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W126 Kauf ohne Historie
Ich hab vor die Tage eventuell einen SE 300 zu kaufen.
Was die Historie angeht ist nicht viel da, der Wagen soll angeblich 200k gelaufen sein. Wie könnte man sowas prüfen am besten?
Allgemein wenn es SE 300 Fahrer unter uns gibt, auf was sollte man achten. Rost weiß ich Bescheid, der Wagen ist nachlackiert und man kann leider nicht erkennen ob drunter Rost ist oder nicht. Einzig an der Tür hinten links unten an der Leiste sieht man es.
Wagen soll 6k Kosten, will den als daily fahren bis der „tot“ ist, von daher erwarte ich jetzt nicht einen Liebhaberfahrzeug. Nur zuverlässig muss er sein, deswegen müsste ich wissen wie sich so ein se300 Motor normal verhält. Achso und der Tempomat funktioniert wohl nicht mehr, was kostet sowas instandzusetzen?
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39 Antworten
Ohne jetzt den kompletten Thread durchzulesen, kann ich nur sagen, dass die Historie eines Fahrzeuges nur bedingt von Wichtigkeit ist. Ja, ich persönlich würde auch ein Auto ohne Scheckheft kaufen und mit 10 Vorbesitzer, wenn die Substanz bzw. der technische Zustand 1A ist. Es ist in erster Linie immer eine Frage des Preises. Wenn ich dadurch ein Auto umgerechnet um 5000€ günstiger bekomme, dann ist mir ein fehlendes Scheckheft egal.
Ich muss also einen finanziellen Vorteil haben.
Neuestes Beispiel: Ich habe vor ein paar Monaten ein Cabrio gekauft. Keinen Mercedes mit einem "löchrigen" Scheckheft. Wer sich näher dafür interessiert, der kann es in meiner Profilbeschreibung nachsehen.
Das Ding hatte 4 Besitzer vor mir, wobei ich den letzten Besitzer kenne bzw. weiß, wer das ist. Zwischen Kilometer 30.000km und 120.000km eine Lücke im Serviceheft. Keine Ahnung, ob da was gemacht wurde, oder ob dazwischen die Kiste Vollgeas ohne Service und Ölwechsel getreten wurde. Jetzt hat das Auto 163.000km runter. Die Besitzer erstrecken sich durch ganz Österreich. Erster und wahrscheinlich auch der zweite Besitzer in Wien, wo es ausgeliefert wurde und dann noch ein Eintrag in Vorarlberg, also komplett auf der anderen Seite von Österreich. Danach ging es wieder zurück nach Kärnten, also Richtung Süden.
Der Preis war aber so gut, dass ich nichts Vergleichbares, auch nicht in Deutschland bis jetzt gefunden habe. Daher habe ich das Fahrzeug trotzdem gekauft und habe es bis zum Wintereinbruch als Daily ohne Beanstandungen und Probleme benützt.
Wie schon anfangs geschrieben: Immer eine Frage des Kaufpreises.
Zitat:
@sniffthetears schrieb am 14. Dezember 2022 um 13:37:48 Uhr:
Ohne jetzt den kompletten Thread durchzulesen […] Wie schon anfangs geschrieben: Immer eine Frage des Kaufpreises.
Vollste Zustimmung :) Ich habe zwei Kisten (W460 und A124) mit Lückeen in Scheckheft und Historie. Na und? Zustand war jeweils i.O. Vor Ort anschauen, testen und am besten noch jemanden mitnehmen, der sich als "Enthusiasmus-Katalysator" zur Verfügung stellt und Fach- und Sachkunde hat.
Meinen letzten Kauf habe ich bei der Probefahrt beim KÜS vorgestellt, der (wie der Verkäufer natürlich auch!) von mir darüber vorinformiert wurde und sich dementsprechend darauf einstellen konnte. Die 150 EUR ist es auf jeden Fall wert. Dann spart man sich die Rätseleien.
Mein A124 ist auch mal lackiert worden und das Getriebe hat keine matching number. Ich weiß bis heute nicht warum, aber es ist auch egal. Der Preis war aber eben echt gut und der Wagen fährt wie ein Düppken.
Mein W460 Cabrio war mal -wie sich NACH dem Kauf herausstellte- Winterdienstfahrzeug, mit Schneepflug und Salzstreuer! Konnte mich aber gar nicht schocken, ich habe ja die Bewertung des IST-Zustands gemacht.
Long story short: ich finde es sehr schön, wenn die Historie lückenlos und nachvollziehbar ist. Aber wenn nicht? So what! Hauptsache das AUto macht Spaß.
Just my 2 cents - Pecco
@Pecco:
So sehe ich das auch. Und deshalb hasse ich es, Autos selbst zu verkaufen. Als ich das letzte Mal ein Aiuto verkaufen wollte, hat mich jemand angerufen, der sich besonders schlau vorkam. Der Audi hatte eine komplette Motorrevision hinter sich mit allem, was dazu gehört. Eine Rechnung von einer Audi Werkstatt lag vor - ganze 10 Seiten mit einem Endbetrag von ca. 8000€. Das Scheckheft war voll bis zum letzten Kilometer, (alles bei Audi Vertragswerkstätten), aber es gab beim Ölwechsel eine Lücke von ca. 20.000km, weil zu dieser Zeit die Revision passierte und das Öl sowieso abgelassen wurde und durch ein neue Öl ersetzt wurde. Das Fahrzeug hatte damals einen Kilometerstand von 245.000km und ich wollte dafür rund 8000€.
Er beanstandete diese "Lücke" und ich habe dankend abgelehnt. Danach fuhr ich den Wagen noch 60.000km ohne irgendwelche Probleme.
Immer wieder interessant, wieviele Leute es gibt, die glauben,. wenn ein Scheckheft dabei ist, dass das Auto dann gut ist. Das kann ebenso der größte Schrotthaufen sein. Sagt gar nichts aus!
Also auch mich stört diese anatolische Umrüstung, aber davon abgesehen: Natürlich kannst ne Möhre für ein paar Jahre fahren. Wenn Du neben den 4-5k noch 1-2k Reparaturkosten rechnest. Jedoch: Wenn Du sowas 2 bis 3 mal im Leben machst, dann hättest in der Milchmädchenrechnung 15 - 20k ausgegeben und könntest dafür direkt einen erhaltenswerten Oldie kaufen, der evtl. sogar im Wert steigt in den Jahren. Wie sagte die Oma schon? Wer billig kauft, kauft teuer.
Also mir wäre der w126 für Alltagsfahrten bei Schneematsch und Salz auf den Straßen zum nächsten
Bäcker und sonstiges zu schade.
Da würde ich mir noch einen Golf oder ähnliches für den
Winter zulegen , auch wegen des Frontantrieb ist man für Fahrten in dieser Zeit besser Gerüstet.
Zitat:
@F800S_vienna schrieb am 16. Dezember 2022 um 08:41:39 Uhr:
Also auch mich stört diese anatolische Umrüstung, aber davon abgesehen: Natürlich kannst ne Möhre für ein paar Jahre fahren. Wenn Du neben den 4-5k noch 1-2k Reparaturkosten rechnest. Jedoch: Wenn Du sowas 2 bis 3 mal im Leben machst, dann hättest in der Milchmädchenrechnung 15 - 20k ausgegeben und könntest dafür direkt einen erhaltenswerten Oldie kaufen, der evtl. sogar im Wert steigt in den Jahren. Wie sagte die Oma schon? Wer billig kauft, kauft teuer.
Wer gibt dir eigentlich die Garantie, dass ein teures oder teureres Fahrzeug IMMER besser ist, als ein günstigeres? Es gibt auch sogenannte Blender, die 20.000€ und mehr kosten und nur am ersten Blick gut sind. Speziell Japan Importe sind da immer solche Kandidaten - nichtg immer, aber sehr oft. Und dann gibt es noch einen Laden in Bayern, der Youtube Videos macht und jedes seiner Fahrzeuge als das beste auf Erden anpreist, um so weit mehr Geld dafür auszurufen, als es die aktuelle Marktlage es macht. Scheinbar mit großem Erfolg.
Zitat:
@Mercedes und ich schrieb am 16. Dezember 2022 um 10:13:16 Uhr:
Also mir wäre der w126 für Alltagsfahrten bei Schneematsch und Salz auf den Straßen zum nächsten
Bäcker und sonstiges zu schade.
Da würde ich mir noch einen Golf oder ähnliches für den
Winter zulegen , auch wegen des Frontantrieb ist man für Fahrten in dieser Zeit besser Gerüstet.
Ein Golf.....das hat doch überhaupt keinen Stil...dann lieber zu Fuß gehen ;-)
Es ist egal was ein Golf kann oder wieviel PS der hat...es bleibt ein Golf.
Hört sich großkotzig an...is aber so ;-)
Und genau deswegen kann man ihn dann ohne schlechtes gefühl gnadenlos durch den Winter prügeln ;)
Wer gibt dir eigentlich die Garantie, dass ein teures oder teureres Fahrzeug IMMER besser ist, als ein günstigeres? Es gibt auch sogenannte Blender, die 20.000€ und mehr kosten und nur am ersten Blick gut sind. Speziell Japan Importe sind da immer solche Kandidaten - nichtg immer, aber sehr oft. Und dann gibt es noch einen Laden in Bayern, der Youtube Videos macht und jedes seiner Fahrzeuge als das beste auf Erden anpreist, um so weit mehr Geld dafür auszurufen, als es die aktuelle Marktlage es macht. Scheinbar mit großem Erfolg.
Sorry wenn ich Dir jetzt scheinbar auf den Schlips getreten bin. War nur meine Meinung, kein Angriff. Und ja, man kann seriöse Gutachter drüberlaufen lassen, lohnt sich bei höhreren Preisen. Garantie gibt es nicht aber Wahrscheinlichkeiten. Ich brauch jetzt nicht die Checkliste "Wie erkenne ich unseriöse Angebote/Händler" rausholen.
Zitat:
Sorry wenn ich Dir jetzt scheinbar auf den Schlips getreten bin. War nur meine Meinung, kein Angriff. Und ja, man kann seriöse Gutachter drüberlaufen lassen, lohnt sich bei höhreren Preisen. Garantie gibt es nicht aber Wahrscheinlichkeiten. Ich brauch jetzt nicht die Checkliste "Wie erkenne ich unseriöse Angebote/Händler" rausholen.
Fühle mich überhaupt nicht auf den Schlips getreten. Ist nur eine ganz normale Frage gewesen. Ich höre immer wieder auf Youtube und lese auch immer wieder die Aussage: "Nehme einige Tausender mehr in die Hand, und kaufe dir ein besseres Auto damit, dann wirst du später weniger in Reparaturen stecken müssen." Diese Aussage muss nicht immer stimmen. Es gibt preislich interessante Autos, die auch nicht schlecht sind und manchmal auch besser sind, als Autos, die teurer sind. Das ist bestimmt nicht die Regel, aber es kommt vor.
Da ist es immer gut, wenn man jemanden an der Hinterhand hat, der sich auskennt und das Auto auf Herz und Nieren prüft, bis es zum Kauf kommt. Und man sollte sich von "billigeren" Angeboten nicht abschrecken lassen.
Bestes Beispiel: Das oben genannte Autohaus von mir hat einen 450 SEL 6.9 W116 im Angebot. Dieser kostet knapp unter 100.000€ und hat sogar Rostansätze am Einstiegsbereich und am Kühler unter der Motorhaube. Kein ABS, da ein relativ frühes 6.9er Modell.
Das einzige Argument, das immer wieder als eine Art Rechtfertigung im Video kam, war, dass das Auto aus erster Hand ist. Dabei war es einige Jahrzehnte komplett stillgelegt und in dieser Zeit sind in der Familie bestimmt 10 andere Leute damit gefahren. Da ist es völlig egal, ob im Brief ein Besitzer oder 10 Besitzer eingetragen sind. Bei dem Preis erwarte ich mir jedenfalls noch was weit Besseres und nicht so etwas.
Also nicht blenden lassen von solchen Angebiten. Wenn man selbst sucht, findet man bestimmt was Gleichwertiges um 40.000€ - 50.000€ weniger. Und da sehe ich das Exemplar auch preislich.
Grüße,
Willi