W 213 fast nur noch mit Allrad

Mercedes E-Klasse W213

Hallo Zusammen,

ich möchte hiermit ein ganz neues Thema aufgreifen. So wie es wohl aussieht wird es den W 213 nur noch als 4 Zylinder mit Heckantrieb geben. Alle 6 und 8 Zylinder sollen wohl serienmäßig einen Allradantrieb erhalten.

Mir stellt sich hier die Frage woher kommt dieser krankhafte Allradwahn? Wie man in der Mercedes PKW - Palette beobachten kann gibt es z.b. einen C 400 nur noch als 4 Matic genauso wie ein S 400 4 Matic Coupe, jedoch gibt es den S 500 wiederum auch als Heckantrieb. Also diese Philosophie muss man nicht verstehen, bestimmte schwächere Modelle gibt es nur mit Allrad und manche stärkere Modelle gibt es dann wiederum mit Heckantrieb und Allrad. Gerade bei den 400er bzw. 450 Motoren die zwischen 330 und 367 PS haben braucht man nun wirklich keinen Allrad außer man wohnt in einer schneereichen Region. Im Gegenteil meiner Meinung nach nimmt der Allrad hier enorme Fahrdynamik. Ich habe das Gefühl diese Entscheidungen seitens Mercedes, dass es gewisse Modelle nur noch als Allrad gibt, sind sehr stark von Audi beeinflusst. Jahrelang fuhren AMG´s und 500er ohne Allrad und plötzlich soll dies nicht mehr gehen und die Auto´s sind ohne Allrad unfahrbar, mir kommt es eher so vor als stünde hier eher das Image als die Funktion im Vordergrund. Anscheinend ist es schick einen Allrad zu fahren.

Gerade der Heckantrieb macht die Auto´s irgendwie ehrlicher zu fahren. Man wird einfach an gewisse Grenzen gebracht und spürt dass es bei Regen einfach nicht so griffig ist wie bei trockener Straße. Zudem hat man einfach bei jedem Allrad spürbare Antriebseinflüsse in der Lenkung, diese sind nicht wirklich komfortabel.

Ich selbst fahre einen AMG mit dem 5,5l Bi - Turbo, der etwas mehr Leistung hat als die Serie und auch dieser ist sehr gut mit Heckantrieb zu bewegen. Ich bin auch schon einen E 63 AMG T - Modell mit Allrad gefahren und ganz ehrlich durch den Allrad verliert der AMG seinen Reiz, das Auto wirkt einfach zu perfekt. Deswegen verstehe ich nicht warum dem Kunden nach und nach die Option beider Antriebsvarianten genommen wird. Jahrelang hat man Audi ausgelacht, weil sie einen Allradantrieb verbauen mussten, der Frontantrieb an seine Grenzen gestoßen ist und es keinen vernünftigen Heckantrieb gab. Und jetzt verbaut man selber nur noch Allradantrieb. Ganz tolle Entwicklung.

Mich würde brennend interessieren wie ihr zu diesem Thema steht? Nicht vergessen jeder hat seine persönliche Meinung bzw. seine persönlichen Anforderungen an ein Auto, also fühlt euch nicht angegriffen falls ihr Allradfans seit. Ich freue mich auf euere Kommentare.

Viele Grüße

Michael

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Sir Firekahn schrieb am 4. März 2016 um 23:35:57 Uhr:


Ich find's faszinierend, wie tatsächlich eine Menge Leute darauf ansprechen, dass Allrad "sportlich" sein und inzwischen sogar die Meinung suggeriert wird, dass Autos ohne Allrad gefährlich wären.

Ich bin in meinen ersten Autofahrerjahren mit einem W124 230E RWD ohne ESP und Mumpitz in Schwaben durch den Winter gekommen und fahre nun wieder seit 5 Jahren einen drehmomentstarken RWD. In diesen fünf Jahren gab es genau EINE Situation in der ich mir Allrad gewünscht hätte, in vier Jahren, 364 Tagen und ca 20 Stunden dagegen war ich mit meinem RWD deutlich glücklicher.
Und das der Wagen die Leistung nicht auf den Boden bekommt halte ich für ein Gerücht.

Klar sind moderne Allradantriebe, vA mit Automatik und moderner Elektronik sehr einfach schnell zu fahren. Ich sehe das immer wieder am TTRS eines Kumpels. Der ist mit tiefster Entspannung in Bereichen fahrbar, in denen es in meinem Seven schon interessanter wird. Den Seven mit auch nur 80% seines Potenzials zu fahren traue ich mich nicht, den TT kann meine werte Frau Großmutter mit 99% bewegen. Daher reizt mich der TT auch nicht im entferntesten, sondern ist in seinem vorhersehbaren, untersteuerndem und synthetischem Fahrverhalten für mich am Thema "Spaßauto" vorbei. Der Besitzer dieses Autos wiederrum schwört darauf. So hat jeder sein Faible.

Von allen AWD Fahrzeugen, die ich je unter dem Hintern hatte, haben mich nur zwei überzeugt:
Der Audi R8 V10 und der Mitsubishi EVO IX 😉

Dennoch sage ich: Hier sehen wir, wie gut Marketing funktioniert...

Wir haben einen hinterradgetriebenen BMW und einen 4matic im Haushalt. Auf vereister Fahrbahn mit kaum wahrnehmbarer Steigung in unserem Wohngebiet kam der BMW nicht weiter, der 4matic problemlos. Marketingmumpitz?

Traktionsvorteile bei Nässe, insbesondere beim Anfahren, nur die Einfüsterung der Marketingstrategen?

Im Schiurlaub in Tirol keine nennenswerten Vorteile mit 4matic?

Die Schneekettenpflicht für nicht allradgetriebene Fahrzeuge nur das Ergebnis der Allradlobby?

Klar fährt auch ein W 124 im Winter. Das tat ein Käfer auch. Trotzdem wünsche ich mir, dass mir im Winter ein spassfreier Oma-TTRS mit Allrad und Elektronik-Mumpitz entgegenkommt und kein technischer Oldtimer, an dem ein vielleicht nicht so versierter Fahrer wie Du gerade den archaischen Kampf mit den Elementen verliert.

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Diese Allrad Diskussion ist fast wie ein Glaubenskrieg scheint mir.

Jeder soll fahren was er meint. Das uns Daimler beim 400d und anderen Motoren einem Zwang unterwirft, finde ich nicht gut.

Und diese Vergleiche.... ja im Rallysport hat sich der AWD durchgesetzt. Aber da geht es auch um maximale Traktion auf schlechtem Untergrund. Obwohl, 1982 hat der Walter auf Opel beweisen, dass er mit RWD trotzdem schneller ist....

Auf der Rennstrecke wird ein RWD auch immer schneller sein. Es sei denn es regnet wie bescheuert oder schneit. ( Oder das Reglement macht Fehler siehe DTM 1992 oder so) Aber bei den Bedingungen fährt man auch keine Rennen.

Ich meine mich zu erinnern, dass die AMS mal mehrere Autos baugleich mit und ohne Allrad (911 Carrera 2 und 4 usw.) über die Rennstrecke geprügelt hat.
Der RWD war immer schneller.

Im Alltag zählt zu 90% die maximale Traktion nicht.
Wer fährt denn da in der Stadt Bleifuss?

Ich male lieber aus dem Stand schöne schwarze Streifen, als das ich wie am Gummiband an der Ampel wegfahre.

Jedem das seine.

Was mir mir auffällt, dass die RWD Pros dem
Allrad nicht abgeneigt sind, oder ihn gar verteufeln, während die AWD cracks so tun, als ob der RWD nicht fahrbar und gefährlich wäre und neben ihrem AWD Gott keinen anderen dulden wollen.

Zitat:

@hasok schrieb am 6. Februar 2019 um 23:51:00 Uhr:


Diese Allrad Diskussion ist fast wie ein Glaubenskrieg scheint mir.

Jeder soll fahren was er meint. Das uns Daimler beim 400d und anderen Motoren einem Zwang unterwirft, finde ich nicht gut.

Und diese Vergleiche.... ja im Rallysport hat sich der AWD durchgesetzt. Aber da geht es auch um maximale Traktion auf schlechtem Untergrund. Obwohl, 1982 hat der Walter auf Opel beweisen, dass er mit RWD trotzdem schneller ist....

Auf der Rennstrecke wird ein RWD auch immer schneller sein. Es sei denn es regnet wie bescheuert oder schneit. ( Oder das Reglement macht Fehler siehe DTM 1992 oder so) Aber bei den Bedingungen fährt man auch keine Rennen.

Ich meine mich zu erinnern, dass die AMS mal mehrere Autos baugleich mit und ohne Allrad (911 Carrera 2 und 4 usw.) über die Rennstrecke geprügelt hat.
Der RWD war immer schneller.

Im Alltag zählt zu 90% die maximale Traktion nicht.
Wer fährt denn da in der Stadt Bleifuss?

Ich male lieber aus dem Stand schöne schwarze Streifen, als das ich wie am Gummiband an der Ampel wegfahre.

Jedem das seine.

Was mir mir auffällt, dass die RWD Pros dem
Allrad nicht abgeneigt sind, oder ihn gar verteufeln, während die AWD cracks so tun, als ob der RWD nicht fahrbar und gefährlich wäre und neben ihrem AWD Gott keinen anderen dulden wollen.

Du hast ja so Recht😁 Warum hat wohl ein Formel 1 einen Heckantrieb muss wohl irgendwie einen Grund haben klar weil es das beste Antriebskonzept ist, Punkt um so ist es und so wird es immer bleiben.

Der Allrad ist eine Modeerscheinung geworden dass es schon nicht mehr schön ist. Mittlerweile ist im Volksmund alles unfahrbar was mit Heckantrieb zu tun hat.

Oder auch die Diskussion im W 205 Forum ein C 63 sei mit Heckantrieb unfahrbar ja ne ist klar und ich bin der Kaiser von China. Diesen Jung´s kann ich nur einmal raten fahrt mal einen Mustang zur Probe😉 Dagegen hat der C 63 Traktion wie ein Allrad:P

Gruß Michi

OMG

Ähm, die meisten Sportserien haben Allrad aus dem Reglement verbannt, weil der durch seine Traktionsvorteile Überholen fast unmöglich macht und der Spass für den Zuschauer flöten geht. 😉

Und nein, es gibt durchaus Autos, die mit Allrad deutlich schneller sind als ohne. Nur als Beispiel seien der Lamborghini Gallardo und der Huracan genannt.
Der M5 mit Heckantrieb war eine Gurke und dem RS6 wie auch dem E63 4matic hoffnungslos unterlegen. Wenn man bei dem bei nicht optimalen Belagverhältnissen auf den Pin trat, ging im Cockpit sofort der Christbaum an.
Den C63 würde ich zwar nicht als unfahrbar bezeichnen aber als extrem nerviges, unausgewogenes Auto.
Ich habe jahrelang nach einer Frau gesucht, die keine Zicke ist, nachdem ich die gefunden habe, werde ich ganz sicher mir sowas nicht als Auto in die Garage stellen. 😁
Einen so großen Unterschied zum Mustang kann ich auch nicht festmachen, sagen wir mal so, in beiden Fällen ist Traktion keine verfügbare Option.

Bei einem 200d oder auch 350d braucht man den Allrad wirklich nur da, wo die Winterverhältnisse streng und auch die Strassenverhältnisse nicht gut sind. Der Rest ist dann Geschmackssache oder eine Frage des Geldbeutels. Ich habe, seit es den Quattro gab, immer mindestens ein Auto mit Allrad gehabt und es war gut so. Mein Haus liegt im Bergischen Land, wenn Schnee kommt fahr ich relativ entspannt, was bei Autos, die erkennbar keinen Allradantrieb haben, augenscheinlich nicht immer der Fall ist.
Allrad ist kein Dogma aber RWD ist jetzt auch nicht der Garant für Spass!!!!

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Zitat:

@starcourse schrieb am 7. Februar 2019 um 09:55:20 Uhr:


Ähm, die meisten Sportserien haben Allrad aus dem Reglement verbannt, weil der durch seine Traktionsvorteile Überholen fast unmöglich macht und der Spass für den Zuschauer flöten geht. 😉

Und nein, es gibt durchaus Autos, die mit Allrad deutlich schneller sind als ohne. Nur als Beispiel seien der Lamborghini Gallardo und der Huracan genannt.
Der M5 mit Heckantrieb war eine Gurke und dem RS6 wie auch dem E63 4matic hoffnungslos unterlegen. Wenn man bei dem bei nicht optimalen Belagverhältnissen auf den Pin trat, ging im Cockpit sofort der Christbaum an.
Den C63 würde ich zwar nicht als unfahrbar bezeichnen aber als extrem nerviges, unausgewogenes Auto.
Ich habe jahrelang nach einer Frau gesucht, die keine Zicke ist, nachdem ich die gefunden habe, werde ich ganz sicher mir sowas nicht als Auto in die Garage stellen. 😁
Einen so großen Unterschied zum Mustang kann ich auch nicht festmachen, sagen wir mal so, in beiden Fällen ist Traktion keine verfügbare Option.

Bei einem 200d oder auch 350d braucht man den Allrad wirklich nur da, wo die Winterverhältnisse streng und auch die Strassenverhältnisse nicht gut sind. Der Rest ist dann Geschmackssache oder eine Frage des Geldbeutels. Ich habe, seit es den Quattro gab, immer mindestens ein Auto mit Allrad gehabt und es war gut so. Mein Haus liegt im Bergischen Land, wenn Schnee kommt fahr ich relativ entspannt, was bei Autos, die erkennbar keinen Allradantrieb haben, augenscheinlich nicht immer der Fall ist.
Allrad ist kein Dogma aber RWD ist jetzt auch nicht der Garant für Spass!!!!

Nun, ich denke jeder mit Verstand ist sich einig, dass die von Dir genannten high performance Fahrzeuge alle schlicht unfahrbar sind für den normalen Autofahrer egal ob mit AWD, RWD oder FWD. Was schlicht benötigt wird sind elektronische Regelsysteme. Sonst sind diese Fahrzeuge ein sehr gutes Geschäft für Reparaturwerkstätten ;-)

Bezüglich der "normalen" Fahrzeuge: Da stimme ich Dir uneingeschränkt zu. Es lässt einen sehr relaxed umgehen mit winterlichen Strassenzuständen, nicht mehr, nicht weniger.

Zitat:

@knaxel schrieb am 7. Februar 2019 um 10:32:28 Uhr:


Nun, ich denke jeder mit Verstand ist sich einig, dass die von Dir genannten high performance Fahrzeuge alle schlicht unfahrbar sind für den normalen Autofahrer egal ob mit AWD, RWD oder FWD. Was schlicht benötigt wird sind elektronische Regelsysteme. Sonst sind diese Fahrzeuge ein sehr gutes Geschäft für Reparaturwerkstätten ;-)

Bezüglich der "normalen" Fahrzeuge: Da stimme ich Dir uneingeschränkt zu. Es lässt einen sehr relaxed umgehen mit winterlichen Strassenzuständen, nicht mehr, nicht weniger.

Ich hätte auch andere Beispiele nehmen können. Nur je mehr Power ein Auto hat, um so mehr wird es ein Problem die PS auf den Boden zu kriegen. Ein 911er mit Heckmotor und Heckantrieb hat da prinzipbedingt zwar bessere Voraussetzungen als ein Frontmotor/Heckantrieb-Auto aber das ändert nichts daran, dass es mit Allrad besser geht. Der M5 hatte Regelsysteme ohne Ende aber die überlisten eben nicht die Physik.

Zudem darf man nicht vergessen, dass auf der Rennstrecke genügend Platz ist, eine Fuhre, die schon in Bewegung ist, mal eben umzusetzen. Auf einer noch so leeren Landstrasse sieht das ganz anders aus. Spätestens wenn die Kurve von der Mitte aus zu beiden Seiten abfällt, ist Schluss mit lustig.

Mein C70T5 ging wie die Sau, man konnte sogar die kleinen 911er auf der Autobahn ärgern aber gegen einen deutlich älteren Audi Quattro am Nürburgring dran zu bleiben, war nicht wirklich erfolgreich.

Und ganz ehrlich, einen 400 d oder Audi A6 Competition ohne Allrad stelle ich mir nicht wirklich harmonisch vor, der 540 d wird ja auch nur noch mit Allrad angeboten. Die Hälfte der Zeit würde beim Hinterradantrieb vermutlich das Drehmoment weg geregelt.

Ginge es nach mir, gäbe es den E 63 mit Schaltgetriebe, wohl wissend das er dann einen Großteil seiner Schnelligkeit einbüßen würde und deswegen jeder Sinnhaftigkeit entbehrt.

Ich finde es ehrlich gesagt immer schwierig zu sagen, dieses oder jenes Antriebskonzept macht mehr oder weniger Sinn. Mir erschließt sich zum Beispiel nicht, warum der E 400d 4matic in der Schweiz 6s von 0-100 braucht und in Deutschland nur 4,9s, der schweizer E400dAT wiederum 5,4s obwohl er 25kg mehr schleppt als der normale 400d. (so jedenfalls die schweizer

Preisliste Seite 84

).

Dann doch lieber die deutsche Allradvariante...😁

4matic+ in Kombination mit dem Driftmode im E63s ist für mich das perfekte Antriebskonzept!
Mit dem hat man alles um glücklich zu werden. 🙂

Das Antriebskonzept war für mich auch einer der Hauptgründe, neben der Interieurgestaltung, warum es eben nicht erneut ein C63s geworden ist.

Ich brauche nicht mal den Drift-Mode, ich finde es einfach geil, dass man mit dem Teil eine absolut perfekte Linie fahren kann, ohne das da irgendwas zuckt, schwänzelt, schwimmt, eintaucht oder nachläuft. 🙂

Zitat:

@starcourse schrieb am 7. Februar 2019 um 12:40:35 Uhr:


Ich brauche nicht mal den Drift-Mode, ich finde es einfach geil, dass man mit dem Teil eine absolut perfekte Linie fahren kann, ohne das da irgendwas zuckt, schwänzelt, schwimmt, eintaucht oder nachläuft. 🙂

Das geht auch mit dem C63 W204 der ja noch schlechtere Traktion als der W205 hat. Allerdings muss man etwas umsichtiger mit dem Gaspedal umgehen.
Beim E63 in Sport+ in der Kurve mal etwas kräftiger aufs Gaspedal macht das Heck aber auch einen schönen Schwenk nach außen, was mir gut gefällt.
Oder wie du es schreibst, einfach eine sauber Linie durch die Kurve fahren, es ist doch für jeden was dabei! Der E63 macht wirklich Spaß aber ich muss fairerweise dazu sagen, auch der W204 und alle anderen Hecktriebler die ich bisher gefahren bin haben richtig Spaß gemacht. Auch wenn die nicht so schnell bewegt werden konnten.

Zitat:

@starcourse schrieb am 7. Februar 2019 um 12:40:35 Uhr:


Ich brauche nicht mal den Drift-Mode, ich finde es einfach geil, dass man mit dem Teil eine absolut perfekte Linie fahren kann, ohne das da irgendwas zuckt, schwänzelt, schwimmt, eintaucht oder nachläuft. 🙂

Also ganz ehrlich wenn der E 63 bei dir absolut nicht zuckt oder schwänzelt dann fährst du das Auto zu 50 % seiner Möglichkeiten und nie im Race Modus bzw. ESP Sport Handling Mode. Sei mir nicht böse aber ich verstehe sowas nie warum kaufe ich mir einen E 63 S wenn ich nicht einmal den Drift Mode nutze bzw. mit dem Auto an die Grenzen gehe da kann ich gleich E 400 d fahren spart dazu noch eine Menge Geld🙂😛

Der Allrad im E 63 ist so ausgelegt, dass er zu jeder Lebenslage hinten zuckt. Selbst auf der Autobahn leicht feuchte Straße und du gibst in der Kurve bei unterhalb von 180 km/h noch Gas zuckt das Heck minimal und genau das macht Spaß, ESP Sport Handling Mode vorausgesetzt. Oder aus dem Kreisverkehr raus oder beim 90 Grad abbiegen oder auf der Landstraße er kann zu jeder Lebenslage leicht quer mit dem Heck. Der Allrad vom E ist sogar so konzipiert wenn du in leichtes Untersteuern der Vorderachse kommst und du nicht gerade am Gas bist. Und dann ganz kurz voll an´s Gas gehst kannst du ihn mit dem Heck schön eindrehen sodass das Untersteuern wieder eingestellt wird. Also bei dem Allrad im E hat AMG schon gute Arbeit geleistet er sollte allerdings nur maximal 30 % nach vorne verteilen dann wäre er perfekt. Die 50 % die maximal nach vorne gehen sind zu viel.

Das geilste an dem Auto ist allerdings der Drift Mode allerdings ist dieser recht Störungsanfällig. Ich habe den Drift Mode diesen Winter zur genüge benutzt jedes mal nach einer halbe Stunde in Betrieb fängt das Ding zum meckern an und die Motorkontrollleuchte geht an. Dann nach zu langer Benutzung geht zum Teil das Hinterachssperrdifferenzial in den Notlauf bzw. setzt aus dann ist der Drift Mode auch erstmal für 10 min nicht verfügbar. Ich vermute an manchen Steigungen wird das Diff einfach zu heiß wenn es zu viel arbeiten muss.

Und was den C 63 angeht dieses Teil ist eines der genialsten Fahrzeuge was es beim Daimler gibt für Leute die fahren können😛

Viele Grüße

Hier sind ja waschechte Rennfahrer dabei. Sorry, aber so zu fahren würde ich mir nicht zutrauen.

Trotzdem mal eine Bitte, könnte jemand die Frage beantworten, warum ein Allrad beim Bremsen weiter
rutscht und ein Heckantrieb nicht?
Ich würde gern etwas dazu lernen.

In der Schweiz hatten 2018 49% aller Neuzulassungen Allradantrieb!

Moin stardiagnostiker,
moin Forenten,

danke für die Frage.

Zitat:

@stardiagnostiker schrieb am 6. Februar 2019 um 23:13:22 Uhr:


@ musikgenieser
Warum steht man ohne Allrad sofort; und mit Allrad rutscht man weiter?

Kann ich jetzt nicht wirklich nachvollziehen.

Der Allrad Mythos ist übrigens kein Mythos, unser Walter hatte in seinem Ascona 400, kaum eine Chance gegen Michelle, er war klar der bessere Fahrer, aber sie hatte Allrad.

Das ist deshalb so, weil die Reiblast bei einem Fahrzeug mit Einachsantrieb kleiner als die Dienstlast ist, um einmal die Begrifflichkeit aus dem Lokomotivbau zu übernehmen. Die Reiblast ist die Achslast der angetriebenen -- hier eine -- Achse, die Dienstlast das Fahrzeuggewicht, also die Last auf allen -- hier beiden -- Achsen.

Drehen bei einem Auto mit Einachsantrieb die Räder durch und kommt das Auto dadurch ins Rutschen, geschieht dies, weil die beiden angetriebenen Räder gerade eben nicht mehr in der Lage sind, die erforderlichen Haltekräfte (hier Zug- oder Schubkräfte) zu übertragen; die übertragbare Kraft bei gegebener Reiblast -- im Zugbetrieb stets nur die Achslast der angetriebenen Achse -- reicht nicht mehr aus.

Die nicht angetriebene Achse kann im Zugbetrieb nichts zu den Haltekräften (nur Längskräfte, bitte nicht verkomplizieren und Querkräfte bei Kurvenfahrt ins Spiel bringen; zwar spielen sie eine Rolle (Stichwörter: Kamm'scher Kreis und Haftungsoval), ändern aber nichts am Phänomen, da sie sich bei jeder Antriebsart gleichartig auswirken) beitragen, weil sie ja gerade nicht angetrieben werden.

Wohl aber kann die nicht angetriebene Achse beim bremsen zu den Haltekräften beitragen und sie tut es auch, wenn wir mit der Betriebsbremse, die auf alle Räder wirkt, bremsen. Und da die fehlende Haltekraft nur minimal, der Haltebeitrag der durch das bremsen urplötzlich zur Reiblast hinzugetretenen Achse aber die Haltekräfte auf einen Schlag ungefähr verdoppelt, steht das Auto sofort. Jeder, der schon mal bei Schnee mit einem an einer Achse angetriebenen Auto gefahren ist und bei durchdrehenden Rädern gebremst hat, wird das kennen (und sich vielleicht noch an seine Erleichterung erinnern).

Der Denkfehler, den man jetzt machen könnte, wäre, dass man meint, diese Sicht sei deshalb falsch, weil das ja bedeuten müsste, dass ein allradgetriebenes Auto schlechtere Bremsen oder Reifen, halt schlechtere Reibwerte haben müsste. Das ist aber von der falschen Seite her gedacht. Es ist andersherum: das allradgetriebene Auto fährt nämlich an der Stelle, an der das einachsig angetriebene Auto in Rutschen kommt, ungerührt weiter, in immer steileres und damit anspruchsvolleres Gelände.

Und wenn das Auto dann dort ins Rutschen kommt, befinden wir uns längst auf derart steilem, mithin also gefährlichem, Terrain, dass Bremsen nicht, und zwar rein gar nichts mehr nützt, weil die Reiblast nicht weiter erhöht werden kann.

Einachsig angetriebene Autos haben also gewissermaßen eine eingebaute Warnfunktion, nein, genauer, eine Weiterfahrsperre für Gelände, das für die Reifen schwer bis nicht mehr zu beherrschen ist. Das ist ein Vorteil, auf den ich nicht verzichten möchte. Der Preis, den ich dafür zahle, nämlich, dass ich entweder in diese gefährlichen Regionen gar nicht komme, jedenfalls nicht mit meinem Auto, oder früher Schneeketten aufziehen muss, zahle ich gerne, sehr gerne sogar. Ich muss nicht überall hinkommen, wenn der Preis dafür meine Sicherheit ist. Und das ist der Preis. Und Schneeketten habe ich genauso an Bord wie leistungsfähige Winterreifen; und zu Fuß gehen schändet nicht, jedenfalls bewege ich mich gerne, und wenn es sein muss, auch im Winter, warum denn nicht?

Und mich mit Walter Röhrl zu vergleichen, finde ich -- bei allem Respekt -- ziemlich unpassend. Soll aber jeder selber wissen, klar: ist doch alles freiwillig!

Ach ja, Buchtipp, da wird das alles ganz wunderbar erklärt: Rauno Aaltonen, "Revolution am Steuer". Gab's früher am Bahnhofskiosk.

Bei weiteren Fragen oder Unklarheiten einfach nochmal nachfragen, danke.

Aaltonen-Edit auch von mir:
Über weite Strecken schon revolutionär, was Rauno Aaltonen da geschrieben hat. Wie so oft im Leben entpuppt sich so manche angeeignete Überzeugung bei genauerem Hinsehen als Irrglaube. Dabei sind die Dinge gar nicht so übermäßig kompliziert.

Möge es nützen

Peter

Lieber Michi,

ich habe keinen S, demzufolge weder Race noch Driftmodus!
Und das ESP auszuschalten kommt bei mir nur zum üben in Betracht, damit ich weiß, wie der Wagen abgestimmt ist.
Selbst eine Cobra fahre ich genau an der Grenze und nicht drüber, worauf ich ehrlicherweise sogar stolz bin.
Wenn ein Auto seinen Hintern raus hängt, ist es langsam. Unter Rennbedingungen heißt das der Fahrer überfährt den Wagen. Außer Rallyfahrern kenne ich auch niemanden, der das Auto anstellen würde. Und auch das nur, der meist lose Untergrund zu viel Reibung erzeugt.
Ich weiß nicht wie alt Du bist und ob Du noch Rauno Aaltonen kennst? Damals konnte man noch Kurse bei ihm buchen. War sehr interessant und dort hat man sauberes Fahren gelernt! Es ist verblüffend, wie schnell man mit einer runden, flüssigen Fahrweise werden kann.
Und was den C 63 angeht, ist das Auto ein Poser, meinethalben auch eine Krawallbüchse. Ich bin auch kein Fan vom M4 aber dessen Fahrwerk kann wenigstens noch was.
Nix für ungut aber auch der E 63 ist ein 2 Tonnen Pott, Wenn Du den schmalen Bereich bei abgeschaltetem ESP nutzt, gehen in zweiten Runde respektive nach ca. 10 km die Reifen in die Knie und der Wagen schmiert. Was soll daran Spaß machen?
Nee, lass mal, mit meiner weichen Linie fahr ich zur Not auch 300 km und lass es brennen.

Edit: Ahh, noch einer aus der Aaltonen-Schule!!

@musikgeniesser

Jetzt war ich aber echt gespannt und wollte mal was lernen. Hm, naja.

Also, die Physik an sich unterscheidet nur in Reibungskomponenten (Haft, Gleit usw.) und den dabei auftretenden Kräften. Insofern übertragen rollende sowie auch gleitende Räder/Reifen Seiten- und Längskräfte. Die lokomotivspezifischen Begrifflichkeiten verwirren hier nur.

Und diese Kräfte sind abhängig von der Radlast, der Materialpaarung und der Oberflächenbeschaffenheit in die verschiedenen Richtungen begrenzt. Sprich: es können nur eine gewisse Summe an Kräften (geometrisch auch in verschiedenen Richtungen aufgeteilt) übertragen werden. Dabei ist es unerheblich, aus welchen Bestandteilen sie bestehen. Stichwort: Kammscher Kreis.

Deshalb ist es egal, welche Grenze (Seitenkräfte, Längskräfte oder Mischung aus beiden) überschritten wird. Ist die Grenze überschritten, geht Haftung in Gleiten über. Darum nimmt JEDER Antriebseinfluß (Kraft) dem Reifen Anteile der übertragbaren Seiten- oder hauptsächlich Längskräfte weg. Die, welche man zum Lenken oder Bremsen benötigt.

Über dieses Thema kann eine 2h Vorlesung locker gehalten werden, deshalb hier stop.

Was stimmt Peter ist, dass bei Rädern mit Antriebseinfluss weniger Vermögen "übrig" haben, Lenk- und Bremskräfte zu übertragen. Bei frei rollenden Rädern ist es egal, das sind AWD und RWD gleich. Vielleicht kleiner Vorteil AWD aufgrund der höheren Achslast (Verzahnungseffekte). Dazu müsste man die Automatik allerdings auf "N" stellen. Und so geistesgegenwärtig muss man erst einmal sein.

Einen Vorteil RWD zu konstruieren weil man dann ja nicht bis in die steileren Passagen kommt halte ich für abenteuerlich. Vielleicht komme ich ja auch mit den AWDler dann aus der gefährlichen Steigung heraus hoch auf das sichere Plateau raus aus dem Gefahrenbereich, während der RWDler die Steigung herab rutscht. Insofern immer eine Einzelfallbetrachtung.

Es spielen noch ganz viele zusätzliche Aspekte eine Rolle in diesem komplexen Thema, das geht aber über einen Thread nicht, man müsste auch zur Veranschaulichung zeichnen können. Nix geht über direkten und anschaulichen FRONTAL-UNTERRICHT.

Allen einen schönen Abend.

dto

Ein weiteres schönes Thema in diesem Zusammenhang lautet "Schlupf". SEHR interessant. Greets

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