressiven Reiniger an meine sauberen Felgen rangegangen wurde und
wahrscheinlich die Einwirkzeit massiv überschritten wurde.
Wie mit Salzsäure behandelt sehen auch meine Bremssättel rundum aus!
Ich hatte den Wagen mit sauberen Felgen da abgegeben und nun das ...
Der Händler redet sich natürlich mit "Reaktion der verschiedenen Metalle" raus und weißt jede Schuld in
diesem Zusammenhang sehr weit von sich!
Kennt sich ja jemand speziell aus?
LG vom Andy
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@werwiexc60 schrieb am 30. Mai 2015 um 15:03:23 Uhr:
So sah mein rdks aus nachdem die Werkstatt beim Wechsel auf die WInterräder vergessen hatte die Ventile zu kontrollieren.
Hätte durchaus tödlich enden können.
Ein Kommentar von Volvo Deutschland kann ich auch noch ins Netz stellen bei Interesse.Werwie
Was manche aus einer Lappalie für einen riesen Aufstand machen können.
Einem Mitarbeiter ist ein (in der tat problematischer) Fehler passiert. Ob jetzt aus Unwissenheit, Schlampigkeit oder aus einer stressigen Situation heraus kann man schwer sagen. Das Ventil ist beim Reifen Wechsel zu kontrollieren, oder je nach Typ zu wechseln. Ebenso hast aber auch du als Fahrer die Pflicht die Verkehrssicherheit deines Fahrzeuges regelmäßig zu kontrollieren. Und dieses defekte Ventil hätte auch dir schon lange auffallen müssen.
Aber ich kann dir sagen, nicht einmal wen das Ventil sich plötzlich vollständig aus dem Reifen lösen würde (ist mir bei einem "normalen" Ventil passiert) ist das problematisch. Ist das selbe als ob du auf einen Nagel fährst. Du verlierst die Luft sehr rasch (aber nicht innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde), fährst rechts ran und wechselst den Reifen. (sofern du einen Reservereifen hast)
Problematisch ist wenn du dir die Flanke kaputt fährst oder einen sehr großen Schnitt hast - dann hast ein Problem - vor allem bei der typischen lässigen 2 Finger am Lenkrad Haltung vieler Fahrer.
Das diese Sensoren hin und wieder mehr sorgen als Nützen haben ist bekannt - und sollte auch von jedem Techniker bei jedem Service/Wartung/Reifenwechsel kontrolliert werden. Dafür gibt es keine Entschuldigung. Aber was VCG zu einem schlampigen Mitarbeiter beim Reifenwechsel sagen soll weiß ich echt nicht. Leider sind diese Mitarbeiter meistens nicht die am besten bezahlten und ein Großteil ihres Lohns ist das Trinkgeld.
Aber wenn man im Leben ansonsten keine Problem hat muss man natürlich eines suchen um sich aufregen zu können.....
LG
PS: und das unsere Anke hier wieder auftaucht ist eh klar - ist wie mit den Fliegen und dem Dunghaufen (habe extra lange für ein Foren kompatible Wort gesucht)
72 Antworten
Original Volvo sind Aluminium Ventile mit eben solchen Kappen von VDO Conti verbaut.
Anscheinend eignen sich nur solche festere Ventile, wo das Ventil als Antenne dient, für Geschwindigkeiten über 210km/h, oder dann die neuen geklebten Sensoren, die wiederum nichts mit dem Ventil zu tun haben.... Gott gebe dass es klebe
Irgendwie erscheint mir das indirekte System je länger je sympathischer, weil keine zusätzlichen Komponeneten verbaut werden und auch gewartet werden müssen, denn die Batterien halten kaum viel mehr als 10 Jahre, sagen die Hersteller.
Zitat:
@Südschwede schrieb am 23. Mai 2015 um 22:05:19 Uhr:
Kannst Du das bitte erklären? Hat das was mit den Sensoren zu tun? Ich kann mir da irgendwie keinen Reim drauf machen, dass Kunststoffventilkappen u.U. tödliche Folgen haben können. Haben Volvo mit Reifendruckkontrollsystem Metallkappen?
Das hat nichts mit den Sensoren zu tun, sondern es geht um die Kräfte, die bei hohen Geschwindigkeiten auf Ventil und -Kappe lasten. Wenn bei hohen Geschwindigkeiten das Ventil nur minim öffnet (kann theoretisch passieren), dann hält die Metallkappe trotzdem dicht. Die Kunststoffkappe fliegt dann u.U. vom Reifeninnendruck gepresst davon (dicht hält sie sowieso nicht), und schon ist der Reifen schnell ziemlich platt. Das wiederum ist bei hohen Geschwindigkeiten u.U. tödlich.
Ich bin übrigens mal hinter jemandem hergefahren, dessen Pneu bei ca. 120km/h geplatzt ist. Der Fahrer konnte das Auto gerade noch abfangen. Bei 160+ ist nichts mehr mit Abfangen...
Zitat:
@Owlmirror schrieb am 24. Mai 2015 um 11:04:54 Uhr:
Das hat nichts mit den Sensoren zu tun, sondern es geht um die Kräfte, die bei hohen Geschwindigkeiten auf Ventil und -Kappe lasten. Wenn bei hohen Geschwindigkeiten das Ventil nur minim öffnet (kann theoretisch passieren), dann hält die Metallkappe trotzdem dicht. Die Kunststoffkappe fliegt dann u.U. vom Reifeninnendruck gepresst davon (dicht hält sie sowieso nicht), und schon ist der Reifen schnell ziemlich platt. Das wiederum ist bei hohen Geschwindigkeiten u.U. tödlich.Zitat:
@Südschwede schrieb am 23. Mai 2015 um 22:05:19 Uhr:
Kannst Du das bitte erklären? Hat das was mit den Sensoren zu tun? Ich kann mir da irgendwie keinen Reim drauf machen, dass Kunststoffventilkappen u.U. tödliche Folgen haben können. Haben Volvo mit Reifendruckkontrollsystem Metallkappen?
Ich bin übrigens mal hinter jemandem hergefahren, dessen Pneu bei ca. 120km/h geplatzt ist. Der Fahrer konnte das Auto gerade noch abfangen. Bei 160+ ist nichts mehr mit Abfangen...
Da bin ich ja froh, dass wir in Ö ein Tempolimit von 130km/h haben. Was heute alles schon ein Todesrisiko ist....
LG
Zitat:
@Owlmirror schrieb am 24. Mai 2015 um 11:04:54 Uhr:
... Die Kunststoffkappe fliegt dann u.U. vom Reifeninnendruck gepresst davon (dicht hält sie sowieso nicht), und schon ist der Reifen schnell ziemlich platt.
Wirklich? Dann frage ich mich, warum mein Schnellelch (bei 250 km/h abgeregelt und ohne Reifendruckkontrolle) nur mit Kunststoffkappen an den Hufen ausgestattet ist. Mal abgesehen davon, dass ich vmax sowieso nicht ausnutze (nicht zuletzt, weil ich dem inneren Zustand der Reiden nie so recht über den Weg traue), wäre das doch dann keine adäquate Bestückung eines sicherheitsrelevanten Bauteils. Bisher bin ich ganz unbedarft davon ausgegangen, dass die Kappe nicht dem Zweck dient, die Luft im Reifen zu halten, sondern Schmutz / Beschädigungen vom Ventil fernzuhalten.
In der Tat scheint aber die Metall-Metall-Verbindung etwas anfällig zu sein. Mein einziger Fall eines abgebrochenen Ventils (anderes Fabrikat) war genau so eine und die Werkstatt meinte sinngemäß, dass man bei dieser Konstruktion schon mal damit rechnen müsse. Ich denke, dass die Krafteinwirkung speziell beim Runterschrauben deutlich größer ist als bei den leichtgängigeren Kunstoffkappen und irgendwann das Ventilmaterial durch Versprödung dem nicht mehr gewachsen ist.
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Wenn man überlegt wie viele Millionen Autofahrer mit Kunststoffkappen (auch ich😰) unterwegs sind und schneller als 130 km/h fahren, dann scheint mir die Wahrscheinlichkeit doch seeeeehr gering, dass der Fall des Luftverlierens auf Grund hoher Geschwindigkeit eintritt, zumal wir davon auch eher gar nichts von den vielen Unfällen in der Presse lesen.
Also.....auch mit Kunststoffkappe ganz entspannt bleiben.🙂
Zitat:
@Owlmirror schrieb am 24. Mai 2015 um 11:04:54 Uhr:
Das hat nichts mit den Sensoren zu tun, sondern es geht um die Kräfte, die bei hohen Geschwindigkeiten auf Ventil und -Kappe lasten. Wenn bei hohen Geschwindigkeiten das Ventil nur minim öffnet (kann theoretisch passieren), dann hält die Metallkappe trotzdem dicht. Die Kunststoffkappe fliegt dann u.U. vom Reifeninnendruck gepresst davon (dicht hält sie sowieso nicht), und schon ist der Reifen schnell ziemlich platt. Das wiederum ist bei hohen Geschwindigkeiten u.U. tödlich.
Gibt es hierfür irgendeine Quelle ? So ohne weiteres erscheint mir das ziemlich unwahrscheinlich....
@t3p4 und die vielen Autofahrer, die ganz ohne Kappe unterwegs sind ...
Gruß
Hagelschaden
Volvo hat meinn V40, welcher mit vmax 230km/h angegeben ist, mit Metallventilen und Kunststoffkappen ausgeliefert. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dies der Fall wäre wenn sich daraus Gefahren ergeben würden.
Kunststoffkappen sind nicht ansich ein Problem, aber zusammen mit den Aluventilen des TPMS sollten die passenden Deckel verwendet werden. Diese sind auch richtig dicht und es besteht nicht Gefahr dass über längere Zeit Feuchtigkeit nach innen in das Ventil gelangt, was dann bei einem Bruch zu schlagartigem Luftverluat führen würde.
Die normalen Gummiventile, welche mit dem Wekzeug in die Felge eingezogen werden, können eigentlich kaum brechen und sind äusseren Einflüssen gegenüber recht unempfindlich. Die Aluventile sind fix verschraubt und dienen auch als Antenne, sie können nicht bewegt werden.
Ach, da werden sogar Türöffner mit Verzögerungsmechanismus geöffnet. 😉
Ich würde meinen, dass die Metallteile gefährlicher sind, wenn sie sich lösen und herumfliegen.
Hallo Gemeinschaft
Habe da mal eine Frage zu den Edelstahl-Ventilkappen .
Beziehen die Hersteller der Kappen das Material von bzw. bei den deutschen Edelstahlwerken ?
Bezieht Volvo keine Teile aus Fernost ? Kaufen diese Hersteller wirklich bei DEW und achten auf das , freundlicherweise von Dr. Bub ,eingestellte Datenblatt ?
Würde ein Automobilentwickler der wie Volvo auf "Sicherheit" setzt nicht auf die tötlichen Gefahren bei Benutzung von Plastikkappen hinweisen ?
Ein Hauch Antiverschweißmittel ans Ventilgewinde geschmiert und selbst Materialien die nicht in die Spannungsreihe passen ließen sich im Zweiwochenabstand problemlos auseinanderschrauben .
Glaube ich als Laie .
Übrigens habe ich das Volvo-Emblem , das sich auch an meinem V70 gelößt hatte , ohne fremde Hilfe selbst wieder am
Kühlergrill verklebt . ;-) Hoffentlich kein Fremdeingriff !
Mit freundlichen Grüßen , Rolli74
Rolli,
Hier ging es um den Werkstoff und nicht um den Lieferant....😎 Natürlich kommen die meisten Edelstahlkappen aus dem Fernen Osten.
Glück auf,
DrBub
2013 XC70 2.4D AWD R2S ****VOLL ZUFRIEDEN***
Zitat:
@Hagelschaden schrieb am 24. Mai 2015 um 13:34:27 Uhr:
Gibt es hierfür irgendeine Quelle ? So ohne weiteres erscheint mir das ziemlich unwahrscheinlich....Zitat:
@Owlmirror schrieb am 24. Mai 2015 um 11:04:54 Uhr:
Das hat nichts mit den Sensoren zu tun, sondern es geht um die Kräfte, die bei hohen Geschwindigkeiten auf Ventil und -Kappe lasten. Wenn bei hohen Geschwindigkeiten das Ventil nur minim öffnet (kann theoretisch passieren), dann hält die Metallkappe trotzdem dicht. Die Kunststoffkappe fliegt dann u.U. vom Reifeninnendruck gepresst davon (dicht hält sie sowieso nicht), und schon ist der Reifen schnell ziemlich platt. Das wiederum ist bei hohen Geschwindigkeiten u.U. tödlich.
Schaue mal in den Motorrad-Foren. Da werden derartigen Sachen eher thematisiert, vor allem wenn es sich um die ganz grossen und schnellen Maschinen mit 230+km/h handelt.
richtig ist, dass man Kappen drauf haben sollte. Ob jetzt Metall da besser sein soll, wage ich zu bezweifeln. Bei Meiner Harley mit 18" hinten und 19" vorne sind auch Kunststoffkappen drauf (läuft ca 230-240km/h). Amis sind ja bezüglich so Haftungsthemen seeeehr speziell. Die Bedienungsanleitung eines Ami-Bikes besteht aus fast 50% Warnhinweisen "Achtung mach dies oder das nicht sonst bist du tot oder schwer verletzt... etc". Deckel muss drauf sein, aber Kunststoff ist tiptop.
Der Stift vom Ventil könnte theoretisch durch die Zentrifugalkraft undicht werden. Schlagartig rein gedrückt braucht wohl noch n ganzes Stück mehr Speed 😉
Überschlagsmässig gerechnet ergibt sich für einen Ventildeckel von 3g bei 250km/h und bei 18" Rädern eine Kraft von rund 5kg, wo der Ventildeckel jetzt auf das Ventil drückt.
m v2
F = -------
r
F sind Newton (durch 9.81 gibt Kilo)
m ist Masse in kg
V2 ist Geschwindigkeit im Qadrat (in m/s)
r ist Radius in Meter
Das Stiftchen im Ventil ist ja noch viel leichter als der Deckel, aber dennoch ergibt sich daraus ne Gewisse Kraft.
Mein Fazit: Originalteile passen gut. Ergo Kunststoff ok.
Nachtrag: hier irgendwie ne Formel darstellen zu wollen ist gar nicht so einfach. Grins.
F entspricht Masse mal Geschwindigkeit im Quadrat und geteilt durch Radius.
Hier mal Ventiltipps für Motorradfahrer vom TÜV.
Laut dieser Seite reicht eine Ventilkappe mit Gummidichtung, von Metall ist nicht die Rede.
***kurzvordietürgehundoriginalvolvoventilkappeabschraub*** Ja, da ist eine Gummidichtung drin!
Dieser Fred verwirrt mich zunehmend. 😉 Ich bin wegen Physik fast mal sitzengeblieben, bitte also schon mal um Nachsicht. Wie kann ein Reifenventil durch die Zentrifugalkraft undicht werden? Der Verschluss steht doch unter Druck und wird durch die Zentrifugalkraft noch zusätzlich "nach außen" gedrückt. da die Kraft doch wohl parallel zum Ventilstift wirkt. Ich dachte, die Ventilkappen haben nur den Zweck, das Ventil vor Verschmutzungen oder versehentlicher Fehlbedienung zu schützen, aber nicht, einen Druckverlust zu verhindern, das besorgt doch das Ventil. 😕
Grüße vom Ostelch