Welches Problem liegt vor, wenn sich Injektoren-Werte ständig verschlechtern?

BMW 5er

Hallo,

gestern habe ich wieder meinen 525d geprüft und soweit sind alle Werte in Ordnung und im Toleranzbereich. Der DPF hat sehr gute Werte und der Thermostat/Turbolader alles funktionieren einwandfrei. Es gibt keine Fehlerspeichereinträge.

Doch was mich stutzig macht ist, dass sich meine Injektorenwerte (Leerlaufruheregelung) ständig verschlechtern. 2 Injektoren haben jetzt schon -2 und das macht mich irgendwie stutzig.

Ich tanke immer bei Aral/Shell und gebe ab und an 2 Takt öl dazu. Doch früher waren die Injektorenwerte viel besser. Der Wagen hat jetzt 85.000 km gelaufen (525d VFL).

Woran kann es den liegen, wenn sich die Injektorenwerte verschlechtern? - Sprit? - Ich tanke nur gutes bei Shell oder Aral? - Kurzstrecken?

Kann jemand dazu etwas beitragen? - Danke

Beste Antwort im Thema

Wer das System einmal verstanden hat, macht sich da keine Sorgen, wenn die Injektoren im Leerlauf bei -2 oder +2 sind. Da kann man dann eventuell mit Additiven auch noch gegensteuern und die Injektoren während des Betriebes reinigen. Die Mengenkorrektur findet ja nur im Leerlauf statt. Sobald man Gas gibt, gehen die Werte sofort gegen 0, egal was vorher angezeigt wurde und dann steigen sie wieder ganz langsam an. Also was passiert da im Motor? Dazu solltet ihr euch mal die Drehungleichförmigkeit ansehen. Sobald ihr in diesen Modus schaltet, fangen fast alle Motoren an etwas zu schütteln und zu rütteln. Je weniger, desto besser die Injektoren, da hier die Mengenkorrektur ausgeschaltet wird. Die Werte die man dann ablesen kann, sind die Leerlaufdrehzahlen des einzelnen Zylinders. Diese müssen möglichst identisch sein. Sobald man Unterschiede von +- 40 und mehr U/min. hat, findet sich meistens auch ein Problem mit der Laufruhe im Leerlauf.

Die Injektoren werden ja eine gewisse Zeit angesteuert. Sagen wir mal in der Regel 100ms. Jetzt hat man rein theoretisch 6 total identische Injektoren und diese werden 100ms angesteuert. Es wird somit immer exakt dieselbe Menge Diesel in den Brennraum gespritzt. Doch jetzt passiert folgendes. Über die Zeit verdreckt ein Injektor mehr als der andere. Sagen wir mal einfach, das ein Loch in der Injektorspitze verstopft ist. Es kommt also bei 100ms weniger Diesel in den Brennraum auf diesem Zylinder, während die anderen alle gleich viel einspritzen. Der Zylinder der weniger Diesel im Brennraum hat, dreht folglich langsamer als die anderen (wenn sie nicht an einer Kurbelwelle hängen würden). Es fängt also an zu rütteln und zu schütteln, weil die Verbrennungen nicht mehr aufeinander angepasst sind. Jetzt geht die DDE hin und sagt, der Injektor auf Zylinder X ist verstopft, ich öffne da jetzt einfach mal 110ms und sofort läuft der Motor wieder rund. Alles gut. Diese Korrekturwerte haben eine Grenze, weil irgendwann kann das System sowas nicht mehr ausgleichen. Sagen wir mal, wenn der Injektor total am tropfen ist und das System sagt, ich kann gar nicht soviel dazuregeln oder zu sperren, erscheint der Fehler "Laufruheregelung" im Fehlerspeicher.

Wer also versucht seine Mengenkorrekturwerte auf 0 zu haben, sollte es vergessen. Unmöglich! Werte die 0 anzeigen, werden vermutlich vom Diagnosesystem nicht richtig angezeigt.

Und einen Injektor selbst zu öffnen, zu reinigen ist leider nicht möglich. Sobald man ihn öffnet, hat er einen neuen IMA Wert, diesen kann man nur auf dem Bosch-Tester bestimmen. Manchmal laufen die aber auch ohne IMA Werte deutlich besser, als vorher defekt oder verdreckt und man denkt man hat es perfekt gemacht. Irrtum, aber nicht vollkommen falsch. Wer das probieren mag, soll ihn danach zu Bosch bringen und prüfen lassen. Ich habe das mal aus Spaß mit einem gemacht. Habe alles gereinigt und er war ewig in Bremsenreiniger eingelegt. Die Werte hinterher waren zwar danach deutlich besser, aber leider hat er kein OK vom Boschdienst bekommen. Zeitverschwendung somit.

Und jetzt verstehen die meisten hoffentlich auch, warum es meistens nicht hilft, nur einen Injektor zu tauschen, wenn das Ursprungsproblem verdreckte und gealterte Injektoren sind. Tauscht man 1, hat man wieder einen Ausreißer. Ein perfektes System hat man, wenn alle gleich laufen und spielen. Wie ein Orchester halt.

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Zitat:

@Dorfbesorger schrieb am 20. September 2020 um 22:48:47 Uhr:


Ist nur relevant warm im Leerlauf. Soweit aber I.O.

War alles bei Betriebswarmen Motor

Gelten die Grenzwerte nur für den Leerlauf?

Sorry. Steht ja oben;-) nur im Leerlauf relevant

Hallo,

vielleicht kann mir von euch jemand helfen bevor ich einen neuen Thread aufmache.

Mein Auto springt bei sehr kalten Temperaturen schlecht an, Glühkerzen inkl. Steuergerät sind vor ca. 5000km neu. Kein Fehler im FS, Spannung passt auch halbwegs also ca. 12,2V im Leerlauf der Batterie, 11,8V bei Belastung (Zündung Stufe 2, Heckscheibenheizung An, beide Sitzheizungen an, Frontgebläse an, Licht an) und beim Starten kurzzeitig 10V. Glühkerzen und Spannung sind also ok.

Dann hatte ich den Verdacht auf einen Injektor da habe ich mich am Anfang gewährt, da er im Warmen Zustand gut anspringt. Mit INPA gestern bei Warmen Motor die Mengenkorrekturwerte gecheckt und Zylinder 3 war erhöht. bei 3,2 und ab 3mg/Hub beginnt der rote Bereich laut INPA. Heute bei -3°C habe ich mal vorm Starten INPA angeschlossen und die Werte bei Kaltstart gecheckt. Direkt nach dem Starten hatte Zylinder 3 einen Wert von 5,4! und Zylinder 4 einen Wert von -4,33!.

Zylinder 1 hatte 0,96
Zylinder 2 hatte -1,23
Zylinder 5 hatte -2,25
Zylinder 6 hatte 1,5

Diese sind also meiner Meinung nach i.O.

Ist ein Mengenkorrekturwert von 5,4 normal beim Starten oder exorbitant hoch? Regeln sich die Zylinder gegenseitig aus? Sprich Zyl 3 ist erhöht also geht Zyl 4 runter?

Während der Fahrt waren alle Werte im Grünen Bereich, aber Injektor 3 ist fast immer erhöht und nahe an der roten Grenze.

Bringt reinigen etwas oder nicht? Die Injektoren sind vom Vorbesitzer von 3 Jahren neu gemacht worden. Generalüberholte Bosch aus Wien mit Rechnung wurden hierfür genommen.

Auto ist ein E46 330d 204PS, aber sollte in der Theorie ja egal sein schätze ich

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Würde mal den raildruck beim starten beobachten, evtl braucht der länger um auf den startwert zu kommen. Die Werte machen nur bei warmem Motor Sinn.

Was ich vergessen habe zu schreiben: Gestern nach 30min Fahrt und ca. 75°C Kühlwassertemperatur tanzte der 3. Injektor auch aus der Reihe. Den Wert weiß ich nimmer, aber war auch um die 5 mg/Hub.

Nach 30Minuten fahrt solltest du aber deutlich mehr als 75*C Wassertemp haben.
Kein wunder wenn dann alles versottet und die Injektoren nicht ordentlich arbeiten. Wer weiß wie lange du so schon rumfährst. Kurzstrecken tun dann ggf Ihr übriges .
Messung mit Inpa ist ein Anhaltspunkt aber besser du machst mal eine physische Messung der Mengenkorrektur, dann hat man auch gewissheit welcher zylinder ggf aus der Reihe tanzt. Aber erstmal das Temperaturthema des Kühlwassers angehen…

Das mit den 75°C habe ich erst gestern gesehen. Zeiger ist in der Mitte aber laut INPA sinds nur 75°C. Geht aber auf 90°C bei längeren Fahrten. Die letzten Tage war es mit -14°C schon sehr kalt draußen

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