Wechsel eines Reifens kostet mehr als 100€

Mercedes E-Klasse

Hallo,

ich hatte neulich unterwegs leider eine Reifenpanne. Mit dem Tirefit war nichts mehr zu machen - daher in Maastricht angerufen und auf den Abschlepper gewartet.

Beim Vertragshändler vor Ort war leider kein passender Reifen auf Lager und musste besorgt werden. Einen Mietwagen konnte der Vertragshändler auf Grund mangelnder Verfügbarkeit bei der im Autohaus ansässigen Mietwagenbude auch nicht stellen, so dass weitere 1,5 Stunden ins Land gingen bis man über Maastricht einen Leihwagen bei einem externen Mietwagenanbieter organisiert hatte und man mich dann zu Fuß dorthin schickte.

Zwei Tage später war mein Fahrzeug dann abhol bereit. Auf Grund beruflicher Termine, welche durch die Panne zwei Tage zuvor schon ordentlich durcheinander gewürfelt waren, war mir eine Abholung nicht möglich. Auf Nachfrage wurde mir angeboten das Fahrzeug zu bringen. Auf Grund von Mobilo für mich kostenfrei. Fahrzeug wurde dann am nächsten Tag gebracht und der Mietwagen zurück genommen. Dem Fahrer habe ich noch ausreichend Bargeld mitgegeben, damit dieser den Mietwagen volltanken konnte und es blieb sicherlich noch ein ordentliches Trinkgeld über.

Ein paar Tage später trudelte dann die Rechnung des Vertragshändlers ein. Mir war klar, dass dies kann Schnäppchen wird und den Reifenpreis bin ich ja auch bereit zu akzeptieren. Aber alleine für die Montage eines (!) Reifens inkl. MwSt über 100€ zu verlangen finde ich schon eine Hausnummer.

Berechnet wurden:
4 AW Komplettrad ab/anmontieren
4 AW Reifen erneuern
2 AW Reifen wuchten

Bislang habe ich hier bei mir bei Mercedes vor Ort irgendwas zwischen 15 und 25€ ohne MwSt. pro Reifen bezahlt. Das macht dann rund 30€ inkl. MwSt.

Leider kann ich den Meister telefonisch nicht erreichen. Dies war schon vor der Fahrzeugrückgabe so, dass ich immer über den Empfang gehen musste und ich zurück gerufen wurde. Nachdem ich mehrfach um Rückruf wegen der Rechnung geben habe sowie sogar schon 2x auf deren Anrufbeantworter gesprochen habe ist bislang nichts passiert.

Daher mal eine Frage an die Gemeinde:
Rechnung so akzeptieren oder weiter nachhaken?

Grundsätzlich wurde mir ganz gut geholfen. Nach dem Abschleppen gings zwar ziemlich langsam zu im Autohaus aber ich konnte mit Mietwagen weiter und man hat mir das Fahrzeug zurück gebracht. Von daher bin ich positiv beeindruckt. Aber bei 100€ für die Montage eines Reifens ist dieser positive Eindruck schnell dahin. Der Reifen selbst war auch locker 50% teurer als online besorgt, aber um den geht es mir gar nicht.

Was meint die hier versammelte Schwarmintelligenz dazu?

Beste Antwort im Thema

Beim Konfigurieren fliegen die Tausender reihenweise aus dem Fenster, ein Reifenwechsel für 100 Öcken führt aber zu seitenweisem Mimimi.

Die eigenen 8 brutto werden als selbstverständlich erachtet. Wenn aber ein Dienstleister seine Kosten so umlegt, dass er seinen qualifizierten Mitarbeitern wenigstens 3 brutto zahlen kann, ist das Abzocke.

Leben und leben lassen, Leute.

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BTT, hatte auch so ein Angebot vom Örtlichen hier....

2 AW Reifen Erneuern
2,5 AW Kompletträder Ab An
1,5 AW Kompletträder wuchten
1 AW Zusatz Einsatz Radheber
1 AW Zusatz Reifen mit Notlauf oder Querschnitt <40
dazu noch Scheibenrad erneuern, 3,5 AW

Ohne Scheibenrad 140,89 € brutto, mit Scheibenrad 202,54 €

Ich lehne dankend ab bemühe einen befreundeten KFZ Meister zu seinen Konditionen. Ich finds einfach nur frech.

Beim Konfigurieren fliegen die Tausender reihenweise aus dem Fenster, ein Reifenwechsel für 100 Öcken führt aber zu seitenweisem Mimimi.

Die eigenen 8 brutto werden als selbstverständlich erachtet. Wenn aber ein Dienstleister seine Kosten so umlegt, dass er seinen qualifizierten Mitarbeitern wenigstens 3 brutto zahlen kann, ist das Abzocke.

Leben und leben lassen, Leute.

Zitat:

@warnkb schrieb am 15. Dezember 2019 um 14:29:56 Uhr:


Wenn aber ein Dienstleister seine Kosten so umlegt, dass er seinen qualifizierten Mitarbeitern wenigstens 3 brutto zahlen kann, ist das Abzocke.

Nun ja. Kann man freilich so sehen. Ein Arbeitnehmer leistet im Schnitt 174 Stunden pro Monat (40h Woche). Bei den aktuellen Daimler-Stundensätzen sind das so irgendwas zwischen 24.000 € und 35.000 € Umsatz im Monat. Natürlich ist ein Mitarbeiter auch mal krank. Natürlich muss er fortgebildet werden. Natürlich müssen Werkzeuge angeschafft werden. usw.

Im Kern kostet einen Arbeitgeber bei 3.000 € Brutto der Spaß 3.800 €. Bleiben 20.000-30.000 € für den Glaspalast und die AMG's als Dienstwagen. Muss jeder selbst wissen, ob man das mitfinanzieren will.

Ja, das will ich, wenn mein Auto problemfrei läuft. Tut es nicht.

Es stehen ja nur die AW´s der Monteure auf der Rechnung, diese Einnahmen müssen alles andere abdecken: Dialogannahme, Meister, Personalstelle, Verwaltung, Gebäude, Reinigung, Außenanlagen, Lagerhaltung etc.
Basiswissen Betriebswirtschaft, Kostenrechnung.

Und alles natürlich entsprechend dem Mercedes-Standard, den ein Autohaus sich nicht selbst aussuchen kann. Aus dem Verkauf von Neuwagen lässt sich heutzutage nicht mehr viel Gewinn erwirtschaften, der muss über den Service kommen.

Wenn der Betrieb eines Autohauses direkt in märchenhaften Reichtum münden würde, hatte man davon gewiss schon mal gehört.

Ich finde es nur immer wieder witzig, wenn Leute sich über Kleinkram echauffieren, bei den wirklich heftigen Kostenstellen aber eine bemerkenswerte Großzügigkeit an den Tag legen.

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Zitat:

@warnkb schrieb am 15. Dezember 2019 um 15:06:11 Uhr:


Es stehen ja nur die AW´s der Monteure auf der Rechnung, diese Einnahmen müssen alles andere abdecken: Dialogannahme, Meister, Personalstelle, Verwaltung, Gebäude, Reinigung, Außenanlagen, Lagerhaltung etc.
Basiswissen Betriebswirtschaft, Kostenrechnung.

Und alles natürlich entsprechend dem Mercedes-Standard, den ein Autohaus sich nicht selbst aussuchen kann. Aus dem Verkauf von Neuwagen lässt sich heutzutage nicht mehr viel Gewinn erwirtschaften, der muss über den Service kommen.

Dann ist doch aber die Frage, ob man die Glaspaläste noch braucht, wenn man damit nichts mehr erwirtschaftet? Tesla vertreibt ausschließlich online - ein Konzept für MB? Statt Glaspalast reine Wartungsbetriebe, wo man auch mal eine Probefahrt machen kann? Wäre doch mal was.

Stattdessen soll der Service den Glaspalast quersubventionieren, inkl. irgendwelchen abstrusen Verkaufsförderungen wie z.B. AMG Touren usw. Nene, nicht mit mir - ich rate daher jedem zu brutalem Preisvergleich und Abstimmung mit den Füßen. 200 € die Stunde, die haben den Schuss noch nicht gehört. Vor allem das bei der gebotenen Qualität! Mein C63 ist so lächerlich schlecht verarbeitet, dass es auf keine Kuhhaut geht!

So unsere Mitarbeiter verdienen im Schnitt 2.500-3.000 € brutto, diese müssen aber mindestens 16.000€/pro Arbeiter im Monat „erwirtschaften“ damit es sich rechnet. Rechne hier den Stundenlohn aus den der Kunde zahlen muss, damit ein Unternehmen funktioniert. Und das auf dem Bau! 75€ brutto die Std. ist schon sportlich, ne?! Zahlt kein Mensch! Jeder möchte immer alles perfekt gemacht haben aber nichts dafür bezahlen.. und immer denken der Chef verdient Millionen 😁 schön wäre es!

Um zu Thema zurück zu kommen, Reifenwechsel nur beim Reifenhändler! Wir zahlen mit Einlagerung, waschen, wuchten und montieren 60€ netto für 4 Reifen. De- und Wiedermontage eines Reifens 9,50€ netto, hatte letzte Woche ne Schraube drin.

Zitat:

@J.M.G. schrieb am 15. Dezember 2019 um 14:40:20 Uhr:



Zitat:

@warnkb schrieb am 15. Dezember 2019 um 14:29:56 Uhr:


Im Kern kostet einen Arbeitgeber bei 3.000 € Brutto der Spaß 3.800 €.

Die 100€ werden hier sicher niemanden wirklich weh tun. Das für mich interessante an der Geschichte ist halt die enorme Preisspanne für ein und diesselbe Dienstleistung bei MB.
Warum zahle ich bei meiner Niederlassung 59€ für 2 Reifen wechseln und jemand anderes bei MB über 100€ für einen Reifen wechseln?

In Anbetracht dieser Tatsache tut es mir schon fast leid für jene, die quasi abgezockt wurden.

Das frage ich mich auch! Alleine die Unterschiede beim Öl-Preis hier auch extrem. Bei unserem 🙂 passte es immer!

Der Aufwand muss nun mal bezahlt werden. Viel Aufwand - hohe Kosten.

Diesen Zusammenhang zu erkennen hätte ich in kaum einem anderen Forum mehr erwartet als in dem der E-Klasse, dem klassischen Fahrzeug der mittleren Führungsebene mit mutmaßlich tiefem Einblick in betriebswirtschaftliche Zusammenhänge.

Grobe Fehleinschätzung meinerseits, sorry.

Mercede Benz am Salzufer. W213 . 1 (EIN!) 17“ Rad abnehmen,Reifen abziehen, neuen Reifen montieren+ auswuchten und Rad wieder montieren.

Den neuen Reifen habe ich selber mitgebracht.

Kosten 180€ ...... 1 Stunde Arbeit (Auskunft von Meister)

Verrückt wer sowas zahlt. Fragt man nicht normalerweise vorher was das etwa kosten wird?

Habe eher mit 100€ gerechnet da ich den Stundensatz (180€) kenne. Wagen stand dort mit Reifenpanne. Shit happens . Achja , habe noch einen Mitarbeiterrabatt bekommen. Juhu.

Zitat:

@warnkb schrieb am 15. Dezember 2019 um 17:15:34 Uhr:


Diesen Zusammenhang zu erkennen hätte ich in kaum einem anderen Forum mehr erwartet als in dem der E-Klasse, dem klassischen Fahrzeug der mittleren Führungsebene mit mutmaßlich tiefem Einblick in betriebswirtschaftliche Zusammenhänge.

Der Zusammenhang heißt doch: Die Kuh melken wo es geht 😉. Auch ich kann Bilanzen lesen - und es gibt ja bilanzpflichtige Vertragshändler, wo man durchaus mal nachschlagen kann, was da für was in den Bilanzen steht... und nein, das trage ich als Kunde nur bedingt mit 😉

Mercedes dürfte auch einer der Hersteller mit dem höchsten Anteil an gewerblichen Zulassungen sein. Vielen Fahrern dürfte es daher herzlich egal sein was Wartung und Reparaturen kosten, der Servicepreis ist entweder im Leasing inkludiert oder wird von anderer Stelle getragen.

Wer nur "mach mal" sagt und den Zündschlüssel auf den Tresen legt zahlt den Listenpreis, der für o.g. Kundschaft gedacht ist.

Wer Reparaturen oder Ersatzteile aus eigenem Nettoeinkommen zahlen muss, sollte dies auch unmißverständlich vor der Auftragserteilung kundtun und wenn möglich einen Festpreis aushandeln. Aus eigener Erfahrung kann ich die schmerzlindernde Auswirkung dieser Vorgehensweise bestätigen.

Ich kann alle sehr gut verstehen, die mit den genannten "ambitionierten" Preisen unzufrieden sind.

Mit "meinem" Freundlichen habe ich allerdings (bis jetzt und zugegebenermaßen sehr begrenzt) ganz andere Erfahrungen gemacht:

- Winterkompletträder 18 Zoll mit Michelin für 1.676,- € (brutto)
- Radwechsel komplett für 25.- € (brutto)
- Wuchten komplett für 22.- € (brutto)
- kostenlose Einlagerung
- ungefragtes Auffüllen des Scheibenwischwassers ohne Berechnung (steht auch nicht auf Rechnung)

Das ist deutlich weniger, als ich bei meinem Vorgängerfahrzeug (Ford Mondeo!) gezahlt habe.

Nach der Auslieferung hatte ich noch einige Fragen zu verschiedenen Funktionen. Anruf beim "Produktexperten" des Freundlichen (Karte hatte ich bei Bestellung bekommen). Sofortiger Rückruf (innerhalb einiger Stunden). Ich wollte lieber vorbeikommen. Treffen an meinem Wunschtermin zwei Tage später. Pünktlich. Ca. 1,5 Stunden ausführliches (und sehr nettes) Gespräch.
Keine Rechnung.

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