Wärmeübertragung Vergleich CW G12+ G12++ G13 im Verlgiech zu "konventionellen" KF.

Da in meinem Alhambra noch G11 drinnen ist habe ich mich einmal in die Problematik der Kühlflüssigkeiten reingelesen.
Man darf ja G11 nicht mit G12 mischen, mit G12+ oder neueren aber schon.
Die G13 ist angeblich nicht auf Glykolbasis sondern was anderes.
Da ich bei meinem Motorrad auf eine silikatfreie glykolbasierte KF setze frage ich mich wie sich die Flüssigkeiten darin unterscheiden wieviel Wärme sie wegtransportieren können.
Ich habe da aber noch keine Werte gefunden, weder eine NORM noch angaben bei den Herstellern dieser Flüssigkeiten.
Bin ich blind?

EDIT: Es gibt ja solche Wundermittel wie "engine Ice" die angeblich mehr Wärme wegleiten können aus dem Motor.
Wird der Motor kühler dadurch?
(Nicht dass ich es brauchen würde, meine beiden Motoren hier sind nicht sehr heiß konstuiert worden)

Beste Antwort im Thema

Ich hatte das Mocool von Motul im Motor. Mein 1.4 TSI Twincharger neigt dazu sehr langsam von einer einmal erreichten Temperatur zurückzugehen (abgelesen an der Öltemperatur). Das Mocool (und m.E. alle anderen Mittel dieser Art) macht nur Siinn, wenn man die Kühlflüssigkeit ganz ablässt und ein neues Gemisch Mocool/Wasser einfüllt. Das Mittel hat alle Eigenschaften eines üblichen Kühlmittelkonzentrats mit Ausnahme des Frostschutzes. Deshalb genügen auf 7 L Gesamtmenge auch ca. 0,5 L. Vom gewöhnlichen G13 kommen dagegen rd. 3 L auf 7 L Gesamtmenge. Das Mocooll selbst kühlt nicht besser, aber der Wasseranteil ist in dem fertigen Kühlmittel höher, als mit Frostschutz G12/G13.
Ergebnis: Unter Vollast erreicht er gleich hohe Öltemperaturen (ca. 115 Grad). Die Temperatur fällt aber, wenn man mit 100 Km/h weiterrollt nach wenigen huntert m bereits deutlich auf ca. 110 Grad, dazu braucht er mit G12 mindestens 2 km. Um unter 100 Grad zu kommen kann ich mit G12 teilweise 20 km dahinrollen, was mit Mocool längsten 5 Km gedauert hat. Unterm Strich ist es aber den 2maligen Wechsel des Kühlmittels im Jahr nicht wert.
Mocool auf eine fertige Kühlflüssigkeitsmischung mit Frostschutz zu schütten macht dagegen 0 Sinn.

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Zitat:

@GaryK schrieb am 2. Juli 2017 um 22:19:06 Uhr:



Zitat:

@navec schrieb am 2. Juli 2017 um 20:33:34 Uhr:


es geht dabei sogar deutlich auch um die Wärmekapazität des Kühlmittels, denn die Wärme wird durch das Wasser zum Kühler transportiert und wenn die Wärmekapazität des Transportmittels sehr viel geringer wäre, würde das bei konstant bleibender Umlaufgeschwindigkeit des Kühlmittels nicht mehr funktionieren (auch die Temperaturregelung würde dann zwangsläufig nicht mehr funktionieren)

In den Fluss geht über den Druckverlust auch die Viskosität bzw. Dichte ein, je nachdem ob laminare oder turbulente Strömung.

Zitat:

@GaryK schrieb am 2. Juli 2017 um 22:19:06 Uhr:



Zitat:

Die Wärmeleitfähigkeit wird hauptsächlich durch die inneren Oberflächen von Motor und Kühler bestimmt, denn da kommt es zu einem Wärmeübergang. Die Wärmeleitfähigkeit von reinem Wasser ist auch größer, als die eines Gemisches.

Ist die, das stimmt. Nur geht in den Wärmeübergang auch die Nusselt-Zahl ein, da steht u.a. die Wärmeleitfähigkeit drin. Dumm nur: es sei denn die Flüssigkeit siedet. Was sämtliche Zusätze samt Druck versuchen so lang wie möglich zu unterdrücken. Somit musst du die Nusselt Zahl schön hoch und damit die Grenzschichtdicke niedrig halten, aber eben OHNE sieden.

Klassische Mischungen bringen dir schnell 10 Grad Gewinn beim Siedepunkt. Was bedeutet, das die heissesten Bauteile noch gekühlt werden statt durch Blasensieden zu überhitzen. Das ist wie der ritt auf der Rasierklinge. Etwas zu wenig und die am höchsten belasteten Bauteile sterben mangels Kühlung.

Ach ja, Daten siehe http://www.glykol-sole.de/Downloaddateien/Glykosol_N_20seiten_deu.pdf ... Reines Wasser ist nett, aber leider nicht alles. Die Siedepunktserhöhung hilft bei der Kühlung ungemein.

Es ging mir ja hauptsächlich um den Einfluss der Wärmekapazität und die ist nun mal bei einem Wärmetransportsystem sehr wichtig, denn wenn die Transportkapazität gering ist, müsste die Transportgeschwindigkeit entsprechend erhöht werden, um die gleiche Wärmemenge in der selben Zeit zu transportieren.

Die Transportgeschwindigkeit ist im Falle des Kühlsystems aber immer gleich groß und eben auf die Transportkapazität (in dem Fall Wärmekapazität) des Kühlmittels abgestimmt.
Die Wärmekapazität des Kühlmittels wird hauptsächlich durch den Wasseranteil bestimmt.

Der Wärmeübergang (wie schnell bekomme ich die Wärme in das Medium Wasser und wie schnell kann das Wasser die Wärme wieder abgeben) ist eine zweite, wichtige, aber davon größtenteils unabhängige Betrachtung.

Zitat:

Die Transportgeschwindigkeit ist im Falle des Kühlsystems aber immer gleich groß

ist die wasserpumpendrehzahl nicht motordrehzahlabhängig?

Ja. Und da brauchst streng genommen noch die Pumpenkennlinie, um die Kühlmittelmasse über den Widerstand des Kühlsystems zu ermitteln. Ist in Summe eben nicht trivial. Und Wärmeübergang kommt vom Motor zum Kühlmittel auf der heißen Seite sowie im Kühler selbst durch den Kühler an die Luft zum Tragen. Auch nicht trivial.

einfach einen kühlmassenmesser installieren.😁
oder einfach weniger drüber nachdenken.
auf einigen rennstrecken darf nur mit purem wasser im system gefahren werden damit im falle eines crashes die fahrbahn nicht versaut wird. da macht sich auch keiner gedanken über kühlerchemie.

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Zitat:

@slv rider schrieb am 4. Juli 2017 um 11:57:41 Uhr:



Zitat:

Die Transportgeschwindigkeit ist im Falle des Kühlsystems aber immer gleich groß

ist die wasserpumpendrehzahl nicht motordrehzahlabhängig?

das "gleich groß" bezog sich darauf, dass die Pumpe sich nicht auf Kühlmittel mit unterschiedlicher Wärmekapazität mit veränderter Drehzahl einstellen kann und von daher wäre ein ausreichender Wärmetransport gefährdet, wenn das Kühlmittel eine deutlich geringere Wärmekapazität hätte.

Da Glysantin für die Honda Autos nur G30 auflistet und nur für Fahrzeuge aus dem VW Konzern und wenige weitere G40 habe ich mal G30 bestellt.

Hat schon wer experimentiert mit verschiedenen Verdünnungsverhältnissen bei der Kühlflüssigkeit?

da der frostschutz auch andere wichtige aufgaben hat als den "frostschutz" sollte man sich im groben an die herstellerempfehlung halten.

Na ja.
Auf der Flasche steht dass man es 1:1, 1:1,5 und 1:2 mischen kann mit weichem oder entmineralisiertem Wasser.
Mich interessiert ob es merkbare Unterschiede gibt zwischen 1:1 und 1:2 bei Fahrzeugen die hitzemäßig etwas grenzwertig sind.

woran merkt man denn das ein fahrzeug thermisch grenzwertig ist?

Moin

Überlegung am Rande, unabhängig von der Wärmefähigkeit von Wasser mit oder ohne Kühlmittel:

Ebenfalls entscheidend ist doch auch das deltaTemp. Bei 20 Grad Außentemperatur habe ich mit 80 Grad eine geringere Wärmabfuhr als wenn das Wasser 100 Grad hat. Darauf bauen zumindest alte Fahrzeuge auch auf. Im normal Betrieb laufen sie mit um 80 Grad, wenn sie Leistung abgeben, dann wird das Kühlwasser wärmer und kann somit mehr Wärme an die Umgebung abgeben. Um dann aber definitv zu vermeiden das es Blasen gibt, die nicht Kühlen, braucht man Frostschutz, welcher den Siedepunkt anhebt.

So schreibt VW wohl nicht Umsonst auch und gerade in Wüstenregionen wie Australien Kühlmittel vor.

Moin
Björn

Zitat:

@slv rider schrieb am 6. Juli 2017 um 07:33:15 Uhr:


woran merkt man denn das ein fahrzeug thermisch grenzwertig ist?

Dass der Zeiger längere Zeit knapp vor dem roten Bereich ist.

und warum ist er da? konstruktiv bedingt, tropisches Klima oder schippptuuuning? 😉

Pralle Sonne, extreme Hitze und vorkämpfen im Stau da keiner eine Rettungsgasse bildet für uns. 🙂
Ich hatte leider kein Thermometer dabei aber das werden auf jeden Fall viel mehr wie 40°C gewesen sein, eher schon 45°C.
Im Stau bläst dich auch jeder mit warmer Luft an da ja in jedem Auto noch die Klima auf vollen Touren läuft.

Als ob die Temperatur im Cockpit was mit der Kühlmitteltemperatur zu tun hat. Im Cockpit "90°C" und real 85-105°C je nach last und Speed. Sagt OBD2.

die ehrlichste anzeige hatte ich mal in digitaler form im mopped. da schwankte der wert im sekundentakt. ampelstop gings nach oben das man garnicht hinschauen mochte und der fahrtwind hats wieder schnell runtergekühlt.

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