warum kann man auf mobile.de nicht nach unfallfreien fahrzeugen suchen

Hallo Lieber Forum, wir hatten heute ein furchtbar enttäuschendes Erlebnis mit einem Händler in Gelsenkirchen, der auf Mobile.de wirbt. Die Autos waren laut App sehr günstig und unbeschädigt. In der Beschreibung wurde auch nichts von reparierten Schäden erwähnt und auch in den Gesprächen im Vorfeld wurde darüber nichts gesagt. Erst bei der Ankunft, nach langer Zugfahrt, wurde uns mitgeteilt, dass nach einem Unfall die komplette Front des Wagens ausgetauscht worden sei. Erst als wir die Anzeige überprüften, bemerkten wir, dass das Merkmal Fahrzeugzustand fehlte. Außerdem haben wir festgestellt, dass es auf Mobile.de nicht möglich ist, nach diesem Merkmal zu filtern. Das überrascht uns. Warum sollte ein gutgläubiger Händler diese wichtigen Informationen verschleiern und warum erleichtert Mobile.de diese Praktiken, indem das Attribut „Fahrzeugzustand“ optional und nicht filterbar ist?

46 Antworten

Warum soll man Mobile das als Schlecht auslegen?

Da sagt die Deutsche Rechtsprechung leider eine klare Sprache. Alles was über einem Bagatellschaden liegt gilt als Unfallschaden

Bagatellgrenze sind 200€ dafür wechselt man nicht mal nen lackieren Außenspiegel.

Früher wurde das mWn anders definiert da musste es zu Schweiß oder Richtarbeiten gekommen sein damit der Wagen als Unfallschaden galt.

Wie kommst Du auf 200 Euro als Grenze für Bagatellschäden? Soweit ich weiß liegt die Grenze zwischen 750 und 1000 Euro.

Zitat:

@Tom1182 schrieb am 29. Juli 2022 um 11:06:52 Uhr:


... Da sagt die Deutsche Rechtsprechung leider eine klare Sprache. Alles was über einem Bagatellschaden liegt gilt als Unfallschaden ...

Wenn in den mobile.de-Anzeigen "unfallfrei" steht, kann man das ausdrucken und man hat es schriftlich. "unfallfrei" steht aber nur in sehr wenigen Anzeigen.

Wenn sich bei der Besichtigung herausstellt, dass der Wagen "nicht unfallfrei" ist, hat man meines laienhaften Wissens nach einen Anspruch auf Schadenersatz für die vergeblich aufgewendete Zeit und die vergeblich gefahrenen km.

Alle Angaben ohne Gewähr. Einfacher Satz, aber sehr wirkungsvoll😉 Das steht in fast jeder Anzeige.

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@Lattementa

Das hab ich beim Gockeln gefunden

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Die ersten drei Google Treffer sagen bei mir alle ab 750 Euro..

Ich fände den Begriff parkschadenfrei fast treffender bei so strenger Auslegung. Das wird dann aber kaum ein Händler auch wirklich zusagen können. Und damit wird es auch kaum solche Angebote geben.

Wenn man wissen will ob noch alles 100 Prozent original ist sollte man nicht fragen ob der Wagen unfallfrei ist, sondern ob er nachlackierungsfrei ist, denn Nachlackierungen die nicht auf einen Unfall zurückgehen sondern z. B. auf die Ausbesserung optischer Mängel sind nicht offenlegungspflichtig.

Es gibt sogar Neuwagen, die schon mal beilackiert wurden.
Meine Meinung ist, das es Autos wie Sand am Meer gibt. Ich würde nie mehr als 30km für einen Gebrauchten fahren, jedenfalls nicht in der Ruhrmetropole, auf´m Land kann es anders aussehen. Aber wenn ich hier im Pott kein Auto finde... Extreme Exoten mal aussen vor. Einen Neuwagen online mit fetten Nachlass kann man natürlich am anderen Ende der Republik kaufen.

Etwas Menschenkenntnis, gezielte Fragen am Telefon oder per Mail, Geiz ist geil mal ausschalten und man umgeht 99% der fragwürdigen Angebote.

Aua. Nach diesen Definitionen müssten ja 90% aller gebrauchten FZGe ja Unfallautos sein.

Bzgl. Nachfrage Nachlackierungen erwähnte ich ja schon mal oben.

Die beiden Fragen: Unfall und Nachlackierung sollte man vor Besichtigung auf jeden Fall stellen.

Ich suche gerade auch einen Gebrauchten und kann die Verstimmung des TE verstehen.

Bei mobile.de sehe ich keine Möglichkeit, anständig nach unfallfreien Fahrzeugen gemäß Verkäuferangaben zu suchen. Bei autoscout gibt es dagegen eine Checkbox. ABER, selbst wenn man diese auswählt, bekomme ich etliche Treffer von Vertragshändlern, bei denen sich auf Nachfrage herausstellt, dass die Wagen nicht mehr als unfallfrei gelten, obwohl sie als solche angegeben sind.

Autohändler sind idR. keine Anfänger, verstehen ihr Geschäft und wissen um die Wichtigkeit der Unfallfreiheit. Der Aufbau der Webseite von mobile.de hilft den Händlern diese wichtige Eigenschaft zu verschleiern und erschwert gezielte Suche. Autoscout24 ist diesbzgl. fairer und offenbart, dass es reichlich (Vertrags-)Händler gibt, die ihre Kunden zu täuschen versuchen.

Wie hier schon geschrieben wurde, kann man wohl davon ausgehen, dass wenn nicht ausdrücklich "unfallfrei" dabei steht, der Wagen es ziemlich sicher auch nicht ist. Wenn es dabei steht, ist Misstrauen wegen der Menge der Falschangaben trotzdem angebracht.

Zitat:

@Fix_mit_dem_Fox schrieb am 28. Juli 2022 um 10:45:15 Uhr:


....
In den Anzeigen steht bei unfallfreien Fahrzeugen meist auch "unfallfrei".
Wo "unfallfrei" nicht erwähnt ist, sind i.d.R. auch nicht "unfallfrei".
.....

Jedenfalls in der Schweiz sind fast alle inserierten Fahrzeuge als unfallfrei angegeben. Dies auch wenn sie es auf Fotos ganz offensichtlich nicht sind.

Das bedeutet, dass man immer auch sämtliche Fotos anschauen muss, was noch aufwendiger ist, als in den Texten zu suchen.

Hinzu kommt, dass auch die Km-Angaben häufig nicht stimmen. Das Drehen am Tacho ist ja in der Schweiz an sich straffrei. Und ein Betrug müsste ja als "böswillig" bewiesen werden, damit er in der Schweiz strafbar wird. Wenn es nur um Geld geht, ist Betrug straffrei.
Deshalb muss man am konkreten Fahrzeug und in Wartungsnachweisen vor dem Kauf die km-Angaben untersuchen.
Das ist in Deutschland kundenfreundlicher geregelt.

Aber auch hier wird das sehr gerne gemacht🙁

Zitat:

@urspeter schrieb am 12. September 2022 um 14:39:14 Uhr:



Das ist in Deutschland kundenfreundlicher geregelt.

Die EU hat manchmal doch ihre Vorteile. 😉

Zitat:

@GeTI schrieb am 12. September 2022 um 13:05:57 Uhr:


Bei mobile.de sehe ich keine Möglichkeit, anständig nach unfallfreien Fahrzeugen gemäß Verkäuferangaben zu suchen. Bei autoscout gibt es dagegen eine Checkbox. ABER, selbst wenn man diese auswählt, bekomme ich etliche Treffer von Vertragshändlern, bei denen sich auf Nachfrage herausstellt, dass die Wagen nicht mehr als unfallfrei gelten, obwohl sie als solche angegeben sind.

Das ist das unlösbare Problem.
Deklariert ein Händler ein Auto als Unfallwagen ist das Inserat für viele Kunden schon im Vorfeld raus - in genug Fällen unberechtigt. Noch schlimmer das "Rating".
Die sind schon heute oft mindestens sehr kreativ bei der angehakten Ausstattung bis hin zu dreisten Lügnern. So erreicht man einen "sehr guten Preis" und die Kunden nehmen den. Mit "erhöhtem Preis" wird man ein Auto viel schlechter los.
Da beruft man sich dann gerne auf "Irrtum" - was eigentlich ein wenig abwegig ist. Wenn der Händler sich bei allerhand Ausstattung irrt, müsste man eigentlich dessen Fachkompetenz oder gar Geschäftsfähigkeit in Frage stellen.

Das war aber schon vor den Ratings so. Probleme standen nicht im Inserat. Mit Glück erfuhr man sie am Telefon, oft erst bei einem Besuch vor Ort. Da wird man dann doch auf ein paar "Kleinigkeiten" hingewiesen.

Nur wie willst du es ändern? Ehrliche Händler sind im Nachteil. Kategorien oft ein Problem - gerade bei Schäden. Ein kleiner Auffahrunfall kostet zwar schnell viel Geld, ist bei kompetenter Reparatur aber kein Problem. Ein schwerer Unfallschaden ist was anderes. Genauso wie etwas billig zusammengepfuschtes. Mobile.de müsste also die Kategorien definieren.
Und dann? Müsste Mobile.de das kontrollieren. Falsche Beschreibungen und fehlende Angaben sanktionieren. Kann man machen, wer 2 oder 3 mal erwischt wird bei der Beschreibung zu mogeln fliegt - aber das ist personalintensiv und nicht dem Ertrag des Unternehmens zuträglich.

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