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Wann Barkauf, wann Finanzierung?

Themenstarteram 13. Januar 2018 um 20:45

Hallo miteinander,

gibt es hier Leute, die sich ein Auto hätten in bar kaufen können und sich dennoch für eine Finanzierung entschieden haben?

Wenn man bspw. einen Kredit für 2-3% bekäme und dann die Kaufsumme über einige Monate stattdessen in einen ETF-Sparplan investieren würde, der 4-5% erwirtschaftet und den man längerfristig anlegen kann, dann wäre das durchaus sinnvoll, oder?

Ich bin diesbezüglich noch recht grün hinter den Ohren und lege aktuell etwa 15% monatlich für später weg/an. Und nun habe ich mich gefragt, ob ein Finanzierungskauf auf zwei Jahre nicht vielleicht sinnvoller ist.

Vielleicht hat ja der eine oder andere das auch so gemacht oder hat mal gerechnet. Zu was für Ergebnissen seid ihr gekommen, was sind eure Erfahrungen? Würde mich über ein paar Sichtweisen sehr freuen. :)

Beste Antwort im Thema

Barkauf - wenn ich das Geld rum liegen habe und nicht für was anderes brauche.

Warum sollte ich eine Finanzierung machen? Die Zinsen zahl ich aus versteuertem Einkommen, immer.

Das angelegte Geld bringt etwas mehr Zinsen, vielleicht und steuerpflichtig.

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Barkauf - wenn ich das Geld rum liegen habe und nicht für was anderes brauche.

Warum sollte ich eine Finanzierung machen? Die Zinsen zahl ich aus versteuertem Einkommen, immer.

Das angelegte Geld bringt etwas mehr Zinsen, vielleicht und steuerpflichtig.

Zitat:

@PeterBH schrieb am 13. Januar 2018 um 22:27:59 Uhr:

Barkauf - wenn ich das Geld rum liegen habe und nicht für was anderes brauche.

Warum sollte ich eine Finanzierung machen? Die Zinsen zahl ich aus versteuertem Einkommen, immer.

Das angelegte Geld bringt etwas mehr Zinsen, vielleicht und steuerpflichtig.

Man könnte es auch als Spekulation sehen. Und langfristig bringen Aktien meist deutlich mehr als die Zinsen - selbst wenn die statt von 0,2 auf 6% steigen würden - was so schnell nicht passiert.

Also stehen zumeist 4% Finanzierung, 8-15% Rendite p.A. im Schnitt gegenüber. (Konservativ) Das Chance/Risiko Verhältnis passt also.

Nun ja, wenn ich sicher mehr Zinsen mit meinem Kapital erwirtschafte als ich für den Kredit zahle, ist das erst einmal vernünftig. Die Frage ist halt, wie sicher die Rendite deiner Kapitalanlage wirklich ist. Wenn die alte gut verzinste Staatsanleihen hättest, kein Problem. Bei ETF kommt es darauf an. Der nächste Aktiencrash kann dir deine Rechnung ganz gut vermiesen wenn dein ETF „aktienbasiert“ ist.

 

Es mag aber zum Beispiel andere Gründe geben, den Wagen (teil) zu finanzieren obwohl das Geld da ist. Ich habe das zum Beispiel gemacht weil ich wusste, dass ich zeitnah eine Immobilie kaufen wollte und dort das Eigenkapital besser eingesetzt war.

....wenn ich das Geld nicht für was anderes brauche.

Nach den ersten Fehlspekulationen sieht man das vielleicht etwas anders. Bin kein Beamter, sondern mein Einkommen schwankt erheblich. Also seh ich zu, dass die Fixkosten niedrig sind. So bin ich nicht gezwungen, Anlagen zu verkaufen.

Zitat:

@PeterBH schrieb am 13. Januar 2018 um 22:58:48 Uhr:

....wenn ich das Geld nicht für was anderes brauche.

Nach den ersten Fehlspekulationen sieht man das vielleicht etwas anders. Bin kein Beamter, sondern mein Einkommen schwankt erheblich. Also seh ich zu, dass die Fixkosten niedrig sind. So bin ich nicht gezwungen, Anlagen zu verkaufen.

So auf Kante daß ein VK zwingend ist und womöglich die Existenz gefährdet ist,sollte man ja auch nicht Finanzieren.

Bei der Veranlagung sollte man mal mind. 10 Jahre einplanen und in Krisenzeiten und in Boom Zeiten besser nicht hinsehen sondern vergessen. In Krisenzeiten verkauft man meist aus Panik zu billig/zu spät und in Boomzeiten vor Freude und Angst den Gewinn nicht zu verlieren zu Früh/zu billig. Das ist oft rein Psychologischer Natur.

Strategie "Trendfolge" - Kaufen und solange der Trend hält liegen lassen. An sich gute Firmen und deren Aktien erholen sich bei Korrekturen sehr schnell wieder und Fallen auch in der Krise kaum ins Bodenlose wie manch moderne Klitsche od. sonst heißes Zeugs.

Da kann man dann "fast" nichts Falsch machen. Aber klar der Mensch denkt meist zu kurz + will schnelle Ergebnisse und diese Wege sind meist Risikobehaftet. Aktuelles Bsp. Krypto & Co.

Klar sind auch mal 100% bzw. 1000% und mehr möglich. (Auch im Lotto Gewinnen ist möglich:D), aber 8-15% sind langfristig auch realistisch. Es darf auch mehr sein - aber wenn nicht dann sind es auch nicht viel weniger.

Man sollte nicht den Fehler machen, die letzten 10 Jahre in denen die Finanzmärkte mit QE-Programmen mit Geld geflutet wurden als Maßstab zu nehmen.

Der DAX z.B. stand im Jahr 2000 und im Jahr 2007 schon über 8.000 Punkte aktuell steht er bei gut 13.000 Punkten, da kommen keine 8 - 15% Rendite p.a. raus.

Anlagen mit denen man die Möglichkeit von 100 - 1000 % Rendite hat, sind äußerst spekulativ und bergen auch das Risiko des Totalverlustes.

Es gibt langfristige Betrachtungen, die bei Aktien, wie auch bei Edelmetallen auf eine Rendite von 6 - 8 % kommen, aber das bringt im Moment nichts. Wenn man am Hoch einsteigt, kann's auch auch paar Jahre (Finanzierungszeitraum) runtergehen und man hat mit Zitronen gehandelt.

Ich habe den Neuen Markt und DAX Crash um die Jahrtausendwende aktiv miterlebt und weiss wovon ich rede.

Jede Generation wird mal abgezockt und die Zeit ist nicht mehr fern. Denn wenn jeder glaubt, dass man mit Aktien "sicher" Geld verdienen kann, ist der Überraschungseffekt umso größer. Man braucht sich nur den Langfristchart des DAX anzusehen. Der verläuft immer in Wellen und derzeit ist er sehr weit oben, nahe am Allzeithoch. Das kann durchaus noch ein Weilchen weiter steigen, aber "sicher" ist da absolut NICHTS!!!

Wenn man zum selben Preis wie bei Barzahlung eine 0%-Finanzierung mitnehmen kann, kann man drüber nachdenken.

Für mich wäre selbst das nichts, denn wieso sollte ich was finanzieren, das ich cash bezahlen kann? Ist immer auch eine Frage des Lebensabschnittes.

Gier ist immer ein schlechter Ratgeber.

Aber letztendlich muss das jeder selbst wissen. Wenn ich das Eigenkapital schonen möchte, würde ich eher über ein Leasingschnäppchen mit günstigem LF von 0,5 - 0,7 nachdenken, als über eine Finanzierung.

XF-Coupe

@ XF-Coupe - Du hast sicher in vielem Recht - auch ich bin ein gebranntes Kind und habe seit 1995 so einiges Erlebt am Finanzmarkt.

Selektives Vorgehen bzw. eine Strategie ist deshalb umso wichtiger.

Ganz Sicher ist nie etwas. Deshalb ja mind. 10 Jahre Anlagehorizont. Genauso wie Du feststellst - man nicht den Fehler machen darf die letzten 10 Jahre sind die nächsten 10 Jahre, genauso darf man nicht den Fehler machen zu denken, jetzt ist alles schon so hoch da steht der Knall bevor. Was unmöglich erscheint kann gar nicht sein. Gerade jetzt stehen noch viel an der Seitenlinie und warten auf günstiege Kurse die nicht und nicht kommen wollen. So etwas ist eigentlich ein guter Indikator. Euphorie wie zu früheren Zeiten scheint es im Moment noch nicht zu geben (Ausnahmen Krypto, und teils Sozialmediawerte)

So gesehen hätte man weder Amazon, Microsoft, Priceline, Fielmann,... je Kaufen dürfen. Deshalb setze ich vermehrt auf die Trendfolge Strategie - wo mehr Faktoren einen Rolle spielen. Trend heißt hier aber nicht was gerade Trend ist (Wie zb. mal Solar, Internet, Immobilien, Krypto,...)

Solch Werte hatten auch ihre Korrekturen wenns mal wieder nach unten ging. Allerdings war dies nicht so ausgeprägt wie bei anderen und erholten sich im Anschluss schneller wieder und das über Jahrzehnte.

Zudem sollte man nicht nur Aussitzen, sondern günstige Gelegenheiten zum Nachkauf solcher Qualitätsaktien Nutzen - dann ist man wesentlich schneller in der Gewinnzone.

 

Wenn man > 10 Jahre einplant und es dann 15 Jahre werden ist es auch nicht weiter schlimm, bin mir aber sicher daß es diesbezüglich dann keine bessere Veranlagungsform gibt.

Der gr. Fehler liegt oft dariin daß man auf schnellen Gewinn aus ist und wenig Geduld mit sich bringt. Das verführt zu Fehlhandlungen,...

Ich nehme mich da selbst gar nicht aus - Habs selbst genug erlebt. Angst und Euphorie sind halt schlechte Ratgeber an der Börse. Die meisten lassen sich aber davon Leiten und das vernebelt oft den Sinn!

Hat man nach den Hochs im Crash runtergemischt dann hat man im Schnitt günstigere Einstiegskurse. Der DAX war 1-2 Jahre nach dem Hoch von 8000 auf 2000 bzw. 3500 Punkten. Kaufte man ungünstig zum Höchst und dann nochmals günstig nahe des Tiefs so kommt man auf einen Einstieg bei ~ 4000 Punkten.

Aktuell bei 13000 - hat sich der DAX dann mehr als verdreifacht. Jetzt sind halt seit dem 1 gr. Crash da 17 Jahre vergangen 200%/17 = 11-12% p.A.

Wenn man selektiver Vorgeht als daß man den DAX abbildet sind es dann noch ein paar % mehr!

Ich habe ja keineswegs ausgeschlossen, dass es noch weiter steigt.

Aber gerade die langfristige Betrachtungsweise ist doch der Knackpunkt, sie korreliert nicht mit dem relativ kurzen Finanzierungszeitraum eines Fahrzeugs.

Zudem sollte man grundsätzlich nur Geld langfristig anlegen, das "übrig" ist. Und Geld ist nicht übrig, wenn ich überlege, es in Aktien anzulegen und stattdessen ein Fahrzeug zu finanzieren.

Und wie gesagt, jeder wie er mag und wie er sich wohlfühlt. Was richtig und was falsch gewesen wäre, wird sich in der Zukunft zeigen. Aber es ist ja keine Thread zur Finanzanlage, daher back to topic.

Der TE überlegt ja über zwei Jahre zu 2 - 3% zu finanzieren und das Geld stattdessen zu 4 - 5% in einen ETF zu stecken. Aber was bleibt da? Wenn ich von den 4-5% Rendite die Steuer (mit Soli und ggf. Kirchensteuer) abziehe, kann er noch max. 1% gewinnen. 1% von sagen wir mal 20.000 € sind gerade mal 200 €, auf 2 Jahre dann 400 €. Lohnt es sich dafür ein Risiko einzugehen? Ich denke nicht.

Bei einer 0%-Finanzierung kann man drüber nachdenken, das hatte ich aber oben schon geschrieben.

XF-Coupe

Ja, bei nur 2-3 Jahre ist es reine Spekulation. Das kann gut gehen aber auch nicht! Kann einem 10-50% bringen oder auch Verlust!

Es gibt eine Langzeit-Studie von der HU Berlin (Fachbereich Wirtschaft/Banken) zur Entwicklung der Kapitalmärkte. Danach hat der DAX in den letzten 50-70 Jahren, auch unter Berücksichtigung von Schwankungen, im Durchschnitt gute 10% erwirtschaftet. Hoch einsteigen sollte man natürlich trotzdem nicht, Indikator dafür wäre u.B. das Shiller KGV für DAX oder was auch immer. Danach liegt das langfrsige Durchschnitts-KGV bei rd. 16 .. momentan weisen Aktien und Immobilien Werte von über 30 auf (Shiller KGV). Grüße

Man darf dabei aber nicht vergessen, dass der DAX kein fixes Konstrukt ist, sondern wechselt.

Wäre mal interessant, wieviele der DAX-Konzerne von vor 50-70 Jahren heute noch im DAX sind. Daher ist der DAX auch kein Maßstab für die Aktienperformance generell, weil im DAX immer nur die Top-Konzerne, was Marktkapitalisierung angeht, abgebildet sind. Daher sind eine generelle Langfrist-Aktien-Performance von 6-8% und eine DAX-Performance von mehr als 10% kein Widerspruch.

Grundsätzlich ist es so, dass die im Finanzkreislauf kursierende Geldmenge, die nach Spekulationsgewinnen sucht, immer größer wird, daher auch dieses hohe KGV. Die Frage ist nicht ob, dieses KGV irgendwann auf ein normales Maß zurückgeführt wird, sondern wann.

Aber wie gesagt, das hilft dem TE nur bedingt weiter, weil sich auf den angepeilten Zeitraum von 2 Jahren nur bedingt Prognosen treffen lassen.

XF-Coupe

Beim DAX sollte man auch mit berücksichtigen dass dieser ein Performance Index ist und kein Kursindex.

D.h. neben den Kursen sind auch die ausgeschütteten Dividenden mit berücksichtigt und eingerechnet. Wenn man nur den DAX Kursindex sich anschaut dann haben wir erst vor kurzen wieder die Höchstkurse von 2000 erreicht. Wer also zu Höchstkursen damals gekauft hat, der hat erst vor kurzem wieder seinen Einkaufsstand erreicht.

Generell halte ich Aktien für eine gutes Langfristinvestment und bin auch schon seit vielen Jahren in Aktien investiert. Aber das derzeitige wirtschaftliche Umfeld mit den hohen Schuldenständen, extrem niedriger Verzinsung und daraus resultierenden haussierenden Vermögenswerten (Immobilien, Aktien, Autos,...) haben mich umdenken lassen. Ich habe im letzten Jahr angefangen nach und nach meinen Aktienanteil zu reduzieren und Cash zu erhöhen. Ich werde erst wieder investieren wenn die Kurse wieder auf einem normalen Niveau liegen.

Wenn man sich die Statistiken anschaut dann liegen die Aktienkäufe die auf Kredit getätigt werden jeweils am Ende einer Börsenhausse auf Höchstniveau. Und dies zeigt sich jetzt wieder.

Ich persönlich würde derzeit nur sehr selektiv in Aktien investieren und auch nur wenn man sich auskennt.

Auf Kredit würde ich gar nicht kaufen (Auto auf Kredit und mit dem Bargeld Aktien kaufen ist für mich ein Aktienkauf auf Kredit).

Und ein Kauf auf Kredit mit einem Anlagehorizont von 2-3 Jahren ist pure Spekulation. Da würde ich mit dem Geld lieber ins Kasino gehen und einmalig alles auf Rot oder Schwarz setzen. Die Gewinnwahrscheinlichkeit halte ich derzeit für höher.

Gruß,

torval

Ich habe zu 0,99 % finanziert, aus folgendem Grund.

1. Bin selbständig und eine Betriebsprüfung kann schnell ins Haus flattern.

2. ich gerne schnell auf nicht vorhersehbare Dinge reagieren möchte / könnte ohne das ich meinen Bankberater anrufen müsste, und mir damit meine Flexibilität erhalten bleiben würde.

 

Schlussendlich ist dies eine Entscheidung die Du selber treffen solltest, dabei würde ich Dir raten auf DEIN Bauchgefühl zu hören.

Kein Mensch sagt Dir was er durch das „pokern“ verloren hat

Typisch für das Finanzierung Forum.

Der TE schreibt von einen Zeitraum von zwei Jahren, aber hier werden munter ellenlange Börsenweiheiten zu viel längeren Anlagehorizonten verbreitet.

TE, klare Kante von mir. Wenn das Geld für einen Barkauf vorhanden ist, dann kaufe bar.

Es wird ja wohl kaum ein sechsstelliger Betrag sein, bei dem irgendwelche Spekulationen über eine fette Rendite in zwei Jahren Sinn machen würden.

 

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