Warum so große Ölmengen bei Mercedes?
Hallo Leute,
eine Grundatzfrage: Mein Kollege lacht mich immer aus, wenn ich ihm erzähle, dass in meinen 320 CDI 7,5 l Motoröl reinrinnen, beim 220er waren es ja auch 6,5 l, wenn ich mich recht erinnere.
Da zeigte er mir sein VW-Serviceheft, und in den ollen 1,9 PD-TDI gehen ganze 3,5 l rein! Und der läuft ja auch nicht schlecht und hält lange und mit LongLife-Öl auch real an die 40.000 km.
Weiß wer, wozu diese UNGEHEUREN Ölmengen bei MB nötig sind? Gut ist es ja ohne Zweifel immer, viel und frisches Öl zu haben, aber ... das geht auch ins Geld!
Ist das vielleicht gar nur wegen der 229.1-Öle nötig gewesen und wir kippen sinnlos Unmengen vom feinen 0W-40 rein?
Hat es übrigens einen Einfluss auf die Assyst-Intervalle, wenn man 229.5 statt 229.3-Öl verwendet? Ich hab irgendwo gelesen, dass man da per StarDiagnose eine Laufzeitverlängerung oder so etwas reinprogrammieren kann.
Danke für die Beiträge!
45 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von martins42
Wirft natürlich ein Stück weit die Frage auf, warum die 'hohen "zulässigen" Ölverbräuche' bei MB Not tun? Die sind ja durchaus praktisch relevant, weil viele MB-Motoren mit normalen Laufleistungen sich durchaus ihren Schluck aus der Ölpulle gönnen.Gruss
Kann ich jetzt nicht bestätigen.
Bei allen meinen Benzinern nicht messbar. (Damaliger 210er E 320 T V6 mit 220 000 km kein messbarer Ölverbrauch).
Bei den Dieseln im Rahmen ca. 1 l auf 10 000 km. Selbst bei den sehr scharf gefahrenen Sprintern ca. alle 7000 bis 10 000 km ca. ein Liter.
Also, mir wäre das neu, das MB Motoren Ölsäufer sind.
Ich denke auch, die grossen Ölmengen bieten viele Reserven die andere Hersteller nicht haben. Die wissen schon, warum die das tun. Sicher einer der Gründe, warum Mercedesmotoren Laufleistungen bekommen, wo andere...
Zitat:
Original geschrieben von dieselschraube
...oder der motor hat schon eine laufleistung drauf, wo andere den 3.austauschmotor haben...
Grüsse
Daniel
Ich sprach nicht unbedingt von "Ölsäufern".
Aber auf Ralf's Mercedesforum ist eine Statistik. Da ist so eine Quote von über 20% die mehr als einen halben Liter pro 10.000km verbrauchen. Extreme tauchen da natürlich auch auf.
Das sind keine dramatischen Werte, aber so, dass man über Ölreserven während des Wechselintervalls zumindest nachdenken muss.
Ich bin es aber, ähnlich wie du, gewöhnt, dass der Verbrauch innerhalb eines Intervall praktisch überhaupt nicht meßbar ist. Übrigens habe ich auch bei meinem Diesel keinen meßbaren Ölverbrauch, warum sollte der auch großartig mehr verbrauchen. Da überblicke ich ein gutes Dutzend Fahrzeuge in den letzten 20 Jahren, wo keines nenneswert Öl verbrauchte.
Irgendwo sehe schon eine Eigenart bei Mercedes, die dafür sorgt dass sich 20% der Fahrer zumindest prinzipiell Gedanken über den Ölstand machen müssten.
Ich seh auch nicht, warum da bei typischen Mercedesmotoren irgendwelche Reserven über das Volumen notwendig sein sollten. So hoch belastet sind die nicht.
Und Laufleistungen? Ist doch bei den wenigsten Herstellern noch ein Thema. Im Langstreckenbetrieb sind 300.000km mit einem Motor praktisch immer drin, im Kurzstreckenbetrieb "verfault" typischerweise das Auto drumherum, bevor der Motor sein Ende sieht.
Vermutlich ist das hohe Ölvolumen einfach ein Relikt aus der Zeit, wo man bei Mercedes noch Hosenträger und Gürtel gleichzeitig reinkonstruiert hat. Für den Deppen, der einfach mal 50.000km vergisst sich um's Öl zu kümmern.
Genauso wie man früher riesige Lenkräder verbaut hat, mit dem Argument dass das Auto auch noch fahrbar sein soll, wenn die Servolenkung ausfällt. 😉
Ciao
Ein halber Liter auf 10tkm ist fast nichts. Auch bekannt als nichtmal die Hälftel der Strecke zwischen MIN und MAX...
Ich mache am 200D alle 10tkm Ölwechsel- und Filterwechsel mit 5W-40 für 10€/5l. Seit 130tkm so. Als ich noch Diesel fuhr habe ich 6,2l rausgelassen und 6,5l aufgefüllt. Seit 70tkm mit 100% PÖL lasse ich 6,7l raus und fülle 6,5l auf. Das alte Öl wandert in Fässer und steht hier rum. Irgendwann an 2-3 freien Tagen werde ich das mal in den Tank kippen und 2000km durch die Schweiz oder so fahren, mir mal die Landschaft und die Passstraßen anschauen.
Mein Fahrschul-Passat vor 5 Jahren hat sich mit seinen 40tkm auf der Uhr pro 1000km knapp über einem Liter Öl reingezogen. Da wäre es mir doch viel zu schade um das gute Altöl so einen Motor zu fahren...
Ein guter Ölhaushalt ist immer sinnvoll. Die alten Saugdiesel kann man mit Dauervollgas am Drehzahllimit über die Autobahn prügeln, ein Ölkühler ist dabei nicht nötig was bei kleineren Ölmengen sicherlich nicht so wäre. In VW-Kreisen gelten die Wirbelkammerdiesel ebenso wie die Vorkammer-Diesel bei den Mercedes-Leuten als Laufleistungskönige. Die meisten haben dort aber bei 300tkm ihre natürliche Lebensgrenze erreicht. Kompression runter, Risse im Kopf oder Kurbelwellenschraube abgeschert. Das sind so die Laufleistungen bei denen ein OM60X noch die 3-Fache Lebenserwartung hat. Irgendwo halt einen andere Welt die sich allerdings nicht uneingeschränkt bis heute fortgesetzt hat. Mal abgesehen davon dass ein Mercedes-Motor immer noch länger hält als einer von VW, bei beiden ist allerdings der Aufwand der entsteht um hohe Laufleistungen zu erreichen signifikant angestiegen. Turbos, Injektoren, Hochdruckpumpen, Saugrohrklappen, Luftmengen/massenmesser etc... Alles so Zeug was regelmäßig fällig wird und sau viel kostet. Trotzdem habe ich auch schon CDI-Taxen gesehen mit 800tkm und mehr auf der Uhr, allerdings alle die oben genannten Sachen schon X-Mal erneuert.
Die großen Lenkräder gabs übrigens weil die Servolenkungen verblüffend lange nicht Serienausstattung waren. Die ersten 124er liefen noch ohne diese vom Band, danach sind die Lenkräder auch recht zügig kleiner geworden.
Zitat:
Original geschrieben von Tobulus
Das alte Öl wandert in Fässer und steht hier rum. Irgendwann an 2-3 freien Tagen werde ich das mal in den Tank kippen und 2000km durch die Schweiz oder so fahren, mir mal die Landschaft und die Passstraßen anschauen.
So einen Schwachsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen.
[Ironie ein] Mich wundert es, dass Du für Deine Altölentsorgung extra in die Schweiz fährst, es gibt doch auch bei uns genügend Trinkwasserreservoire. [Ironie aus]
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Immer noch besser als wenns in Öldosen in den Ofen wandert.
Außerdem kipp ich doch mein Altöl nicht in die Natur 😮
Das wäre ja glatt Energieverschwendung 😰
Gegen so "fundierte" Argumente muss ich passen.
Da fällt mir nur ein: cholera or pest, what's the best?
Manche Gewohnheiten kann man sich schlecht abgewöhnen.
Wurde halt vermutlich vor 89 im Osten so praktiziert ....
Ach, mim Osten hab ich nix zu tun.
Im Übrigen kann mir ja mal jemand erklären warum das so eine riesen Umweltsauerei sein soll. Ich habn Kat, der hält das gröbste ab.
Auf der anderen Seite stehen die tollen Gutmenschen mit ihren VW Touran TDIs. Toll, die Dinger fressen teilweise ab Werk 1l Öl auf 1000km, meiner gar nix. Und wo geht das hin? Das löst sich nicht auf und fällt als Blume aus dem Auspuff, das geht an den Kolbenringen vorbei in den Brennraum und wird verbrannt. Das heißt die haben auf 10tkm 10l Motoröl verbraten, wenn ich all mein Altöl in den Tank kippe sind es 6,5l Öl auf 10tkm.
OK, dann bist du ein etwas kleineres Umweltschwein. 🙄
Der Unterschied ist schlicht, dass die es sich nicht aussuchen können. Aber jetzt weiss ich zumindest, dass die Touran TDI Fahrer alles Gutmenschen sind. 😰
Zitat:
Original geschrieben von mida
Manche Gewohnheiten kann man sich schlecht abgewöhnen.
Wurde halt vermutlich vor 89 im Osten so praktiziert ....
Auf keinen Fall
sowas wurde streng bestraft. Zumindestens was die Privatleute betraf.
Zitat:
Original geschrieben von martins42
OK, dann bist du ein etwas kleineres Umweltschwein. 🙄Der Unterschied ist schlicht, dass die es sich nicht aussuchen können. Aber jetzt weiss ich zumindest, dass die Touran TDI Fahrer alles Gutmenschen sind. 😰
Nur als Beispiel. Zumeist sind es halt Leute die kleine Diesel-Minivans fahren und mit dem Finger auf das Umweltschwein mit seinem Uralt-Diesel zeigen während sie selbst sich alle 3 Jahre das "sauberste Auto seiner Klasse" neu kaufen und dabei ganz vergessen dass für die Produktion ihres neuen Spritsparers 40 Tonnen CO2 in die Luft geblasen wurden.
Solche Leute gibs in Deutschland halt mehr als genug. Da macht es gleich doppelt so viel Spaß den gelben Sack in den Kachelofen zu schmeißen...
Tobulus,
mal so laut gedacht. Ist nicht böse gemeint:
Das alte Motorenöl hat ja doch viele "Schadstoffe" (Russ, Wasser, Kraftstoffeintrag, Abrieb aus dem Motor, feine Schmutzpartikel).
Ich kann mir vorstellen, das das im Dieseltank für den Motor nicht gerade von Nutzen ist?
Hast Du keine Probleme mit dem Motot?
Grüsse
Daniel
Hallo Gnaf,
ich würde auch in die alten Saugdiesel kein Motoröl pur in den Tank geben. Dürfte dem Motor sicher nicht so gut bekommen. Auch wird dieser Treibstoff sicher nicht der DIN EN 590 entsprechen.
Zu den Zusatzstoffen im Öl:
Kraftstoff im Altöl (falls beim Diesel überhaupt vorhanden): Sicher etwas positives.
Wasser im Altöl (auch in geringen Mengen in Diesel vorhanden): sicher nicht so gut für den Motor.
Ruß im Altöl: Wird im Zylinder verbrennen oder unverbrannt ausgestoßen (die alten MB-Diesel rußen doch auch mit normalen Diesel, daher eher unkritisch)
Abrieb aus dem Motor, feine Schmutzpartikel aus dem Altöl: Hier sehe ich ein großes Problem bei Altöl als Treibstoff.
In verdünnter Form (also ca. 1L auf 50L Diesel) hätte ich bezüglich Motor keine bedenken. Der so gemischte Diesel dürfte sich sicher noch im Grenzbereich der DIN EN 590 einpendeln.
Die Saugdiesel aus dem w124 (OM601/2/3/5/6) rußen gar nicht. Zumindest nicht sichtbar, natürlich kommen da auch partikel mit raus. Nur unter Vollgas sieht man ein leichtes Wölkchen herauskommen, ein Bruchteil dessen was ein CDI beim Anlassen herausbläst.
Sorgen um DIESEN Motor machen wäre wohl etwas überflüssig. Ohne rosarote Brille und ohne Vorbehalte ist das wohl der langlebigste PKW-Motor der je gebaut wurde. Natürlich ist der für Diesel gebaut und jeder andere Treibstoff ist dementsprechend weniger optimal. Aber von der Anfälligkeit eines CDIs sind diese Motoren meilenweit entfernt, nämlich durch Motorölschmierung und extrem stabile Ausführung der Einspritzpumpe weitestgehend unabhängig von Viskosität und Schmierfähigkeit des Kraftstoffes.
Partikel sehe ich weniger als Problem, das Öl läuft bei mir nochmal durch nen Beutelfilter mit einer Maschenweite von 1µm. Da bleibt aber auch kaum mehr was hängen.
Wasser auch nicht. Wo soll es herkommen? Wenn welches reinkommt wird es sofort verkochen, wird ja schließlich deutlich über 100° heiß im Motor. Längere Autobahnetappen bei durchgängig 4000-5000 U/Min habe ich 2x pro Woche.
Ruß sollte auch kein Problem sein, wird halt hinten rausgerotzt wie es vorne rein kommt, vielleicht verbrennt noch was davon.
Mehr Gedanken machen einem die Additive die so im Öl sind. Da ist sicherlich so einiges dabei was weder ordentlich verbrennt noch so ohne weiteres durch den Kat geht.
Deswegen halte ich es auch nicht für so eine gute Idee das MÖL auf Dauer zu fahren. Vielleicht nicht für den Brennraum selbst, aber es erzeugt sicherlich fiese Ablagerungen auf und in den Einspritzdüsen, in den Vorkammern, auf den Auslassventilen und auf dem Kat. Möglich wärs und man kriegt es in bester Qualität in jeder Werkstatt hinterhergeworfen. Man sollte sich so einen Ölbrenner hinters Haus stellen, billiger heizen geht doch wirklich nicht.
Zitat:
Original geschrieben von Austro-Diesel
Hallo Leute,eine Grundatzfrage: Mein Kollege lacht mich immer aus, wenn ich ihm erzähle, dass in meinen 320 CDI 7,5 l Motoröl reinrinnen, beim 220er waren es ja auch 6,5 l, wenn ich mich recht erinnere.
Da zeigte er mir sein VW-Serviceheft, und in den ollen 1,9 PD-TDI gehen ganze 3,5 l rein! Und der läuft ja auch nicht schlecht und hält lange und mit LongLife-Öl auch real an die 40.000 km.
Weiß wer, wozu diese UNGEHEUREN Ölmengen bei MB nötig sind? Gut ist es ja ohne Zweifel immer, viel und frisches Öl zu haben, aber ... das geht auch ins Geld!
Ist das vielleicht gar nur wegen der 229.1-Öle nötig gewesen und wir kippen sinnlos Unmengen vom feinen 0W-40 rein?
Hat es übrigens einen Einfluss auf die Assyst-Intervalle, wenn man 229.5 statt 229.3-Öl verwendet? Ich hab irgendwo gelesen, dass man da per StarDiagnose eine Laufzeitverlängerung oder so etwas reinprogrammieren kann.
Danke für die Beiträge!
Ich denke wer sich nen 320 CDI leisten kann, der kann auch zwei drei Liter Öl mehr im Jahr bezahlen, ohne gleich pleite zu gehen! Ansonsten solltest Du Dir ein Mofa kaufen!