Warum Autos heute so viel häufiger Motorschäden haben
http://www.welt.de/.../...e-so-viel-haeufiger-Motorschaeden-haben.html
Nach drei Jahren fängt das Theater an.......
Beste Antwort im Thema
Bevor jetzt alle wieder auf diesen neuen Jammer-Thread reinfallen: man möge sich bitte mal vor AUgen führen, welche "Zuverlässigkeit" gewöhnliche PKW vor 40 Jahren hatten. Zu dem Zeitpunkt waren Millionen Autos ohne jgliche Elektronik-Spinnereien an Bord unterwegs, und trotzdem sind sie im Winter schon in jungen Jahren verreckt und verrostet, trotzdem sind Baugruppen ausgefallen und es waren Typen auf dem Markt, bei denen 100.000km die Wegwerfgrenze für Motor und Getriebe war. Der einzelne Schaden war sicher billiger zu beheben als heutige Schäden, dafür waren sie häufiger und wurden allgemein als unvermeidbar angesehen.
Im Einzelfall wünsche ich mir von der Autoindustrie sicherlich auch preiswertere Reparaturlösungen, z.B. bei LED-Scheinwerfern und -Leuchten. Aber die Schadensquote ist heute auf jeden Fall deutlich geringer als in der ach so guten alten Zeit. Der oben verlinkte Artikel sagt übrigens sehr wenig darüber aus, bei wievielen Neufahrzeugen und Gebrauchtfahrzeugen Fehler auftreten. Der größte Teil der Analyse setzt sich muit der Verteilung der Fehler auseinander. Die einzige absolute Häufigkeit, die ich herauslese ist eine Häufigkeit von 19,3% Schäden an der Kraftstoffanlage bei Gebrauchtwagen und 18,3% Elektrik sowie 10,5% Motorschäden. Ohne eine Betrachtung der Fahrleistung, die bis dahin erreicht wurde und des Fahrzeugalters sind solche AUssagen aber auch eher nicht bewertbar.
Bitte also nicht im Panik verfallen oder ins große Jammern.
89 Antworten
Zitat:
@CrankshaftRotator schrieb am 21. Mai 2016 um 12:45:04 Uhr:
.....
Meiner Beobachtung nach hat die Technik einen Zenit erreicht, welcher inzwischen wieder auf dem Abstieg ist.
.....
Das hat nicht allein mit der Technik zu tun. Ein gewisses Schadensausmass ist vom Hersteller auch gewollt (Life Time Management) und die Teile müssen ohnehin auf eine vorgegebene Lebensdauer hin entwickelt werden. Eine zu lange Lebensdauer einzelner Teile bringt nur höhere Kosten, da die noch lange funktionsfähigen Teile mit dem Rest in der Verschrottung landen.
Die Margen auf den Ersatzteilen sich hoch und die Hersteller müssen Gewinn erwirtschaften. Also setzt der Hersteller auch Teile ein, die mit Sicherheit einen Mehrumsatz bringen. Möglichst erst nach Ablauf der Garantie.
Zitat:
@urspeter schrieb am 22. Mai 2016 um 00:32:01 Uhr:
Zitat:
@CrankshaftRotator schrieb am 21. Mai 2016 um 12:45:04 Uhr:
.....
Meiner Beobachtung nach hat die Technik einen Zenit erreicht, welcher inzwischen wieder auf dem Abstieg ist.
.....
Das hat nicht allein mit der Technik zu tun. Ein gewisses Schadensausmass ist vom Hersteller auch gewollt (Life Time Management) und die Teile müssen ohnehin auf eine vorgegebene Lebensdauer hin entwickelt werden. Eine zu lange Lebensdauer einzelner Teile bringt nur höhere Kosten, da die noch lange funktionsfähigen Teile mit dem Rest in der Verschrottung landen.Die Margen auf den Ersatzteilen sich hoch und die Hersteller müssen Gewinn erwirtschaften. Also setzt der Hersteller auch Teile ein, die mit Sicherheit einen Mehrumsatz bringen. Möglichst erst nach Ablauf der Garantie.
So sieht das heute zu Tage aus, so und nicht anders.
Die sogenannten High-Tech Fanatiker sehen das anders, von mir aus sollen sie das.
Von wem wird die High-Tech beführwortet ?
Klar von dem Leuten, die die Neuwagenpreise aus der Portokasse bezahlen und von dem notorischen Leasingnehmern.
Leute, die lieber 10 Jahre und mehr ein Automobil fahren wollen, haben da das Nachsehen.
Man soll eben nicht alle Technik mitmachen, nur weil es die Industrie so will und die meisten Gimmyks ohnehin verzichtbar sind, um anständig in dem Straßenverkehr zügig voran zu kommen.
Das es allerdings auch Leute gibt, die auf diese Technik angewiesen sind ist klar, z.B. Behinderte die wegen diverser körperlicher Gebrechen und einer gewisse Mobilität davon profitieren.
Aber gesunde Leute brauchen das nicht.
Zitat von Ferry Porsche: "Der ideale Rennwagen fällt nach der Ziellinie auseinander!"
Gilt auch heute für normale PKW's, die sollen nach der vom Hersteller vorbestimmten Lebensdauer am besten auseinanderfallen.
Auch die langen Wartungsintervalle sind hier durchaus ein Kalkül. Das sieht billig aus, ist es aber nicht, weil dann der Preis der Inspektion dann eben höher ist (weil pro Intervall mehr zu tauschen ist). Nach 5 Inspektionen (150.000km) heißt's dann: "Uhhh, das wird teuer, da ist richtig viel zu tun. Unter 1500€ geht da nix. Aber ich hätt' grad ein günstiges Leasingangebot....!"
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 17. Mai 2016 um 13:43:53 Uhr:
Die Leute sind aber auch anders mit ihren Autos umgegangen. Heutzutage wird morgens angeschmissen und gleich Feuer frei.
Das war während meiner Kindheit (bin Jahrgang 71) oft auch nicht anders als heute. Die Leute im Haus gegenüber fuhren immer alte Käfer (richtig alte!) und morgens wurden die Dinger erstmal nach dem Anlassen ordentlich hochgejubelt - was ein kalter Motor halt so braucht ;-) ebenso gab es in der NAchbar-Straße nicht wenige, die nach dem Kaltstart mit einem Affenzahl in unsere Straße einbogen und dann im zweiten Gang das Maschinchen mal richtig gedreht haben. Darunter war ein Ford Escort Mk1, dessen schrilles Motorgeräusch ich noch heute in Erinnerung habe ;-)
Die Unkenntnis über einige technische Notwendigkeiten - darunter warmfahren - war damals mindestens genauso weit verbreitet. Es hatte schon seinen Grund, dass damals nach Einführung der Abgas-Sonderuntersuchung auch Zündzeitpunkt und Schließwinkel gemessen werden sollten. Ungefähr ab 3. Hand wurde so was ja nicht mehr gewartet.
usw. usw. usw.
Grüße
SpyderRyder
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Zitat:
@SpyderRyder schrieb am 23. Mai 2016 um 09:18:14 Uhr:
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 17. Mai 2016 um 13:43:53 Uhr:
Die Leute sind aber auch anders mit ihren Autos umgegangen. Heutzutage wird morgens angeschmissen und gleich Feuer frei.Das war während meiner Kindheit (bin Jahrgang 71) oft auch nicht anders als heute. Die Leute im Haus gegenüber fuhren immer alte Käfer (richtig alte!) und morgens wurden die Dinger erstmal nach dem Anlassen ordentlich hochgejubelt - was ein kalter Motor halt so braucht ;-) ebenso gab es in der NAchbar-Straße nicht wenige, die nach dem Kaltstart mit einem Affenzahl in unsere Straße einbogen und dann im zweiten Gang das Maschinchen mal richtig gedreht haben. Darunter war ein Ford Escort Mk1, dessen schrilles Motorgeräusch ich noch heute in Erinnerung habe ;-)
Die Unkenntnis über einige technische Notwendigkeiten - darunter warmfahren - war damals mindestens genauso weit verbreitet. Es hatte schon seinen Grund, dass damals nach Einführung der Abgas-Sonderuntersuchung auch Zündzeitpunkt und Schließwinkel gemessen werden sollten. Ungefähr ab 3. Hand wurde so was ja nicht mehr gewartet.
usw. usw. usw.
Grüße
SpyderRyder
Das spielte damals keine Rolle.
Habe ich auch gemacht, trotzdem keine Motorschaden erlitten.
Zitat:
@Zephyroth schrieb am 23. Mai 2016 um 08:30:39 Uhr:
Zitat von Ferry Porsche: "Der ideale Rennwagen fällt nach der Ziellinie auseinander!"
War dummerweise Colin Chapman der diesen Spruch losgelassen hatte und seine Lotus nach diesem Prinzip baute, mit entsprechenden Folgen für die Fahrer.
Bei 08/15 PKW lässt sich das entgegen der Meinung Einiger nicht umsetzen da eine gewisse Lebensdauer wegen der Restwerte dummerweise unabdingbar ist.
Die Lebensdauer von Bauteilen wird in der Regel mit der Gaußschen Glockenkurve visualisiert, man hat einen Lebensdauerbereich in dem die meisten Fahrzeuge landen sollten wenn kein Unfall Lebensdauerverkürzent eingreift.
Nur bei reinen Elektronikbauteilen kann man ein fixes Lebensdauerende einbauen, bei der Mechanik ist das schlicht unmöglich da zu viele Parameter die Lebensdauer beeinflussen.
Tatsächlich, Colin Chapman. Ich meinte dieses Zitat in Zusammenhang mit Ferry Porsche gelesen zu haben. Danke für den Hinweis.
Sicher, die Lebensdauer ist eine Glockenkurve (ist auch bei elektronischen Bauteilen so), soviel ist klar. Bei sicherheitsrelevanten Bauteilen wird auch nicht gespart, aber bei Bauteilen die nicht die Sicherheit beeinträchtigen. Man merkt schon, das die Autos von heute darauf ausgelegt sind, möglichst billig für den Erstbesitzer (meistens im Leasing) zu sein, was dahinter kommt interessiert nur sehr wenig, denn dies bringt dem Hersteller kein Geld mehr.
Um 2000 herum bin ich Autos gefahren, die ich erst mit 12 Jahren und über 200.000km gekauft habe. Diese habe ich dann ohne nennenswerte Probleme bis fast 300.000km bewegt (MX-6, Integra) und dann weiterverkauft. Meine letzten 3 Autos (2006er Civic, 2007er CX-7, 2006er Outback) waren bei weitem nicht so zuverlässig. Immer war etwas. Beim Civic war bei 120.000km die Kupplung fertig (obwohl ich nur Langstrecke fuhr!), beim CX-7 bei 165.000km Kupplung, ZMS und Verteilergetriebe. Über die 6500€ Reparatur freut man sich. Beim Outback poltert das Fahrwerk und der Kühler war undicht, obwohl er erst 100.000km drauf hat. Allerdings sind das Kleinigkeiten verglichen mit Civic und CX-7.
All das kenne ich von meinen "Oldies" nicht.
Grüße,
Zeph
Das Problem ist nicht die Technik an sich sondern das die Controller nur Komponenten freigeben die gerade so die Anforderungen erfüllen, außer es gibt zu viele Garantiefälle, dann kommt womöglich die Komponente zum Einsatz den die Entwickler vorgesehen haben.
Zitat:
@Zephyroth schrieb am 24. Mai 2016 um 08:37:23 Uhr:
Tatsächlich, Colin Chapman. Ich meinte dieses Zitat in Zusammenhang mit Ferry Porsche gelesen zu haben.
Mach Dir nichts daraus, irren ist männlich. 😉
Zitat:
@Corsadiesel schrieb am 23. Mai 2016 um 15:08:58 Uhr:
Zitat:
@SpyderRyder schrieb am 23. Mai 2016 um 09:18:14 Uhr:
Das war während meiner Kindheit (bin Jahrgang 71) oft auch nicht anders als heute.[...] Es hatte schon seinen Grund, dass damals nach Einführung der Abgas-Sonderuntersuchung auch Zündzeitpunkt und Schließwinkel gemessen werden sollten. Ungefähr ab 3. Hand wurde so was ja nicht mehr gewartet.
Das spielte damals keine Rolle.
Habe ich auch gemacht, trotzdem keine Motorschaden erlitten.
Definiere "spielte damals keine Rolle". Vor allem spielen Einzelfallbetrachtungen hier keine Rolle. Du hattest eben Glück. Oder flunkerst hier.
@ Speyder
Warum sollte ich flunkern ?
Das liegt wohl auch daran, dass die Motoren damals um einiges solider gebaut bzw nicht so hochgezüchtet (die heutigen PS Orgien) waren, wie heute das der Fall ist. (z.B. 2.4L Dieselhubraum aufgeteilt in 6Z mit 86PS damals)
Auch der Service war damals kürzen und das Öl wurde halt öffters mal gewechselt (was ich heute auch mache, 1x im Jahr statt 1x in zwei Jahren (oder 30 000km).
Zitat:
@Zephyroth schrieb am 23. Mai 2016 um 08:30:39 Uhr:
Auch die langen Wartungsintervalle sind hier durchaus ein Kalkül. Das sieht billig aus, ist es aber nicht, weil dann der Preis der Inspektion dann eben höher ist (weil pro Intervall mehr zu tauschen ist). Nach 5 Inspektionen (150.000km) heißt's dann: "Uhhh, das wird teuer, da ist richtig viel zu tun. Unter 1500€ geht da nix. Aber ich hätt' grad ein günstiges Leasingangebot....!"
Nunja, irgendwann müssen Verschleißteile ausgetauscht werden ... Diese Ausgaben hat man aber bei jedem Auto, egal ob man nun nach 15.000 km oder ob man nach 30.000 km zum Ölwechsel fahren muss.
Was deine restliche Aussage betrifft: Autos verkaufen mag jeder, und wenn nicht, dann hat er seinen Job verfehlt! Das Gute an der Sache ist, man muss nicht 'Ja' sagen. Bei 1500 € Servicekosten nach 150.000 km würde ich dankend ablehnen und den Wagen weiterfahren. Es gibt aber auch Leute, die können und wollen sich dann ein neues Auto leisten, nicht nur wegen der 1500 €.
Klar hat deine Aussage wieder mal deutschen Herstellern gegolten, nur geht deine Rechnung nicht auf, weil man sie auf jede andere Marke umlegen kann.
Es mag schon stimmen, das man für alle Marken über die Laufstrecke gleichviel ausgibt. Aber es liegt in der Wahrnehmung des Menschen, das er lieber 3x500€ ausgibt, als auf einmal 1500€. Das ist eben das Kalkül. Genauso wie man lieber 4.99€ ausgibt als 5.00€.
Natürlich trifft meine Aussage wieder mal die deutschen Marken. Nur ist es nicht meine Schuld, das sie die einzigen sind, die variable Longlife-Intervalle haben. Meines Wissens nach haben alle anderen Marken nach wie vor gesunde 15.000-20.000km oder 1x im Jahr.
Grüße,
Zeph
Man kann sich auch Geld beiseite legen, um für ein größeres Service finanziell gerüstet zu sein. Wenn ich weiß, ich habe in ein paar Monaten eine große Durchsicht und der Bordcomputer sagt, dass die Bremsen in 5.000 km runter sind, dann kann ich mich darauf vorbereiten. Deshalb muss man nicht gleich ein neues Auto kaufen oder leasen, außer man hat es sowieso vor.
Meine Kritik war nicht auf den Ölwechsel-Intevall bezogen. Den finde ich eh super, zumindest für mich. Während andere Autobesitzer 2 mal Öl und Ölfilter wechseln lassen müssen, so passiert das bei meinem Auto nur 1 mal. Und schon sind 200-250 € gespart, denn so viel kostet der Ölwechsel selbst in der Vertragswerkstatt einer japanischen Automarke. Ja, ich weiß eh, was jetzt wieder kommt ...
Zitat:
@Mike_083 schrieb am 25. Mai 2016 um 12:40:43 Uhr:
Man kann sich auch Geld beiseite legen, um für ein größeres Service finanziell gerüstet zu sein. Wenn ich weiß, ich habe in ein paar Monaten eine große Durchsicht und der Bordcomputer sagt, dass die Bremsen in 5.000 km runter sind, dann kann ich mich darauf vorbereiten. Deshalb muss man nicht gleich ein neues Auto kaufen oder leasen, außer man hat es sowieso vor.
Meine Kritik war nicht auf den Ölwechsel-Intevall bezogen. Den finde ich eh super, zumindest für mich. Während andere Autobesitzer 2 mal Öl und Ölfilter wechseln lassen müssen, so passiert das bei meinem Auto nur 1 mal. Und schon sind 200-250 € gespart, denn so viel kostet der Ölwechsel selbst in der Vertragswerkstatt einer japanischen Automarke. Ja, ich weiß eh, was jetzt wieder kommt ...
Es kommt was kommen muss: 200-250€ für einen Ölwechsel? Was kippen die da rein? Flüssiges Mana?
Ich wechsel jedes Jahr mein Öl. Kosten: 70€ pro Auto inkl. Filter. Könnte sogar mein eigenes Öl mitbringen, dann würde es 30€ kosten (Arbeit inkl. Filter). Und gerade beim Öl und dem Wechselinterval sollte man nicht sparen wenn man seinen Motor länger als einen typischen (=Leasingintervall) Zeitraum fahren will.
Gruß