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Warum Lederpflege so elementar wichtig ist...

BMW 3er E36
Themenstarteram 17. Oktober 2019 um 9:46

Es ist eigentlich kein E36-spezifischer Thread, sondern einer der allgemeinen Natur. Da ich jedoch immer wieder ungepflegte oder gar verschlissene Lederpolster bei (selbst vermeintlichen Top-) Fahrzeugen der Baureihe E36 sehe, möchte ich hier zeigen wie ein 25 Jahre alter BMW Sportsitz gereinigt und gepflegt wurde und welche Probleme damit verbunden waren.

Die verwendeten Produkte stammen nicht vom Lederzentrum, sondern aus einer anderen Quelle: Ledermax (LMX) aus Österreich. Ich möchte hier keine Schleichwerbung machen. Wer möchte, beliest sich zu LMX selbst weiter. Die Referenzen sprechen eine eindeutige Sprache - weiterführend auf MT.

Ausgangsbasis war ein BMW Sportsitz in der Farbe "Klassischrot", produziert im Dezember 1993. Dieser wurde scheinbar wenig bis gar nicht von den Vorbesitzern gepflegt und wies neben zeittypischen Alterungsspuren auch gebrauchstypische Abnutzungsspuren auf.

Zeittypische Alterungsspuren werden meiner Auffassung nach durch die Umwelteinflüsse hervorgerufen wie z. B. UV-Strahlung, Temperatur, Luftschmutzung und ggf. Feuchtigkeit, die das Leder in seiner Struktur altern oder verändern lassen.

Gebrauchstypische Abnutzungsspuren entstehen durch den einfachen Gebrauch durch den Nutzer, dessen Kleider, dessen Ein- und Ausstiegsweise und dessen allgmeiner Umgang damit. So birgt z. B. das Tragen einer Baumwoll- oder Leinenhose weniger das Risiko das Leder zu verletzten als eine nietenbesetzte Jeans.

Die Leder des E36 sind ausnahmslos chromgegärbt und lackiert (!). Der darauf liegende Topcoat soll die Lackierung/Pigmentierung des Leders schützen. In der Automobilindustrie gilt ein Topcoat als freigegeben, wenn dieser in etwa 300-500 Nassabriebe (befeuchteter Baumwollstoff, der auf dem Leder scheuert) standhält.

Der hier gereinigte Sportsitz ließ an vielen Stellen Beschädigungen des Topcoats erkennen. Ist der Topcoat nicht mehr vorhanden, lösen sich beim Reinigen (ganz gleich ob mit Wasser oder einer Reinigungsemulsion) Farbschichten. Hier lösten sich insbesondere im Bereich der Sitzwangen Farbpigmente, die dann als aufgehellte Stellen sichtbar bleiben. Hier hilft am Ende nur ein Nachfärben und der Aufbau eines neuen Topcoates! Eine Nachtönen alleine reicht dann nicht mehr aus!

Eine regelmäßige Pflege des Leders hätte solche Schäden vermeiden oder minimal halten können. Ebenso die Alterungsspuren, welche mit feinsten Dehnungsrissen in der Lederhaut einhergehen oder das Leder weniger geschmeidig anfühlen lassen.

Der Conditioner sorgt in nächster und erster Linie dafür, dass dieser Ist-Zustand konserviert und erhalten wird. Das Leder ist auch spürbar druckelastischer geworden.

Wer prüfen möchte, ob das Leder der Pflege bedarf, der drücke weniger belastete Stellen mit dem Zeigefinger ein und prüfe die Zeit bis die Druckdeformierung des Leders sich wieder zurückstellt. Ein neues oder gut gepflegtes Leder gibt unmittelbar nach der Druckbelastung wieder nach.

Des Umstandes zum Trotz kann der Zustand als gut bewertet werden. Bis auf kleinere Abschürfungen oder feinste Dehnungsrisse zeigt das 25 Jahre alte Leder keine Defekte. Das letzte Foto zeigt den bereits gepflegten Beifahrersitz eingebaut neben dem unbehandelten Fahrersitz. Ich denke, der Unterschied ist sofort erkennbar!

Topcoat-Defekt
Sprtsitz gepflegt
Vergleich
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Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 17. Oktober 2019 um 9:46

Es ist eigentlich kein E36-spezifischer Thread, sondern einer der allgemeinen Natur. Da ich jedoch immer wieder ungepflegte oder gar verschlissene Lederpolster bei (selbst vermeintlichen Top-) Fahrzeugen der Baureihe E36 sehe, möchte ich hier zeigen wie ein 25 Jahre alter BMW Sportsitz gereinigt und gepflegt wurde und welche Probleme damit verbunden waren.

Die verwendeten Produkte stammen nicht vom Lederzentrum, sondern aus einer anderen Quelle: Ledermax (LMX) aus Österreich. Ich möchte hier keine Schleichwerbung machen. Wer möchte, beliest sich zu LMX selbst weiter. Die Referenzen sprechen eine eindeutige Sprache - weiterführend auf MT.

Ausgangsbasis war ein BMW Sportsitz in der Farbe "Klassischrot", produziert im Dezember 1993. Dieser wurde scheinbar wenig bis gar nicht von den Vorbesitzern gepflegt und wies neben zeittypischen Alterungsspuren auch gebrauchstypische Abnutzungsspuren auf.

Zeittypische Alterungsspuren werden meiner Auffassung nach durch die Umwelteinflüsse hervorgerufen wie z. B. UV-Strahlung, Temperatur, Luftschmutzung und ggf. Feuchtigkeit, die das Leder in seiner Struktur altern oder verändern lassen.

Gebrauchstypische Abnutzungsspuren entstehen durch den einfachen Gebrauch durch den Nutzer, dessen Kleider, dessen Ein- und Ausstiegsweise und dessen allgmeiner Umgang damit. So birgt z. B. das Tragen einer Baumwoll- oder Leinenhose weniger das Risiko das Leder zu verletzten als eine nietenbesetzte Jeans.

Die Leder des E36 sind ausnahmslos chromgegärbt und lackiert (!). Der darauf liegende Topcoat soll die Lackierung/Pigmentierung des Leders schützen. In der Automobilindustrie gilt ein Topcoat als freigegeben, wenn dieser in etwa 300-500 Nassabriebe (befeuchteter Baumwollstoff, der auf dem Leder scheuert) standhält.

Der hier gereinigte Sportsitz ließ an vielen Stellen Beschädigungen des Topcoats erkennen. Ist der Topcoat nicht mehr vorhanden, lösen sich beim Reinigen (ganz gleich ob mit Wasser oder einer Reinigungsemulsion) Farbschichten. Hier lösten sich insbesondere im Bereich der Sitzwangen Farbpigmente, die dann als aufgehellte Stellen sichtbar bleiben. Hier hilft am Ende nur ein Nachfärben und der Aufbau eines neuen Topcoates! Eine Nachtönen alleine reicht dann nicht mehr aus!

Eine regelmäßige Pflege des Leders hätte solche Schäden vermeiden oder minimal halten können. Ebenso die Alterungsspuren, welche mit feinsten Dehnungsrissen in der Lederhaut einhergehen oder das Leder weniger geschmeidig anfühlen lassen.

Der Conditioner sorgt in nächster und erster Linie dafür, dass dieser Ist-Zustand konserviert und erhalten wird. Das Leder ist auch spürbar druckelastischer geworden.

Wer prüfen möchte, ob das Leder der Pflege bedarf, der drücke weniger belastete Stellen mit dem Zeigefinger ein und prüfe die Zeit bis die Druckdeformierung des Leders sich wieder zurückstellt. Ein neues oder gut gepflegtes Leder gibt unmittelbar nach der Druckbelastung wieder nach.

Des Umstandes zum Trotz kann der Zustand als gut bewertet werden. Bis auf kleinere Abschürfungen oder feinste Dehnungsrisse zeigt das 25 Jahre alte Leder keine Defekte. Das letzte Foto zeigt den bereits gepflegten Beifahrersitz eingebaut neben dem unbehandelten Fahrersitz. Ich denke, der Unterschied ist sofort erkennbar!

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Ja, ich denke dass mein Leder von den Vorbesitzern gar nicht gepflegt wurde. Dafür ist die Rückbank sehr schön, dort hat wohl nie jemand gesessen.

Genau, habe das Gefühl, dass jede Fahrt den Sitzen stark zusetzt. Und das, obwohl mein Auto ein reines Saisonfahrzeug ist und selten bewegt wird.

Wäre wirklich interessant ob das Flüssigleder der FA. LMX die Furchen längerfristig füllt.

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