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Auto mit innovativem Antrieb für einen Filmemacher?

Themenstarteram 13. April 2017 um 7:37

Schönen guten Tag an alle Mitlesenden!

Seit einiger Zeit plagt mich der Wunsch, weg vom Diesel zu gehen, weil ich das nicht mehr für verantwortbar halte. Nun habe ich allerdings ein ziemlich spezielles Anforderungsprofil: Ich brauche hinten viel Platz für meine Filmtechnik, so dass an sich nur große Kombis in Frage kommen. Außerdem bin ich auch abseits befestigter Wege unterwegs, so dass mehr Bodenfreiheit ganz gut wäre. Allradantrieb ist da nicht unbedingt wichtig, aber manchmal schon eine gute Unterstützung. Und das Fahrzeug muss einen Fahr- und Geräuschkomfort bieten, der langstreckentauglich ist.

Also der Wagen muss genau so ins Berliner Regierungsviertel passen wie auf eine Großbaustelle. Ich möchte kein Feinstaubproblem, kein Stickoxidproblem, kein CO2-Problem und kein Reichweitenproblem haben.

Zunächst mal habe ich über einen langen Erdgas-Caddy nachgedacht, wegen der guten Reichweite und des Platzangebotes. Allerdings habe ich da erhebliche Bedenken wegen des Sitz- und Langstreckenkomforts, die Sitze bieten für mich zu wenig Einstellungsmöglichkeiten, und ich kann beide Arme nicht gut ablegen. Außerdem sind die Stahltanks ein unkalkulierbares Risiko, falls es da wieder Probleme gibt. Ein VW-Nutzfahrzeughändler hat sich komplett geweigert, sowas zu verkaufen. Ansonsten wäre die Umweltbilanz mit Erdgas ja ziemlich gut.

Der Passat GTE würde natürlich für mich funktionieren, aber meiner Meinung nach wäre ein Plugin-Hybrid nur dann ökologisch und ökonomisch vertretbar, wenn man einen großen Teil der Fahrten vollelektrisch machen kann. Das ist bei mir leider nicht der Fall, weil dessen elektrische Reichweite dafür nicht reicht. Nicht mal für Fahrten innerhalb Berlins. Und auf der Langstrecke verbraucht er dann zu viel Benzin, und hat als Direkteinspritzer vermutlich sogar ein heftiges Feinstaubproblem.

Dann habe ich über ein Toyota-HSD-Fahrzeug nachgedacht. Der Prius bietet mir hinten zu wenig Platz und würde mich auf der Autobahn geräuschmäßig zu sehr nerven, und ich hätte auf Baustellen, Feld- und Forstwegen wirklich Bedenken. Der Auris Touring Sports würde platzmäßig vielleicht knapp reichen, aber auch da glaube ich nicht, dass ich nach 600 km (mit Pausen natürlich) entspannt aussteige. Der RAV 4 wäre vielleicht eine Option, weil er meinem Touareg am nächsten kommt, aber ich weiß eben nicht, ob ein SUV generell noch zeitgemäß ist. Die Leute wissen ja nicht, dass ich da einen tatsächlichen Bedarf habe.

Zuletzt habe ich über Vollelektrik nachgedacht, und da käme derzeit nur der Hyundai Ioniq electric in Betracht. Ich hätte auch kein Problem damit, meine Fahrten so zu planen, dass ich rechtzeitig eine Ladestation aufsuche, und würde mir auch eine Wallbox in die Garage bauen. Gestern hatte ich eine Probefahrt und war von dem Wagen total begeistert. Wer heute vollelektrisch fahren will, kann den Ioniq bedenkenlos kaufen. Für mich leider der kleine Schönheitsfehler: Meine Filmtechnik passt hinten nicht rein, also nicht mal die Basisausrüstung. Das hätte knapp klappen können, tut es aber nicht.

Von daher bin ich jetzt wieder am Anfang meiner Überlegungen... Wer kann helfen?

Matthias

Beste Antwort im Thema
am 15. April 2017 um 22:26

Ich würde folgendes vorschlagen:

1.) meld dich an der nächsten technischen Uni für Maschinenbau und Elektrotechnik an.

2.) realisiere, dass nur ein Bruchteil des Feinstaubs durch den Motor produziert wird.

3.) realisiere, dass mit dem Energiemix in Deutschland die Elektrische Fortbewegung mehr Energie benötigt als dein Touareg.

4.) realisiere, dass du den politischen Vorgaben nicht folgen musst, weil die teilweise naja sind.

5.) je nach Fahrprofil, deinen Touareg weiterfahren oder wechseln

6.) Falls du noch Interesse hast, schau dir die genauen Luftbestandteile an, bevor sie durch ein Euro 6b Fahrzeug gehen und was danach herauskommt. (für mehrere Standorte in Europa ;) )

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am 13. April 2017 um 7:52

Du hast dich mit dem Thema sehr gut aufgearbeitet und auch schon deine Optionen erkannt. Leider gibt der Markt unter deinen Bedingungen nicht sonderlich viel her. Du hast richtig erkannt, ein PlugIn-Hybrid ist quasi die Zusammenführung der Nachteile beider Welten, rein elektrische Fahrzeuge sind für dich zu klein. Einzig der Model X könnte passen, allerdings ist das wieder ein SUV (nur steht Tesla drauf, weswegen er bei den meisten Leuten als umweltfreundlich gilt).

Allrounder ohne Komforteinbußen sind die Toyota/Lexus-Hybride. Allerdings auch hier hast du richtig erkannt, Platz gibt es nur mit den SUV's und die werden oft als Umweltsäue wahrgenommen. Obwohl sie unter deinen Rahmenbedingungen das sauberste Ergebnis liefern.

Folgende Modelle unter allen Rahmenbedingungen kann ich mir vorstellen:

+ Tesla Model X

+ Lexus RX450h

+ Toyota RAV4 Hybrid

Sind alles SUV's, aber du bist jemand der tatsächlich die Kombination aus Stauraum und Bodenfreiheit beruflich braucht. Quasi bist du der Prototyp-Kunde für den diese Fahrzeuggattung gebaut wurde.

Grüße,

Zeph

Themenstarteram 13. April 2017 um 8:03

Ja, aber ich will ja nicht hinten ranschreiben: "Ich brauche das wirklich"... :-)

Das ist ja das Blöde am RAV4: Der ist sauber und effizient, man würde aber als die gleiche Umweltsau wahrgenommen werden wie vorher. Und äußere Wahrnehmung ist in meiner Branche extrem wichtig. Blöd angemacht wurde ich allerdings wegen des Touaregs noch nie, das muss ich auch zugeben. Das ist eher mein persönliches Bauchgefühl und mein Anspruch, immer irgendwie innovativ und vorbildlich zu sein. Früher dachte ich sogar, ich muss unbedingt ein deutsches Auto fahren, aber davon habe ich mich ja schon gelöst, was heute angesichts des Tiefschlafes der deutschen Konzerne wohl auch jeder versteht.

Ein RX450h hätte für mich ein zu extrovertiertes Design.

Möglichkeit wäre, den RAV4 gelb oder orange zu machen und vorne und hinten rot-weiße Warnmarkierungen ranzumachen, dann sieht er vielleicht aus wie ein Vermesser-Auto. Aber ich fürchte, dann will die Dame meines Herzens ihn nicht mehr als Familienauto nutzen, denn das soll er ja nebenbei auch noch sein.

Matthias

Da empfehle ich dir einen ganz normalen VW Touareg :p - Platz im Überfluss, passt ins Regierungsviertel und auf die Großbaustelle, ist auch geländegängig und die Dame deines Herzens steigt bestimmt gerne ein. Dazu - denn einen Touareg hast du ja schon - sparst du eine Menge Geld und die Umwelt wird nicht durch die Produktion eines weiteren Fahrzeuges belastet.

Musst halt einfach noch ein paar Jahre als "Umweltsau" überstehen, bis es passende Fahrzeuge für dich gibt.

Und dein Gewissen kannst du auch anderweitig beruhigen - möglichst selten Fleisch essen, zu Hause die Heizung niedriger und Pullover an, Verzicht auf Kreuzfahrten und Flüge, Auto nur nehmen, wenn unbedingt nötig usw. Und schon ist deine persönliche Umweltbilanz besser, als bei manch einem E-Auto-Fahrer.

Themenstarteram 13. April 2017 um 8:16

Ja, da hast Du in der Gesamtbetrachtung vollkommen Recht. Ich fahre zum Beispiel auch viel mit den Öffentlichen, also vom Bus bis zum ICE, sogar mit Filmtechnik dabei. Schon dadurch ist meine Gesamtbilanz ziemlich gut.

Vermutlich muss ich wirklich abwarten. Meine Sorge ist nur, dass der Dieselmarkt vollkommen zusammenbricht, wenn die ersten Fahrverbote kommen und diese dann nach und nach zahlreicher werden.

Matthias

am 13. April 2017 um 8:31

Es gibt schon auch einen Unterschied in den SUV's, vorallem der Größe. Der RAV4 ist ja eher ein kleineres SUV, ebensowenig werden Toyotas mit exzessiver Leistung in Verbindung gebracht. Muß man auch ganz klar sagen.

Ein Touareg, Q7, Cayenne, X5 oder ML kann man davon ausgehen, das mit 99% ein Diesel mit mindestens 220PS seine Arbeit verrichtet. Noch dazu sind die Dinger richtig groß.

Wenn der Volksmund von SUV spricht, dann meint er genau diese XL-Dinger, weniger die kleinen (RAV4, CX-5, X3, X1, Q5 etc.). Die kleinen SUV's fallen mir persönlich kaum auf, während die XL-SUV's für mich einfach völlig unnötige Protzkarren sind.

Grüße,

Zeph

Themenstarteram 13. April 2017 um 9:08

Jetzt habe ich mir mal den ADAC-Test durchgelesen, da kommt der RAV4 ja an sich ganz gut weg, aber es wird tatsächlich der zu hohe Verbrauch bemängelt, vor allem auf der Autobahn, und dort dann auch die Geräuschentwicklung. Das lässt bei mir sämtliche Alarmglocken schrillen.

Der zu hohe Verbrauch führt ja dann auch zu einer ungünstigen CO2-Bilanz. Wenigstens auf dem Papier sollte ein Fahrzeug heute wohl unter 130 Gramm bleiben. Da haben die Erdgasautos dann wieder die Nase vorn. Womöglich muss ich mich doch mal mit dem Skoda Oktavia beschäftigen, aber da ist die Erdgas-Variante nach wie vor nicht konfigurierbar. Und ich weiß nicht, ob der neue dann Tanks aus Stahl oder CFK hat. Ideal wäre es, wenn man den auch mit dem höheren Fahrwerk kriegen könnte. Bei denen heißt das "Scout", also wie "Alltrack" bei VW, "Allroad" bei Audi oder "Cross Country" bei Volvo. Da hätte man dann mehr Bodenfreiheit, ohne beim SUV zu landen.

Volvo bringt ja wohl recht bald einige Hybrid-Varianten heraus, allerdings weiß ich nicht, ob mit oder ohne Stecker. Und sie wollen künftig Elektrik mit Benziner kombinieren statt mit Diesel. Das klingt ja schon mal gut. Ist nur die Frage, wie es dann mit dem Feinstaub aussieht, wenn das Direkteinspritzer sind.

Matthias

Das übliche Problem - Theorie und Praxis. In der Theorie (und in den Köpfen anderer) verbraucht mein V8 Diesel wahnsinnig viel, in der Praxis fahre ich ihn knapp unter 10 l/100 km. Wenn ich ausreichend Zeit habe, auf der BAB sogar unter 8 l/100 km.

Vielleicht altersbedingt, ich nutze die Motorleistung nur selten aus. Aber haben ist besser als brauchen.

am 13. April 2017 um 9:33

Ich weis ja nicht wie auf der Autobahn getestet wird, aber klar, wenn man schnell fährt, verbraucht ein Auto auch viel. Zeig mir ein vergleichbares Auto mit sauberem Benziner, das es besser macht. Mich beeindrucken eher die 6.7l/100km im Durchschnitt, wenn ich bedenke das mein Diesel-Civic um die 6.5l/100km im Schnitt gebraucht hat (und damit mehr CO2 ausgestoßen hat).

130g/km sind imho auch mit Hybrid derzeit außerhalb eines Test-Zyklus nicht zu erreichen. Schnell fahren kostet Energie. Man kann nur schauen, das man diese so günstig wie möglich nutzt.

Das Wunderauto gibt es (noch) nicht.

Grüße,

Zeph

Themenstarteram 13. April 2017 um 9:37

Leider wird das wohl so sein.

Zum Tempo: Auf der Autobahn würden mir 135 km/h durchaus reichen, wenn sich Lärm und Verbrauch dann in Grenzen halten. Vermutlich werde ich einfach noch ein wenig abwarten, was sich auf dem Markt tut. Den unmittelbaren Handlungsbedarf habe ich ja noch nicht.

Matthias

am 13. April 2017 um 9:52

Der Verbrauch ändert sich quadratisch mit der Geschwindigkeit, das ist einfache Physik, daran ändert auch ein Hybrid nichts, muß er seine Energie in Echtzeit erzeugen. 135 statt 150 sind schon mal etwa 20% weniger.

Beispiel mein Subaru. Bei 140km/h braucht er etwa 10l/100km, bei 100 bin ich bei 7.2l/100km. Stimmt nicht genau mit der Rechnung, da hier dann andere Fahrwiderstände (z.B. Rollwiderstand) dominant werden. Ebenso verschiebt sich der Motor aus einem günstigen Arbeitspunkt in Richtung weniger Wirkungsgrad. Hier kann der Hybrid mit dem CVT etwas spielen, aber keine Wunder wirken.

Je gleichmäßiger die Fahrweise, desto mehr wird sich ein Hybrid dem Verbrauch eines konventionellen Fahrzeugs angleichen, bis er letztendlich sogar etwas mehr braucht, da er zusätzliches Gewicht mitschleppen muß.

Grüße,

Zeph

Warum nicht mal einen RAV4 probefahren, oder ist das zu einfach.

Themenstarteram 13. April 2017 um 12:39

Ich kann mich gerne noch mal damit beschäftigen, aber der RAV4 hat eben leider den kleinen Schönheitsfehler mit der Stufe im Laderaum, dadurch würde ich da viel Platz verschenken, den ich nicht nutzen kann. Also ich kann nicht die Kamerakiste mit den Rollen auf die Ladefläche setzen, nach vorne rollen und quer gegen die Rücksitzlehne drehen. Die käme also vor der Kante zum Stehen, und mit dem Luftraum dahinter könnte ich vermutlich nichts Vernünftiges anfangen. Zumal diese Kante auch noch schräg ist.

Matthias

Das mit dem CO2 würde ich nicht so ernst nehmen. Es it zum Wachstum der Ernährungsprodukte und für die Pflanzenwelt allgemein nötig und bringt nur Gutes. Unter 200 ppm CO2 verhungern wir wohl alle.

Die Erwärmung der Erde ist ebenfalls gut für die Menschheit. Die Industrie und Politik läuft dann auf vollen Touren, siehe das Roman-Zeitalter, und wie man ja schon erkennen kann. Leider kommt mit der Politik auch viel Meinungsmache.

Dass nun CO2 an der Erderwärmung schuld sein soll ist so eine Meinungsmache. Leider wird es überall gepredigt. Der Zuwacht von CO2 der letzten 50 Jahre oder so war von 280 bis 400 ppm das sind 120 ppm als Anteil der Luft. Es ist der Wasserdunst der die Temperatur der Erde regelt. Wasserdunst is ja ein viel stärkeres Treibhaus as als CO2 das allgemein akzeptiert wird. Selbst wenn es gleich in der Wirkung wäre dann ist der Zuwachs von 1 auf 1,00012. Bei einem Anstieg der Temperatur von z.B. 2 Grad ist der Einfluss von CO2 0,00024 Grad das ist praktisch nicht messbar.

Mehr CO2 ist nützlich für die Pflanzenwelt sowie dem Wohlstand der Menschheit.

Themenstarteram 13. April 2017 um 14:52

Mangels Fachwissen kann ich nicht nachprüfen, ob an Deinen Überlegungen etwas dran ist oder nicht. Ich muss mich nach dem politischen Mainstream richten, und der sagt: CO2-Emission begrenzen, Feinstaub und Stickoxide vermeiden, Diesel ist böse. SUV sind böse. So simpel ist das.

Matthias

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