Warum floppt der neue Astra so extrem?

Opel

Der Opel Astra (und dessen Vorgänger Kadett) lag in Deutschland jahrelang auf Rang 2 der Neuzulassungsstatistik. Der Astra H war 2005 und 2006 sogar das meistverkaufte Auto Europas. Von solchen Erfolgen ist die aktuelle Generation Lichtjahre entfernt. Im Gesamtjahr 2022 lag der Astra in Deutschland mit mickrigen 17.218 Neuzulassungen nur noch auf Rang 52 - ein historischer Absturz.

Aber woran liegt das? Ich wage zu behaupten, dass es nicht an dem Fahrzeug an sich liegt. Und von der Chipkrise sind ja im Prinzip alle Hersteller betroffen. Die Januar-Zahlen lassen aufgrund eines drastischen Rückgangs bei Opel auf einen erneuten Horrormonat beim Astra schließen. Wann geht es wieder bergauf?

432 Antworten

Zitat:

@ricco68 schrieb am 15. Februar 2023 um 15:39:14 Uhr:


Der Astra K hatte ja noch GM Technik, war das besser?
(...)

Solider und haltbarer war die GM-Technik allemal.

Ein Händler, der Peugeot und Honda unter einem Dach verkauft, hat mir mal einiges zur Stellantis-Technik erzählt. Da braucht sich GM nicht zu verstecken.

Ich kann meinem Vorredner nur zustimmen: Opel ist nicht mehr Opel!

Der Astra müsste einfach ~3000€ im Preisniveau runter. Dann ist er wieder fair positioniert. Privatkunden bekommen dann noch ihre 10% und alles wäre fein.
Für 33 Mille (Elegance, Automatik, Navi, ACC, AGR) gibt es bei der Konkurrenz deutlich besser verarbeitete Fahrzeuge mit mehr Leistung (+4 Zyl) und teilweise als Vollhybrid. Da wäre die Wahl für mich nicht der Astra.

Über apl sind als Kurzzeitzulassung für den Diesel teilweise 27% drin. Da landet man bei 27.000€. Das sehe ich als realistischen Preis. Könnte ich mir vorstellen. Aber 12 Monate Lieferzeit und dann noch die Fristung beim Händler... das ist etwas zu lang für meinen Geschmack.

Zitat:

@ricco68 schrieb am 15. Februar 2023 um 15:39:14 Uhr:


Der Astra K hatte ja noch GM Technik, war das besser?
Nur Dreizylinder Benziner, CVT-Getriebe statt Automatik, keine Plug-in-Hybride, keine Elektroversion, kein verlängerter Radstand beim Kombi, keine Sportvariante.

Die Preise waren natürlich niedriger, das war bei der Konkurrenz aber auch so.

Benziner gibt es weiterhin nur als Dreizylinder.

Was bringt der verlängerte Radstand beim ST, wenn man nicht mehr Platz auf der Rückbank hat? Sogar weniger als im K.

Und welche (echte) Sportvariante bitte?

Der Tourer ist als Junior-Firmenwagen zu wenig überzeugend, die Limousine zu teuer. "GSE" kaum glaubhaft. Als Vollhybrid und Tourer-Allrad-"Cross" mit genügend Preisabstand vielleicht eine Alternative, wenn die "Opel"- Qualität im Stellantis-Kosmos besser wird.

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Das Facelift des Astra K kann man kaum als Vergleich heran ziehen. Da war Opel ja schon längst verkauft worden an Stellantis. Natürlich kann keiner sagen wie es jetzt aussehen würde wenn Opel noch unter GM gewesen wäre oder von Magnat aufkauft. Viel schlechter als jetzt aber wohl kaum. Für mich ist Opel momentan sowas von Emotionslos. Da stellt sich einfach so gar kein haben wollen ein schon gar nicht zu dem Preis. Zum Glück ist mein Astra K erst 3,5 Jahre alt. Da habe ich zum Glück noch etwas Zeit.

Ich kann mir nicht vorstellen, das sich jetzt noch viele einen reinen elektrischen ST bestellen. Nur noch 4500€ Förderung, und die Reichweite bei ca.400Km für Urlaubsreisen doch etwas wenig. Es fehlt hier definitiv ein vernünftiger 4 Zylinder, den bieten viele andere Hersteller zum Glück noch.

Die gleiche Frage kann man auch beim Astra GSE stellen. Wer kauft einen Astra für 46000 Euro. Das sind zum ehemaligen Spitzenmodell des Astra K mal kurz rund 8000 Euro Preissteigerung.

2017 kostete der K Kombi als teuerster Innovation mit 160 PS Diesel noch 28-29 tsd €.
In diesem Jahr kam dann auch Lohscheller auf den Opel-Chefsessel, um die Firma Opel zu sanieren.
Mit der Folge, 4-Zyl-Diesel mit 95, 110, 136 u. 160 PS weg, durch einen noch älteren 3-Zyl mit 105 PS ersetzt (per IT auch 122 PS).
Bis 2019 wurde der Innovation zu Elegance umbenannt und sein Preis mit dem Kleinwagen-3-Zyl-Diesel auf zuletzt 33.215,- € hochgekickt. Als Ulti mit paar Klicks dann 40-45.000,- €. Jedoch ohne Motor.

Also bei allen anderen KFZ-Firmen bauten die Angestellten einen Motor hinein, wenn man 40 Lappen auf die Theke legte.
Damit war natürlich sein Werdegang kurz nach der Markteinführung besiegelt, seine Stückzahlen in D sackten kurz nach Marktstart von 65.000 Stück Jahr für Jahr steil auf nur noch 31.000 Stück in 2020 ab.

Da kann jetzt nicht einfach ein Astra L daherkommen und alles vorige vergessen machen wollen, wenn er doch durch den Vorgänger komplett aus den Augen der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden ist.

Oder hat sowas schonmal jemand anderes geschafft?

Zitat:

@Poliermacker05 schrieb am 16. Februar 2023 um 09:05:46 Uhr:


Ich kann mir nicht vorstellen, das sich jetzt noch viele einen reinen elektrischen ST bestellen. Nur noch 4500€ Förderung, (...)

Die Kaufprämie beträgt in 2023 7.178€ und wird ab 2024 auf 4.785€ gesenkt.

Zudem müssen reine Elektro erst ab 2031 KFZ-Steuer zahlen und diese ist oftmals geringer als bei einem vergleichbaren Verbrenner.

Die meisten hier angeführten Gründe (Teilemangel, Mitarbeitermangel,..) sind doch nur da um sich alles schönzureden.
Er wird sich auch in Zukunft nicht besser verkaufen!
Mich mich ist der Hauptgrund der Preis.
Mein letzter Astra: Sportstourer 1,6 T mit nahezu Vollausstattung aus 2011, 33000,- € Brutto
und jetzt
für einen vergleichbaren muss ich min 46000,- € hinlegen
Der gemeine Privatkunde wurde doch komplett aus den Augen verloren.
Habe ihn letztes Jahr verkauft und bin nach 32 Jahren und 8 Opels zur Konkurenz gewechselt.

Zitat:

@southface schrieb am 17. Februar 2023 um 08:36:13 Uhr:


Die meisten hier angeführten Gründe (Teilemangel, Mitarbeitermangel,..) sind doch nur da um sich alles schönzureden.
Er wird sich auch in Zukunft nicht besser verkaufen!
Mich mich ist der Hauptgrund der Preis.
Mein letzter Astra: Sportstourer 1,6 T mit nahezu Vollausstattung aus 2011, 33000,- € Brutto
und jetzt
für einen vergleichbaren muss ich min 46000,- € hinlegen
Der gemeine Privatkunde wurde doch komplett aus den Augen verloren.
Habe ihn letztes Jahr verkauft und bin nach 32 Jahren und 8 Opels zur Konkurenz gewechselt.

Inflationsbereinigt kommt das aber ungefähr hin.

33.000 EUR in 2011 sind inflationsbereinigt ca. 45.000 EUR im Jahr 2023.

Man kann halt nicht immer die Preise der Vergangenheit mit den heutigen vergleichen.
Außerdem ist heutzutage viel mehr Technik verbaut, die macht es auch teurer und du vergleichst einen reinen Verbrenner mit einem Hybrid.

Ja genau das ist ja das Problem.
Inflation hin oder her,. Mein Lohn ist nicht in dem Maße gestiegen.
Also kann ich ihn mir nicht mehr leisten.

Und wie war die Preisentwicklung bei den vergleichbaren Kombis der Konkurrenz?
Ein Vergleich reiner Verbrenner mit Plug-In Hybrid ist immer schwierig. Die meisten Plug-In Hybride sind mit Vorklimatisierung ausgestattet. Streng genommen müsste man einen vergleichbaren Verbrenner dann auch mit einer Standheizung ausstatten (für einen fairen Vergleich).

Spannend bleibt die Frage, wie sich die Preise für Plug-In Hybride in diesem Jahr entwickeln werden. Citroën hat beim C5 Aircross Plug-In Hybrid die Preise zum Jahreswechsel um 1.800€ gesenkt.

Das mag verdrießlich sein, aber wenn man es genau nimmt ist die Preissteigerung eigentlich ziemlich normal verlaufen.

Die Einpreisung des GTe ist allerdings ein Ei dass sich Stellantis selbst gelegt hat. Bei den normalen Varianten sehe ich das Problem weniger. Für unter 35.000€ bekommt man zB einen gut ausgestatteten Elegance mit Automatik.

Was ich eigentlich damit sagen möchte ist, das man sich als Privatkunde keinen Neuwagen mehr generell leisten kann oder sich leisten will.
Diese Kunden brechen jetzt weg.
Desweitern hat Opel bei meinem Fahrzeugwechsel keinen vergleichbaren im Programm gehabt. Also Fremdfabrikat.
Kunden durch Preis und Modellpolitik vergrault.
Ich war der letzte in meinem gesamten Bekanntenkreis der Opel gefahren ist. Jetzt gibt es keinen mehr.
Und keiner sollte so blauäugig sein das die alle nochmal zurückkommen.

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