Warum verbraucht mein W213 mehr als der W212?

Mercedes E-Klasse W213

Guten Tag,
seit neuestem habe ich einen w213 e350d von 10/2017, fast vollausgestattet, welcher meinen w212 e350 CDI BJ. 11/2010 ersetzt, der ebenfalls fast vollausgestattet ist. Beides T-Modelle. Beide im Eco Modus.

Während der W212 bei absolut zügiger Fahrweise, nicht zimperlich, schnell, langsam, Stadt, Autobahn über tausende KM einen Durchschnitt von 6,7 bis 7,8 Verbraucht hat (die 7,8 bei wirklich sehr flotter Fahrweise mit bis zu 200 auf der Autobahn und keinerlei Zurückhaltung beim anfahren und so), nimmt der neue W213 bei vorsichtiger Fahrweise 8,3 Liter.

Wie kann das sein?
Gefühlt ist der 212 viel schwerer und solider.

Kann man Motoren auf einen Verbrauch trainieren?
Also durch langfristige Fahrweise?
War der Vorbesitzer vielleicht ein Heizer?

Was sind eure Erfahrungen mit beiden genannten Verbräuchen? Ich würde gern den Verbrauch des w212 zurück haben (300tkm, wohingegen der neue bei 123tkm steht).

Habt ihr Ideen?
Danke euch, Tobias

28 Antworten

Zitat:

@J.M.G. schrieb am 25. November 2021 um 14:25:59 Uhr:


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@OM642red Ich glaube, wir sollten hier noch mal zügig definieren. Wer einen Kombi mit 4matic und dem V6 Diesel zügig unter 7 l/100km bewegt, der definiert zügig anders als ich. Der Wert reicht nicht mal für einen 2WD 4-Zylinder bei mir aus, der nur in der 8. und 9. Stufe zügig gefahren wird (also kein Kickdown usw.).

Absolut ok !
In jungen Jahren (mit 300CE-24) war ich nicht "zügig", sondern "rasant" unterwegs - mit der Quittung von 14 l (Super).
Mit dem E320CDI (W211, R6) warens da (etwas älter) nurnoch um die 9l.

"Zügig" im heutigen Sinne ist: Tempolimits (Baustellen) weitgehend einhalten, ansonsten freudig beschleunigen (ohne Kickdown), viel Ausrollen, nicht über 190 (bringt sowieso keinen Zeitgewinn mehr).
Luftdruck nicht unter 2,8bar. Keine Breitreifen.
Staus oder Städte vermeiden, als wärens der Leibhaftige.
Die längste diesjährige Strecke waren 841km. Die erste Hälfte, nur BAB, frühmorgens, weitestgehend mit 170 -außerhalb der Baustellen- ergab (mit zuletzt den begrenzten Kasseler Bergen, da "hysteretisch" bergab überschießend, bergauf zurückfallend) zunächst eine avgtemp von über 120. BC hatte rund 8.
Rest war die wirkliche Zielfahrt über leere Landstraßen (mit einigen Überholvorgängen, bei denen man die Leistung benötigt). Am Ende stand wieder eine 7,1.
Bin mit der Effizienz äußerst zufrieden. Fahrspaß ist jedenfalls dabei.

PS: ein SB ist mehr Sportwagen als Kombi 😉 In jedwedem Sinne.

Zitat:

@J.M.G. schrieb am 25. November 2021 um 09:50:47 Uhr:


Dein Ex- E350 CDI war die absolute Ausnahme oder hatte einen defekten Bordcomputer. Das Model bin ich seinerzeit sehr, sehr oft gefahren, als es noch aktuell war. Da waren Verbrauchswerte über 10 eher die Regel, als die Ausnahme. Bei freier Autobahn lief der auch so manches Mal ins Anzeigelimit (20 l/100km). Verbrauchswerte, wie Du sie beschreibst mit einer 6 vor dem Komma, waren bei den von mir gefahrenen Fahrzeugen (vornehmlich E350 CDI und CLS 350 CDI) nur bei äußerster Zurückhaltung möglich.

Gleichwohl glaube ich gerne, dass der aktuelle 213er mit dem alten V6 mehr nimmt, da der vermutlich (Mutmaßung!) nicht mehr die Thermofenster-Abschaltvorrichtung haben dürfte, die die alten Fahrzeuge noch hatten.

Wer beim Verbrauch sparen will, kauft den neuen R4 / R6.

Nein, es hat nichts mit dem Bordcomputer zu tun. Die einfliessenden Liter an der Tanke sagen das gleiche. Der wagen surrt und knurrt je nach Fahrweise, und ist mega sparsam mit extremer Power. Und das hätte ich in dem W213 eigentlich auch sehr schön gefunden...

Ich bin ja eher gerade schockiert, was mein neuer 300de in der Stadt verbraucht, wenn ich nicht mehr elektrisch fahren kann:

Den bekomme ich fast nicht unter 10l (!) Gestern während 45min Fahrt (Stadtverkehr, hin ein bißchen viele rote Ampeln, zurück ganz geschmeidig) 11,2l/100km! Und das, obwohl ich innerstädtisch immer sehr, sehr zurückhaltend fahre, nur mitschwimme. Und nein, ich regeneriere nicht seit Tagen.

Da hätte mein 400D ma. 8l angezeigt.

WTF?!?

Hallo ins Forum,

kein Wunder der Plugin ist sauschwer, muss breite Schluffen (wegen des Gewichts) haben und daher muss der Verbrenner viel mehr leisten, so dass der länger im schlechten Wirkungsgrad arbeiten muss.

Viele Grüße

Peter

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Doch nicht alles so grün wie es angepriesen wird.
Da bleib ich doch bei meinem Verbrenner…

Das ist trotzdem krass.

Ich habe ja den gleichen Motor ohne das ganze E-Gedöns und mit Trennschreiben (Ölmotor 654 mit 225/55 R17 im S213 T-Modell). Selbst bei Durchschnittsgeschwindigkeiten unter 20km/h liegt der bei 7,x l/100km.

Vielleicht hat er einfach auch nur freigebrannt...

Zitat:

@manatee schrieb am 26. November 2021 um 08:54:08 Uhr:


Ich bin ja eher gerade schockiert, was mein neuer 300de in der Stadt verbraucht, wenn ich nicht mehr elektrisch fahren kann:

Den bekomme ich fast nicht unter 10l (!) Gestern während 45min Fahrt (Stadtverkehr, hin ein bißchen viele rote Ampeln, zurück ganz geschmeidig) 11,2l/100km! Und das, obwohl ich innerstädtisch immer sehr, sehr zurückhaltend fahre, nur mitschwimme. Und nein, ich regeneriere nicht seit Tagen.

Da hätte mein 400D ma. 8l angezeigt.

WTF?!?

Unser 220d verbraucht in der Stadt gerade jetzt bei den Temperaturen auch reichlich Diesel, wenn er kalt ist. Wenn er dann richtig warm wird, geht der Verbrauch deutlich runter.

Bei dem Hybrid fährt er ja eine ganze Weile elektrisch oder mit elektrischer Unterstützung. Vielleicht liegt der höhere Verbrauch an der deutlich längeren Aufwärmphase (naja, und wohl auch am höheren Gewicht, das in der Stadt immer wieder beschleunigt werden muss). Könnte für einen technischen Laien wie mich eine Erklärung sein ...
Stefan

Naja, der 400D als 4matic ist nun auch gerade kein Leichtgewicht und der 300de nur 195kg schwerer, das sind u.U. einfach mal 2 Erwachsene ohne jegliches Gepäck. Wenn da ein Auto plötzlich 3l mehr nimmt, stimmt etwas anderes nicht.
Aber "schaun mer mal" - er hat jetzt 1.700km runter, vielleicht geschieht ja noch ein Wunder. Noch wunderbarer wäre es, wenn MB dieses nervige Dröhnen zwischen 2 und 2,5k rpm wegbekommen würde - aber da mache ich mir ehrlich gesagt am wenigsten Hoffnung....

Zitat:

@212059 schrieb am 26. November 2021 um 09:52:20 Uhr:


Hallo ins Forum,

kein Wunder der Plugin ist sauschwer, muss breite Schluffen (wegen des Gewichts) haben und daher muss der Verbrenner viel mehr leisten, so dass der länger im schlechten Wirkungsgrad arbeiten muss.

Viele Grüße

Peter

Hm, ich hätte eher gedacht, ein kleinerer Motor läuft weniger im schlechten Teillastbetrieb und wird schneller wärmer ??

Übrigens: eigentlich kann es nicht sein, dass ein 300de selbst mit total leerem Akku mehr verbraucht als der 350d. Ersterer kann rekuperieren und das Mehrgewicht sollte nur bei extremem Stop and Go ausschlaggebend sein.
Eine Vergleichsfahrt in den Stuttgarter Bergen sah jedenfalls den 350 (im GLE) nicht siegend.

Die beschriebenen zu hohen Verbräuche müssten an Fehlern der Motorsteuerung liegen. Wäre angesichts der hektischen Schummelvermeidungsstrategien nicht allzu ungewöhnlich.

Hallo ins Forum,

Zitat:

@OM642red schrieb am 26. November 2021 um 11:25:23 Uhr:


Hm, ich hätte eher gedacht, ein kleinerer Motor läuft weniger im schlechten Teillastbetrieb und wird schneller wärmer ??

die Erwärmung ist nur ein kleiner Anteil, entscheidender ist etwas Anderes. Wenn man z.B. annimmt, dass man fürs Fahren eine Leistung von 65 kW braucht (durchaus realistisch, wenn man mit Autobahntempo unterwegs ist), dann sind dies schon rund 45,5% der Höchstleistung des Verbrenners beim 300de. Zum Vergleich muss der 400d nur rund 26,75% seiner Höchstleistung in der selben Situation bringen. Da Verbrenner je näher sie ihrer Höchstleistung kommen spezifisch mehr brauchen, ergibt sich da die Hauptauswirkung, neben dem höheren Gewicht. Dies ist z.B. auch einer der Gründe, warum Downsizing-Turbomaschinen (aufgrund des geringeren Saugermoments) tendenziell mehr verbrauchen als gleichstarke hubraumstärkere Saugermaschinen. Unter höherer Last sowieso, weil dann frühere Anfettung zuschlägt.

Zitat:

Übrigens: eigentlich kann es nicht sein, dass ein 300de selbst mit total leerem Akku mehr verbraucht als der 350d. Ersterer kann rekuperieren und das Mehrgewicht sollte nur bei extremem Stop and Go ausschlaggebend sein.
Eine Vergleichsfahrt in den Stuttgarter Bergen sah jedenfalls den 350 (im GLE) nicht siegend.

Das Rekuperieren bringt durchaus was, aber nicht die Welt (vor allem, wenn der Akku leer ist). Das Mehrgewicht wirkt sich übrigens nicht nur beim Anfahren aus, sondern auch bei allen Neigungswechseln. Wenn's bergauf geht, muss auch mehr den Berg raufgeschleppt werden. Neben dem Gewicht muss man auch noch die breiteren Reifen, die cW-Unterschiede berücksichtigen und den 1:1-Vergleich schafft man auch nur mit soweit identisch ausgestatteten Fahrzeugen derselben Baureihe und Ausführung.

Viele Grüße

Peter

Zitat:

@212059 schrieb am 26. November 2021 um 22:30:48 Uhr:


Hallo ins Forum,

die Erwärmung ist nur ein kleiner Anteil, entscheidender ist etwas Anderes. Wenn man z.B. annimmt, dass man fürs Fahren eine Leistung von 65 kW braucht (durchaus realistisch, wenn man mit Autobahntempo unterwegs ist), dann sind dies schon rund 45,5% der Höchstleistung des Verbrenners beim 300de. Zum Vergleich muss der 400d nur rund 26,75% seiner Höchstleistung in der selben Situation bringen. Da Verbrenner je näher sie ihrer Höchstleistung kommen spezifisch mehr brauchen, ergibt sich da die Hauptauswirkung, neben dem höheren Gewicht.

Das ist absolut nicht haltbar. Nachstehend das Verbrauchskennfeld eines 2.0 Dieselmotors (Volkswagen Commonrail). Je höher der Mitteldruck (also die Last), desto niedriger der Verbrauch.

https://www.skodacommunity.de/.../...d96bfa7e26fa54a5afad79311ffda.jpg

Das mag auf den letzten 10% wegen Volllastanreicherung kippen. Moderne Motoren brauchen das indes nicht mehr in dem Maße. Auch nicht hochaufgeladene Turbobenziner:

https://www.motor-talk.de/.../m270-i209890520.html

Wie man an dem Verbrauchkennfeld des M270 (alter A250 Sport) sieht, hat der einen spezifischen Verbrauch im Bestpunkt von 240 g/kWh - bei Volllast und gleicher Drehzahl steigt der Verbrauch jedoch nur auf 250g/kWh an.

Wir fahren alle automatisierte Getriebe, so dass wir ohnehin möglichst nah am jeweils niedrigsten spezifischen Verbrauch landen.

Was mich sehr interessieren würde:
der E300d T (2019) hat einen deutlich höher angegebenen Verbrauchswert als der E220d T, obwohl doch "nur" die Motorsteuerung verändert wurde; Mehrgewicht von 25kg (und identische Radgröße) sollte keinen wesentlichen Unterschied, v.a auf dem Prüfstand machen. Wird da bei jeder Drehzahl mehr eingespritzt ?

Mir kommt es übrigens so vor, dass der 642LS geringere Verbrauchsschwankungen hat als der 642.
Mit letzterem waren meine "Rekorde" 300km über die leere A20 mit dann 8,6l bzw. 300km durch die leere Schweiz mit 5,6l, während der LS nicht unter 6,4 zu bringen ist (die meisten Landstraßentouren enden bei 6,6), gemischte Schnellfahrten aber kaum über 8. Hier bewirken die eingestreuten Baustellen (oder Tunnelketten A71), bei denen man schon aus Sicherheitsgründen penibel das Limit einhält, eine "Abflachung".

Mein 220d 4matic hat, inklusive 30 min Standheizung morgens, einen errechneten Verbrauch von 6,4l /100 km. (Bei 7000 km in den exakt drei Monaten, in denen ich ihn habe.) Die typische täglich Strecke sind 75 km Bundesstraßen am Tag, je zur Hälfte einmal bergauf und einmal bergab. 🙂

Der Mono-Turbo ist erheblich sparsamer als der BiTurbo des OM654. Das sah man sehr schön beim 206er. Der hatte als 220d bis 9/2021 den BiTurbo drin und erst dann den Mono-Turbo. Mit der Umstellung sank der Verbrauch deutlich (bei identischen Leistungswerten.

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