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Warum sind alle so scharf auf Scania?

Hallo,

Ja, die Frage steht eigentlich im Titel.

Also wenn es um Standardfahrzeuge mit Standardausstattungen geht, was ja zu 90% gefahren wird, warum hör ich von allen immer "am liebsten einen Scania"?

Natürlich Scania hat viel Luxusgedöns, was man für teures Geld erwerben kann. Ich bin auf dem Werksgelände auch mal ein paar Meter mit nem Scania V8 mit V8-Lederausstattung (als Absetzkipper 😁) gefahren. Ganz chique, aber das sind nunmal die Ausnahmen für die Fahrer.

Also ist das jetzt eher "ich will auch so einen ähnlichen LKW, wie die ganz coolen Scania V8, nur ohne V8 oder sonst etwas tolles an Ausstattung" oder sind die selbst in Basisausstattung so toll?

Woher rührt das hohe Prestige?

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52 Antworten

Zitat:

@doedl schrieb am 15. Dezember 2020 um 00:02:39 Uhr:



Zitat:

@gast356 schrieb am 14. Dezember 2020 um 22:22:08 Uhr:

Ich denke, dass Du vergisst....
Ein Fahrer verbringt mehr Zeit in seinem FZ als in seiner Wohnung.
Da dürfte es schon eine Rolle spielen, was er möchte und wie er diese ausstaffiert.
Es ist nun mal für eine geraume Zeit seine zweite "Heimat"

Ich würde bzw. wäre auch nicht mit jeder Kiste, wie z.B. auf meiner Photosammlung (in der Übersicht) der rote MB Actos 1841 mit der kleinen Kabine draußen im Fernverkehr rumgefahren... aber so wie er bei uns damals im Werksverkehr zwischen den BMW Werken eingesetzt wurde... entweder mit täglicher Heimkehr oder maximal jeden 2. Tag zu Hause... da würde man wohl auch mit der kleine Kabine auskommen.

Jeder namhafte LKW-Hersteller hat Kabinen im Angebot, die für den Fernverkehr tauglich sind... mag nicht jede dem jeweiligen Fahrer genau anch der Nase gefeilt sein und in dessen Augen ein paar Mankos haben.

Daher würde ich als Fahrer weniger auf die Marke oder die PS, die an der Tür stehen gucken, sondern eher auf meinen Lohnzettel & die Arbeitsbedingungen.

Ich finde es schade, dass diese Spinnerei von Fahrern schon dazu führt, dass Spediteure die Fahrer quasi mit entsprechenden Zugmaschinen ködern ala da kauf ich Marke X in Schwerlastausführung also so ab 500PS aufwärts, laß noch nen fetten Lampebügel draufsetzen, dann isser zufrieden und fährt für den "halben" Lohn.
Anders kann ich mir z.B. die Vielzahl an massiv überdimensionierten LKWs jenseits der 500PS auf den Straßen nicht erklären... wo doch die übliche Motorrisierung mit 440PS vollkommen ausreicht - und ja, wir sind damals auch mit 40 Tonnen, auch Strecken mit etlichen Steigungen gefahren.

PS: ... nix gegen IVECO, in der Baufirma hatte ich einen kompletten Fuhrpark aus 13 verschiedensten IVECOS vom 7,5 Tonner bis 56 to. Gesamtgewicht zu disponieren / verwalten / leiten... der älteste war ein 2 Achs-Allrad-Dreiseitenkipper mit Kran war EZ 1993 bis ich ihn auf Anraten der IVECO-Werkstatt ausgemustert hab... der is wirklich auseinandergefallen, aber der Fahrer hat (fast) um seinen LKW geheult als er ausm Urlaub kam und ich ihm möglichst schonend beigebracht hab, dass ein LKW nicht mehr repariert werden wird.
Dafür hat er dann nen 3-Achs Kipper (EZ 1996) und den 3-Achs Tieflader bekommen... der noch in der Ecke rumstand.
Aber nicht dass alle denken, der Fuhrpark bestand nur aus altem Schrott... hab ich mal Bilder von neueren LKWs angehängt.

Ja klar, einen halben Meter Ladefläche und 560 an der Tür, aber was erzählen von 'wir hatten ja damals gar nix, nachm Kriech.' 😁😁😛

...bei dem LKW war z.B. der Fahrer neben meinem Vorgänger zum größten Teil bei der Entscheidung mit dabei... bzw. hatte freie Hand, hat entschieden und mein Vorgänger hat nur abgenickt.

Das ist ne spezielle Situation in dieser Firma... der ehemalige Eigentümer hat den Laden verkauft, es war nur noch ein Geschäftsführer da der erheblich wichtigeres zu tun hat als sich um den Kauf von nem LKW zu kümmern.
Meinem Vorgänger gings wie mir auch... neben den LKWs gabs da noch ca. 60 Baukrane, 35 Minibagger, 45 Radlader, ca. 15 Mobilbagger, ca. 10 Kettenbagger, usw., ca. 700 Container und dazu ne ganze Horde an Bauleitern & Polieren, die dich anrufen und entweder Material bestellen oder sonst irgendwas von dir wollen... und da sollte sich einer allein drum kümmern... also war und ist nicht zu bewältigen, daher wurde relativ viel "Entscheidung" dem Fahrer überlassen... und das auf dem Photo ist bei raus gekommen.

Meiner Einschätzung nach eine totale Fehlinvestition, wenn man wie ich weiß was so ungefähr mit dem LKW alles gemacht werden sollte... das sollte eigentlich ein Zug- und Ballastfahrzeug für Baukrane werden (die entsprechenden Ausnahmegenehmigungen hat der LKW sogar inkl. Ausnahmegenehmigung bis -ich glaub- 52Tonnen), zusätzlich sollten damit Container umgesetzt werden.

Fahr mal mit dem Ding in eine unbefestigte Baustelle rein... und ein Zugmaul an der Front zum Ranieren der Krane konnte nicht mehr montiert werden, weil die benötigte Traverse dafür gesorgt hätte das die Vorderachse überladen ist - Leergewicht nur der Motorwagen knapp über 19 Tonnen.
Wobei das mit 6x2 sowieso nicht funktioniert hätte... oben auf dem Bild der 4x4 mit dem Spitznamen "Traktor" wurde für den Job von den Kranmonteuren gerne verwendet & gelobt.

Der Fahrer war da geil drauf ein Auto, wie sie von einer Spedition, die wir öfter mal beauftragt hatten zu fahren... nach 2 verbogenen Zuggabeln, etlichem da komm ich mit dem nicht rein, das geht nicht... hat der Fahrer gekündigt, weils ihm bei uns mit knapp 20,-€ Stundenlohn, 30 Tagen Urlaub, ca. 50% des Jahres tägliche Heimkehr -als eins der beiden großen Kran-LKWs mußte er im wöchentlichen Wechsel bzw. so wie es die beiden Fahrer miteinander ausgemacht haben Mo-Fr in unsere Niederlassung nach München... wobei oft auch schon Do nach Hause gefahren wurde- zu schlecht ging und er bei einer Spedition im Fernverkehr ja 3 oder 4.000,-€ verdient und... was weiß ich noch alles.
Wie ich gehört hab war er ungefähr 3 oder 4 Wochen bei dieser Spedition im Fernverkehr, da hat er hingeschmissen... mir der ich schon im Fernverkehr gefahren bin wollte er, wie auch etliche der anderen Fahrer ja nicht glauben, dass sie in einer Baufirma mit Tarifvertrag Bauhauptgewerbe quasi das LKW-Fahrer-Paradies auf Erden haben.

PS:... ich selbst hab damals bei einer kleinen Kühlerspedition angefangen, nachdem der Chef mich als Anfänger frisch aus der Fahrschule nicht einstellen wollte hab ich gefragt, ob ich mal mitfahren kann um was zu lernen... das war auf nem MAN TGA 18.480 Automatik mit knapp 700.000km. Ca. Mitte der 2. Woche hat mir der andere Fahrer, Disponent und rechte Hand des Chefs in Personalunion eröffnet, dass er mit dem Chef gesprochen hat und ich zum nächsten 1. nen Vertrag haben kann, weil se gesehen haben, dass ich fahren kann.
Da hab ich dann das andere Auto in der Firma gekriegt... nen DAF XF 95.430 mit ungefähr 750.000km. Später hat der Chef 2 neue Volvo FH13 mit 480PS und großer Kabine gekauft... die haben gezogen wie Büffel, richtige Arbeitstiere, aber die Innenausstattung... ich sach mal IKEA-Niveau... das war die Generation, wo man durch die Vorhänge hat durchgucken können und das obere Bett... das war ein Witz... da hat so manches Huhn ne breiter Sitzstange im Stall.
Später in einer anderen Spedition hab ich dann DAF XF 105.410, MB Actros MP2 1841 gefahren... das stärkste war ein DAF XF 105.510... den hab ich für ein paar Touren im Winter nach Skandinavien bekommen, weil das ein Schwedenauto war und deshalb im Gegensatz zu meinem Stamm-LKW (der schwarze MB Actros MP3 1844) Winterreifen drauf waren.

Scania ist das IPhone der LKW. Gutes Marketing, breite Fangemeinde. Und die härtesten Fans haben noch nie einen gefahren, so habe ich jedenfalls die Leute in der Truck Sim Szene kennengelernt für 75-85% der Leute gibt es da nur Scania und das sind eben Kinder oder Erwachsene ohne Führerschein. Klingt zwar weit hergeholt, aber daran sieht man wie weitgreifend die Scania Fangemeinde ist.

Ich selber konnte letzte Woche unseren R500 (Neue Generation) bewegen, ich muss sagen ein schönes Auto, aber nichts wo ich sagen würde das er Meilenweit anderen LKW überlegen ist. Zumal ich leider auch nicht wirklich entspannt drin sitzen konnte, da hätte der Sitz gerne noch 1-2 Stufen weiter nach hinten gekonnt.
Er fährt sich natürlich gut, aber mit nur 100.000Km auf dem Buckel darf man das auch erwarten das er besser fährt als ein MAN mit 850.000Km, alleine schon der Technische Fortschritt

Zitat:

@DB NG-80 schrieb am 16. Dez. 2020 um 11:14:34 Uhr:


Scania ist das IPhone der LKW. Gutes Marketing, breite Fangemeinde. Und die härtesten Fans haben noch nie einen gefahren, so habe ich jedenfalls die Leute in der Truck Sim Szene kennengelernt für 75-85% der Leute gibt es da nur Scania und das sind eben Kinder oder Erwachsene ohne Führerschein. Klingt zwar weit hergeholt, aber daran sieht man wie weitgreifend die Scania Fangemeinde ist.

Interessanter Ansatz! Wobei das Marketing sich hier weniger auf Medienwerbung bezieht sondern als Werbung am Fahrzeug.
Scania bietet ja schon selbst einiges an echt prolligem Zubehör an. Ich sag nur der V8-chrom-Kühlergrill. 🙄

Ja Scania weiß das schon ganz gut in Szene zu setzen mit dem "King of the Road" und natürlich auch dem V8. Der Rest ist dann auch eine gewisse Eigendynamik der "Scania-Fanboys".

Wer "stolzer" Scania Fahrer ist, zeigt das natürlich auch gerne und macht so unbewusst Werbung.

Ich bin mittlerweile 56Jahre alt ung habe einiges an Fahrzeugen durch. Unter anderen eben auch Scania. Frontlenker als auch zwei Hauber. Alle Hersteller kochen nur mit Wasser und alle haben ihre Vor-und Nachteile. Viele bekommen ja einen Steifen wenn sie nen Hauber fahren dürften. Für mich war der Megaunpraktisch. Schalthebel fest sodass man immer einen Ausfallschritt machen muß um auf die Beifahrerseite zu kommen. Fahrerhaus war erheblich weicher gefedert als beim Frontlenker. Trotz neuer Luftbälge.
Allen Scania's, die ich gefahren bin war gemein, dass der Austritt der Standheizung rechts neben dem Beifahrersitz war. Bei Wartezeiten hatte ich immer kalte Füße wenn ich auf dem Fahrersitz war. Sehr unpraktisch finde ich.
Motor, Antriebstrang und Ambiente fand ich jedoch ansprechend.
Den Hype, der um Scania gemacht wird, habe ich aber nie verstanden.
Die Geschmäcker sind aber zum Glück verschieden.

...mit den Haubern, das verstehe ich auch nicht... hab aber auch noch keinen gefahren.

Ich find gerade das Fahrgefühl geil bei einem LKW über oder vor der Achse zu sitzen (Frontlenker) und so im Gegensatz z.B. zu nem PKW keine lange Haube vor der Nase zu haben.

Und der Oberhammer ist das bestimmt bei einem Bus / Reisebus, wo man als Fahrer noch um einiges weiter vor der Achse sitzt... wenn z.B. die Achse noch auf der befestigten Straße ist, aber du als Fahrer bereits -was weiß ich- 1,0 bis 1,50m weiter bist und überm Abgrund schwebst.

Gast ,
einen Hauber kann nicht jeder Fahren.

bei uns in der Kundschaft waen früher 2 Hauber ,
einen Volvo 420 NH 4x2 mit 3 Achskoffer und
als Kipper aus Amerika als VN 460 6x4 mit 12 Volt und
einem 2 Achskippsattel,genannt Kipperente ,
so ein Ami-
https://upload.wikimedia.org/.../...N_tractor-trailer%2C_G._Goebel.jpg

mfg

N12
Volvo-autotrain
Volvo-fn-australia
+2

Zitat:

@gast356 schrieb am 16. Dezember 2020 um 20:50:57 Uhr:


...mit den Haubern, das verstehe ich auch nicht... hab aber auch noch keinen gefahren.

Ich find gerade das Fahrgefühl geil bei einem LKW über oder vor der Achse zu sitzen (Frontlenker) und so im Gegensatz z.B. zu nem PKW keine lange Haube vor der Nase zu haben.

Und der Oberhammer ist das bestimmt bei einem Bus / Reisebus, wo man als Fahrer noch um einiges weiter vor der Achse sitzt... wenn z.B. die Achse noch auf der befestigten Straße ist, aber du als Fahrer bereits -was weiß ich- 1,0 bis 1,50m weiter bist und überm Abgrund schwebst.

So muss man das beim Bus auch machen, auf manchen Bergstrassen in den Serpentinen.

...wer schon mal z.B. in Berchtesgaden auf dem Obersalzberg das Kehlsteinhaus besucht hat, hat das live und extrem erlebt.

Ist zwar schon etliche Jahre her, aber ich kann mich noch gut an die Busfahrt über die Serpentinen erinnern... ein Großteil der Besucher / Mitfahrer waren Amis... die haben rumgekreischt, die Busfahrt war für die damals scheinbar ein Nervenkitzel... besser als jede Achterbahn / jedes Fahrgeschäft.

@rosi03677 ...für mich hat so ein Hauber eigentlich überhaupt keinen Reiz, gut wenn ich die Gelegenheit hätte, dann würde ich schon damit fahren nur um das auch mal erlebt / gemacht zu haben... Kopfstände würde ich jetzt aber keine machen um unbedingt einen Hauber zu fahren.

Das ist meiner Ansicht nach Verschwendung von Laderaum / Länge... und bei einem Kipper oder Tankzug, der mit nem Frontlenker die 16,50m nicht erreicht, da sorgt so ein Hauber nur dafür, dass der Zug lang, klobig wird... ich seh da einfach keinen Vorteil.

Gut fände ich z.B. wenn die Hersteller für Anwendungen, die eine längere Zugmaschine zulassen Frontlenker mit entsprechend längeren Kabinen bauen würden... so mit nem anständigen Aufenthalts- / Wohnbereich hinten dran... so hätte der Fahrer wenigstens was davon - ne lange Haube vor der Windschutzscheibe bringt mir als Fahrer genau garnix... außer uneinsehbare bzw. nur mit Hilfsmittel einsehbare tote Winkel / Bereiche.

Scania Longline - okay, das hat was. Da ist in der Hütte in etwa soviel Platz wie in meinem Wohnwagen 😛

Aber solcher Luxus wird den Amitrucks vorbehalten bleiben, solange LKW nicht länger werden dürfen.

Nowstretchandrelax (4).png

Gast ,
bei der Fahne hatte ich ca 9 monate einen URAL 375D APA-5 gefahren
http://www.panzerverkauf.de/.../...elastkraftwagen-ural-375-apa-4g?...[g]/1/und
die andere hälfte ne Pritsche auch immer auf der Strasse +Gelände
( da war ich ein "Hlfsfahrlehrer",für mehr muste es nicht Reichen,Grins)
https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Ural-375D?uselang=de
da lernt man in fast 18 Monaten einen Hauber zu Fahren,
natürlich muß man da immer vorher Nachdenken,
nicht erst in der Kurve !

man Gewöhnt sich schnell daran !

Wo ich wieder zurück war,
muste ich mich wieder auf Frontlenker einstellen ,
W50.L60,Liaz,Skoda RT,Skoda MS,Volvo F88,F89 und F10.
Bus war eh schon vorher kein Problem !

Scania hat sehr früh dem Fahrer einen ergonomischen Arbeitsplatz gebaut. Da waren alle anderen noch nicht so weit. Ich konnte das immer ganz gut vergleichen. In der kleinen Spedition, in der ich angefangen habe, gab es einige Iveco TurboStar, einen MAN F90 und einen 113er Scania. Mit dem Scania kam man immer am entspannt auf der Langstrecke an, der Iveco war Grausam und der MAN so mittendrin 🙂

Grüße
Steini

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