Warum lässt sich der 1. Gang beim langsamen Rollen nicht einlegen?

Hallo Leute,

sorry für die vielleicht blöde Frage, aber ich frag mich warum bei heutigen Getrieben mit synchronisiertem 1. Gang es oft nicht möglich ist den 1. Gang über 10km/h einzulegen?

Ich meine natürlich nicht bei zu hohen Geschwindigkeiten sondern eher so bis 20km/h sollte technisch bei keinem Auto etwas dagegen sprechen, weil der 1. doch genau so synchronisiert wird wie die anderen Gänge.

Beispiel an meinem Civic:
1. Gang geht bis ca. 55km/h (wenn ich bis zum Drehzahlbegrenzer drehe)
2. Gang geht bis 102km/h

Den 2. Gang kann ich ohne Probleme auch bei z.B. 80km/h einlegen. Der 1. geht nur bis 7km/h rein. Bei höheren Geschwindigkeiten geht der ohne Gewalt nicht mehr rein.

Bevor mich einer falsch versteht: Ich versuche nicht den 1. Gang zu vergewaltigen. Mir ist es nur bei Stop & Go im Berufverkehr aufgefallen und es nervt auch manchmal, dass er sich z.B bei 10km/h nicht einlegen lässt.

Ich wüsste aber nicht was auch technischer Sicht dagegen spricht. Jetzt dürft ihr mich aufklären. 😁

Beste Antwort im Thema

Ne, das würde mich selbst stören und ist total unflüssiges Fahren.
Außerdem verschlimmert das den Stau massiv für die nachfolgenden Autos.

Die meisten Staus entstehen ja erst, weil die 85% der Leute es nicht schaffen konstant und flüssig zu fahren.

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Ich habs ausprobiert bei 70 oder so, weil ich weiß, dass ich den 2. Gang bis 102 ziehen kann.
Hab auch mal den 5. bei 200 eingelegt, weil er im 5. noch bis 220 beschleunigt. Im 6. nicht.
Oder den 3. bei 120 (geht bis 150).
Also alles kein Thema.

Ja, das stimmt schon. Aber das sind alles separate Synchronisationen.
Die Hersteller gehen anscheinend davon aus, dass ein Schaltvorgang in den 1. Gang eigentlich nicht vorkommt. Also sparen sie an der Synchronisation und dann geht das halt nur im Stand bzw. bei extrem niedrigen Geschwindigkeiten (vermutlich bis etwa 4 oder 5 km/h). Die sparen sich da mit Sicherheit Geld, ohne dass der Nutzer dabei einen großen Nachteil hat - dann fährt man halt aus dem langsamen Rollen mit dem 2. Gang und schleifender Kupplung wieder an.
Die restlichen Synchronisationen der anderen Gänge sind da bestimmt leistungsfähiger.
Zu deinem Beispiel von vorhin: wahrscheinlich kannst du aus N bei 2000 1/min auch nicht den 1. Gang einlegen. Also für mich ist das schon logisch.

@kev300
Da hatte dann die Eingangswelle aber noch ordentlich Restgeschwindigkeit oder? Da hat der Ring des 5. bei 200 ja auch nur eine Drehzahldifferenz von ca. 1500-2000U/min ausgleichen müssen.
Nichtsdestotrotz geht der zweite bei 80 auch nach längerer N-Phase problemlos rein. Das mit den 1. Gängen ist schon teilweise nicht verständlich, es sei denn er ist wirklich gesperrt durch radial auskeilende Teile.

Zitat:

@FloOdw schrieb am 12. Dezember 2014 um 10:03:56 Uhr:


@kev300
Da hatte dann die Eingangswelle aber noch ordentlich Restgeschwindigkeit oder? Da hat der Ring des 5. bei 200 ja auch nur eine Drehzahldifferenz von ca. 1500-2000U/min ausgleichen müssen.
Nichtsdestotrotz geht der zweite bei 80 auch nach längerer N-Phase problemlos rein. Das mit den 1. Gängen ist schon teilweise nicht verständlich, es sei denn er ist wirklich gesperrt durch radial auskeilende Teile.

Jede Synchronisation hat eine Sperrwirkung. Das kannst du auch fühlen, wenn du mal sehr schnell vom 1. in den 2. Gang schalten willst. Kurz blockiert der Schalthebel (=Sperrwirkung), bis der Drehzahlangleich abgeschlossen ist. Erst dann kannst du den Hebel ganz durchziehen.

Wenn jetzt - wie vermutet - die Synchronisation des 1. Ganges nicht sehr leistungsfähig ist, dann dauert der Drehzahlangleich entsprechend lange. Solange der Drehzahlangleich nicht abgeschlossen ist, ist die Sperrwirkung vorhanden.

Das ist ja genau der Effekt: Du willst im Rollen in den 1. Gang. Schalthebel lässt sich nicht durchdrücken, weil das Getriebe bzw. die Synchronisation noch sperrt. Wenn du den Druck aufrecht erhältst, geht er nach ein paar wenigen Sekunden doch rein und zwar genau dann, wenn die Drehzahlangleichung abgeschlossen ist.

Das passiert bei allen anderen Gängen in gleicher Form, nur eben nicht so extrem. Wenn man sehr schnell schalten will, merkt man das aber auch in allen anderen Gängen.

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Zitat:

@Marco1991 schrieb am 11. Dezember 2014 um 22:21:01 Uhr:



Zitat:

Bei Ford scheint es diese seltsame Beschränkung ja nicht zu geben.

Doch, bei meinem Fiesta mit dem ib5 Schaltgetriebe lässt sich der 1. Gang im Rollen auch nicht ohne weiteres Einlegen.
Die Drehzahldifferenz beim Schalten von 1->2 bzw. von 2->1 bei etwa 15km/h ist doch für die Synchronisation die gleiche. Lediglich muss einmal die Eingangswelle abgebremst werden, im anderen Falle beschleunigt. Und aus irgendeinem Grund funktioniert das Beschleunigen der Eingangswelle beim Runterschalten wesentlich schlechter, als das Abbremsen der Eingangswelle beim Hochschalten. Das ist doch zusammengefasst das Thema, um das es sich hier die ganze Zeit dreht.
Der Drehzahlunterschied, den die Synchronisation ausgleicht, ist aber in beiden Fällen identisch - betragsmäßig gesehen.

Hat der EcoSport - EcoBoost 1.0 125PS - ein anderes Getriebe?

Wie gesagt, bei 30 noch völlig smooth in den 1. zu wechseln.

Bei meinem FoFi ST mit dem 6 Gang Getriebe auch kein Thema. Rückwärtsgang im Vorwärtsrollen auch kein Problem.

Zitat:

@FloOdw schrieb am 12. Dezember 2014 um 10:03:56 Uhr:


@kev300
Da hatte dann die Eingangswelle aber noch ordentlich Restgeschwindigkeit oder? Da hat der Ring des 5. bei 200 ja auch nur eine Drehzahldifferenz von ca. 1500-2000U/min ausgleichen müssen.
Nichtsdestotrotz geht der zweite bei 80 auch nach längerer N-Phase problemlos rein. Das mit den 1. Gängen ist schon teilweise nicht verständlich, es sei denn er ist wirklich gesperrt durch radial auskeilende Teile.

Ja, in dem Fall musste die Welle mit Sicherheit nich von 0 Beschleunigt werden, aber man muss bedenken, dass die Eingangswelle sehr schnell an Drehzahl verliert während des Schaltvorgangs, weil die Schwungmasse recht klein ist.

Wenn ich bedenkte wie schnell schon die Motordrehzahl bei mir ohne Zwischengas fällt und da ist die Schwungmasse der KW + Schwungrad um einige Größenordnungen höher.

Zitat:

@martins42 schrieb am 12. Dezember 2014 um 10:14:54 Uhr:


Hat der EcoSport - EcoBoost 1.0 125PS - ein anderes Getriebe?
Wie gesagt, bei 30 noch völlig smooth in den 1. zu wechseln.
Bei meinem FoFi ST mit dem 6 Gang Getriebe auch kein Thema. Rückwärtsgang im Vorwärtsrollen auch kein Problem.

Das Getriebe im Fiesta ST ist natürlich ein ganz anderes - das ist klar.

Beim Ecosport hab ich vorhin auch schon nachgedacht. Theoretisch müsste das auch ein iB5 sein, aber auf der englischen Wikipedia-Seite habe ich folgendes gefunden:

"The ultimate version is IB5+, manufactured only in Brazil, that fits engines as big as 2.0 litre."

Und beim normalen iB5 kann man den Rückwärtsgang beim Vorwärtsrollen nicht einlegen.

Zitat:

@kev300 schrieb am 12. Dezember 2014 um 09:42:43 Uhr:


Nun schalte ich bei sagen wir mal 80km/h aus N->2. Gang. Bei dem Schaltvorgang muss der Synchronring die Eingangswelle von 0 auf 6000 Umdrehungen beschleunigen bevor der Gang reingehen kann. Das klappt auch.

Bei 15km/h aus N->1. müsste die Eingangswelle von 0 auf ca 1600 beschleunigt werden. Das klappt aber nicht.

In diesen Zahlen ist der Wurm drin. Ein 2. Gang, der bei 80 km/h auf 6000 Touren kommt, hätte bei 16 km/h noch 1200 U/min. Ich glaube kaum, dass man so einen 2. Gang in einem Handschalt-Getriebe findet, dessen 1. bei fast gleichem Tempo 1600 U/min macht. Dieser Unterschied zwischen 1. und 2. ist unsinnig klein.

Zitat:

@kev300 schrieb am 12. Dezember 2014 um 10:18:06 Uhr:


Ja, in dem Fall musste die Welle mit Sicherheit nich von 0 Beschleunigt werden, aber man muss bedenken, dass die Eingangswelle sehr schnell an Drehzahl verliert während des Schaltvorgangs, weil die Schwungmasse recht klein ist.
Wenn ich bedenkte wie schnell schon die Motordrehzahl bei mir ohne Zwischengas fällt und da ist die Schwungmasse der KW + Schwungrad um einige Größenordnungen höher.

Das kann man nicht so ohne weiteres vergleichen. Das Trägheitsmoment ist beileibe nicht allein entscheidend dafür, wie lange ein rotierendes Objekt ohne Antrieb weiter dreht. Mindestens ebenso entscheidend ist die Reibung bzw. die abgeführte Arbeit. Und die dürfte für die Kurbelwelle (Kolben!, Nebenaggregate!) erheblich größer sein als für die Eingangswelle eines Getriebes im Leerlauf.

@kev300:

Könnte dünneres Öl nicht helfen?

Zitat:

@Timmerings Jan schrieb am 12. Dezember 2014 um 21:05:44 Uhr:



Zitat:

@kev300 schrieb am 12. Dezember 2014 um 09:42:43 Uhr:


Nun schalte ich bei sagen wir mal 80km/h aus N->2. Gang. Bei dem Schaltvorgang muss der Synchronring die Eingangswelle von 0 auf 6000 Umdrehungen beschleunigen bevor der Gang reingehen kann. Das klappt auch.

Bei 15km/h aus N->1. müsste die Eingangswelle von 0 auf ca 1600 beschleunigt werden. Das klappt aber nicht.

In diesen Zahlen ist der Wurm drin. Ein 2. Gang, der bei 80 km/h auf 6000 Touren kommt, hätte bei 16 km/h noch 1200 U/min. Ich glaube kaum, dass man so einen 2. Gang in einem Handschalt-Getriebe findet, dessen 1. bei fast gleichem Tempo 1600 U/min macht. Dieser Unterschied zwischen 1. und 2. ist unsinnig klein.

Die Zahlen sind nur aus dem Kopf also nicht auf 100 Umdrehungen genau, aber so ungefähr stimmen sie.

Standas, 600 Umdrehungen fahre ich im 2. 12km/h

volle Drehzahl, ca 6800 fahre ich im 2. 102km/h

Es sind vielleicht nur 5500 Umdrehungen bei 80. Ich habs nicht ausgerechnet, sondern nur geschätzt. ;-)

Ändert aber nichts an meiner Aussage.

Zitat:

@Timmerings Jan schrieb am 12. Dezember 2014 um 21:12:42 Uhr:



Das kann man nicht so ohne weiteres vergleichen. Das Trägheitsmoment ist beileibe nicht allein entscheidend dafür, wie lange ein rotierendes Objekt ohne Antrieb weiter dreht. Mindestens ebenso entscheidend ist die Reibung bzw. die abgeführte Arbeit. Und die dürfte für die Kurbelwelle (Kolben!, Nebenaggregate!) erheblich größer sein als für die Eingangswelle eines Getriebes im Leerlauf.

Ja, das stimmt, aber die Eingangswelle wird z.B. auch vom Getriebeöl und Kugellagern gebremst. Ist ja auch nicht so, dass die Eingangswelle gar keiner Reibung unterliegen würde.

Man hört bei Autos mit defektem Ausrücklager wie schnell die Eingangswelle stehen bleibt, wenn man die Kupplung drückt. (Ja das defekte Ausrücklager bremst sicherlich noch etwas mit, aber so genau will ich das mit der Eingangswelle hier auch nicht diskutieren ;-))

@rufus608: Das Honda Getriebeöl ist laut Foren schon sehr dünn. Das bestätigt auch die Schaltbarkeit des Getriebes bei Kälte. Es ist fast kein Unterschied feststellbar ob man Morgens bei 0°C losfährt oder ob das Getriebe warm ist.

alle Gänge außer der Rückwärtsgang werden synchronisiert.

Zitat:

@rufus608 schrieb am 10. Dezember 2014 um 10:52:53 Uhr:


Sind 1. Gänge denn auch synchronisiert? Ich dachte nicht. Und das wäre dann auch für mich der Grund.

Zitat:

@D4nnyDE schrieb am 18. Mai 2020 um 01:01:09 Uhr:


alle Gänge außer der Rückwärtsgang werden synchronisiert.

Gut das wir das nach über 5 Jahren nun doch noch klären konnten...🙄

Ich liebe alte Trööts!
Der Begriff "Vollsynchronisiert" schmückte die Prospekte bis in die sechziger. Aber üblich war das schon länger. Selbst der "Volkswagen Standard" hatte das ab '63.

Vollsynchronisiert bedeutet: "Vorwärtsgänge".
Aber bei "besseren" Autos ist auch der Rückwärtsgang synchronisiert.

Sehr gerne :-)

@giantdidi warum sollte bei „besseren Autos“ (was soll das bedeuten) der Rückwärtsgang synchronisiert sein?
Was für einen Sinn soll das bitte haben?

Zitat:

@Timmerings Jan schrieb am 18. Mai 2020 um 08:16:22 Uhr:



Zitat:

@D4nnyDE schrieb am 18. Mai 2020 um 01:01:09 Uhr:


alle Gänge außer der Rückwärtsgang werden synchronisiert.

Gut das wir das nach über 5 Jahren nun doch noch klären konnten...🙄
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