Wann Barkauf, wann Finanzierung?
Hallo miteinander,
gibt es hier Leute, die sich ein Auto hätten in bar kaufen können und sich dennoch für eine Finanzierung entschieden haben?
Wenn man bspw. einen Kredit für 2-3% bekäme und dann die Kaufsumme über einige Monate stattdessen in einen ETF-Sparplan investieren würde, der 4-5% erwirtschaftet und den man längerfristig anlegen kann, dann wäre das durchaus sinnvoll, oder?
Ich bin diesbezüglich noch recht grün hinter den Ohren und lege aktuell etwa 15% monatlich für später weg/an. Und nun habe ich mich gefragt, ob ein Finanzierungskauf auf zwei Jahre nicht vielleicht sinnvoller ist.
Vielleicht hat ja der eine oder andere das auch so gemacht oder hat mal gerechnet. Zu was für Ergebnissen seid ihr gekommen, was sind eure Erfahrungen? Würde mich über ein paar Sichtweisen sehr freuen. 🙂
Beste Antwort im Thema
Barkauf - wenn ich das Geld rum liegen habe und nicht für was anderes brauche.
Warum sollte ich eine Finanzierung machen? Die Zinsen zahl ich aus versteuertem Einkommen, immer.
Das angelegte Geld bringt etwas mehr Zinsen, vielleicht und steuerpflichtig.
106 Antworten
Das ist doch gut das es so gut läuft bei dir, nur leider kann das nicht jeder.
Und ohne Verlierer keine Gewinner.
Man muss immer das machen womit man schlafen kann.
Der eine ist sehr Risikobereit wie du.
Einer ist ausgewogen und hat von allem ein bisschen.
Und der letzte will ruhig schlafen und will kein Geld haben.
Das mit der Geldanlage ist ja alles gut und schön. Was mir in letzter Zeit aber auffällt, dass man tendenziell wieder überall von Aktien und Börse lesen kann. Jeder Depp hat scheinbar Aktien und brüstet sich mit den Gewinnen.. überall kommen Artikel über Aktien, Bitcoin, Wasserstoff und Immobilien hoch. Für mich eher ein Zeichen sich bei der Geldanlage langsam etwas vorsichtiger zu verhalten. Im Endeffekt muss man sogar sagen, ein Auto zu finanzieren und die Kohle stattdessen in Aktien zu investieren ist Spekulation auf Pump. Entweder man hat Geld für Aktien und ein Auto oder es fehlt etwas.. übrigens, vor Corona war längst klar, dass die Rallye zu Ende gehen und die Zinsen steigen müssen. Dann kam Corona und ein Jahr später steht die Börse sogar noch besser da. Etwas fragwürdig würde ich sagen....
Zitat:
@KelleOne schrieb am 23. April 2021 um 23:18:04 Uhr:
übrigens, vor Corona war längst klar, dass die Rallye zu Ende gehen und die Zinsen steigen müssen.
Aber natürlich war das klar, wie immer eben. Da sind wir wieder bei den Experten, die es alles längst wussten und trotzdem nichts an ihrer Weisheit verdient haben. Dabei war es doch komplett offensichtlich.
Schon komisch.
Dass die Zinsen steigen müssen ist kompletter Humbug, die Zinsen müssen überhaupt nichts.
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Dann hast Du bestimmt nicht mitbekommen, dass die FED vor Corona sogar schon die Zinsen anhob und einen ersten Versuch unternommen hatte. Falls es dich da schon gab^^ Und zurückgenomnen haben sie es wegen...? Was denkst Du, was die FED tun wird, wenn die Inflation weiter steigt... es durchlaufen lassen, träum weiter. Wenn Du Glück hast gibt es ein soft landing. Aber was erzähl ich Dir, jung und dynamisch wie Du bist, kennst Du ohnehin nur eine Richtung.
Wenn ich mir die Postings von asphyx so durchlese habe ich ein Déjà-Vu. Ich war Ende der 90er viel in Börsenforen unterwegs, wo ernsthaft darüber diskutiert wurde, wie viel Kapital man braucht, um vom Traden leben zu können. Da standen Summen von 20.000 - 50.000 DM im Raum. Zur Jahrtausendwende war der Traum dann ausgeträumt.
Wer den Fall des Neuen Marktes nicht life miterlebt und dabei Federn gelassen hat, dem fehlt eine wesentliche Anlageerfahrung, die sich irgendwann wiederholen wird. Dann ist es eben nicht, wie bei der wirecard, nur ein Einzeltitel der fällt, sondern ein ganzes Segment.
Die letzten beiden Crashs (Subprimekrise 2008 und Corona-Krise 2020) konnte man in recht kurzer Zeit aussitzen. Nicht zuletzt weil von den Zentralbanken massivst Geld in die Märkte gepumpt wurde. Wenn man bisher nur diese Erfahrungen gemacht hat, tendiert man dazu, zu glauben, das es beim nächsten Mal auch wieder so ist. Es ist aber gefährlich das zu glauben. Im großen Zeitfenster wurde jede Anlegergeneration auch mal abgezockt und dort wo die größten Chancen winken lauern auch die größten Gefahren.
Aber zurück zum Thema "Wann Barkauf, wann Finanzierung?"
Was mich an der Diskussion stört ist, dass man diejenigen, die ihr Auto cash bezahlen, gleich in die Ecke Sparbuchsparer und Bargeldhorter stellt. Das ist doch Quatsch. Nur weil der Eine nur das Geld anlegt, das über ist, läßt er nicht alle Chancen liegen.
Seit meinen Erfahrungen beim Millenium-Crash bin ich Sachwert-Junky (Vermiet-Immos - Edelmetalle) damit bin ich gut gefahren und aufgelaufene Buchgewinne lassen sich steuerneutral realisieren. Natürlich habe ich auch ein Wertpapierdepot, da bin ich aber eher konservativ unterwegs (Dividendenrendite, KGV und Zukunftschancen der Unternehmen bei einer Krise) mit einem kleinen Teil an Zukunftstechnologien im grünen Bereich.
Und Nein, wer nur noch 10 Jahre bis zur Rente hat, sollte nicht mehr spekulativ unterwegs sein. Je kürzer die Spanne bis zum Rentenalter ist, umso niedriger sollte der Anteil an (hoch-)spekulativen Anlagen sein, wenn man ruhig schlafen können möchte.
Just my two cents ...
XF-Coupe
Es ist traurig, dass nun schon auf die Alterskarte zurück gegriffen wird um zu argumentieren. Was wisst ihr schon, wenn ihr 1929 nicht dabei gewesen seid, ihr jungen Hühner? Komplett lächerlich. Und ganz schlechter Stil. Aber weil es euch passiert ist, muss es schließlich auch anderen passieren. Vielleicht seid ihr auch einfach nur zu gierig gewesen in eurer Blase. Aber dass es an euch persönlich lag kann natürlich nicht sein, der Markt ist schuld. 🙂
Dabei habe ich lediglich meine Erfahrung geteilt auf Nachfrage.
Zitat:
@XF-Coupe schrieb am 24. April 2021 um 07:49:07 Uhr:
Und Nein, wer nur noch 10 Jahre bis zur Rente hat, sollte nicht mehr spekulativ unterwegs sein. Je kürzer die Spanne bis zum Rentenalter ist, umso niedriger sollte der Anteil an (hoch-)spekulativen Anlagen sein, wenn man ruhig schlafen können möchte.
Das habe ich 1:1 so gesagt. Vielleicht erstmal die Schnappatmung wieder runterfahren, genau lesen und dann lostippen.
Zitat:
@KelleOne schrieb am 23. April 2021 um 23:18:04 Uhr:
Im Endeffekt muss man sogar sagen, ein Auto zu finanzieren und die Kohle stattdessen in Aktien zu investieren ist Spekulation auf Pump.
Ja. Na und? Dann lieber eine ETW für 700.000€ kaufen mit 11% Kaufnebenkosten, das ist schließlich keine Spekulation auf Pump. 😉
Bar kauf macht doch momentan kein Sinn.
Ich habe mein Auto zum Beispiel mit 0.99% Finanziert.
Das Geld wäre vorhanden, liegt aber in ETFs die Jährlich 10%+ abwerfen.
Spekulativ ist daran nicht viel, sind Firmen der ganzen Welt enthalten und bei steigender Bevölkerung wird auch die Wirtschaft Weltweit weiter steigen.
Selbstbewohnte Immobilien würde ich nicht in den Vergleich einbeziehen schließlich lebt man da drin.
Vermietete Immobilen sind da schon eher vergleichbar mit Aktien. Sie werfen ja die Kaltmiete ab, wie Aktien Dividenden. Der Wert kann steigen oder fallen bei beiden Sachen. Genau wie die Dividende kann auch die Miete fallen oder ausfallen.
Aber wie schon jeder muss seinen Weg gehen. Wenn dein Weg grade für dich der richtige ist dann bleib auf ihn drauf.
Nur man sollte anderen nicht vorhalten warum sie den Weg nicht mitgehen.
Zitat:
@HighspeedRS schrieb am 24. April 2021 um 09:53:06 Uhr:
Aber wie schon jeder muss seinen Weg gehen. Wenn dein Weg grade für dich der richtige ist dann bleib auf ihn drauf.
Nur man sollte anderen nicht vorhalten warum sie den Weg nicht mitgehen.
Hier im Forum gibt es 99,8% Anti-Aktionäre, die sich auch nicht scheuen, ihre Horrorstorys bei jeder Gelegenheit auszubreiten. Ich habe lediglich eine Gegendarstellung liefern wollen und wollte Leute vor allen dazu ermutigen sich Gedanken zu machen zu ihren Finanzen, anstatt dem immer gleichen "5%, alles darüber ist gefährlich"-Trott zu folgen und sich damit zufrieden zu geben unhinterfragt. Wer der Herde folgt, der wird die Herde auch nie, wie sagt man so schön, outperformen.
Und versteh mich nicht falsch - wer Panik bekommt wenn er nur daran denkt Minus zu machen, der sollte davon fern bleiben. Immerhin sieht man Inflation nicht so offensichtlich, da lebt es sich dann leichter. 😉
Erfahrung macht klug.. Als Firmengründer oder Berufseinsteiger kann man von der Erfahrung anderer nur profitieren. Genauso wie Kinder von der Erfahrung ihrer Eltern lernen können. Ich habe nie gesagt, dass Geldanlage schlecht ist. Die ganzen Annahmen von Aktien vs. Kredit beruhen einfach nur darauf, dass die Märkte nur in eine Richtung laufen können. Und diese Annahme ist eben falsch, ganz einfach. Man sollte sich vielleicht auch mal überlegen, wie sich die persönliche finanzielle Gesamtsituation ändern kann, wenn die Börse doch mal auf den Boden der Realität zurückfindet. Dann hat man ggf. ein Depot, was für Jahre verbrannt ist und erstmal keine Rendite abwirft. Auf der anderen Seite zahlt man noch schön den Kredit fürs Auto ab. Wobei solche Phasen dann auch mit Arbeitlosigkeit und Stagnation einhergehen können. Quasi das Gegenteil einer inflationären Phase mit all seinen Folgen, heißt auch Aufwertung von Schulden. Das muss alles nicht passieren und die Aktien können ewig steigen. Sehr wahrscheinlich ist es aber nicht, auch wenn es eine Zeit lang danach aussieht und alles gut zu gehen scheint. Genau das ist eigentlich die größte Gefahr dabei, wenn die Herde denkt es geht ewig so weiter, was die Kurse in immer neue Höhen treibt. Wie gesagt, alles gut und schön.. den kritischen Blick sollte man dabei aber nicht verlieren.
Zitat:
Hier im Forum gibt es 99,8% Anti-Aktionäre, die sich auch nicht scheuen, ihre Horrorstorys bei jeder Gelegenheit auszubreiten.
Hast du dafür eine Quelle? Der einzige, der hier jede Menge ausbreitet, bist du
Zitat:
@KelleOne schrieb am 24. April 2021 um 10:13:00 Uhr:
Erfahrung macht klug.. Als Firmengründer oder Berufseinsteiger kann man von der Erfahrung anderer nur profitieren. Genauso wie Kinder von der Erfahrung ihrer Eltern lernen können. Ich habe nie gesagt, dass Geldanlage schlecht ist. Die ganzen Annahmen von Aktien vs. Kredit beruhen einfach nur darauf, dass die Märkte nur in eine Richtung laufen können. Und diese Annahme ist eben falsch, ganz einfach.
Diese Aussage ist falsch und zwar komplett. Über lange Zeiträume steigt der Börsenwert. Einfach mal Langzeitcharts öffnen. Das ist die Basis unseres Wirtschaftssystems.
Der Rest deines Postings ist auch wieder typisch für die Diskussion um die Börse: irgendwelche Horrorszenarien, die alles auf den Kopf stellen. Klar, das kann passieren. Dann haben wir aber ein ganz anderes Problem. Ich kann auch morgens mit nem Aneurisma tot vom Klo fallen, aber darauf richte ich doch nicht meine Planung aus. Oder auf Asteroideneinschlag. Und niemand hält euch eine Pistole an der Kopf, dass ihr bei drehender wirtschaftlicher Lage eure Positionen auf -90% reitet. Man darf auch verkaufen wenn die Lage sich ändert. Ich verstehe diese Panik vor Verlust nicht. Mit Risikomanagement kann man zu 100% der Zeit genau festlegen wie viel Verlust man toleriert und wann man raus ist. Da bieten sämtliche Broker tolle Optionen wie Stoploss, trailing stops und so weiter.