Warum lässt sich der 1. Gang beim langsamen Rollen nicht einlegen?
Hallo Leute,
sorry für die vielleicht blöde Frage, aber ich frag mich warum bei heutigen Getrieben mit synchronisiertem 1. Gang es oft nicht möglich ist den 1. Gang über 10km/h einzulegen?
Ich meine natürlich nicht bei zu hohen Geschwindigkeiten sondern eher so bis 20km/h sollte technisch bei keinem Auto etwas dagegen sprechen, weil der 1. doch genau so synchronisiert wird wie die anderen Gänge.
Beispiel an meinem Civic:
1. Gang geht bis ca. 55km/h (wenn ich bis zum Drehzahlbegrenzer drehe)
2. Gang geht bis 102km/h
Den 2. Gang kann ich ohne Probleme auch bei z.B. 80km/h einlegen. Der 1. geht nur bis 7km/h rein. Bei höheren Geschwindigkeiten geht der ohne Gewalt nicht mehr rein.
Bevor mich einer falsch versteht: Ich versuche nicht den 1. Gang zu vergewaltigen. Mir ist es nur bei Stop & Go im Berufverkehr aufgefallen und es nervt auch manchmal, dass er sich z.B bei 10km/h nicht einlegen lässt.
Ich wüsste aber nicht was auch technischer Sicht dagegen spricht. Jetzt dürft ihr mich aufklären. 😁
Beste Antwort im Thema
Ne, das würde mich selbst stören und ist total unflüssiges Fahren.
Außerdem verschlimmert das den Stau massiv für die nachfolgenden Autos.
Die meisten Staus entstehen ja erst, weil die 85% der Leute es nicht schaffen konstant und flüssig zu fahren.
114 Antworten
Zitat:
@FloOdw schrieb am 11. Dezember 2014 um 08:21:13 Uhr:
Beim 1. Gang hat der Synchronring im Normalfall sehr wenig zu tun, verschleißt also auch wenig. Schließlich wird der 1. Gang eigentlich nur im Stand eingelegt.Zitat:
@Kung Fu schrieb am 10. Dezember 2014 um 22:56:13 Uhr:
10km/h sind ja nicht wirklich eine zu hohe Geschwindigkeit für den 1. Gang. Tatsache ist wohl, daß sich die Synchronringe langsam abnutzen. Kanns nicht einfach sein, daß sich das überwiegend beim 1.Gang zuerst bemerkbar macht?
Zumindest für einen Städter kann das leicht der häufigste Schaltvorgang sein. Auf einer 10 km-Strecke mit 1 km Stop-n-Go wird der 1.Gang wahrscheinlich schon öfter geschaltet als alle anderen zusammen. Möglicherweise ist das auch der Grund, aus dem 1./2.Gänge manchmal mehrfach synchronisiert sind?
Wie es sich mit Zwischengas und leichterem Schalten verhält, kann jeder selbst ausprobieren. Fahrt ohne Kupplung durch die Stadt, auf's Land und wieder zurück nach Hause. Wie gesagt: ohne die Kupplung zu nutzen. Den 1. Gang gönne ich euch in der Stadt mit einmal die Kupplung zu treten. 😛 Ansonsten Motor aus, 1. Gang rein und Motor starten und anfahren.😰
2. --3.--Gang u.sw. und wieder runter 5--4--3--2
Das ist das Vorgehen wenn z.B. das Kupplungsseil gerissen ist um nach Hause zu kommen ohne den ADAC zu rufen. Dann weiß man wann Zwischengas nötig ist und wann nicht. Und das sich manche Gänge fast von allein einlegen, wenn man den Schalthebel nur leicht drückt.
Zitat:
@flatfour schrieb am 11. Dezember 2014 um 18:14:36 Uhr:
Das ist das Vorgehen wenn z.B. das Kupplungsseil gerissen ist um nach Hause zu kommen ohne den ADAC zu rufen. Dann weiß man wann Zwischengas nötig ist und wann nicht. Und das sich manche Gänge fast von allein einlegen, wenn man den Schalthebel nur leicht drückt.
Genau so bin ich mal 7 km gefahren. Von da, wo das Kupplungsseil riss bis zur Werkstatt. Polo II, 5 Gang.
Hallo.
Solange sich der 1. Gang sich nicht einlegen lässt, ist das Getriebe noch gesund und lasse es.
Es geht nur mit Gewalt bei den Getrieben die auch keinen synchronisierten Rückwärtsgang haben.
Freunde haben den gleichen Zafira A wie wir, mit dem Unterschied bei uns bekommen wir den 1. Gang nicht über 10 km/h eingelegt und tun es auch nur im Stand.
Die Freunde von uns haben das Getriebe regelrecht vergewaltigt und knallen mich Ach und Krach sogar bei 15-20 km/h den 1. Gang ein, mit der Begründung der Motor geht aus wenn ich die Kurve im 2. Gang nehme.
Ich habe es aufgegeben denen zu erklären das der Motor das schafft und nicht ausgeht, aber ist egal ist ja nicht mein Getriebe.
Bei meinem Insignia ist es leichter den 1. Gang bei ca. 10-15 km/h einzulegen, geht ohne Druck, aber ich lasse es.
Hat aber auch einen synchronisierten Rückwärtsgang, scheint wohl vielleicht daran zu liegen von der Konstruktion her.
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Ich habe es heute mal bei einem Leihwagen - Ford EcoSport - bewusst probiert.
Da geht der 1. auch bei 30 noch völlig smooth rein.
Was hat denn der 1. Gang mit dem nicht synchronisierten Rückwertsgang zu tun?
Kupplung kommen lassen, Gasstoß, Kuppeln und sofort 1. Gang einlegen hat heute bei 15-20km/h auch nicht geklappt.
Dann habe ich es mit länger warten versucht. Also 2-3 Sekunden gegen den 1.Gang gedrückt. Ich hab das nicht mit roher Gewalt gemacht aber langsam immer stärker gedrückt.
Dann ist der Gang fast (😁) rein gegangen. Also die Schaltmuffe ist am Synchronring vorbeigerutscht, weil er die Drehzahl scheinbar angepasst hat, ist aber dann nicht aufs Gangrad gerutscht sondern dazwischen hängen geblieben.
Hat sich sehr ungesund angefühlt, aber es gab keine knirschendes Geräusch.
Bei 0-7km/h funzt die Schaltung immer noch völlig sanft, also nichts kaputt. 😁
Bei Ford scheint es diese seltsame Beschränkung ja nicht zu geben.
Ihr vergesst immer das Kupplungtreten nicht nur das ausschlaggebende ist. Der Synchronring muss einen Welle abbremsen, Gleichlauf erzeugen und die andere wird von den Rädern (man rollt ja weiter) weiter gedreht und die andere kann der S.-ring abremsen, da die Kupplung getreten ist.
Das Problem ist die noch angetrieben Welle durch's Rollen.Die dreht noch zu schnell.
Was wohl geht ist im Leerlauf kurz Vollgas, als Zwischengas, zu geben, dann klappt es mit dem 1. Gang. Empfehle ich aber keinen. Die Bremswirkung ist enorm.
Mindestens 3 Arten von Synchronisationen gibt es. Es kann sein das Ford eine hat, die den 1. Gang nicht so blockiert.
Aber wie gesagt, ich kenne das auch von meinen neuen Hyundai auch nicht anders, als 1. Gang sperrig bis 10km/h.
Ist auch ganz gut so.
Bei Motorrädern mit Klauenschaltung ist das kein Problem sich mal zu verschalten und bei 70km/h in den 1. zu kommen.... da fliegt man über'n Lenker auf die Fresse.
Zitat:
Bei Ford scheint es diese seltsame Beschränkung ja nicht zu geben.
Doch, bei meinem Fiesta mit dem ib5 Schaltgetriebe lässt sich der 1. Gang im Rollen auch nicht ohne weiteres Einlegen.
Die Drehzahldifferenz beim Schalten von 1->2 bzw. von 2->1 bei etwa 15km/h ist doch für die Synchronisation die gleiche. Lediglich muss einmal die Eingangswelle abgebremst werden, im anderen Falle beschleunigt. Und aus irgendeinem Grund funktioniert das Beschleunigen der Eingangswelle beim Runterschalten wesentlich schlechter, als das Abbremsen der Eingangswelle beim Hochschalten. Das ist doch zusammengefasst das Thema, um das es sich hier die ganze Zeit dreht.
Der Drehzahlunterschied, den die Synchronisation ausgleicht, ist aber in beiden Fällen identisch - betragsmäßig gesehen.
Das hat mein Firmenwagen (Mondeo Bj.2013) auch, allerdings in verschärfter Form: Econetic, also besonders lange Übersetzung ohne Anpassung der unteren Gänge und natürlich einen ersten Gang, der im Rollen nicht reingeht.
Der zweite Gang ist derartig lang, dass man nur mit heftig schleifender Kupplung weiterkommt. Die absolute Pest.
Probiert sowas vorher eigentlich keiner aus?
Zitat:
@FloOdw schrieb am 11. Dezember 2014 um 16:24:04 Uhr:
Das musst du mir erklären. Was bewirkt eine Drehzahländerung der Kurbelwelle an der Getriebeeingangswelle, wenn die Kupplung dazwischen getrennt ist??
Ich hoffe, dass du den Zusammenhang richtig gelesen hast. Bei dem, was du von mir zitiert hast, ging es nur um einen Gasstoß im ausgekuppelten Zustand. Jetsetjohn hat das "Zwischengas light" genannt.
Die Kupplung soll natürlich nicht offen sein. Den Sinn von "Zwischengas - Light" verstehe ich nicht, wenn man eh Gas gibt, kann man doch gleich auch den Fuß von der Kupplung lassen.
Zitat:
@warnkb schrieb am 11. Dezember 2014 um 23:18:26 Uhr:
Probiert sowas vorher eigentlich keiner aus?
Ja, manche Hersteller machen es sich leicht und verlängern einfach die Endübersetzung, fertig ist das Sparmodell. Dass dann der erste Gang aufgrund zu langer Übersetzung schon zu flott für eine Fußgängerzone ist und der 2. Gang bei Leerlaufdrehzahl ohne Gasgeben unangenehm stark anschiebt, scheint denen egal zu sein.
Zitat:
@Marco1991 schrieb am 11. Dezember 2014 um 22:21:01 Uhr:
Und aus irgendeinem Grund funktioniert das Beschleunigen der Eingangswelle beim Runterschalten wesentlich schlechter, als das Abbremsen der Eingangswelle beim Hochschalten. Das ist doch zusammengefasst das Thema, um das es sich hier die ganze Zeit dreht.Zitat:
Bei Ford scheint es diese seltsame Beschränkung ja nicht zu geben.
Der Drehzahlunterschied, den die Synchronisation ausgleicht, ist aber in beiden Fällen identisch - betragsmäßig gesehen.
Ja genau, nur dass die Gänge 2,3,4,5,6 kein Problem damit haben die Eingangswelle entsprechend zu beschleunigen. Der 1. weigert sich aber. 😁
Hallo,
ich habe mir das ganze nochmal überlegt und bin jetzt zumindest auf eine für mich zufriedenstellende Antwort gekommen:
Der Drehzahlunterschied beim Schalten von 1->2 bzw. von 2->1 ist schon derselbe. Aber der Synchronring, der den Drehzahlunterschied ausgleichen muss, ist nicht derselbe. Beim Schalten von 1->2 arbeitet der Ring zwischen Schaltmuffe und 2. Gang. Beim Schalten von 2->1 arbeitet der Ring zwischen Schaltmuffe und 1. Gang.
Das lässt nur einen Schluss zu: Die Synchronisation des ersten Ganges ist so schwach ausgelegt, dass sie es nicht einmal schafft, diesen Drehzahlunterschied auszugleichen. Deswegen kommt man nicht so recht über die Sperrwirkung und der 1. Gang lässt sich nicht einlegen.
Laut Dokumentation zu meinem Getriebe (Ford ib5) sind der 1. und 2. Gang zwar doppelt synchronisiert, aber das reicht scheinbar beim Runterschalten trotzdem nicht aus. Offenbar ist das Getriebe tatsächlich so ausgelegt, dass das Schalten von 2->1 nur bei sehr niedrigen Geschwindigkeiten funktioniert (kurz bevor man steht, geht er ja dann doch rein).
Falls das allen anderen vorher schon klar war, tuts mir leid. Mir ist diese Erkenntnis heute erst gekommen. Die Synchronisation des 1. Ganges arbeitet ja ausschließlich beim Schalten in den 1. Gang. Und wenn die so ausgelegt ist, dass das eben nur bei extrem niedrigen Geschwindigkeiten bzw. im Stand funktioniert, dann bekommt man halt bei 10 km/h das Problem mit der Sperrwirkung.
Anscheinend sparen die Hersteller bei der Handschaltung. Vielleicht kaufen die Leute ja dann mehr Automatik. Das würde sich zumindest positiv auf den Verkehr auswirken.
Btw meine ersten beiden Gänge sind sogar dreifach synchronisiert.
Ich finde es ist einfacher mit Schaltvorgängen aus N zu vergleichen.
Also z.B.
Wenn ich die Kupplung trete und keinen Gang drin habe, bleibt die Eingangswelle relativ schnell komplett stehen.
Nun schalte ich bei sagen wir mal 80km/h aus N->2. Gang. Bei dem Schaltvorgang muss der Synchronring die Eingangswelle von 0 auf 6000 Umdrehungen beschleunigen bevor der Gang reingehen kann. Das klappt auch.
Bei 15km/h aus N->1. müsste die Eingangswelle von 0 auf ca 1600 beschleunigt werden. Das klappt aber nicht.
Seht ihr die Diskrepanz, die ich meine?
Obwohl die Drehzahldifferenz beim Schalten in den 1. bei 15km/h viel geringer ist, klappt es nicht.
Ja, das ist aber nicht wirklich eine Diskrepanz.
Der Synchronring, der den Unterschied ausgleicht, ist ja ein anderer. Offenbar ist der 1. Gang wesentlich schwächer synchronisiert, als alle anderen. Von dem her ist es höchstens erstaunlich, dass die Hersteller das so verbauen. Aus technischer Sicht aber gut nachvollziehbar, warum der Effekt auftritt.
So ohne weiteres geht bei 6000 1/min der 2. Gang wahrscheinlich auch nicht rein. Habs noch nie ausprobiert.