Welches Motoröl?
Hallo,
würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?
Gruß Gorge
Beste Antwort im Thema
Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.
Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.
Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.
Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:
Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!
Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.
Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.
Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.
Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(
Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.
Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.
Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.
Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.
Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.
Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:
"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:
http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf
Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:
"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:
http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html
Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)
Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.
Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.
Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.
Jetzt kommts:
Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.
Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"
Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!
Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.
Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.
Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!
Nochwas:
Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.
Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.
Übrigens:
Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.
Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.
Merke:
Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!
Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.
Und wenn jetzt der Einwand kommt:
„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.
Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)
Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“
Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.
Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!
Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)
Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.
Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)
107321 Antworten
Nochmals, und jetzt endgültig:
http://books.google.de/books?...
Ich zitiere aus Rohloff / Matek: Maschinenelemente:
"Wesentliche Vorteile synthetischer Schmieröle gegenüber Mineralöl sind .... und die Möglichkeit der Einstellung der Reibungszahl (0,7 bis 2 x Mineralöl-Reibungszahl)."
Diese Aussage kann sich ja wohl nur auf das Grundöl beziehen!
Man hat somit bei der Herstellung (voll-) synthetischer Öle einen Gestaltungsspielraum hinsichtlich der gewünschten Reibungszahl! Und wenn denn der Hersteller möchte (und technisch dazu überhaupt in der Lage ist, was scheinbar nicht auf alle Produzenten zutrifft), dann können synthetische Grundöle so hergestellt werden, daß sie bis zu 30% Reibungsminderung gegenüber mineralischen Ölen aufweisen!
"Quod erat demonstrandum"
(das schließt selbstverständlich nicht aus, daß vollsynthetische Auto-Motoröle der absoluten Spitzenklasse, beispielsweise Mobil 1 0W-40 oder Mobil 1 5W-50, zusätzlich noch über - extrem hochwertige - Reibungsminderer-Additive verfügen, welche die Reibungszahl nochmals dramatisch reduzieren!)
Zitat:
Original geschrieben von wastlsepp
Nochmals, und jetzt endgültig:http://books.google.de/books?...
Ich zitiere aus Rohloff / Matek: Maschinenelemente:
"Wesentliche Vorteile synthetischer Schmieröle gegenüber Mineralöl sind .... und die Möglichkeit der Einstellung der Reibungszahl (0,7 bis 2 x Mineralöl-Reibungszahl)."
Diese Aussage kann sich ja wohl nur auf das Grundöl beziehen!
Genau lesen: "
synthetische Schmieröle" - und nicht PAO-basierte Motorenöle. Zu den synthetischen Schmierölen gehören auch Polyglykol-Öle und Ester, die in der Tat deutlich besseren Verschleißschutz und anderes Reibungsverhalten als Mineral- und PAO-Öle bieten. Kenne aber keine Pkw- oder Krad-Motorenöle auf Polyglykol-Basis.
Zitat:
Deshalb enthalten synthetische Motorradöle auch ls-(limited slip-) Zusätze, damit sie überhaupt mit Naßkupplungen verträglich sind. Zeigt wieder einmal die Überlegenheit vollsynthetischer Öle gegenüber mineralischen auf!
Die Öle stellt man auf Motorrad-Verträglichkeit ein, indem man bei der Ergänzung des Basisöls bestimmte Teile des Additiv-Pakets WEGLÄSST, nämlich die Reibwertminderer. Diese Reibwertminderer werden vorrangig niedrigviskosen Auto-Motorölen zugesetzt, welche dann eben auch oft auf PAO-Basis hergestellt sind. Setzt man diese Öle in einem Motorrad ein, ensteht das Kupplungsrutschen eben nicht durch das PAO, sondern durch die Reibwertminderer. Eigentlich völlig logisch.
Zitat:
Original geschrieben von W. Dohl
Genau lesen: "synthetische Schmieröle" - und nicht PAO-basierte Motorenöle. Zu den synthetischen Schmierölen gehören auch Polyglykol-Öle, die in der Tat besseren Verschleißschutz und besseres Reibungsverhalten als Mineral- und PAO-Öle bieten. Kenne aber keine Pkw- oder Krad-Motorenöle auf Polyglykol-Basis.Zitat:
Original geschrieben von wastlsepp
Nochmals, und jetzt endgültig:http://books.google.de/books?...
Ich zitiere aus Rohloff / Matek: Maschinenelemente:
"Wesentliche Vorteile synthetischer Schmieröle gegenüber Mineralöl sind .... und die Möglichkeit der Einstellung der Reibungszahl (0,7 bis 2 x Mineralöl-Reibungszahl)."
Diese Aussage kann sich ja wohl nur auf das Grundöl beziehen!
Na, eben, wenn schon in der Praxis keine polyglykol-basierten Öle eingesetzt werden, wieso sollten sich dann Roloff und Matek nur auf diese beziehen? Wäre ja absolut unlogisch. Es ist wohl für jeden logisch denkenden Menschen offensichtlich, daß sie sich sehr wohl auch auf die (gebräuchlichen) PAO-basierten vollsynthetischen Öle beziehen. Wieder mal hast Du mich bestätigt, danke. (Entschuldige, ich hätte das natürlich selbst sehen müssen, daß Polyglykol-Öle nicht gemeint sein können! Danke jedenfalls für Deine Anregung, jetzt ist das Thema wohl erledigt, vielen Dank nochmals)
Zitat:
Original geschrieben von wastlsepp
Na, eben, wenn schon in der Praxis keine polyglykol-basierten Öle eingesetzt werden, wieso sollten sich dann Rohloff und Matek auf diese beziehen? Wäre ja absolut unlogisch. Es ist wohl für jeden logisch denkenden Menschen offensichtlich, daß sie sich sehr wohl nur auf die (gebräuchlichen) PAO-basierten vollsynthetischen Öle beziehen. Wieder mal hast Du mich bestätigt, danke. (Entschuldige, ich hätte das natürlich selbst sehen müssen, daß Polyglykol-Öle nicht gemeint sein können! Danke jedenfalls für Deine Anregung, jetzt ist das Thema wohl erledigt, vielen Dank nochmals)
Gute Güte, natürlich werden Polyglykol-Öle in der Praxis eingesetzt, aber nicht als Fahrzeug-Motorenöle, über die wir hier reden. Das Buch heißt "Maschinenelemente", und wenn darin von "synthetischen Schmierölen" die Rede ist, dann sind synthetische Schmieröle gemeint, was Polyglykol-Öle sowie Ester und deren Reibverhalten einschließt - und nicht nur PAOs für Pkw-Motorenöle. Die Welt der Maschinen umfasst nicht nur Verbrennungsmotoren für Fahrzeuge. Erwähnt wird die vorteilhafte Verwendung synthetischer Schmierstoffe in Gasturbinen. - Etwas weiter unten auf der Seite geht es sogar um Öle auf pflanzlicher Basis, um Soja- Palm- und Rapsöl als Schmierstoff in der Industrie. - Davon, dass Polyalphaolefine eher als Mineralöle zum Durchrutschen von Nasskupplungen führen, findet sich auf der Seite keine Zeile.
Bei Watter/Claußen werden Mineral- und PAO-Öle in Sachen Verschleißschutz nur als ausreichend bewertet, Polyglykol-Öle dagegen "ausgezeichnet."
Zur Nutzung dieser Öle, die auch in Getrieben von Windkraft-Anlagen eingesetzt werden:
Zitat:
Castrol Tribol 800/680 ist ein synthetisches Getriebeöl auf Polyglykol-Basis. Es ist speziell zur Schmierung geschlossener, hochbelasteter Getriebe (Stirnrad-, Kegelrad-, Schneckengetriebe), von Wälz- und Gleitlagern in Papiermaschinen, PVC-Kalandern, Knetern, Förderanlagen, Walzwerken und Mühlen geeignet. (=>)
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Hier nochmals zur Untermauerung des ohnehin von mir schon ausreichend begründeten Sachverhaltes:
http://www.klueber.com/.../Klueber_Tribojournal_2_2008-DE.PDF
Seht mal auf Seite 7 die Abbildung 2.
Leider kann ich das Diagramm nicht rüberkopieren, also erläutere ich es:
Diagramm-Titel: Reibungszahl verschiedener Grundöle
Mineralöl hat demnach eine Reibungszahl von 0,06
PAO / Ester haben eine Reibungszahl von 0,045
Polyglykol hat eine Reibungszahl von 0,03
Die Firma Klüber Lubrication dürfte wohl allseits bekannt sein und steht wohl in Ihrer Öl-Kompetenz außer Streit!
Die in vollsynthetischen (Auto-) Motorölen verwendeten PAO als Grundöl weisen somit bereits eine dramatische Reibungsverminderung gegenüber mineralischen Grundölen auf! (war aber ohnehin jedem klar, der sich zumindest minimalst in der Materie auskennt ...)
Was zu beweisen war!
Was bringen diese Zahlen, wenn wissenschaftlich nachgewiesen wurde, dass für das Durchrutschen von Ölbadkupplungen die Additive und nicht das Grundöl verantwortlich sind?
Das Diagramm zeigt, dass Ester/PAO eine niedrigere Reibungszahl als Mineralöl haben. Erstens hat das keine Auswirkung auf das Verhalten in Ölbadkupplungen. Zweitens gibt es auch Untersuchungen, die bei Estern (im Diagramm gleiche Reibungszahl wie PAO) 100% der Reibungszahl von Mineralölen nachweisen:
Zitat:
Die niedrigsten Reibungszahlen weisen die Polyglykole auf. (...) Im Zahnradverspannungsprüfstand können diese niedrigen Reibungszahlen nicht bestätigt werden, jedoch ist eine Minderung der Reibungszahl auf etwa 60%, ausgehend von Mineralöl, möglich. Ester zeigen im Zwei-Scheibenprüfstand Reibungszahlen, die zwischen 30% und 100% der Reibungszahl von Mineralöl liegen, im Zahnradverspannungsprüfstand liegen diese Öle zwischen 60% und 100%.
(Aus der Zusammenfassung der DGMK-Forschungsberichtes 526, "
Einfluss verschiedener Grundöle auf Reibung und Verlustleistung in Zahnradgetrieben"😉
Demnach geht es mit den Reibungszahlen von Grundölen je nach Prüfaufbau so rauf und runter, dass die von Klüber genannten Werte nur einen Schnappschuss der Realität zeigen. Weiterhin bezieht sich Klüber auf synthetische Getriebeöle. Dazu war vorgestern hier zu lesen, synthetische Getriebeöl-Grundöle "besitzen somit im Bereich von Motorrad-Kupplungen nicht einmal die GERINGSTE Aussagekraft!"
Zitat:
Original geschrieben von wastlsepp
Die Firma Klüber Lubrication dürfte wohl allseits bekannt sein und steht wohl in Ihrer Öl-Kompetenz außer Streit!
Klüber IST bekannt - ebenso wie castrol, Amsoil und weitere.....
Was mich persönlich an diesem einst sehr informativen Thread ganz übel nervt, ist ein zunehmendes kindergartenähnliches Verhalten einiger User. Ich spreche niemanden an - aber wer sich diesen Schuh anziehen möchte, dem wird er wohl auch passen.
Warum ist es eigentlich nicht möglich, die hier zahlreich verlinkten Informationen aus diversen Quellen ernsthaft zu diskutieren. Insbesondere wenn sich Quellen zu widersprechen scheinen oder auch wenn jemand dort einen Widerspruch vermutet. Manchmal bekomme zumindest ich den Eindruck, einigen geht es hier weniger darum, das Wissen um Schmierstoffe, insbesondere PKW-MOTORÖLE zu verbessern als viel mehr daraum einfach möglichst oft Recht zu haben. Ist eigentlich ein ziemlich armseliges Bild was sich dann bietet...
Ich persönlich fände es übrigens hochspannend, wenn hier jeder mal etwas dazu sagen würde, woher die jeweilligen Kenntnisse kommen....ausgebildete Ingenieure, welchen Fachgebietes, Autodidakten, Netzfräsen, Zitatesammler was auch immer - was qualifiziert Euch zu diesen Diskussionen???
Zitat:
Original geschrieben von wastlsepp
Die in vollsynthetischen (Auto-) Motorölen verwendeten PAO als Grundöl weisen somit bereits eine dramatische Reibungsverminderung gegenüber mineralischen Grundölen auf! (war aber ohnehin jedem klar, der sich zumindest minimalst in der Materie auskennt ...)Was zu beweisen war!
Um jetzt mal wieder weg von der Motorradöl-Diskussion hin zur Auto-Motoröl-Diskussion zu kommen, zeigen diese Ausführungen von Klüber-Lubrication wieder einmal deutlich die enorme Überlegenheit von Vollsynthese Grundölen gegenüber mineralischen Grundölen (die HC-Öle liegen wohl irgendwo dazwischen). Bereits ohne Reibunsminderer-Additive weisen diese ein wesentlich besseres Reibverhalten auf! Werden dann auch noch besonders hochwertige Additive zugesetzt (wie eben bei Mobil 1 der Fall), sind die Vorteile dramatisch!
Zitat:
Original geschrieben von wastlsepp
Na, eben, wenn schon in der Praxis keine polyglykol-basierten Öle eingesetzt werden, wieso sollten sich dann Rohloff und Matek nur auf diese beziehen? Wäre ja absolut unlogisch. Es ist wohl für jeden logisch denkenden Menschen offensichtlich, daß sie sich sehr wohl auch auf die (gebräuchlichen) PAO-basierten vollsynthetischen Öle beziehen. Wieder mal hast Du mich bestätigt, danke. (Entschuldige, ich hätte das natürlich selbst sehen müssen, daß Polyglykol-Öle nicht gemeint sein können! Danke jedenfalls für Deine Anregung, jetzt ist das Thema wohl erledigt, vielen Dank nochmals)Zitat:
Original geschrieben von W. Dohl
Genau lesen: "synthetische Schmieröle" - und nicht PAO-basierte Motorenöle. Zu den synthetischen Schmierölen gehören auch Polyglykol-Öle, die in der Tat besseren Verschleißschutz und besseres Reibungsverhalten als Mineral- und PAO-Öle bieten. Kenne aber keine Pkw- oder Krad-Motorenöle auf Polyglykol-Basis.
Polyglykol-Öle werden gebräuchlicherweise als Industriegetriebeöl und hier vor allem für Schneckengetriebe (wegen ihres geringen Reibwertes...da haben wir das Wort wieder...) eingesetzt. Bei Industriegetrieben ist die Abstufung der Wertigkeit so zu sehen, das die CLP-Öle die "einfachsten" sind (CL-Öle sind heute eigentlich nicht mehr gebräuchlich) sowohl preislich als auch was das Grundöl angeht. Danach kommen dann die PAO-basierenden (können durchaus auch dem CLP-Standart gehorchen). Als am tragfähigsten gelten die Polyglykole - die sind aber auch schweineteuer...aber eben auch hitzestabiler als die PAOs. Polyglykole werden in hochbelasteten Getrieben eingesetzt - zum Beispiel in der Windkraft oder in Bandanlagen im Bergbau...wobei es auch so genannte Hochleistungsgetriebeöle für Windkraftanlagen gibt, die auf PAO-Basis sind - hier sind dann die molybdänhaltigen Additive des Pudels Kern.
Was den Einsatz von PAO-Ölen bei Nasskupplungen angeht: schau dir mal auf einer Automesse (oder wenn du das Haus nicht verlassen willst/kannst auch im I-Net) den Schnitt durch ein Automatikgetriebe an. Der Schaltvorgang zwischen den Planetenstufen wird über Lamellenkupplungen realisiert. Die Schwimmen im "ATF" und sind genauso aufgebaut und arbeiten auch so, wie eine Motorrad-Kupplung. Du kannst dir ja mal die Mühe machen und recherchieren, welches Grundöl ein modernes ATF bildet. Ich bin mir fast sicher, das die Gruppe IV hier auf dem Vormarsch ist.
Und da wundert sich noch jemand, wenn ich "biestig" klinge... 😎
Zitat:
Original geschrieben von wastlsepp
Hier nochmals zur Untermauerung des ohnehin von mir schon ausreichend begründeten Sachverhaltes:http://www.klueber.com/.../Klueber_Tribojournal_2_2008-DE.PDF
Seht mal auf Seite 7 die Abbildung 2.
Leider kann ich das Diagramm nicht rüberkopieren, also erläutere ich es:Diagramm-Titel: Reibungszahl verschiedener Grundöle
Mineralöl hat demnach eine Reibungszahl von 0,06
PAO / Ester haben eine Reibungszahl von 0,045
Polyglykol hat eine Reibungszahl von 0,03Die Firma Klüber Lubrication dürfte wohl allseits bekannt sein und steht wohl in Ihrer Öl-Kompetenz außer Streit!
Die in vollsynthetischen (Auto-) Motorölen verwendeten PAO als Grundöl weisen somit bereits eine dramatische Reibungsverminderung gegenüber mineralischen Grundölen auf! (war aber ohnehin jedem klar, der sich zumindest minimalst in der Materie auskennt ...)
Was zu beweisen war!
Du hast in deine Überlegungen einbezogen, das es sich hier um H1-Produkte handelt? Diese Grundöle haben nichts mit den Grundölen eines Motoröls zu tun, auch wenn sie "mineralisch, PAO, etc..." heißen.
Zitat:
Du kannst dir ja mal die Mühe machen und recherchieren, welches Grundöl ein modernes ATF bildet. Ich bin mir fast sicher, das die Gruppe IV hier auf dem Vormarsch ist.
Die Mühe brauche ich mir nicht zu machen, daß weiß ich auch so. Die meisten Hochleistungs-ATF´s sind aus Gruppe 2 und 3 Grundölen. Gruppe 4 Grundöle (d.h. vollsynthetische Grundöle) sind auf dem Rückzug (wohl aufgrund ihrer geringen Reibung, die im Bereich der Bremsbänder oder Lamellenkupplungen zu einem durchrutschen führen kann). Eines der wenigen davon ist beispielsweise Castrol Transmax Z.
@neverman
Zitat:
Ich persönlich fände es übrigens hochspannend, wenn hier jeder mal etwas dazu sagen würde, woher die jeweilligen Kenntnisse kommen...
Wäre tatsächlich spannend, aber mit Berufsangaben ist zuviel Schindluder getrieben worden, deshalb werde ich mich dazu nicht outen. Als "Netzfräse" und "Zitatesammler" sollte man sich betätigen, wenn man seine Argumentation mit externen, seriösen Aussagen untermauern will, die für jeden nachzuverfolgen sind. - Mal ne Frage: Soll man Falschinformationen, die unter "Voodoo" fallen, tatsächlich so hier stehen lassen, oder soll man sie richtigstellen, wenn man es hinreichend belegen kann - auch wenn es nervt?
Gruß, W. Dohl
Zitat:
Original geschrieben von W. Dohl
@neverman
Zitat:
Original geschrieben von W. Dohl
Mal ne Frage: Soll man Falschinformationen, die unter "Voodoo" fallen, tatsächlich so hier stehen lassen, oder soll man sie richtigstellen, wenn man es hinreichend belegen kann - auch wenn es nervt?Zitat:
Ich persönlich fände es übrigens hochspannend, wenn hier jeder mal etwas dazu sagen würde, woher die jeweilligen Kenntnisse kommen...
Gruß, W. Dohl
Nein, Falschinformationen sollen nicht falsch stehen bleiben. Das ganze fällt in die gleiche Kategorie wie "0W-40; zu dünn für meinen Motor???"...😎
Zitat:
Original geschrieben von mr.S4power
Hallo!Hab bis jetzt keine vernünftige Antwort auf meine Frage gefunden.
Habe einen auf ca. 200 PS Leistungsgesteigerten A4 1,8T Bj. 2001 MKB AVJ und 120TKM.
Ich fahre meistens Normal geb aber auch mal gern kurz vollgas und am Tag meistens Kurzstrecken so um die ca. 30-40 km am Tag.
Meine Frage ist ob für mich das Mobil 1 0w40 eher zu empfehlen ist oder Mobil 1 5w50?
Also ich würde Dir das M1 0W-40 empfehlen. Ist für Deinen Einsatzbereich mehr als ausreichend.
natürlich möchte ich nicht, daß hier Falschinfos stehen bleiben. Leider habe ich den Eindruck, bald wieder die ignore-Funktion bemühen zu müssen - auch wenn es schade ist.
Ich habe noch etwas wo ich einfach nur mal eine Meinung hören möchte.
Ich fuhr eine ganze Weile ein vollsynthetisches Motoröl von Pentosin (Pentosynth 5W-40 VS) und war damit auch sehr zufrieden, obwohl nicht die allerneuesten Freigaben drauf waren. Seit einiger Zeit wird es nicht mehr vertrieben, auch nicht unter Globus oder Karstadt-Label. laut Pentosin wird es gar nicht mehr hergestellt.
Durch eine Bemerkung einige Seiten zuvor (ProCycle Öle bei Louis) habe ich dort mal umgesehen - dort wird ein vollsynth 5W-40 Motorradöl angeboren, mit dem Hinweis, es würde auch diversen PKW-Freigaben entsprechen. Macht neugierig.
Zitat:
Motorenöl PROCYCLE SAE 5W-40:
Vollsynthetisches Motorenöl.
Entspricht JASO T903 MA, API SL-EC/CF, ACEA A3/B3.
Für bessere Beschleunigungswerte.
Weniger Reibung.
Längere Lebensdauer des Motors.
Entwickelt und abgefüllt von einem namhaften deutschen Öl-Hersteller.
Nur bei Louis.· · ·
Hinweis: Dieses Produkt erfüllt z.B. auch die Freigaben von Porsche, VW (502.00 / 505.00) Mercedes-Benz (229.1) und BMW (LL-98).
das Datenblatt deckt sich meiner Meinung nachauch "recht gut"
Pentosynth 5W-40 VS Datenblatt Procycle
achja - kostet 30€ KLICK-ShopWas meint ihr - wieder ein Öl mit Label-Engineering? (Noch so ein Auto-Motorad-Beispiel gibt es bei LM/Meguin als 10W-60: LM RaceTech GT1 / Racing Synth 4T / Mego Racer)