Was definiert eine Premiummarke
Inspiriert von diesem Fred und nach Bemühung der Suchfunktion, die keinen passenden Fred gefunden hat (zumindest nicht im Volvo-Forum) möchte ich mal folgende Fragen diskutieren:
Welche Merkmale definieren eine Premiummarke?
Wer gehört dazu und warum?
Als kleiner Einstieg möge mein Beitrag im o. g. Fred dienen.
Falls kein Interesse besteht, oder ich bei der Suche was übersehen habe und ihr mir jetzt sagt, dass dass schon 1000x diskutiert wurde, ist das hier halt 'ne Totgeburt.
Gruß
DeWeDo - Gibt's auch Premium-MTer?
163 Antworten
Re: Was bedeutet Premiummarke
Zitat:
Original geschrieben von XC70D5
Marke des Massenbedarfs, die im oberen Preis- und Qualitätsbereich angesiedelt und auf Markenkäufer im Erlebnishandel ausgerichtet ist
Verstehe nur ich die Beschreibung im Kontext
dieses Fredsfalsch?
Die Bezeichnung Premium bei Fahrzeugen ist lediglich eine Luftblase des Marketings. Premium bezeichnen sich ausschließlich diejenigen Hersteller, die das Preis-/Leistungsgleichgewicht zugunsten überhöhter Preise aufgegeben haben. Käufer solcher Fahrzeuge müssen sich diesem Premiumgesabber natürlich mit Überzeugung anschließen, denn sonst würden sie ja zugeben, dass sie über den Tisch gezogen worden sind. 😉
Grüße
bkpaul
Mein Bose-System ist Premium, aber nicht das Beste ... 🙄 😛 😉 🙂
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Ich brauchte mal wieder eine neue Brille. Sparsam wie ich bin, habe ich auch mal bei Wenigfrau und Sojus reingeguckt. Jetzt weiss ich zumindest, dass die nicht premium sind.
Dann bin ich wieder zum Optikermeister meines Vertrauens und bin vorbildlich bedient worden.
Dass ich mir ein Modell mit skandinavischem Design ausgesucht hatte, habe ich dann allerdings erst an der Kostenaufstellung gemerkt. Ich suche dummerweise meist nur nach Gefallen aus 😉
Jetzt weiss ich auch, warum ich Volvo fahre und warum das premium ist 😛 🙄
Gruß
Martin
Zuerst ein kleiner Exkurs.
@ Martin
Bordeaux wird nicht "geblended". Bei Weinen nennt man das assemblieren. Das, was dabei 'rauskommt, nennt man Cuvée (u. a. Beaujolais, Bordeaux) Im Chateaunef-du pape sind z. B. 13 Rebsorten, darunter auch Weißweine, zugelassen.
Exkurs Ende.
Meine Frage zielte ja auch nicht darauf ab, wie die Werbung oder irgendwelche schlauen Nachschlagewerke den Begriff Premium einsetzt bzw. definieren, sondern was der Konsument und insbesondere ihr als engagierte und fachkundige Automobilenthusiasten als Merkmale für eine Premiummarke anseht. Es wäre also hifreich, das ganze Marketing-Geblubber außen vor zu lassen und nur über die eigenen Vorstellungen bzgl. Premium-Eigenschaften zu diskutieren.
@t3chn0
Also Exclusivität ist eine zweischneidige Klinge. Der Begriff sagt ja nur, dass etwas ausschließlich - oder besser verständlich "einzigartig" - ist, ohne die Eigenschaft dabei positiv oder negativ zu bewerten. Auf gut deutsch nennt man das Alleinstellungsmerkmal. Wenn also MB einen Bremsassistent einbaut, der im Nebel eine Holzlatte als Orientierungshilfe benötigt, ist das zwar exclusiv, aber nicht unbedingt hochwertig oder premium. 😉😁
Den Begriff Exclusivität auf ein Massenprodukt - und nichts anderes sind >95% der Autos - anzuwenden, ist imho Quatsch. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird Exclusivität natürlich häufig gleichgesetzt mit hochwertigen Eigenschaften bzw. Ausstattungen, die etwas aus der Masse herausheben. So was würde ich aber eher als distinguiert bezeichnen.
VW hat jetzt den Passat "individual" im Programm. Das ist auch so ein Werbehokuspokus. Der ist ungefähr genau so individuell, wie ein Anzug von Ciska&Anna. (Na gut, wohl eher von Peck&Ceck 😉 ) Individuell wird der auch erst durch die nach persönlichem Gusto zusammengestellten Extras. Oder so wie meiner. Der ist wirklich individuell, weil er eine Basisversion ist, die mit handverlesenen Extras "aufgerüstet" wurde und in keine der Ausstattungsvarianten einzuordnen ist. (Das hat schon zu jeder Menge Verwirrung beim 🙂 und hämischer Freude bei mir geführt, wenn er mal eben die Schlüsselnr. in seinen Compi eingegeben und nix passendes gefunden hat.)
Gruß
DeWeDo - der sich manchmal wünscht, die Leute würden sich mehr Gedanken über den korrekten Gebrauch der Sprache machen (geht jetzt nicht gegen dich t3chn0, sondern ist eher ein allgemein gehaltener Stoßseufzer)
Hallo DeWeDo,
um Dir ein korrekte Antwort zu geben:
Abschließend zu meinem Beitrag oben, verbinde ich mit dem Begriff Premium nichts, außer dem schon gesagten.
Der Begriff Premium weckt bei mir keinerlei Erwartungen, da dieser Begriff nicht Teil meines Wortschatzes ist. Bei mir gibts gute, sehr gute und weniger gute Autohersteller. Bei sehr guten erwarte ich eine gute Qualität, ein stimmiges Preis-/Leistungsverhältnis und einen ordentlichen Service.
Grüße
bkpaul
Zitat:
Original geschrieben von DeWeDo
Zuerst ein kleiner Exkurs.
@ Martin
Bordeaux wird nicht "geblended". Bei Weinen nennt man das assemblieren. Das, was dabei 'rauskommt, nennt man Cuvée (u. a. Beaujolais, Bordeaux) Im Chateaunef-du pape sind z. B. 13 Rebsorten, darunter auch Weißweine, zugelassen.
Exkurs Ende....sondern was der Konsument und insbesondere ihr als engagierte und fachkundige Automobilenthusiasten als Merkmale für eine Premiummarke anseht. Es wäre also hifreich, das ganze Marketing-Geblubber außen vor zu lassen und nur über die eigenen Vorstellungen bzgl. Premium-Eigenschaften zu diskutieren.
Bei "gemischtem Wein" spricht man auch von Verschnitt, auf Englisch "blend". Aber da ich eh keinen franz. Wein trinke, ist mir das egal 😁
Für mich ist "premium" auch, was sich vom "Gewöhnlichen" abhebt. Sei es durch ein besonderes Design, besonderen Service, besondere Verarbeitung oder besondere Materialien.
Volvo hat ein besonderes Design, pflegt ein wenig das Understatement und ist mir grundsätzlich (immer schon) sympathisch. Die Verabeitung liegt m.E. über dem Durchschnitt, auch wenn es besser verarbeitete Fahrzeuge gibt.
Meine Werkstatt ist bisher, bis auf eine Ausnahme, auch "premium", was sich durch zuvorkommenden, freundlichen und kompetenten Service äussert. Leider sind die Preise auch "premium", aber das ist wohl auch ein grundsätzliches Merkmal!?
Ich sehe das Gesamtpaket aus meinem Fahrzeug und der Werkstatt als "premium" an. Wäre meine Werkstatt schlecht, hätte ich auch in meinem Wagen kein "Premiumgefühl".
Gruß
Martin
Also gut. Versuch' ich mal eine erste Zusammenfassung.
Premium ist ein Auto wenn es sich hinsichtlich
- Komfort
- Dynamik
- Sicherheit
- Qualität
- Zuverlässigkeit
- Servicequalität
- Image
- Innovation
- Preis
- Design
erheblich im positiven Sinne vom Durchschnitt abhebt. Wobei ich persönlich beim letzten Punkt eher sagen würde, dass ein höherer Preis nicht wirklich positiv ist. 😉 "Exclusivität" habe ich mal unter Image subsummiert.
M. E. müsste man die Parameter aber auch noch gewichten. Nach dem, was ich so gelesen habe müsste die Rangfolge ungefähr so aussehen:
1. Qualität
2. Zuverlässigkeit
3. Servicequalität
4. Komfort, Sicherheit
5. Image, Preis
6. Dynamik, Design, Innovation
Finden diese Ausführungen allgemeine Zustimmung?
Gruß
DeWeDo - Bordeaux, Beaujolais... Egal. Hauptsache al dente.
- Komfort = hab´ ich
- Dynamik = hab´ ich nicht ganz so viel
- Sicherheit = JO, reichlich
- Qualität = jooaaah, auch ein bisschen
- Zuverlässigkeit = auf jeden Fall
- Servicequalität = überdurchschnittlich, aber dennoch nicht ohne Fehler
- Image = cordsamtig
- Innovation = auch
- Preis = ja
- Design = auch
Mein XC90 ist schon ziemlich "premium" 😁
Gewichten wäre mir jetzt zu kompliziert 😉
Gruß
Martin
Du bist jetzt aber dem Diskussionsverlauf schon voraus. Eigentlich wollte ich erst nachdem wir uns auf Parameter geeinigt haben die Frage erörtern, welche Marken denn dann Premium sind.
Aber ich könnte deine Antwort als Zustimmung zu meinen Ausführungen durchgehen lassen und sie aufgrund deiner 11117 Beiträge als repräsentativ werten. 😉😁
Gruß
DeWeDo - dem die Diskussion entgleitet
Zitat:
Original geschrieben von DeWeDo
Du bist jetzt aber dem Diskussionsverlauf schon voraus.
Ich bin halt so ungeduldig 😛
Zitat:
Original geschrieben von DeWeDo
Aber ich könnte deine Antwort als Zustimmung zu meinen Ausführungen durchgehen lassen und sie aufgrund deiner 11117 Beiträge als repräsentativ werten.
Endlich einer der´s verstanden hat 😁
Gruß
Martin
Ein Autohersteller darf sich Premium nennen, wenn die Kunden für schlechtere Qualität höhere Preise zahlen. Mercedes ist schon Premium, Volvo ist........? *grübel*
Ciao,
Eric
Volvo ist auf dem besten Weg dahin Premium Preise zu verlangen speziell beim C70 (Mann ist der teuer 🙁)
Gruß
Michael
Hi Eric,
ganz so kann man es wohl doch nicht sehen. Ein Autohersteller, der qualitativ gute Fahrzeuge herstellt, erreicht irgendwann das Gleichgewicht bei dem sich die gebotene Leistung mit dem verlangten Preis die Waage halten. Knapp drüber, zu Gunsten des Preises, wird vom Käufer noch akzeptiert (Volvo?). Wenn er aber den Preis deutlich steigern möchte, dann bezeichnet er sich ab da als Premiumhersteller. Für teures Geld wird dann eben mit dem Wagen Kunden ein Image mitverkauft. Kommt es zu einem Qualitätsknick dann flippt die Autogemeinschaft aus, weil die geneigte Käuferschicht weniger das Problem am Auto beklagt, sondern eher das verbeulte mit erworbene Image.
Bei Lebensmitteln gibt es eine ganz klare Gesetzgebung - jeder Hersteller darf seinen Artikel bezeichnen, wie er mag. Decken sich aber Inhalt und Käufererwartung nicht, so spricht man von einer Täuschung des Kunden und das wird gesetzlich abgestraft (§17 Abs. 1 LMBG).
Die Bezeichnung "Premium" bei Fahrzeugen ist nicht derartig überwacht. Kein Autohersteller ist irgendwo verpflichtet mit der Einführung eines solchen Prädikats irgendwelche Erwartungen seiner Käuferschicht zu erfüllen. Tut er es nicht, sollten eigentlich die Verkaufszahlen sinken. Tun sie aber nicht. Warum, weil das "Premium" sich nicht ausschließlich auf die Autos bezieht, sondern eigentlich eher den Status des Käufers anhebt. Und wer gehört denn nicht gern zu einer erlesenen Gesellschaft.
Eine profitablere Marketingstrategie gabs wohl in der gesamten Autogeschichte nicht.
Grüße
bkpaul