Welches Motoröl?
Hallo,
würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?
Gruß Gorge
Beste Antwort im Thema
Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.
Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.
Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.
Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:
Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!
Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.
Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.
Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.
Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(
Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.
Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.
Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.
Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.
Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.
Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:
"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:
http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf
Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:
"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:
http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html
Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)
Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.
Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.
Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.
Jetzt kommts:
Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.
Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"
Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!
Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.
Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.
Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!
Nochwas:
Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.
Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.
Übrigens:
Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.
Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.
Merke:
Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!
Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.
Und wenn jetzt der Einwand kommt:
„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.
Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)
Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“
Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.
Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!
Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)
Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.
Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)
107321 Antworten
Re: Longlife-Wahn
Zitat:
Original geschrieben von Troll13
Ich verfolge schon lange im thread, daß viele für Ihr Auto erst mal das beste wollen, auch ggf. die teuren Öle, dann aber unbedingt longlife -Intervalle ausnützen wollen.
...
Und das ist letztendlich billiger , als am Öwechselintervall (Longlife oder WIV) zu sparen.
Wen Ihr euch darüber mal Gedanken machten würdet , wäre dieser Teil des Threads kürzer
Hallo,
genau deswegen fahre ich in meinem eigenen Wagen ja auch Mobil 1 0W-40. Bei meiner Frage ging es aber nicht um mich, sondern um den TDI meines Vaters. Er möchte auf keinen Fall von Longlife und VW-Vorgabe abweichen. Ich suche, sozusagen als geringstes Übel, das beste Öl in diesem Rahmen. Dass die 5W-30er generell nicht der Weisheit letzter Schluss sind, ist mir durchaus bekannt, denn Thread-Lesen kann ich, auch wenn ich kein Öl-Experte bin.
Grüße
Re: Re: Longlife-Wahn
Zitat:
Original geschrieben von SvenGOE
Hallo,
genau deswegen fahre ich in meinem eigenen Wagen ja auch Mobil 1 0W-40. Bei meiner Frage ging es aber nicht um mich, sondern um den TDI meines Vaters. Er möchte auf keinen Fall von Longlife und VW-Vorgabe abweichen. Ich suche, sozusagen als geringstes Übel, das beste Öl in diesem Rahmen. Dass die 5W-30er generell nicht der Weisheit letzter Schluss sind, ist mir durchaus bekannt, denn Thread-Lesen kann ich, auch wenn ich kein Öl-Experte bin.
Grüße
Hallo,
das kann ich nachvolllziehen. Ich fahre in unserem TDI, auch aus Gewährleistungsgründen momentan das Mobil 1 ESP 5W-30, meiner Meinung nach kein schlechter Kompromiss.
Gruss Mad
Verstehe ich irgendwo nicht, festes Intervall und das M 1 0W40 entspricht doch vollstens den VW Vorgaben - zumindest bei meinem GTI. Wo soll es da Gewährleistungsprobleme geben? Der Händler hat ohne zu Zucken bei 3500 km auf festes Intervall umgestellt und das M1 reingeschüttet und selbiges im Serviceheft vermerkt.
Grüße rudi
Es ging hier nicht um den GTI, sondern um den TDI !
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Zitat:
Original geschrieben von BessenOlli
@msdeichmann
Wenn dein Getriebe für IIE freigegeben ist, musst(!) du das nehmen, und kein IIIer. Würde da eher bei Audi fragen, was da rein gehört.
Aber für weitere Fragen poste das besser im passenden Thread:
www.motor-talk.de/showthread.php?threadid=472360 😉
Hallo BessenOlli,
alles klar, danke für die Antwort.
Gruß Sven
Zitat:
Original geschrieben von Sterndocktor
Welche alte sind, die das M1 noch nicht völlständig entfernt hat - aber schon dabei ist. Kann man doch deutlich sehen, dass das Öl dabei ist auch die noch zu beseitigen.
Je nach Verschmutzung kann das eine ganze Weile dauern, bis ein Motor wieder absolut sauber ist!
Diese Ablagerungen konnen bei nur einem vollen Intervall entstanden sein - wenn das z. B. das 5W-30er aus der TXT-Serie v. Castrol war. 😉
Gruß
P. S. Im letzter Zeit kommen wieder Fragen, welche ich hier schon öfter als nur einmal beantwotet habe. Bitte deshalb um Verständnis, dass ich keine Lust habe das nochmal ein X-tes Mal zu wiederholen.
Sterndoc, so eine schwarze, feste Schicht von ca.1mm ist auch in der Ölwanne meines Lkw-Oldtimers von 1962. Da ich ihn erst seit einem Jahr habe, weiß ich nicht, was vorher für Öle drin waren.
Ist es möglich, so eine festgebackene Schicht mit der schon beschriebenen 15 minütigen Motor Clean - Prozedur zu entfernen, oder braucht es dazu doch mehr?
Möchte den Motor nach der Reinigung auf M1 0W-40 umstellen.
Danke im voraus für Deinen Rat!
Grüßli!
1962er LKW? Da gab es ja sogar noch Zweitaktdiesel ... Krupp Titan oder so ähnlich ...
Da wäre ich aber vorsichtig: Nachdem wir hier Rasenmähermotoren abgehandelt haben, hast Du immerhin einen Straßenfahrzeugmotor. Seines Alters wegen wird der mglw. Materialien in Lagern und Buchsen haben, die M1 nicht wirklich wollen. Spricht viel dafür, daß die Motorentechnik da auf die 40er Jahre zurückgeht und dann wird's kritisch.
Vielleicht erkundigst Du Dich besser in spezialisierten Foren, ob da schon mal einer den Pionier gespielt hat?
Markus
@ Lanova
Welches Öl hast Du bisher verwendet, und hat das Ding einen vernünftigen Ölfilter? Die Schicht bekommt Du mit MC nicht weg. Würde eher zu manueller Reinigung raten. Wie sieht es sonst aus im Motor?
Zitat:
Original geschrieben von Jan0815
@ Lanova
Welches Öl hast Du bisher verwendet, und hat das Ding einen vernünftigen Ölfilter? Die Schicht bekommt Du mit MC nicht weg. Würde eher zu manueller Reinigung raten. Wie sieht es sonst aus im Motor?
Die Ölsorten des Vorgängers kenne ich ja eben nicht. Es ist ein Motor mit nur 18.000km auf der Uhr.
Er hat Spalt- und Magnet-Hauptstromfilter.
Letzter Ölwechsel wurde im März gemacht. Seitdem hat er ca. insgesamt 4 Stunden probegelaufen. Läuft wie ein Uhrwerk, und das Seltsame ist, das Öl ist immer noch kaum dunkel eingetrübt, sondern fast wie frisch eingefüllt.
Nun kann ja ein in 2006 eingefülltes Öl auch im ungünstigsten Fall nicht so wenige Reinigungszusätze enthalten, daß kaum eine Detergent/Dispersant-Wirkung entsteht.
Oder könnte er aufgrund der geringen Laufleistung noch so "dicht" sein, daß wirklich so wenige Partikel ins Öl gelangen?
Grüße!
Hallo Sterndocktor,
hallo Leute,
ich benötige bitte nochmal Eure Hilfe. Ist zwar ein VW-Motoren Forum, denke aber das Thema ist auch auf andere Hersteller übertragbar.
Ist das jetzt Schrott?
als ich den Öldeckel öffnete, stand gerade die Nockenspitze nach oben, und die kommt mir schon merkwürdig vor. Es ist ein MB W124 mit Motor M104, also einem 24 Ventiler der 133.000km (62.000km bei mir) gelaufen hat und alle 5-7.000km Ölwechsel bekommt. Die ersten Jahre hat er das bekannte HIGH STAR 5W40 und beim letzten mal vor 5.500km das Megol 5W40 bekommen.
Und nun sowas. Es ist zwar weder eine Kante noch eine Vertiefung bzw. Einlaufspuren mit dem Finger zu spüren, die Anlaufspuren und Verfärbungen oben auf der Nockenspitze sollten aber doch sicher nicht sein. Die zweite Nocke für das Ventil sieht genauso aus, Ölkanäle sind frei, der Wagen wurde von mir immer schonend warmgefahren.
http://i15.tinypic.com/4deb5s6.jpg
http://i9.tinypic.com/445zgqq.jpg
http://i9.tinypic.com/315y4wm.jpg
http://i7.tinypic.com/4dbytl2.jpg
könnte es sein, das der Motor mal trockengefahren wurde? Ich habe meinen Mechaniker in Verdacht, der hat letztes Jahr vor 7.800km den Ventildeckel mit einer Zubehördichtung nicht dichtbekommen und auf den Probefahrten kilometerlange Ölspuren hinterlassen, ohne Öl nachzufüllen. Ich habe dann noch bei Ihm 4,5 Liter aufgefüllt und 7,5 gehen rein. Er war also zuletzt mit 3L Öl unterwegs. Hat zwar gesagt, das nichts passiert ist, weil der Ansaugstutzen tief unten in der Wanne sitzt, kann aber auch eine Schutzbehauptung gewesen sein. Und es ist ja auch eine ganze Menge Öl im Motor unterwegs.
Was bedeutet das jetzt für die anderen Bauteile Pleuellager, Kurbelwellenlager, Lagerschalen usw.?
Beim Letzten Ölwechsel habe ich allerdings keinen Metallabrieb festgestellt. Auch der Öldruck hat sich nicht verändert, und der lose Öleinfülldeckel wird immer noch leicht angesaugt. Kein Klappern nichts, der Motor läuft nach wie vor wie eine Turbine. Na ja, fast.
Gruß Ulli
Zu der Nockenspitze kann ich nichts sagen, da gibt das Bild auch irgendwie nicht viel her, viel Reflektion.
Aber das auf der Flanke, das sieht irgendwo nach Pitting aus, Ausbrüche aus der Härtungsschicht. Kann durch zu schwache/erlahmte Ventilfedern oder massiv falsch eingestelltes Ventilspiel kommen.
Motor unter 50% des Sollvolumens des Öls zu fahren ist übrigens eine harte Nummer. Ist ja schön, dass das Öl unten im Sumpf angesaugt wird, aber wenn alles Restöl im Motor unterwegs ist, wird da trotzdem Luft angesaugt und Öldruck ade.
Gruss
1. @sterndocktor:
2. @ all:
Moin,
Euer Fachwissen insbes. auf den Seiten 8 - 11 des Threads hat mir sehr imponiert. Ich muss unbedingt eine qualifizierte Meinung zu folgendem, leicht fachfremden Problem wissen (Auch als Anfänger weiß ich um die Beliebtheit von generellen Öldiskussionen, daher bitte nur lösungsbezogene Beiträge):
Wartungsübersicht meines gerade gekauften gebr. Motorrades, einer Triumph Daytona Bj. 2004 mit 955 ccm und 147 PS:
- Ausgeliefert Februar 2004 mit unbekanntem Öl ab Werk.
- Ölwechsel durch Vorbes. Juli 2004 (800 km - Check) und Mai 2005 (10 tkm Inspektion): Yacco 10W50 vollsynt.
- Erstbesitzer gibt Maschine mit 14 tkm in Zahlung, Händler macht im Juli 2006 Ölwechsel: Q8 15W50 teilsynthetisch !!! Seitdem ca. 500 km durch einen weiteren Zwischenbesitzer gefahren.
Tut das dem Motor gut, nach 14 tkm Vollsynthese nen Mineralcocktail zu bekommen ??? Die Viskosität ist ja annähernd gleich, aber die Zusammensetzung.... .
Was würdet ihr tun ?? Öl direkt raus und trotz der Herstellerempfehlung von Triumph (teilsynth. Mobil 1 15W40) wieder vollsynth. rein ??
Vielen Dank im Voraus.
@ Sterndocktor (Antwort auf die Frage im Getriebeöl-Beitrag):
Hatte meine Erfahrung hier zwar schon mal reingestellt, hast Du vermutlich aber überlesen. Bin seit der "Reinigungsaktion" mit MotorClean und Wynns erst ca. 1000 km gefahren. Der Motor zieht aber spürbar besser und verbraucht auch nicht mehr so viel Öl und spuckt auch nicht mehr so viel hinten raus. Ich bin fest davon überzeugt, daß es was gebracht hat.
Hier noch mal ein ganz FETTES DANKE für die Ratschläge!!!!!!!!!
Gruß Sven
Servus,
endlich hab ich alle Seiten durch. Es hat sich wirklich gelohnt. Ich kann nur allen empfehlen die sich für dieses Thema interessieren, sich den kompletten Thread durchzulesen, auch wenn es etwas dauert.
Auch von mir ein herzliches Danke an den Sterndoc für seine Tipps, die wirklich Goldwert sind.
So nun schreib ich mal einen kleinen Erfahrungsbericht:
Das Auto um das es geht, ist ein Ford Galaxy V6 BJ99 (Baugleich mit VW Sharan VR6) mit 210000 km.
Der Wagen gehört meinem Vater, ich übernehme aber die Wartung.
Die letzten 3 Ölwechsel wurden nur noch mit Vollsynthetischen Ölen gemacht. 2 mal mit Pentosin vollsyn. 5w40 und jetzt vor einer Woche mit Megol Super Leichtlauf 5w40.
Und was soll ich sagen, die Vibrationen im Leerlauf werden von Ölwechsel zu Ölwechsel geringer. Seit dem letzten Wechsel auf Megol sind sie so gut wie verschwunden.
Mein Vater war wirklich begeistert als er nach dem Ölwechsel mit dem Wagen gefahren ist. O-ton meines Vaters "So ruhig lief er schon lange nicht mehr".
Und das ist mit Sicherheit keine Einbildung.
Eine Zeit lang hab ich Castrol 10w60 benutzt, da fingen aber immer nach 7 bis 8 tkm die Hydros an Geräusche zu machen.
Kann also Sterndocs Meinung über dieses Öl voll und ganz bestätigen.
Natürlich hab ich auch eine Frage. Und zwar geht es um die Servolenkung, genauer gesagt um das Lenkgetriebe.
Auf der rechten Seite Tritt an der Manschette Servoöl aus. Ich könnte mir vorstellen dass das "nur" ein Simmering ist. Nur kann man die leider nicht austauschen, sondern nur das ganze Getriebe wechseln.
Welches Servoöl wäre speziell für dieses Problem zu empfehlen und gibt es vielleicht irgendein Mittelchen gegen den Ölverlust, wie das von Wynns?
Gruß
Sascha
@Triumphus
Hat dein Moped eine Trocken-oder eine Nasskupplung?
Wenn sie wie zb die meisten BMWs eine Trockenkupplung hätte spräche nichts gegen ein vollsyntetisches Öl.Bei einer Ölbadkupplung wirds da schon sehr problematisch.