Warum verbraucht allgemein der Dieselmotor weniger als der Benzinmotor?
Habe mir heute die Frage gestellt, da ich zur Zeit mit dem V8 unterwegs bin. Mein V10 ist nach Gefühl kräftiger.
Beim Verbrauch liege ich bei meiner zügigen Fahrt
beim V10 bei etwa 13,5 Ltr.
beim V8 bei etwa 16,5 - 17,0 ltr.
Kann mir einer evtl. mal erklären warum die Dieselmotoren weniger Sprit brauchen?
Grüße
aci
22 Antworten
Re: Warum verbraucht allgemein der Dieselmotor weniger als der Benzinmotor?
Zitat:
Original geschrieben von oaci
Kann mir einer evtl. mal erklären warum die Dieselmotoren weniger Sprit brauchen?
Höherer Wirkungsgrad
Höhere Dichte des Treibstoffes (Benzin ~740 kg/m^3; Diesel ~840 kg/m^3)
Was noch viel wichtiger ist:
Die Energiedichte im Diesel ist viel höher!
Im Dieselkraftstoff steckt einfach mehr Energie, die der Motor in Leistung umsetzen kann.
Beim Diesel geht auch weniger Energie durch Wärme verloren wie beim Benziner. Deshalb haben viele Dieselfahrzeuge einen Zuheizer für die Heizung weil es sonst zu lange dauern würde bis das Kühlwasser genug Temperatur hat.
Vorteil beim Diesel mann hat bei niedrigen Drezahlen schon viel Drehmoment, und mann kommt schneller vom Fleck weg. Benziner brauchen meistens noch höhere Drezahlen um das maximale Drehmoment zu erreichen. Was natürlich auch zurfolge hat das der Benziner mehr Sprit braucht als nen Diesel den mann schön im niedrigen Drezahlberreich fahren kann.
Da der Diesel ein Selbstzünder ist, also der Kraftstoff ohne Zündkerze entzündet wird ist die Verdichtung wesentlich höher als beim Benziner. Der Diesel muß stark kompremiert werden damit er genug Temperatur erzeugt um sich selbst zu entzünden. Dadurch benötigt mann auch eine geringere menge an Diesel.
Noch was vergessen!
Diesel hat auch noch den vorteil das mann ihn mit sehr hohem Druck in den Brennraum (Pumpe Düse Technik) oder der Vorkammer (Commonrail Technik) Einspritzen kann, dadurch verteilt sich der Diesel sehr fein in der Angesaugten Luft und der Wirkungsgrad verbessert sich nochmal.
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Mensch, Danke für die Erklärungen.
Hätte nie gedacht, dass Diesel "hochwertiger" ist als Super Benzin!
Und weil Dieselmotoeren weniger hoch gedreht werden, halten diese dann auch vermutlich wesentlich länger als die Benzinmotoeren - Richtig?
Grüße
aci
Hallo!!
Also länger halten diese Motoren so weit ich weiß nicht. Das Getriebe und alles wird ja mehr beansprucht durch das riesige Drehmoment. Beim V10 sind das ja 750 Nm. Beim V8 sind das glaube ich um die 400 Nm. Beim Diesel werden die Lager auch schon gut genug beanschprucht!
Gruß
Leon
Zitat:
Original geschrieben von slavemichel1
Vorteil beim Diesel mann hat bei niedrigen Drezahlen schon viel Drehmoment, und mann kommt schneller vom Fleck weg. Benziner brauchen meistens noch höhere Drezahlen um das maximale Drehmoment zu erreichen.
Das liegt primär am Turbolader, für dessen Einsatz Dieselmotoren ungleich besser geeignet sind.
Ist eher ein Vergleich Saugmotor vs Turbomotor (wobei man Dieselmotoren heute kaum mehr als Sauger findet und bei Benzinmotoren Turbolader noch keinen Durchbruch erzielt haben)
Gab durchaus auch Saugdieselmotoren bei denen das maximale Drehmoment im oberen Drehzahlbereich (um 4.000 U/min herum) anlag.
@ all
Etwas theoretischer Hintergrung schadet sicher nicht. Frei nach Max Planck:"Das praktischste ist eine gute Theorie".
Als auch für den interessierten Laien sicher noch gut zu verstehende Diskussionsgrundlage (Habe selten eine so gute Darstellung der theoretischen Grundlagen gelesen):
Otto und Diesel
Siehe insbes. S.27 ff. Hochinteressant: Schon aus der Thermodynamik ergibt sich ein besserer Wirkungsgrad des Dieselmotors bei realitätsnahem Vergleich. Siehe aber auch S. 33 und 34. Danach ist bei bestimmten Vergleichen der Otto-Motor im Vorteil. Interessant denn der bessere Dieselwirkungsgrad kann nicht pauschal mit dem höheren Verdichtungsverhältnis erklärt werden.
Praktisch bedeutsam ist insbesondere die Art der Leistungsbeeinflussung (Drosselung oder Qualitätsregelung) ... ach was erzäle ich das hier eigentlich alles nach. Lesen wird doch das Script. Viel Spaß dabei.
Eine Dieselmaschine hält drehzahlniveaubedingt länger als ein Benziner - immer! Die kraftvollen Diesel verlocken aber auch zum "drauftreten", dann schmilzt der Haltbarkeitsvorsprung dahin. Gerade der Turbo wird dann zum hochbeanspruchten und gefährdeten Teil. Und teuer sind die Turbos....Die TDIs sind bei vernünftiger, gezügelter Fahrweise echte Sparkünstler bzgl. Verbrauch. Bei entsprechender Kilometerleistung kann man damit sehr viel Geld sparen, und viel Spaß an der Power haben. Die Vorrdner haben bereits alles technische gesagt....
EDIT: insbesondere das "Kaltfahren" des Turbos ist von existenzieller Bedeutung für die "Luftschaufel"..
Gruss
Zitat:
Original geschrieben von Murksr
...EDIT: insbesondere das "Kaltfahren" des Turbos ist von existenzieller Bedeutung für die "Luftschaufel"..
Gruss
Was heisst "Katlfahren"?
Habe beim Smart-Forum mal gelesen, dass einige Ihren Diesel zur Schonung am Ende der Fahrt ein paar Minuten noch laufen lassen.
Auch beim Phaeton notwendig?
Gruß
Ich bin jetzt nach vielen Jahren als treuer Dieselfahrer wieder auf einen Benziner zurück. Das hat zum einen wirtschaftliche Gründe (fahre nicht mehr so viel), zum anderen hat meine Begeisterung nachgelassen.
Dieselmotoren haben sicherlich eine faszinierende Entwicklung hinter sich aber die letzten Jahre überschlägt sich das meiner Meinung nach und wirkt sich eher ins negativ aus. Ladeluftkühlung, Direkteinspritzung mit tausenden von bar, Turbolader mit bis zu 290.000 U/min und andere Gimmicks machen den ehemals robusten Dieselmotor zu einem hochgezüchteten und empfindlichen Bauteil.
Wie empfindlich das ist, habe ich bei meinem letzten A6 zu spüren bekommen. Bei 170 tkm raucht mir der Turbo ab und weil die Öllager dann ja kaputt sind und das Öl zum Auspuff rausbläst, war der Kat auch noch sofort kaputt. Insgesamt 3200 Euro Reparatur, selber bezahlt.
Es mag sein, daß Diesel auch heute noch lang halten. Aber auch nur bei schonender Behandlung. Und da weiß man leider nie, was der Vorbesitzer getrrieben hat. Da aber die meisten verkauften Autos immer noch Gebrauchtwagen sind, ist das Risiko in den letzten Jahren gestiegen dass man auch mal ne saftige Reparaturrechnung hinterher bekommt.
Beim V10 wird das dann richtig lustig. Ich würde mir den nur als Neuwagen holen. Hier im Forum war mal einer, bei dem bei unter 30 tkm beide Turbos kaputt gegangen sind (die gehen ja meistens zusammen kaputt wenns mehr als einer ist).
Und Ihr könnt mir erzählen was ihr wollt - das Dieselgeratter hört man immer noch, egal wie gut die inzwischen gedämmt sind. Da taugt mir mein V6 Benziner ehrlich gesagt mehr. Extrem leise, verbraucht kaum mehr als der Diesel und man muss nicht warten bis der Turbo mal losläuft.
Nicht böse sein, ich weiss dass man über Geschmäcker nicht streiten soll. Aber ich persönlich bin vom Diesel die letzte Zeit nicht mehr so überzeugt.
Zitat:
Original geschrieben von slavemichel1
Noch was vergessen!
Diesel hat auch noch den vorteil das mann ihn mit sehr hohem Druck in den Brennraum (Pumpe Düse Technik) oder der Vorkammer (Commonrail Technik) Einspritzen kann, dadurch verteilt sich der Diesel sehr fein in der Angesaugten Luft und der Wirkungsgrad verbessert sich nochmal.
Das geht aber beim Benziner auch. Bestes Beispiel hierfür ist die FSI-Technik, bei der der Kraftstoff auch mit einem Common-Rail-System eingespritzt wird.
Zitat:
Original geschrieben von oaci
Was heisst "Katlfahren"?
Auch beim Phaeton notwendig?
Gruß
Ich kenne die Details der Phaeton TDI Maschinen nicht, Fakt ist dass Turbos bei Volllast rotglühend sind. Am Leben bleiben die dann nur, wenn die Ölkühlung läuft. Bei kleinen TDIs beendet man schnelle AB-Fahrten am besten mit drehzalreduzierten Phasen von einigen Kilometern, wo der Turbo wieder abkühlen kann. Am besten unterhalb des Turboeinsatzpunktes, d.h. < 2000 U/min. Gift ist es, wenn die Maschine bei rotglühendem Turbo ausgeschaltet wird. Evtl. hat der Phaeton jedoch Schutzmechanismen dagegen. Das kann ein Pheaton-TDI Fachmann beantworten...
Gruss