W126 Inbetriebnahme nach langer Standzeit

Mercedes S-Klasse W126

Hallo,
ich heisse Markus und bin glücklicher Neubesitzer eines W126 500SEL, den ich in einer Garage gefunden habe. Bis auf das recherchierte Standardproblem Heckscheibe ist er augenscheinlich im guten Zustand. Jetzt zu meiner Frage: Er steht wohl schon seit 10 Jahren - ich hab ein ungutes Gefühl dabei, ihn einfach per Überbrückungskabel mal so zu starten.

Gibt es Tipps, wie man bei einem solchen Start vorgehen sollte. Erschwerend ist der Umstand, das er in einer Tiefgarage steht und ich relativ wenig Ahnung von der Technik habe. Falls ihr also so lieb seid mir Tipps zu geben wäre es gleichzeitig nett, gfs. einen Link auf die technische Umsetzung (z.B. Zündung überbrücken, Ölwechsel) zu integrieren.

Vielen Dank an euch vorab,
Ein (hoffentlich) glücklicher W126 Besitzer :-))

Beste Antwort im Thema

10 Jahre sind eine LANGE Standzeit. Da ist nicht einfach mal "mach den Motor an..." . Wird zwar mit Sicherheit funktionieren, aber gesund ist das nicht...

Schau erst einmal wie viel Sprit du noch im Tank hast. Wenn der Tank leer ist, dann besorg dir frischen Sprit von der Tanke und einen Injection Cleaner. Das kippst du vorher in den Tank.
Dann ziehst du das Kraftstoffpumpenrelais heraus und überbrückst die Klemme Kl. 30 auf 87. Nun sollte dank frischer Batterie die Kraftstoffpumpe ständig laufen - bei eingeschalteter Zündung. Alter Sprit wird nun aus dem Mengenteiler entfernt und das verharzte Zeug durch den Injection Cleaner gelöst. Das sollttest du nun 5 Minuten so laufen lassen.

Währenddessen kannst du alle 8 Zündkerzen herausdrehen und durch das ZKloch Caramba in den Zylinder sprühen. So wird Flugrost ein bisschen entschärft. Einwirken lassen und den Motor dann mit einer 27er Nuss ein paar Mal durchdrehen. Wenn du es genau machen willst, dann solltest du die Ventildeckelhaube abmachen und dort neues Öl auf alle Teile träufeln...
Du kannst auch den Stecker am Zündsteuergerät abziehen und den Motor mit dem Anlasser ein paar Mal drehen. Allerdings wird dabei schon Sprit eingesprüht.
Nun einmal die Stauscheibe komplett durchdrücken. Alles wieder zusammenbauen und Motor starten

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Hi,

das hört sich doch gut an 😉 ist sicher gefrickel, aber anders geht es nciht...

Viel spaß mit den Schrauben^^

1. zuerst den Tankdeckel aufmachen (um den Tank-Überdruck abzulassen).
2. Mit DB-Spezialwerkzeug Zuleitung und Ableitung abklemmen (Hier geht auch eine entsprechende Gripzange (mit Feststellung) oder Schraubzwinge. Sicherheitshalber für die Leitung vom Tank einen entsprechenden Dorn (Schraubenzieher, Durchschlag o.ä) zum zustopfen bereithalten.
3. Große Wanne unterstellen und Viele Lappen - bei mir wurde es immer feucht😉
4. Ganze Benzinpumpen-/Filtereinheit ausbauen, mit neuen Kupfer-dichtungen versehen und komplett wieder einbauen.
5. Duschen und damir rechnen, dass man aufgrund des -trotz noch so gründlichem Reinigen- anhaftenden Benzingeruchs die nächstenacht auf der Couck verbringen muß😁

Viiiiel Spass,😁😁
Jogi

OT

Zitat:

5. Duschen und damir rechnen, dass man aufgrund des -trotz noch so gründlichem Reinigen- anhaftenden Benzingeruchs die nächstenacht auf der Couck verbringen muß

Hallo Jogi,

ein klares "das kommt darauf an". Da soll es ja auch Mädels geben, die auf etwas herbmännlichen Duft nach Super stehen oder sogar mitschrauben, und wenn dann abends beide das gleiche 98-oktanige Parfum tragen, kanns auch ganz nett werden 😉

Ende OT

Sternengruß von Ingolf

der ist gut! ach ja, rauchen sollte man dann wohl auch nicht :-))

zufällig eine Ahnung was bzw. wieviele Kupferdichtungen da reinmüssen? die hab ich nämlich noch nicht...ich glaub bei der Pumpe die ich bei Ebay für 50 euro ersteigert habe ist nix dabei....

nochwas: wenn ich mir das auf meinem eingestellten Foto anschau - ist es dann richtig, das das Benzin zuerst aus dem Tank in den Filter, dann Pumpe und weiter in die zwei schwarzen Schläuche läuft? oder wie ist die Fliessrichtung? wenn es also im Bild von rechts nach links läuft frag ich mich, wie ich das metallteil abbinde...

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@ Ingolf

so weit ich weiß hab ich so eine erwischt 😉 naja eine andere würde es mit mir ja auch nicht aushalten 🙂

Zitat:

Original geschrieben von jogfritz


1. zuerst den Tankdeckel aufmachen (um den Tank-Überdruck abzulassen).
2. Mit DB-Spezialwerkzeug Zuleitung und Ableitung abklemmen (Hier geht auch eine entsprechende Gripzange (mit Feststellung) oder Schraubzwinge. Sicherheitshalber für die Leitung vom Tank einen entsprechenden Dorn (Schraubenzieher, Durchschlag o.ä) zum zustopfen bereithalten.
3. Große Wanne unterstellen und Viele Lappen - bei mir wurde es immer feucht😉
4. Ganze Benzinpumpen-/Filtereinheit ausbauen, mit neuen Kupfer-dichtungen versehen und komplett wieder einbauen.
5. Duschen und damir rechnen, dass man aufgrund des -trotz noch so gründlichem Reinigen- anhaftenden Benzingeruchs die nächstenacht auf der Couck verbringen muß😁

Viiiiel Spass,😁😁
Jogi

ACHTUNG - Fehler:
Aluminium-Dichtringe verwenden da sonst Kontaktkorossion zwischen Alu-Gehäuse und Dichtung! Kupfer und Alu mögen sich nicht sonderlich

Sorry,
Jogi

..gut, Aludichtungen werden gekauft. Ist euch die Größe bekannt? Habe übrigens gestern -um ein Fiasko unter dem Auto zu vermeiden- das Benzin abgelassen ---- und --- stinken ist gar kein Ausdruck, die alte Suppe riecht derartig fies. Na denn, ist auf jeden Fall erledigt, Samstag kommt dann der Aus-/Einbau...

und wenn ich schon dran bin, dachte ich mir auch einen Ölwechsel vorzunehmen. Wo sitz eigentlich der Ölfilter, ich finde keine Anleitung zum einfachen Ölwechsel, immer nur zum Automatikgetriebeölwechsel? Falls jemand noch Tipps/Antleitung zum Ölwechsel hat wäre ich froh....

merci...

Hi,

der Ölfilter sitzt in der dicken Tonne links am Motor, wenn du davor stehst, rechts in Fahrtrichtung.

Auf den Gummiring achten, dass der in der Packung des Filters beiliegt, sonst auch den neu ordern.

so, liebe w126 Fans...jetzt bin ich etwas ratlos. Habe Benzinpumpe/Filter getauscht. OK, weil ich die metallrohrverbindungen Filter zu Pumpe noch nicht habe ist es dort ein wenig undicht(sprühnebel), was aber das Benzin nicht daran hindert nach vorne zu gelangen(habe die 8 Schrauben unter dem Luftfilter testweise etwas gelöst, hier kommt bis auf zwei Schrauben das Benzin an). Zündkerzen zünden auch, denke bei der Reihenfolge der Steckplätze kann man ja nicht soviel falsch machen, da sie ja oben entsprechend der Reihenfolge eingeklemmt sind.

hat jemand noch einen tollen Kniff, wie ich die Karre zum laufen bekomme?

was habe ich bisher gemacht? Zündkerzen getauscht, neue Batterie, Benzinpumpe, Benzinfilter, diverse Verbindungen neu (bis halt auf die metallrohrverbindungen "rechts" von Filter/Pumpe...neues Benzin mit injectioncleaner ist auch drin, altes Bezin hab ich vorher abgelassen.

wäre klasse, sonst bleibt mir nur der Abschleppweg aus der Tiefgarage...:-((

Hi

Hast du schon mal die Zündkabel an der Zündverteilerkappe kontrolliert ob sie dort vertauscht wurden?
Ebenso ist es möglich das die Kontakte in der Zündverteilerkappe und am Finger durch eingedrungene Feuchtigkeit usw. defekt bzw. korodiert sind und deshalb zwar die Zündkerzen zünden aber das dafür mit viel zu wenig Leistung um das Gemisch zu entzünden.

Gruß Holger V.

Also auch wenn meine bisherigen Tipps, Ratschläge, Empfehlungen,
bisher alle durch die Bank nicht hilfreich waren 🙁
so starte ich noch einmal einen letzten,
wenn auch zaghaften Versuch 😉

Die Beschriebene Leckage, lässt sich natürlich hier nicht "erschnuppern"
als auch der erwähnte Sprühnebel (Menge) nicht sichten/abschätzen.

Auch der Hinweis: Kraftstoff kommt an den Ventilen an – oder so,
ist nur bedingt hilfreich.
(wenn an zweien gar nichts passiert, ist zudem der Mengenteiler auf Funktion zu überprüfen)

Generell ist nämlich anzumerken, Kraftstoff der,
wenn man die Überwürfe an den Ventilen löst, ankommt,
bewirkt noch gar nichts 🙁 außer das es in der Tiefgarage umgehend müffelt.

Die Einspritzventile benötigen ihren Öffnungsdruck,
ob bei "offener" Pumpe dort ca. 3,0 bar erreicht werden, wage ich zu bezweifeln.
Fakt ist, ohne Kraftstoff im Brennraum wird der M117 nicht zünden.

Hatte ich nicht (und es war nicht im Kleingedruckten) empfohlen,
damit es vernünftig (dicht) gemacht werden kann,
dass Kraftstoffpumpenpaket komplett auszubauen?

So... (genug Dampf abgelassen😉)
...allerdings, nur schreiben um etwas zu schreiben, lass ich dann lieber bleiben,
denn wird es nicht gelesen, deckt es nicht einmal die Spesen.

Womit ich abschließend nur kurz in Erinnerung rufen möchte,
das "wir" alle uns hier absolut kostenlos, nen Kopp machen,
wenn es dann aber völlig "umsonst" ist,
geht der Sinn der gemeinsamen Bemühungen leider flöten 😉

Hallo toelleturm,

zum Beitrag von Holger: kontrolliere doch mal, ob tatsächlich nicht Zündkabel vertauscht sind, sondern ob das richtige Kabel an den richtigen Zylinder geht: die Zündfolge für Deinen M117 ist 1-5-4-8-6-3-7-2
Die Idee mit dem Blick in den Verteiler (alles blank, Zustand Verteilerfinger, ...) ist auch prüfenswert.

Wenns dann doch eventuell die Kraftstoffversorgung ist wie Jörg vermutet, wäre es hilfreich, wenn jemand, der sich ein bisserl am 126er auskennt, Dich mal in Deiner Tiefgarage besucht, es gibt einfach zu viele Möglichkeiten, um das via "Ferndiagnose" kurzfristig zum Erfolg zu bringen, am besten jemand mit einem Baujahrähnlichen 500er, dann könnte man vor Ort z.B. auch Komponenten mal tauschen und testen wie z.B. Mengenteilerpoti, KPR, ...

Wo sitzt Du denn? Vielleicht gibt es ja einen 126er-erfahrenen MTler im Forum, der einen kleinen Sontagsbesuch macht?

Sternengruß von Ingolf

So, nach etwas längerer Zeit die gute Nachricht: Der Wagen läuft! Woran hat es gelegen? Wie schon von vielen richtig vermutet, lag es an der Benzinzufuhr. Kurzum: nach 9 Jahren Standzeit war so ziemlich alles was mit Benzin zu tun hat dicht/verklebt. Die Filter am Tank (auch der im Tank) waren komplett dicht. Auch für andere mit ähnlichen Fragen zähle ich nunmal auf, was ich alles gemacht habe:

Zur Inbetriebnahme:
- Zündkerzen ausgetauscht, Caramba in die Zylinder gesprüht, 24std einwirken lassen
- Ölwechsel, neue Batterie
- Altes Benzin abgelassen, Tank gespült, Filter im Tank getauscht
- Krafstoffpumpenpaket komplett ausgetauscht (Pumpe, Filter, Verbindungen)
- Mengenverteiler ausgetauscht
- Getriebeöl erstmal nachgefüllt, Tausch erst, wenn ich ein paar KM gefahren sein werde

Ich danke allen für Ihre Hilfe/Kommentare und Zeit, hat sehr sehr gut geholfen. Nun steht die erste Probefahrt an, bin sicher da werden dann noch weitere "Problemchen" bei rauskommen....

viele Grüße
toelleturm

Hallo,
wollte mich an dieser Stelle einmal ausführlich für diesen Thread bedanken. Alle hier gemachten Vorschläge und Hinweise haben mir sehr geholfen meinen 500sec Bj. 6/`87 nach dreijährigem Stillstand wiederzubeleben.
Werde in den nächsten Tagen berichten, ob noch weitere Probleme aufgetreten sind.

hans L.

Ps: Das Fahrzeug wurde leider Opfer eines Einbruchs mit Vandalismus und war drei Jahre lang , bedingt durch eine nicht gerade gut funktionierende Justiz , in einem Polizeidepot verwahrt, ungeschützt im Freien stehend. ( Es blutet mir derzeit noch das Herz , wenn ich nun meinen Wagen vor mir stehen sehe, aber so langsam wird es wieder ein Auto.) Auch wenn der Wagen die drei Jahre ungeschützt und offen stand, so ist positiv zu vermerken:das Fahrzeug ist auf Gran Canaria stationiert und hat daher keine nennenswerten Wasserschäden durch Regen, allerdings hat die Sonne und der feine Staub dem Leder teilweise auch zu schaffen gemacht. Zu diesem Thema werde ich sicherlich noch die eine oder andere Frage stellen.

Nachdem ich mich in diesem Thread ja kundig gemacht habe, was zu tun ist, einen länger stillgestandenen 126 wieder in Gang zu setzen, hab ich mich heute ans Schrauben gemacht.
Eines hatte ich schon festgestellt, an der Einspritzanlage kam kein Sprit an, es konnte also nur der oder die Filter sein oder die Pumpen. Wenn man die Zündung einschaltete war das wohlvertraute Summen der Pumpe zu hören, also , so vermutete ich , war es nicht die Pumpe, aber im Gegensatz zu meinem 380 SE hat der 500 SEC zwei Pumpen. Also was soll ich sagen , eine der Pumpen sitzt fest, damit wäre der Fehler vermutlich gefunden.
Aber nun kommt noch eine entscheidene Frage. Um Anfangs die Pumpen zu testen , wollte ich ( Wie hat ein Mitglied es so schön betitelt? "Dieses mickrige kleine Ding, das immer Ärger macht"😉, also das "KPR" ausbauen und überbrücken. Nur zu meiner Verwunderung, an der beschriebenen Stelle war absolut nichts zu finden und auch sonst im restlichen Motorraum bin ich nicht fündig geworden.
Hat jemand eine Idee wo sich das KPR sonst noch verbergen könnte? Für einen Hinweis wäre ich sehr dankbar.

Vielleicht dies noch zur Erklärung, ich befinde mich wie schon geschrieben mit meinen Fahrzeugen auf Gran Canaria, Hier auf der Inssel haben wir zwar eine Daimler Vertretung, aber die Qualität ist ,freundlich ausgedrückt, mehr afrikanischen Standards. Und freie Schrauberbuden...... da hat es auch schon einer fertig gebracht mir einen hochfrisierten 500 er AMG Motor kaputt zu reparieren, also da ist mein Vertrauen auch gleich Null.

Für Eure Hilfe und Ratschläge danke ich schon mal jetzt

hans l.

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