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Warum China nicht gleich China ist ;-)

So, heute mal eine kleine Geschichte, warum auch gleich aussehende "Chinesen" alles andere als gleich sind. Nun wird ja immer gern behauptet, ein Teil XY passe mal eben so an einen rex oder einen gleich ausehenden Baotian usw. usw. Aber: weit gefehlt!

Vor einer Woche kam ein neues Schätzchen auf den Hof - ein leicht zerdrückter Rex 450. Die Vorbesitzerin war damit in einen Pkw gerutscht und hatte das Gabeljoch mal ordentlich verbogen. Das untere Gabellager war auch mal gleich hops gegangen und auch ein wenig Verkleidung. Na egal, es lag ja noch genug Kram auf dem Hof, und so ging es ans Umbasteln.

Der Plan:

Was gleich aussieht, ist auch gleich. Also ist in 30min alles vergessen. Hah!

Die Tatsachen:

1. Die Lenker haben zwar gleiche Verkleidungen und Dicken - aber unterschiedliche Längen im Ganzen und vor allem im äußeren, geraden Teil (Rex 450 ca. 15mm breiter im äußeren Teil als QT49). Noch dazu sind die Löcher für das Fixieren der Bremshebel und Schalter "leicht" abweichend, so daß die einen Hebel nicht auf den anderen Lenker passen (zumindest nicht ohne zusätzliche Löcher oder "Umarbeitung" -sprich wegfeilen- der Nasen innen drin).

2. Die Gabelschäfte sind exakt gleich lang und gleich dick und haben absolut das selbe Gewinde - ABER: sie haben andere Bohrungen und Befestigungskonzepte (Rex = Bohrung mit Gewinde im Schaft + Klemmung inkl. Nut im Schaft, Baotian = durchgehende Bohrung mit Bolzen + Mutter, und noch dazu auf anderer Höhe). So paßt Rexschaft zu Rexlenker und Baotianschaft zu Baotianlenker - aber nicht vice versa ;-) Ok, dann tauscht man eben den Lenker mit (dann wieder Streß - siehe 1.)

3. Die Standrohre sind ca. 1,5cm unterscheidlich lang UND sie sind mal eben 1mm unterschiedlich dick (Rex ist dünner als QT). Also kann man nur Gabel komplett tauschen, was zum Problem nach 4. führt.

4. Die Standrohre unterscheiden sich "ganz leicht", was meint, daß man die Schutzbleche des Rex NICHT an den Holmen des QT befestigen kann, umgekehrt aber geht es (dank des inneren Bügels des QT und der standardisierten Gabelbrücke mit den Nasen nebst Befestigungsgewinde für den Bügel).

Voila, man muß also mal eben schnell Gabel + Lenker + Rad/Bremse/Schutzblech tauschen. Und da dann auch die Einbaumaße der Radachsen um knapp 10mm differieren (also Rad und Rad kann man auch nicht mal ebenso verwechseln), muß auch die Tachowelle mit rüberkommen (was übrigens eh sinnvoll ist, da die Tachoantriebe komplett verschieden (innerlich und maßlich und in Bezug auf den unteren Anschluß der Welle) und die Gabeln ja nun von Radachse bis Tacho auch unterschiedlich lang sind (die besagten Holmlängendifferenzen, wodurch die originale Rex-Welle um knapp 1cm zu kurz für einen QT-Vorderbau ist...).

Noch dazu stehen nun die originalen Griffe des Rex etwa 1cm über die Lenkerenden des QT über, und man muß dort kleine, selbst zu drehende, Lenkerenddämpfer einbasteln. Aber das ist dann eh schon eher Kosmetik denn notwendig.

Die andersartigen Gabelkopflager sind nicht nur anders aussehend (Rex ohne Käfig, QT mit), sondern haben auch minimal unterschiedliche Kugeldurchmesser (also Obacht beim Tausch! - die Laufringe/Lagersitzringe müssen ebenfalls mit!).

Das Thema "alles gleich beim Chinakracher" zeigt sich somit ganz fix, wenn man "mal eben schnell umbauen" will **ggg**. Vorteil der Sache: Da sich die Designs so sehr ähneln, fällt es im Nachgang nicht auf, daß man etwas getauscht hat. Da sind die Unterschiede so marginal, daß sie eh nur dem auffallen, der sich damit gut auskennt.

Das Fahrverhalten ist wie vordem, aber optisch sind halt leichte Abweichungen angesagt.

Was die Verkleidungen angeht, paßt natürlich alles P&P, sofern man das selbe Grundmodell hat. Die Befestigungspunkte für die Plastikteile sind alle identisch (wenn auch identisch ungenau), so daß man Verkleidungen von einem Modell auf's andere mischen kann, wie man will. Manche Nase paßt zwar nur mit viel Druck, aber das ist beim korrekten Originalersatzteil auch nicht anders. Und Gleiches gilt auch für die Bremsen - da kann man tauschen wie man will - das paßt eh alles nur halbherzig, schon von Hause aus ;-)

Gruß

Roman

der nach 2,5h Umbau das Vorderrad 4x draussen hatte und nun weiß, daß "alles gleich" eben doch nicht alles gleich ist ;-)

PS: Im hinteren Bereich und in Sachen Motoren ist es wirklich Plug&Play nach allen Richtungen. Egal, was da drauf steht - drin ist immer dieselbe Suppe...

 

PS2: Hab gerade 1 berufliche Wioche in Indonesien verbracht. Also wer mir jetzt noch was über schlechte Qualität und Marktchancen der Chinesen erzählen will, der sollte dort mal hinfahren ;-) 9 von 10 Rollern sind Chinesen - und die haben oft deutlich mehr als 50.000km (!) auf dem Tacho, ein perfektes Aussehen und einen satten Zug. Respekt! Unsere Diskussionen über Qualität und Schwächen dieser Gefährte beantwortet man dort einfach nur mit einem nachsichtigen Lächeln...und fährt zu viert und fünft darauf... Die nachzüglerischen Europäer halt... ;-)

 

Beste Antwort im Thema

So, heute mal eine kleine Geschichte, warum auch gleich aussehende "Chinesen" alles andere als gleich sind. Nun wird ja immer gern behauptet, ein Teil XY passe mal eben so an einen rex oder einen gleich ausehenden Baotian usw. usw. Aber: weit gefehlt!

Vor einer Woche kam ein neues Schätzchen auf den Hof - ein leicht zerdrückter Rex 450. Die Vorbesitzerin war damit in einen Pkw gerutscht und hatte das Gabeljoch mal ordentlich verbogen. Das untere Gabellager war auch mal gleich hops gegangen und auch ein wenig Verkleidung. Na egal, es lag ja noch genug Kram auf dem Hof, und so ging es ans Umbasteln.

Der Plan:

Was gleich aussieht, ist auch gleich. Also ist in 30min alles vergessen. Hah!

Die Tatsachen:

1. Die Lenker haben zwar gleiche Verkleidungen und Dicken - aber unterschiedliche Längen im Ganzen und vor allem im äußeren, geraden Teil (Rex 450 ca. 15mm breiter im äußeren Teil als QT49). Noch dazu sind die Löcher für das Fixieren der Bremshebel und Schalter "leicht" abweichend, so daß die einen Hebel nicht auf den anderen Lenker passen (zumindest nicht ohne zusätzliche Löcher oder "Umarbeitung" -sprich wegfeilen- der Nasen innen drin).

2. Die Gabelschäfte sind exakt gleich lang und gleich dick und haben absolut das selbe Gewinde - ABER: sie haben andere Bohrungen und Befestigungskonzepte (Rex = Bohrung mit Gewinde im Schaft + Klemmung inkl. Nut im Schaft, Baotian = durchgehende Bohrung mit Bolzen + Mutter, und noch dazu auf anderer Höhe). So paßt Rexschaft zu Rexlenker und Baotianschaft zu Baotianlenker - aber nicht vice versa ;-) Ok, dann tauscht man eben den Lenker mit (dann wieder Streß - siehe 1.)

3. Die Standrohre sind ca. 1,5cm unterscheidlich lang UND sie sind mal eben 1mm unterschiedlich dick (Rex ist dünner als QT). Also kann man nur Gabel komplett tauschen, was zum Problem nach 4. führt.

4. Die Standrohre unterscheiden sich "ganz leicht", was meint, daß man die Schutzbleche des Rex NICHT an den Holmen des QT befestigen kann, umgekehrt aber geht es (dank des inneren Bügels des QT und der standardisierten Gabelbrücke mit den Nasen nebst Befestigungsgewinde für den Bügel).

Voila, man muß also mal eben schnell Gabel + Lenker + Rad/Bremse/Schutzblech tauschen. Und da dann auch die Einbaumaße der Radachsen um knapp 10mm differieren (also Rad und Rad kann man auch nicht mal ebenso verwechseln), muß auch die Tachowelle mit rüberkommen (was übrigens eh sinnvoll ist, da die Tachoantriebe komplett verschieden (innerlich und maßlich und in Bezug auf den unteren Anschluß der Welle) und die Gabeln ja nun von Radachse bis Tacho auch unterschiedlich lang sind (die besagten Holmlängendifferenzen, wodurch die originale Rex-Welle um knapp 1cm zu kurz für einen QT-Vorderbau ist...).

Noch dazu stehen nun die originalen Griffe des Rex etwa 1cm über die Lenkerenden des QT über, und man muß dort kleine, selbst zu drehende, Lenkerenddämpfer einbasteln. Aber das ist dann eh schon eher Kosmetik denn notwendig.

Die andersartigen Gabelkopflager sind nicht nur anders aussehend (Rex ohne Käfig, QT mit), sondern haben auch minimal unterschiedliche Kugeldurchmesser (also Obacht beim Tausch! - die Laufringe/Lagersitzringe müssen ebenfalls mit!).

Das Thema "alles gleich beim Chinakracher" zeigt sich somit ganz fix, wenn man "mal eben schnell umbauen" will **ggg**. Vorteil der Sache: Da sich die Designs so sehr ähneln, fällt es im Nachgang nicht auf, daß man etwas getauscht hat. Da sind die Unterschiede so marginal, daß sie eh nur dem auffallen, der sich damit gut auskennt.

Das Fahrverhalten ist wie vordem, aber optisch sind halt leichte Abweichungen angesagt.

Was die Verkleidungen angeht, paßt natürlich alles P&P, sofern man das selbe Grundmodell hat. Die Befestigungspunkte für die Plastikteile sind alle identisch (wenn auch identisch ungenau), so daß man Verkleidungen von einem Modell auf's andere mischen kann, wie man will. Manche Nase paßt zwar nur mit viel Druck, aber das ist beim korrekten Originalersatzteil auch nicht anders. Und Gleiches gilt auch für die Bremsen - da kann man tauschen wie man will - das paßt eh alles nur halbherzig, schon von Hause aus ;-)

Gruß

Roman

der nach 2,5h Umbau das Vorderrad 4x draussen hatte und nun weiß, daß "alles gleich" eben doch nicht alles gleich ist ;-)

PS: Im hinteren Bereich und in Sachen Motoren ist es wirklich Plug&Play nach allen Richtungen. Egal, was da drauf steht - drin ist immer dieselbe Suppe...

 

PS2: Hab gerade 1 berufliche Wioche in Indonesien verbracht. Also wer mir jetzt noch was über schlechte Qualität und Marktchancen der Chinesen erzählen will, der sollte dort mal hinfahren ;-) 9 von 10 Rollern sind Chinesen - und die haben oft deutlich mehr als 50.000km (!) auf dem Tacho, ein perfektes Aussehen und einen satten Zug. Respekt! Unsere Diskussionen über Qualität und Schwächen dieser Gefährte beantwortet man dort einfach nur mit einem nachsichtigen Lächeln...und fährt zu viert und fünft darauf... Die nachzüglerischen Europäer halt... ;-)

 

32 weitere Antworten
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32 Antworten

Hi (chief) com,

danke für die Einladung. Deine Uhr ist soeben überprüft worden: kein Wackelkontakt.

Was ich gefunden habe : deine Uhr ist abgelaufen :D:D:D

Wer 33.000km mit rostigem Auspuff rumfährt, sollte besser schweigen :):):)

wenn sich Erwachsene über ChinaMarkenRoller unterhalten ;););)

Die Community erwartet von dir - nur noch Einträge mit ): com

der chief wird ersatzlos gestrichen :cool::cool::cool:

Zum Tag der deutschen Einheit die besten Grüsse

(T)Rolli

 

 

Zitat:

Original geschrieben von rollingandtumblin

Wer 33.000km mit rostigem Auspuff rumfährt, sollte besser schweigen :):):)

wenn sich Erwachsene über ChinaMarkenRoller unterhalten ;););)

Wieder einer dieser abstrusen Kommentare, wichtig scheint da nur das eigene Geltungsbedürfniss zu sein, sinnvolle Diskussionen sind ohnehin mangels Kompetenz nicht möglich.... ;)

KbW hat einen würdigen Nachfolger gefunden. :cool:

GreetS Rob

Öl ins Feuer: Mein Honda Vision hat jetzt auch einen Wackelkontakt im Cockpit mit der Folge, dass die Tachobeleuchtung sporadisch nur einseitig funktioniert und die Blinker-Kontrollanzeige komplett ausgefallen ist.

Werde ich aber wohl erst im Frühjahr zusammen mit TÜV und 4.000er-Inspektion kurz vor Ablauf der Garantie machen lassen.

Zitat:

Original geschrieben von rollingandtumblin

Hi (chief) com,

danke für die Einladung. Deine Uhr ist soeben überprüft worden: kein Wackelkontakt.

Was ich gefunden habe : deine Uhr ist abgelaufen :D:D:D

Wer 33.000km mit rostigem Auspuff rumfährt, sollte besser schweigen :):):)

wenn sich Erwachsene über ChinaMarkenRoller unterhalten ;););)

Die Community erwartet von dir - nur noch Einträge mit ): com

der chief wird ersatzlos gestrichen :cool::cool::cool:

Zum Tag der deutschen Einheit die besten Grüsse

(T)Rolli

Ich kenne es eigentlich nur von Kleinkindern und schlicht aufgewachsenen Halbstarken, das bei ausgehenden Argumenten die Antworten jenseits der Lächerlichkeit abrutschen. :rolleyes:

Themenstarteram 14. Oktober 2013 um 13:27

Zitat:

 

Immer diese Verallgemeinerungen.... ;)

Ein im Auftrag gebauter oder teilgefertigter 'Markenroller' unterscheidet sich von einem in China konstruierten (also kopierten) Roller, die Output-Qualität entspricht den Herstellervorgaben.

...was sich bei näherer Betrachtung durchaus als Trugschluß herausstellt... Aber das ist eh ein laaanges und leidiges Thema. Die Roller für Baumarkt und Marke kommen aus derselben Fabrik und vom selben Band. Und wer's nicht glaubt, sollte einfach mal hinfahren... Jepp, das kostet Geld, aber es ögfnet so manches (markendünkel)verklebtes Europäer-Auge ganz schnell ;-)

Zitat:

 

Sowie in China-Roller-Foren millionenfach, so what ?

GreetS Rob

Zulassungszahl-Verhältnis "europäische Marken-Roller" : Meckerzahl vs. selbige Zahl für Asiatenbilligschrott : Meckerzahl...da klemmt die Statistik dann ganz schnell zu ungunsten der "Marke" ;/

versöhnlich grinsenden Gruß

Roman

Themenstarteram 14. Oktober 2013 um 13:35

Zitat:

Wahrscheinlich schaut es in Indonesien & Co auch nicht viel anders aus.

Folglich darf dort ein Fahrzeug "Charakter haben".

Na ja, ein wenig anders schaut's da scho aus, weil die Roller einfach Alltagswerkzeug sind. Aber im Grundsatz würde ich Dir zustimmen - die betrachtungsweise ist einfach eine andere.

Zitat:

Original geschrieben von tomS

Zitat:

Die hochgelobten Markenroller, die auf deutschen Strassen rollen, sind doch auch nur "gut getarnte Asienimporte" :D :D:D

Asien ist groooß. Insbesondere Produkte aus dem Land der aufgehenden Sonne haben manchem deutschen Wirtschaftszweig das Fürchten gelehrt.

Und natürlich ist die VR China nicht gleich Ro China und auch innerhalb der riesigen VR China gibt's unterschiedliche Firmen und Qualitäten.

Jepp, und dazu kommt, daß die Plastepresswerke für ALLE Hersteller pressen - auch für Honda, Yamaha, Piaggo...und zwar alles aus derselben Ursuppe. Nur ganz billige Ersatzteile werden heute noch in Hinterhoffabriken produziert, aber die setzen selbst die große 5 Chinesen schon lange nicht mehr ein. Gleiches gilt für Lager und Elektrik - eine Quelle für alle.

Preismindernd wirken einfach die riesigen Mengen von gleichen Teilen, die Baotian & Co abnehmen, dadurch kostet ein gleiches Kugellager dann schon mal 10ct statt 1,20€ - was am Endpreis der Maschine schon ne gute Stange Geld ausmacht.

Ein wesentliches (hier in D gefühltes) Qualitätsproblem kommt übrigens auschließlich aus der Importstrategie der Roller. Markenroller durchlaufen oft eine Eingangsprozedur beim Generalimporteur, wo sie technisch noch mal "bereinigt" werden, bevor sie den Händler erreichen. Billigroller hingegen kommen "direkt auf den Tisch" und werden meist sogar noch vom Kunden endmontiert.

Da wundert's mich wenig, wie verspaxt manche Chinakiste beim Erstbetrieb ist - aber es wundert mich auch, daß die deutsche (Mehr)Arbeit von ca. 2h/Fahrzeug beim "Markenroller" über 1.000,-€ kosten soll (meist ist der Unterschied ja sogar noch mehr ;-)

Gruß

Roman

Themenstarteram 14. Oktober 2013 um 13:43

Zitat:

 

Wie oft muss man dieses Thema noch durchkauen. Man kann sich sicherlich einen Böller kaufen wenn man selbst schrauben kann und nicht auf Zuverlässigkeit angewiesen ist. Es gibt vereinzelt auch Böller die tatsächlich lange problemlos laufen aber die Masse ist das nicht. Wozu wieder ein Thread der normalerweise von KBW zum Zweck des Streits geöffnet wird? Wo ist der eigentlich? ... :D

Heh, aber DAS war nicht der Startinhalt des Threads ;-) Der Start ist ein Bericht, mit eigenen Augen gesehen, mit eigener Nase gerochen, mit eigenen Ohren gehört, mit eigenen Händen angefasst...und mit eigenen Worten beurteilt. Und das kann ich durchaus auch auf beiden Seiten - Marke vs. China ebenso wie Europa vs. Rest der Welt.

Nix erlesen, nix vom Schwibbschwager meines Schuhverkäufers Neffens Frau gehört usw. usw.

Mir ging es eigentlich nur darum, mal aufzuzeigen, daß Qualität ein seeeehr dehnbarer Begriff sein kann - nicht mehr und nicht weniger. Da muß man sich nicht gleich wieder persönlich angep...t fühlen und in Ätschebätsch-Argumente verfallen ;-(

Gruß

Roman

 

EOT

Amen ...

Baumarkt und Marke sind definitiv nicht das Gleiche Material, das brauchste mir nicht erzählen. Die Unterschiede sieht und fühlt man. Daran ändert auch eine Nachkontrolle beim Importeur nichts!

Wenn doch, dann hochwertiger oder anders dimensioniert.

Wobei Ich zugeben muss, dass die Qualität der Neufahrzeuge in den letzten Jahren doch teilweise drastisch nachgelassen hat. Insbesondere in der 50er Klasse. Peugeot und Piaggio bauen da auch schon lange nicht mehr das, was man von früher kennt. Da treffen deine Aussagen tatsächlich zu. Und wie überall lässt man sich den Namen logischerweise anteilig vom Kunden bezahlen.

Dünnstes Plastik und vergilbte Teile sind mir in dem Maße allerdings nur bei den ChingChangchinakisten bekannt.

Eine Fertigung in China ist heutzutage unumgänglich, dazwischen liegen aber Welten...

Seis drum, mir kommt generell nichts Neues mehr ins Haus.

Gerade bei den Großen wie Piaggio, Honda, Kymco oder Yamaha war/ ist die Langzeitqualität teilweise legendär

Zitat:

Original geschrieben von chiefcom

Amen ...

Cave canem !

Hüte dich vor dem Hund!

Mach ich :D

Soll das ein Versuch sein irgendwie Intellekt rüberzubringen? :D

PS: lass dir ruhig Zeit mit der Antwort :D

am 15. Oktober 2013 um 5:39

Zitat:

Original geschrieben von RomanL

PS2: Hab gerade 1 berufliche Wioche in Indonesien verbracht. Also wer mir jetzt noch was über schlechte Qualität und Marktchancen der Chinesen erzählen will, der sollte dort mal hinfahren ;-) 9 von 10 Rollern sind Chinesen - und die haben oft deutlich mehr als 50.000km (!) auf dem Tacho, ein perfektes Aussehen und einen satten Zug. Respekt! Unsere Diskussionen über Qualität und Schwächen dieser Gefährte beantwortet man dort einfach nur mit einem nachsichtigen Lächeln...und fährt zu viert und fünft darauf... Die nachzüglerischen Europäer halt... ;-)

Die von Dir beschriebenen Mängel bzw Ungleichheiten der Rollerteile sind in Indonesien aber auch das geringste Problem. Was nicht passt wird passend gemacht.

Wer in Indonesien Roller reparieren kann, macht das auch ohne es als Beruf gelernt zu haben. Er muss nur schauen dass er so gut dabei ist, dass ihm die Kunden nicht davon laufen.

Eine indonesische Rollerwerkstatt würde auch wohl nie (außer bei Touris) auf die Idee kommen 100 Euro für nen Gaszug-Austausch zu verlangen (ich schätze mal das würde da 5,-- Euro kosten inkl Material).

Der schlechte Ruf der China-Roller rührt hauptsächlich daher, dass sie nur mangelhaft bis gar nicht gewartet werden. Wer nen Roller für 500-800 Eus kauft wird nen Teufel tun alle 2.000 bis 4.000 km 100 oder 200 Euro für nen Service-Check hinzulegen.

In Indonesien bekommste nen Ölwechsel inkl Fahrzeugcheck für nichtmal 10 Euro...

Ein teurer Anlassertausch (kostet in BRD etwa 250 Euro) bekommste in Indonesien für nichmal 40 Euro (30 Euro Material, 5-10 Euro Arbeit).

Mir riss bei meiner Ape auch mal nen Gaszug in der Tschechischen Republik. Das wird teuer dachte ich mir, da ich keinerlei Werkzeug oder Zug dabei hatte. Rollerwerkstatt schickte mich zu Werkstatt für Landwirtschaftliche Maschinen. Der Meister dort hatte nen fettes Grinsen im Gesicht, baute den Zug aus, baute neuen Zug in exakter Länge nach und wieder ein. Zum Schluß musste ich 400 Kronen zahlen (etwa 16 Euro), Reparatur dauerte ne knappe Stunde (wobei meiste Zeit Reden und Lachen mit Kollegen war).

Eine Deutsche Werkstatt hätte mir das garantiert nicht unter 100 Euro gewechselt und die Reparatur hätte Tage gedauert (bis Originalzug eingetroffen wäre).

Den Chinarollern verdanke ich meine Erfahrung mit Rollern überhaupt. Nun erlaube ich mir, ein wenig zu diesem Thema - wenn auch leicht offtopic - beizutragen.

Nahezu jeder Hersteller in China hat 4 unterschiedliche Qualitäten eines Produktes, das dann auch auf entsprechende Märkte geworfen wird:

A-Qualität: Fertigungstoleranzen eingehalten, bestmögliche Komponenten verbaut. Stahlqualität, Kabelqualität etc ist hier i.d. Regel sehr gut.

Diese Ware ist zumeist nur für Zentral-Europa bestimmt, da es hier die schärfste QC gibt, egal ob nun bei der Abnahme im Werk vor Verschiffung oder bei der Landung in Zentraleuropa.

B-Qualität: alles was hier bei der werkseigenen Prüfung durchfällt, aber trotzdem funktioniert.

Diese Ware bleibt oft in China, geht aber auch nach US.

C-Qualität: grössere Fertigungstoleranzen, billigere Komponenten (beim Roller zB. billigerer Kunstoff f. d. Verkleidungen, niedriger Kabelquerschnitt mit weniger Kupferanteil im Kabel, niedrigere Stahlqualität.

diese Ware geht in den Mittleren Osten und in Schwellenländer.

D-Qualität: entsprechend der B-Qualität, nur mit den Rohstoffen der C-Ware. Geht nach Afrika und andere asiatische Länder wie Indien, Kambodscha, Indonesien, Philippinen etc.

Bei meinem Jonway 150 (dar erste Roller den ich je gefahren hatte) handelte es sich um D-Ware. So war zB Das Kabel zwischen Lichtmaschine und Batterie ein 0,75 Kabel und die Funktion war entsprechend. Die Schwinge hinten war nach 3 Wochen im Betrieb gebrochen und musste verstärkt und geschweisst werden.

Neupreis des Rollers beim Händler: 530€. Nach 4 Monaten war bei dem Roller eigentlich nichts mehr original, die Verkleidung verstärkt etc. pp. Nur der Motor schnurrte problemlos.

Dennoch setzen die Dinger sich speziell in Asien durch, weil sie eben praktisch sind, die Honda Mios zB haben durch die dünnen Reifen ständig Plattfüsse bei den schlechten Strassen und eine Kymco kann sich niemand leisten.

Klar, China Roller ist nicht China Roller, das ergibt sich schon aus obiger Erklärung. Die zugekauften Komponenten haben dennoch eine gute Chance, das sie überall passen.So passt der Jonway Starter um 5 € Ersatzteilpreis auch in eine Kymco Grand Dink 250.

Mechanikerpreise: Tageslohn war bei meiner letzten Montage 5€/Tag/8h. Eine Mechanikerstunde beim Zweiradspezialisten wurde mit etwa 1,5 - 2€ verrechnet.

Da meine Kymco Grand Dink 250 kaum Chancen hatte, Ersatzteile im Original zu bekommen, so wurden die meist gefertigt. So zB Bremsbeläge wurden handgefertigt um 0,80ct/Stk. Hat übrigens toll funktioniert.

Jonway2

Zitat:

Original geschrieben von joksy

A-Qualität: Fertigungstoleranzen eingehalten, bestmögliche Komponenten verbaut. Stahlqualität, Kabelqualität etc ist hier i.d. Regel sehr gut.

Diese Ware ist zumeist nur für Zentral-Europa bestimmt, da es hier die schärfste QC gibt, egal ob nun bei der Abnahme im Werk vor Verschiffung oder bei der Landung in Zentraleuropa.

Da muss es aber noch Stufen darüber geben, A+++ usw.

Wenn auch vielleicht nicht für Roller. Aber der Motor der BMW G650GS kommt immer noch von Loncin.

Und der Airbus A320 aus China!

@tomS

na klar, es gibt Zwischenstufen und auch A+ etc, ich hab ja nur eine grobe Verallgemeinerung der Produktionsstrategien der chin. Exportindustrie zum besseren Verständnis erstellt.

Es gibt Importeure, die lassen die Auslieferqualität von lokalen Qualitätsprüfern durchführen - und fallen damit auf die Schnauze. Andere haben ihre eigenen Leute vor Ort, was sicher besser ist, je nachdem was die zu sehen bekommen und Top Firmen prüfen alles nochmal bei Wareneingang hier in Good Old Europe.

Immerhin sind die Chinesen teilweise schon so gut, das sie ganze Industriezweige dominieren. Die lernen schnell, die Jungs.

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